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Oszis - wen es interessiert (Elektronik)

verfasst von JBE(R) E-Mail, 07.10.2023, 20:26 Uhr
(editiert von JBE am 07.10.2023 um 20:30)

» kürzlich stand ich vor dem Problem, unterwegs evtl. ein Oszi zu benötigen.
» Nur wollte ich kein Tischgerät auf Verdacht im Reisegepäck haben. So
» erinnerte ich mich daran, dass simi7 sich letzte Weihnachten einen Owon
» HDS242 gegönnt hatte. Da hier bisher keine Klagen von ihm zu hören waren,
» sah ich das als gutes Zeichen und bestellte ;-) - zum Glück, denn ich
» brauchte das Gerät dann wirklich. Es ermöglicht mit einiger Übung eine
» Einhandnutzung, unterstützt durch die reine Drucktastenbedienung. Der
» Einsatz mit Akku war hilfreich, nicht selten habe ich erlebt, das
» netzbetriebene Geräte durch Leitungen oder übersehene Erdschleifen auch
» ihre Streiche spielen. Die Empfindlichkeit des HDS242 ist mit 10mV/div.
» zwar nicht üppig, reicht aber, ich mach ja keine Labormessungen. Die
» Triggermöglichkeiten sind begrenzt, aber funktionieren sauber.
» Unvorhersehbar auftretende einzelne Spikes im nano/micro-Sekundenbereich
» wurden mit "single sweep" sicher erfasst und dargestellt. Das einfache
» Abspeichern von Referenzsignalen macht Vergleiche zwischen Komponenten bzw
» vorher/nacher sehr einfach möglich. Ein grober Test zeigte einen fast
» ebenen Frequenzverlauf, Die Verstärkerbandbreite von 40MHz scheint durchaus
» relistisch zu sein, eher besser. Auffallend ist auch die recht kurze
» Bootzeit, ich schätze mal knapp 1s! Da kann man gut zwischen den Messungen
» ausschalten, wenn man länger mit der Akkuladung auskommen muß. Die
» Protokollierung der Messungen als Bitmap oder CSV-Datei ist einfach und
» ohne zusätzliche Programme möglich. Der Nutzen der beigefügten Software
» hingegen erschliesst sich mir nicht.
» Der beigefügte Tastkopf ist ok - eben ein Billigteil. Gut daran ist, dass
» beim Aufsetzen des BNC-Steckers am Gerät das Bajonett isoliert über eine
» "Rutschkupplung" gedreht wird und somit das geräteseitige Gegenstück des
» Bajonetts, welches ja aus Kunststoff besteht, nicht beschädigt werden kann.
» Hier hat also jemand mitgedacht - wie z. B. auch beim in der Frontplatte
» versenkten Einschaltknopf. Der Tastkopf hat die übliche ohmsche
» Leitungsdämpfung und reduzierte Kabelkapazität. Natürlich ist auch hier im
» 1:1 Betrieb die Grenzfrequenz extrem reduziert, leider gibt es in den Daten
» keine Angabe dazu. Also liegt die fu wohl irgendwo im unteren MHz-Bereich
» (wenn überhaupt). Bei Messungen in Schaltungen mit höheren Quellimpedanzen
» kann der Tastkopf dennoch hilfreich sein. Der Betrieb ohne die Li-Zellen
» funktioniert auch. Bei mir sah ich dann im Bild Störungen vom Netzteil, die
» allerdings direkt in den Messaufbau einstreuten. Bei Kurzschluß des
» Einganges war der Spuk weg. Eine änderung des Aufbaus löste dann das
» Problem.
» Der Hinweis in der Anleitung auf die Autokalibration (des Oszis) ist
» durchaus ernst zu nehmen, gerade wenn Spannungswerte von Bedeutung sind.
» Über das Multimeter gibt es wenig zu sagen - es tut, was es soll. Die
» Ansprechzeit bei der Durchgangsprüfung ist gerade noch OK, nicht gerade
» schnell. Auf den ersten Blick machen die 4mm Messbuchsen innen einen
» wackligen EIndruck - gebogenes dünnes Blech....Schaut man mal in das Gerät,
» sieht man, dass die Kontakte in einem soliden Kunststoffzylinder gehalten
» werden, die kontaktierung erfolg seitlich, so dass die mechanische
» Beanspruchung der Lötstelle und Platine reduziert sind. Allerdings fallen
» mir keine kräftigen Schutzbauelemente (außer einem VDR oder PTC und 2
» Bauelemnten im Melf-Gehäuse, wenig im Vergleich zu anderen DMMs. Auch die
» Daten sagen wenig über den Überlastungsschutz. Somit würde ich das HDS242
» eher für Messungen an Kleinspannung einsetzen, für höhere Spannungen /
» Netzspannung würde ich es nur mit größter Vorsicht benutzen - möglichst
» aber nicht....
» Abschließend ein kleiner Vergleich: Ein kurzer Impuls (5ns Anstieg, 10ns
» Dauer, 5ns Abfall) wurde an den HDS242 (40MHz 250MSa/s) und einen Rigol
» 1052E (50MHz 1GSa/s) abgegeben. Der Impuls wurde manuell ausgelöst und per
» single sweep erfasst. Der Anschluss erfolgte über RG59U, beidseitig mit 50
» Ohm abgeschlossen. Im Vergleich dazu und als "Referenz" wurde der gleiche
» Impuls (zyklisch, kein single sweep) mit einem Tek 2336 100MHz Oszi
» erfasst. An allen Geräten war ein Zeitmassstab von 10ns/div eingestellt.
» Der Tek-Oszi zeigte eine deutlich höhere Amplitude (~+25%). Das ist
» erklärbar, da der HDS242 und der 1052E nahe ihrer oberen
» Grenzfrequenzbetrieben wurden, die +25% des Tek passen also zu der -3dB /
» 70,7% Amplitudenreduktion. Um den Vergleich der Impulsmorphologie zu
» vereinfachen, wurde die Amplitudendarstellung des Tek auf den Bereich der
» anderen beiden Geräte eingestellt. Dafür, dass der HDS242 den Impuls aus
» nur 5 "samples" nachbildet, kommt er dem Tek sehr nahe. Der Rigol macht am
» Ende noch mal einen ausgedehnten "Unterschwinger" (bei 20 Samples!) - evtl.
» macht sich da ein Filter zur Bandbreitenbegrenzung bemerkbar? Aber das wird
» schon Kaffeesatzleserei. Für mich ist wichtig, dass der HDS selbst an
» seinen Grenzen noch plausible Werte liefert. Das ist leider nicht bei allen
» Oszis dieser Preisklasse der Fall.
»
»
»
»
»
»
»
» Achtung: der Tek hat ein anderes Raster. Daher ist die Position der
» zentralen Y-Achse irreführend. 1 Raster horizontal entspricht immer 10ns!
» Die Triggerung erfolgt auf dem Niveau der zentralen x-Achse (mittlere
» Horizontale) oder einfach 2 div. von links...



