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Hinweis... (Netzwerktechnik)
» Hallo!
»
» Das ist nicht so einfach zu erklären. Richtig verstehen kannst du es erst,
» wenn du dir die Lösungen der Differentialgleichung einer Leitung
» anschaust. Dazu mußt du dich ein wenig mit der Leitungstheorie vertraut
» machen. Für die Praxis reicht es meistens zu wissen, daß du eine Leitung
» mit seinem Wellenwiderstand abschließen mußt. Entsprechende Seiten zur
» Leitungstheorie, bzw. Bücher solltest du bei Google zu Hauf finden.
Stimmt, einfach ist es nicht!
Ich möchte trotzdem versuchen, ein einfacheres Erklärungsmodell für den korrekten Leitungsabschluss zu geben:
was bedeutet eigentlich der "Wellenwiderstand" einer Leitung? Mit einem einfachen Ohmmeter kann man ihn nicht messen. Angenommen, die Leitung wäre unendlich lang und man speist am Anfang ein sinusförmiges Signal ein. Dann würde das Verhältnis zwischen angelegter Spannung U und dem fliessenden Strom I (jeweils Effektivwerte) dem Wellenwiderstand z entsprechen, es gilt also z = U/I. Das Signal auf der Leitung breitet sich mit einem gewissen Bruchteil der Vakuumlichtgeschwindigkeit aus. Betrachten wir nun eine endlich lange Leitung, so tritt, wenn das Signal das Ende der Leitung erreicht, eine Reflexion auf. Ein passender Abschlußwiderstand verhindert dies deshalb, weil er den selben Wert wie der Leitungswiderstand hat und somit an ihn DAS SELBE VERHÄLTNIS ZWISCHEN SPANNUNG UND STROM herrscht, wie auf der Leitung.
Endet die Leitung anders (offen, kurzgeschlossen oder irgendwie anders), so erzwingt der entsprechende Widerstand am Leitungsende so zu sagen sein charakteristisches Verhältnis zwischen Spannung und Strom. Dies bewirkt ggf., dass ein Teil der transportierten Energie als rücklaufende Welle zum Leitungsanfang zurückgeschickt wird.
Übrigens "bemerkt" die Spannungsquelle erst dann, mit welcher Last sie beaufschlagt wurde, wenn die Reflektion dort wieder ankommt. Zuvor "sieht" sie nur den Leitungswiderstand.
So, genug für den Augenblick. Ich hoffe, es hat jemandem geholfen!
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