Forum

Einloggen | Registrieren | RSS  

simi7(R)

D Südbrandenburg,
03.12.2023,
23:20
 

Stromanschlüsse "dimmen" (Elektronik)

Hallo,
es wird gerade wieder einmal eine Sau durchs Dorf getrieben.
Für den Fall, dass eine Netzüberlastung droht, will man bestimmte elektrische Verbraucher "dimmen".
So z.B. Wallboxen für E-Autos oder Wärmepumpen.
Es wird ausdrücklich nicht von zeitweiser Abschaltung gesprochen, sondern von "dimmen" auf eine bestimmte Leistung.

Wie soll das gehen?
Bei Wallboxen könnte ich mir das ja noch vorstellen, wenn sie entsprechend vorbereitet sind.
Aber wie soll das bei Wärmepumpen gehen, die einen Motor haben. Muss da ein Frequenzumrichter verbaut sein?

Offroad GTI(R)

04.12.2023,
07:12

@ simi7

Stromanschlüsse "dimmen"

» es wird gerade wieder einmal eine Sau durchs Dorf getrieben.
Die Formulierung ist schon sehr passend, schön polemisch :-D

» Für den Fall, dass eine Netzüberlastung droht, will man bestimmte
» elektrische Verbraucher "dimmen".
Ja, eine Leistungsbegrenzung ist vorgesehen. Im Ernstfall geht es auch gar nicht anders, als bestimmte Lasten abzuwerfen, um das Netz stabil zu halten. Das wird schon immer so gehandhabt. Aber eben nur bei Großverbrauchern, wo es sich auch energiemäßig lohnt (Leistung im MW-Bereich).

Viele Wärmepumpen für EFH benötigen ja gar nicht mehr elektrische Energie, sodass sie die Begrenzung überhaupt nicht merken.
Und wenn ein E-Auto noch mit knapp 5kW geladen wird, ist das i.d.R. auch mehr als genug.

Die Leistung mit moderner Leistungselektronik zu begrenzen, stellt auch kein großes Problem dar, so es denn unbedingt sein muss. Selbst wenn die Wärmepumpe mal ein paar Stunden komplett aus ist, wird das Haus ja nicht gleich zum Eisblock.

Eierschale(R)

04.12.2023,
07:48

@ Offroad GTI

Stromanschlüsse "dimmen"

» Die Leistung mit moderner Leistungselektronik zu begrenzen, stellt auch
» kein großes Problem dar, so es denn unbedingt sein muss. Selbst wenn die
» Wärmepumpe mal ein paar Stunden komplett aus ist, wird das Haus ja nicht
» gleich zum Eisblock.

Bei mir würde das morgentliche Abschalten der Heizung dazu führen, dass die Nachtabsenkung deaktiviert wird. Das mag aber durchaus erwünscht sein, verlagert es doch die Lastspitzen.

simi7(R)

D Südbrandenburg,
04.12.2023,
08:35

@ Offroad GTI

Stromanschlüsse "dimmen"

Es geht mir ja nicht darum, ob sinnvoll oder nicht.
Natürlich kann es erforderlich sein, große Verbraucher abzuwerfen, oder eben viele kleine.
Mir ging es um den Begriff "dimmen". Das wäre gleichbedeutend mit "Leistungsbezug drosseln", wie z.B. eine Leuchte in der Helligkeit.
Zeitweise ganz abschalten wäre ja kein Problem. Jetzt geistert aber der Begriff "dimmen" herum. Und das geht doch nur mit entsprechend vorbereiteten Geräten und Anlagen.

Ist das jetzt so eine Ausdrucksweise, um den technisch unterentwickelten Bürger nicht zu sehr vor den Kopf zu stoßen?
Der sagt sich dann, ok, Wärmepumpe etwas drosseln ist nicht so schlimm wie ganz abschalten (auch wenn es nur eine halbe Stunde wäre, was er garnicht merkt).

Ich erinnere mich an die Schlagzeilen, als die Schweiz ihren Notfallplan vorstellte, der als höchste Stufe ähnliches vorsah, um einen Blackout zu vermeiden.
"E-Autos können nicht mehr fahren..."

Offroad GTI(R)

04.12.2023,
08:43
(editiert von Offroad GTI
am 04.12.2023 um 08:50)


@ simi7

Stromanschlüsse "dimmen"

» Jetzt geistert aber der Begriff "dimmen" herum. Und das geht doch nur mit entsprechend vorbereiteten Geräten und Anlagen.
Richtig. "Inverter-Geräte" können das ja jetzt schon.

» Ist das jetzt so eine Ausdrucksweise, um den technisch unterentwickelten
» Bürger nicht zu sehr vor den Kopf zu stoßen?
Hier steht "dimmen" ja extra in Anführungszeichen. Und jeder weiß erst mal, was gemeint ist.
https://www.bundesnetzagentur.de/DE/Fachthemen/ElektrizitaetundGas/Aktuelles_enwg/14a/artikel.html

Bis es aber soweit ist, dürfte noch viel Zeit vergehen. Bis jetzt ist der Anteil an Wärmepumpen und E-Autos doch recht überschaubar.

cmyk61(R)

E-Mail

Edenkoben, Rheinland Pfalz,
04.12.2023,
09:47

@ simi7

Stromanschlüsse "dimmen"

Hi Simi,

stellt sich die Frage, wie man das realisieren möchte.
Der Aufwand dürfte nicht unerheblich sein.
Immerhin kann man ja schlecht das lokale Stromnetz "dimmen" im Stile einer Phasenanschnittsteuerung.
Ich stelle mir vor, dass man (im Rahmen des zulässigen) Unterspannung fahren könnte.
Oder aber mit einer (in der Regel noch einzubauenden) Intelligenz bestimmte Verbraucher vom Netz nehmen ähnlich wie man es bei einer Nachtspeicherheizung realisiert wird. Dazu braucht es aber einen Rundsteuerempfänger o.ä. und die Hausanlage muss passend umgebaut werden (Lastabwurf-Schütz) oder die Nutzung intelligenter Verbraucher müsste verbindlich vorgeschrieben werden. Du kannst Dir ja vorstellen wie groß der Aufwand alleine im Altbestand sein wird.

