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mein neuer Fujitsu-Win11-Rechner (die 2.)... (Computertechnik)
» » Hast Du einen Tip für einen Linux-Anfängerkurs, den ich nebenher mit
» » Win11 - als das laufende BS hier - installieren und erproben kann?
» Ja biste nun Elektroniker oder nicht?
»
» Zum Anfängerkurs:
» 1.) ISO herunterladen. Z.B. Linuxmint.
Mhm. @OP: Es gibt kein Linux. Es gibt zig Linuxe. Und manche unterscheiden sich voneinander mehr als Win95 sich von Win11. Und Fakt ist nunmal, dass die Lernkurve bei Linux viel steiler ist als bei einem Windows-System.
Ich habe zig Linux-Kist(ch)en im Betrieb, die meisten mit Debian-Linux "headless", also ohne Benutzeroberfläche. Aber ich beschäftige mich mit dem Zeugs auch schon seit Zeiten, als die Linux-Variante "Slackware" noch per Post auf 20 3,5"-Disketten (ja, kein Schreibfehler) verschickt wurde. Und auch bei Linux kann man sich Malware einfangen, und manche Distributionen (so nennt man die diversen Geschmacksrichtungen) hat mehr Bloatware an Bord als ein chinesisches Smartphone.
Sich mit Linux mal zu befassen, ist durchaus eine gute Idee, zumal, wenn man sich mit Themen wie "Smart Home" und auch Security beschäftigt. Das geht nämlich z.B. prima mit den bekannten Raspberry Pis, die in der Regel ja mit Linux betrieben werden. Linux ist aber eher was für Handwerker:innen, während Windows halt für Abteilungsleiter gemacht ist. Man muss es mögen, sich dreckig zu machen, wenn man mit Linux wirklich was anfangen will. Eine Firewall aufsetzen ist mit Linux z.B. viel klarer und sicherer als mit Windows -- aber eben nur dann, wenn man sich darauf einlässt, Wenn man einfach ein funktionierendes und auch mit Freund:innen und Kolleg:innen kompatibles System betreiben will, kommt man dennoch nicht um Windows herum, meiner Meinung nach jedenfalls, weil viele Programme nicht für Linux verfügbar sind oder nur viel später auf den Markt kommen (und dann genauso teuer sind), gerade Spiele und auch Zeug für Multimedia.
Ich sehe das so:
Pro Linux:
+ Es ist sicherer, weil (a) nicht so verbreitet wie Windows, weswegen es nicht so interessant für Malware-Coder ist, und weil (b) dennoch genug paranoide Leute da draußen sind, die als Hobby "Source Code Lesen" in ihren Profilen haben
+ Es ist auf eine saubere Art stabiler, soll heißen: Ein Fehler aus alten Zeiten hier reißt dein modernes System nicht so schnell in den Sumpf, den du gerade zu haben scheinst
+ Es ist nicht so chatty, sammelt also nicht so viele Daten wie Windows
+ Es ist kostenlos
Contra Linux:
- Es gibt keinen Support für Linux. Ich wiederhole: Es gibt keinen Support für Linux. Weil es wie gesagt "das" Linux nicht gibt. Stattdessen kann man Stunden damit verbringen, von einem Forum zum nächsten zu klicken, um am Ende doch keine Antwort für ein Problem zu bekommen. Die Foren sind ähnlich wie die Wikipedia: Wenn du in der Wikipedia einen Artikel über ein mathematisches Thema verstehen willst, musst du vorher Mathe studiert haben
- Fehlende Hardware-Unterstützung. Ganz großes Thema. Keine Kleinigkeit z.B. ist, dass sich das demnächst wohl wertvollste Unternehmen der Welt, nämlich nVidia, immer noch weigert, vollwertige Treiber für ihre Grafikkarten für Linux zu veröffentlichen -- womit Linux für viele Zocker schon deswegen ausfällt
- Fehlende Software. Gerade wenn du im Bereich Multimedia unterwegs bist, findest du 1000 Alternativen für nicht verfügbare Software -- und erstens ist keine davon auch nur annähernd so gut wie das Windows-Original (Stichwort Adobe CC), und zweitens brauchst du zig davon, um eine einzige Software zu ersetzen. Beispiel: GIMP vs. Photoshop. Was GIMP heute kann, konnte PS4 vor zig zig Jahren, und lieferte bessere Qualität
Was ich aber unbedingt empfehle, ist eine kleine, süße Firewall auf einem Raspberry Pi unter etwa Kali-Linux mit einem gehärteten Kernel. Dann quatscht dein Windows auch nicht mehr mit Redmond
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