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BC109 Arbeitspunkt (Bauelemente)
» Und noch ne Frage. Wenn die Schaltung, bzw. die Transistoren in diesem
» Hohner so krass oder grenzwertig ist/sind, wehalb hat dieser (wirklich sehr
» schöne!) Verstärker zig Jahre (bestimmt weit über 40) tadellos
» funktioniert?
Es ist anzunehmen (ich behaupte es nicht . . .) , dass die BC109 bei der Konstruktion des Verstärkers nicht überlastet waren, und zwar
aus folgenden Gründen:
a) Man müsste sich das Netzteil genauer anschauen können, vermutlich Schaltungspunkt 5. Da kommt nach der Sekundärwicklung
zuerst eine Drossel, dann ein Widerstand. Dieser Widerstand verteilt seine Spannung offenbar an mehrere solcher Transistorschaltungen,
was die Gesamtspannung ja zu einem gewissen Maß reduziert. Um wieviel, ist leider nicht erkennbar. Zudem ist, zumindest aus
der vorliegenden Verkleinerung, die Sekundärspannung nicht zu ersehen, eine Aussage zu einer zu hohen Spannung ist deshalb kritisch.
b) Der BC109 hat eine Grenzspannung Uce von 20V. Wäre es tatsächlich eine Fehldimensionierung, hätten die BC109 ja reihenweise
abrauchen müssen, der Verstärker wäre verkaufstechnisch ein Fehlschlag mit Rückrufpotential geworden. Dass das Exemplar von
Saitenquäler 40 Jahre durchgehalten hat, belegt ja eher das Gegenteil. Es ist anzunehmen, dass die Konstrukteure eines damals
bedeutenden Herstellers sich durchaus etwas gedacht und ihre Konstruktion ausgiebig und auch unter Grenzbedingungen getestet haben.
c) Es handelt sich dabei offenbar um Filterschaltungen (in Reihe?) für das/die Steuergitter von Röhren. Da dürfte nur sehr wenig Strom
fließen.
d) Die Netzspannung lag damals bei 220V, heute haben wir bekanntlich 230V. Vielleicht sorgt das für eine Grenzüberschreitung.
e) Die Spannungsmessung am Anschluss 8 dürfte für Anschluss 5 nicht maßgebend sein, da es getrennte Sekundär-Teilwicklungen sind.
Wobei das Birnchen zwischen Anschluss 8 und 9 wohl für 10V ausgelegt ist, soweit ich das richtig erkenne. Wobei es aber sein könnte,
dass dieser Trafoteil so schwach ausgelegt ist, dass das Birnchen die Spannung einfach runtergezogen und damit eine Spannungsregelung
überflüssig gemacht hat.
Klar sind das jetzt Mutmaßungen, nur ist die Annahme, die Transistoren seien quasi von Anfang falsch dimensioniert gewesen, nach meinem
Dafürhalten etwas pauschal.
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