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Elektret-Mikrofon mit Signalgenerator simulieren - mpp/RMS ? (Elektronik)

verfasst von Hartwig(R), 27.06.2024, 08:04 Uhr
(editiert von Hartwig am 27.06.2024 um 09:30)

» Ich möchte einen Vorverstärker messen (RMS) und hierzu kein Mikrofon
» anschließen sondern ein Signalgenerator.
und welche Geräte sollen zum Einsatz kommen? Hintergrund: Ein Oszi hat ein max. Empfindlichkeit im Bereich einige mV/Teiler. Da sind wenige mV nur mit recht großen Fehlern zu messen. Hat dein Generator einen kalibrierten Ausgangsteiler, kannst du z.B. 5Vss mit Hilfe des Oszis einfach (Amplitude max. dargestellt) einstellen, dann -60dB Dämpfung einschalten und du hast 5mV am Ausgang des Generators. (Das kann helfen, den Wandlungsfehler des Oszis bei niedrigen Amplituden zu reduzieren.) Dann wieder mit dem Oszi die Ausgangsamplitude messen. Dann die Verstärkung berechnen - die ist dimensionslos, also ist es gleich ob mVss oder mVrms gemessen wurde. Wichtig ist dabei die Kalibration des Teilers des Frequenzgenerators (die man nötigenfalls selbst vornehmen/überprüfen kann) - eine Genaugkeit von 1% wäre da schon gut.
Alternativ kann man mit einem rms-Voltmeter messen (bei einem Sinus-Signal eignet sich da aber jedes DVM, nur muß man unbedingt dessen Grenzfrequenz kennen, einige DVMs sind primär für Netzfrequenzmessungen ausgelegt, da können 1kHz schon Probleme machen.)
Wobei "Ich möchte einen Vorverstärker messen" eigentlich keine aussagekräftige Angabe ist - was genau willst Du messen? Verstärkung?, Aussteuerungsbereich? Frequenzgang? Rauschen (da ist die Differenzierung ss/rms sinnvoll, da es da naturgemäß keine feste Beziehung gibt)?, Verzerrungen oder was?
Ohne die Grundlagen der Messtechnik zu kennen, gilt: wmmM ;-) (wer misst, misst Mist). Als grobe Regel gilt, dass das Oszi für primär für Messungen im Zeitbereich eingesetzt wird, die Genauigkeit ist durch die Auflösung des Displays und der auf Geschwindigkeit optimierten AD-Wandler begrenzt, realistisch ist eine Genauigkeit unter 5%. Ein Oszi kann den rms-Wert nicht direkt messen, er muss also errechnet werden. Die Genauigkeit hängt dabei von der Auflösung des Wandlers und der Berechnung ab. Da sind die Angaben in den Spezifikationen des Oszis wichtig. Sonst kann man die Grundgenauigkeit des Oszis annehmen, selbst da wäre noch Vorsicht geboten.. Mit dem DVM kannst du Spannungen um ein vielfaches genauer messen (Genauigkeit deutlich besser 1%), der Zeitbereich ist hier aber erheblich eingeschränkt.
Also vor der Messung immer eine Fehlerabschätzung durchführen, und prüfen, ob das Vorhaben mit den Messgeräten überhaupt möglich ist. Dazu braucht man die Daten der zur Verfügung stehenden Messgeräte....
ps:
Bei den Messungen ist natürlich die Phantomspeisung zu berücksichtigen. Erfolgt die Phantomspeisung über die Tonader, sollte das Koppelnetzwerk mit simuliert werden, das hängt von der Schaltung ab (Koppelkondensatoren und Entkopplungswiderstände). Das Mikrofon selbst dürfte einen JFET am Ausgang haben, der Quellwiderstand sollte dem Datenblatt zu entnehmen sein. Man kann dann den Innenwiderstand des Generators (50Ohm?) mit einem externen Widerstand auf den Ri des Mikros ergänzen, das sollte reichen.



Gesamter Thread:

Elektret-Mikrofon mit Signalgenerator simulieren - mpp/RMS ? - Frage0(R), 26.06.2024, 15:15 (Elektronik)
Elektret-Mikrofon mit Signalgenerator simulieren - mpp/RMS ? - Hartwig(R), 26.06.2024, 18:39
Elektret-Mikrofon mit Signalgenerator simulieren - mpp/RMS ? - Frage0(R), 27.06.2024, 02:16
Elektret-Mikrofon mit Signalgenerator simulieren - mpp/RMS ? - Hartwig(R), 27.06.2024, 08:04