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» » Aber das ist im Grunde ein historisch alter Hut und trotzdem zeitlos,
» denn
» » schon zur Zeit des alten Platons wusste man, dass nicht die Politiker
» die
» » ersten Männer des Staates sein sollen. Steht irgendwo in der Politeja,
» » wenn ich mich nicht irre, falls Dich das vielleicht nebenbei
» interessieren
» » sollte.
» »
»
» Ja, sinngemäß steht das so in der Politeia. Platon schreibt aber auch:
» "Nur in einem Gemeinwesen, in dem die Regierenden interessenlos und
» besitzlos herrschen, kann die Idee der Gerechtigkeit umgesetzt werden."
Das mit "besitzlos" reflektiert natürlich ganz genau das damalige kollektive Bewusstsein und, wenn man ehrlich ist, bis vor etwa 100 Jahren absolut State-of -the-Art war und es noch heute Politscharlatane gibt, die das gerne so hätten und das Rad zurückdrehen würden.
Meist gingen diese Politiker und sonstigen einflussrechen Leute aus reichen Familienclans hervor. Platon machte da wohl kaum eine Ausnahme. Eine Art Diogenes war es ganz bestimmt nicht...
Was ich damit zum Ausdruck bringen will: Man sollte immer alles, so gut das möglich ist, aus dem damaligen Zeitgeist heraus betrachten. Darum ist eine Kritik oft gar nicht möglich. Jedoch dann ganz sicher, wenn heute solche rückwärts gerichteten Ideen aufkeimen.
Stichwort Ideenlehre. Dieses (religiöese) Top-Down-Modell, das spaeter von Aristoteles kritisch "überarbeitet" wurde, ist glaub nicht auf dem "Mist" der Griechen gewachsen. Die uralte indische vedische Kultur "kannte" dies schon sehr viel früher und ich denke die "Seidenstrasse", die älter ist als viele meinen, hat das ihre beigetragen. Zu diesem indisch-verdischen "Platonismus" gibt es von Peter Brooke das langatmige Theaterstück mit dem sinngemäss passenden Titel MAHABARATA.
Ich weiss zwar nichts über die Staatstheorie von Aristoteles. Ich weiss nur, dass auch er sich u.v.a. damit auseinandersetzte. Kennst Du sie etwa?
» Na, das erzähl den Idioten in Berlin mal.
Also wenn schon, würde ich das den Idioten in Bern erzählen.
» Übrigens Popper steht Platons "Staatslehre" ein wenig kritischer
» gegenüber. Er hält ein solches von Platon beschriebens Gemeinwesen für
» totalitär.
Dieser Meinung bin auch, aber ich kannte den Nachsatz, den Du erwähnt hast, nicht (mehr). Dass aber dieses Staatsideal gar nicht anders sein kann, habe ich weiter oben erwähnt.
Trotz allem, die griechische Geschichte, die ich selbst viel zu wenig kenne, ist spannend und für uns Europäer historisch relevant, war doch die Epoche zwischen Platon und Aristoteles die Ursuppe des europäisch wissenschaftlichen Denkens. Gerne würde ich mit Hilfe einer Zeitmaschine im alte Griechenland einen Urlaub in den philosophischen Schulen verbringen und zwar in der Zeit der grossen Auseinandersetzungen mit Aristoteles.
Asche auf mein Haupt, ich habe noch nie ein Buch von Popper gelesen. Ich weiss einfach einiges aus kosmologischer Literatur, wo seine Wissenschafts- und Erkenntnistheorie mit einfliesst und aus einem hervorragenden Radio- und kurz vor seinem Tod ein TV-Interview. Eine wirklich bemerkenswerte Persönlichkeit. Ich frage mich immer wieder, wer wohl eher in Bezug der Geisteshaltung und Bescheidenheit näher bei Popper war: Einstein oder Heisenberg.
» So, mehr schreibe ich jetzt nicht dazu.
» hws schimpft schon...
Das ist mir definitiv egal. Nur weil einer schimpft? Auch hier gilt die Demokratie. Der einzige der wirklich etwas in einem Forum mit Recht zu pfeifen hat, ist dessen Inhaber. HWS muss ja nicht mitlesen, wenn es ihm nicht passt. So einfach ist das.
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Gruss
Thomas
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