Dieses Oszi ist ganz einfach gut , ich habe zwei davon.

ich war auch erst mal skeptisch, sieht ja schön aus, und ob es auch schöne Ergebnisse liefert,

zeigt deine Tolle Info :ok:

Und das tut das Teil in der Tat, ausreichend gute Ergebnisse liefern.

Bedienung erst mal unlogisch , aber man gwöhnt sich daran, die Software kann man sich sparen, und als gimmick ansehen mehr nicht.

Endlich ein Gerät das sich einstellen lässt , auotmatissch aus, und man kann weiter messen während einer Akku Ladung, oder einer Powerbank.

Allerdings wenn das Gerät abschaltet wegen Akku leer , verliert es ab und an mal die Einstellungen, die man vorgenommen hatte.

Klar ist natürlich das man das HDS242 nicht mit dem Mercedes Rohde und Schwarz vergleichen kann, dennoch werden die 40 MHz sogar übertroffen, und ist für

mal schnell was gucken gut genug. Ich würde es weiter empfehlen ohne schlechtes Gewissen.



Gesamter Thread:

Oszis - wen es interessiert - Hartwig(R), 05.10.2023, 16:27 (Elektronik)
Oszis - wen es interessiert - Mikee, 05.10.2023, 19:49
Oszis - wen es interessiert - Hartwig(R), 06.10.2023, 15:55
Oszis - wen es interessiert - bigdie(R), 06.10.2023, 06:24
Oszis - wen es interessiert - Offroad GTI(R), 06.10.2023, 08:49
Oszis - wen es interessiert - Hartwig(R), 06.10.2023, 14:58
Oszis - wen es interessiert - Offroad GTI(R), 06.10.2023, 21:03
Oszis - wen es interessiert - Hartwig(R), 06.10.2023, 22:51
Oszis - wen es interessiert. - schaerer(R), 06.10.2023, 11:53
Oszis - wen es interessiert - JBE(R), 07.10.2023, 20:26
Oszis - wen es interessiert - Hartwig(R), 08.10.2023, 11:36