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Bleifreies Elektronik-Lot (Elektronik)
Hallo,
das Problem der neuen, bleifreien Lote liegt in der großen Wärmemenge Q die gebraucht wird um das Lot zum schmelzen zu bringen. Es müssen ja auch die Platine und das Bauteil erwärmt werden. Die Verarbeitungstemperatur ist auch etwas höher. Kein Wunder dass das nicht auf Anhieb klappen will.
Das macht dann den alt hergebrachten Lötwerkzeugen aka Lötstationen oder gar normale Lötkolben zu schaffen.
Diese bleifreien Lote haben in der Regel 3 Phasen: fest, teigig, flüssig - seltener sind sie richtig gut eutektisch. Bleihaltiges hat fast nur fest oder flüssig. Beim Löten verbraucht sich das Flussmittel schneller wenn alte Lötgeräte verwendet werden da der Lötvorgang einfach damit wesentlich länger dauert-.
ETWAS Abhilfe schafft die Verwendung von großen Lötspitzen die mehr Wärmeenergie speichern können als die feinen Spitzen.
UND auch die Verwendung von zusätzlichem Flussmittel - Fluxer mit hohem Feststoffgehalt. IN der Industrie sind noclean beliebter weil man die Flussmittelreste nicht mag.
Aber je höher der Feststoffgehalt desto besser die Wirkung - so meine bescheidene Erfahrung. Ich verwende weiterhin Kollophonium in Spiritus gelöst.
Um gute Ergebnisse zu erzielen sind mehrere Maßnahmen hilfreich:
a) vorheizen der Platine auf einer Heizplatte
b) vorheizen der Bauteile auf einer Heizplatte
c) leistungsstarke Lötstation mit einem aktuellen Lötwerkzeug. Diese Teile haben das Heizelement und den Sensor direkt in der Spitze. Dadurch werden Temperaturschwankungen im Sekundenbereich ausgeregelt.
d) auch Heißluft hilft in Kombination mit Fluxer zu guten Lötstellen
Leider sehen die Lötstellen nicht mehr so aus, wie mit bleihaltigem Lot. Kalte Lötstellen lassen sich nur noch schwer identifizieren.
Lies auch mal hier:
https://de.wikipedia.org/wiki/Lot_(Metall)
Gruß
Ralf
» Hallo, vor einiger Zeit bin ich wieder vermehrt in mein altes Hobby
» eingestiegen und habe für ein Projekt ein paar Platinen gelötet, haben auch
» funktioniert. Nur habe ich immer noch und immer wieder Probleme mit
» bleifreiem Elektronik-Zinn, obwohl es das ja nun schon ziemlich lange gibt.
» Aber was auch immer ich probiere - Lötkolben, Lötstation, Zinn mit
» Kolophonium oder anderem Flussmittel, niedere Temperatur, hohe Temperatur,
» Marken-Zinn oder vom Baumarkt - die Lötergebnisse sind zwar weitgehend
» funktionstauglich, aber nicht wirklich vorzeigbar, eher zum Wegschauen. Das
» Zinn schmiert und bildet Klößchen, perlt nicht und verläuft nicht glatt wie
» früher beim bleihaltigen. Vielleicht mache ich grundlegend etwas falsch,
» denn irgendwie muss es ja gehen, andere löten ja auch erfolgreich.
»
» Mich würde einfach interessieren, wie andere damit zurechtkommen, ob es
» vielleicht einen richtig guten Lötdraht gibt (der auch etwas teurer sein
» darf) oder was man sonst für ordentliche Lötstellen tun kann. Freue mich
» über jeden guten Tipp.
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