Gruß
Ralf

ps. vllt gibt es noch andere Lösungen?


» Hallo,
» es wird gerade wieder einmal eine Sau durchs Dorf getrieben.
» Für den Fall, dass eine Netzüberlastung droht, will man bestimmte
» elektrische Verbraucher "dimmen".
» So z.B. Wallboxen für E-Autos oder Wärmepumpen.
» Es wird ausdrücklich nicht von zeitweiser Abschaltung gesprochen, sondern
» von "dimmen" auf eine bestimmte Leistung.
»
» Wie soll das gehen?
» Bei Wallboxen könnte ich mir das ja noch vorstellen, wenn sie entsprechend
» vorbereitet sind.
» Aber wie soll das bei Wärmepumpen gehen, die einen Motor haben. Muss da ein
» Frequenzumrichter verbaut sein?

bigdie(R)

04.12.2023,
10:17

@ simi7

Stromanschlüsse "dimmen"

» Hallo,
» es wird gerade wieder einmal eine Sau durchs Dorf getrieben.
» Für den Fall, dass eine Netzüberlastung droht, will man bestimmte
» elektrische Verbraucher "dimmen".
» So z.B. Wallboxen für E-Autos oder Wärmepumpen.
» Es wird ausdrücklich nicht von zeitweiser Abschaltung gesprochen, sondern
» von "dimmen" auf eine bestimmte Leistung.
»
» Wie soll das gehen?
» Bei Wallboxen könnte ich mir das ja noch vorstellen, wenn sie entsprechend
» vorbereitet sind.
» Aber wie soll das bei Wärmepumpen gehen, die einen Motor haben. Muss da ein
» Frequenzumrichter verbaut sein?
Wallboxen teilen dem Fahrzeug glaube über einen Widerstand mit, wie viel Leistung sie liefern können. Brauchst diesen also nur ändern oder umschalten.
Und Wärmepumpen haben heute glaub ich zumindest, eh schon oft Frequenzumrichter drin.

Aber da tritt wieder der Unsinn userer Regierung zu tage. Erst verklickert man dem Verbraucher, du brauchst unbedingt eine Wallbox und zahlt sogar Fördergeld und dann will man sie drosseln.
Wenn man täglich nicht mehr als 100-150 km fährt, reicht die Schukosteckdose zum Laden und die liefert genau das, auf das die Wallbox dann gedrosselt wird. 90% der E-Mobilbesitzer brauchen gar keine Wallbox. Man gibt aber gern mal 3000€ aus, wenn der Staat einem 500€ schenkt:-D

cmyk61(R)

E-Mail

Edenkoben, Rheinland Pfalz,
04.12.2023,
10:27

@ bigdie

Stromanschlüsse "dimmen"

Das war doch auch mit dem Gas-Mist so.
Weg vom Holz zum Öl - dann zum Gas, dann zu Solar, dann PV, dann WP und bald strampeln wir wieder auf einem Ergometer mit angeflanschtem Generator.

Warum man nicht die Entwicklung von miniaturisierten Generatoren für Kraftstoffe vorantreibt, ist mir ein Rätsel. Wenn jeder Haushalt so ein Teil zuhause stehen hätte... Mit Klimageräten ging es ja auch.
Damit könnte man in den Sommermonaten massig Kraftstoff ernten und im Winter verprassen.
Ja, ich weiß, schlechter Wirkungsgrad. WAS aber wäre die langfristige, schnell und günstig umsetzbare Alternative?


Gruß
Ralf

» Aber da tritt wieder der Unsinn userer Regierung zu tage. Erst verklickert
» man dem Verbraucher, du brauchst unbedingt eine Wallbox und zahlt sogar
» Fördergeld und dann will man sie drosseln.
» Wenn man täglich nicht mehr als 100-150 km fährt, reicht die
» Schukosteckdose zum Laden und die liefert genau das, auf das die Wallbox
» dann gedrosselt wird. 90% der E-Mobilbesitzer brauchen gar keine Wallbox.
» Man gibt aber gern mal 3000€ aus, wenn der Staat einem 500€ schenkt:-D

Eierschale(R)

04.12.2023,
18:23

@ cmyk61

Stromanschlüsse "dimmen"

» Hi Simi,
»
» stellt sich die Frage, wie man das realisieren möchte.
» Der Aufwand dürfte nicht unerheblich sein.
» Immerhin kann man ja schlecht das lokale Stromnetz "dimmen" im Stile einer
» Phasenanschnittsteuerung.
» Ich stelle mir vor, dass man (im Rahmen des zulässigen) Unterspannung
» fahren könnte.

Bringt nichts. Geräte mit Schaltnetzteil ziehen bei weniger Spannung einfach mehr Strom. Das Bügeleisen ist thermostatgesteuert, bei weniger Spannung heizt es einfach länger und verbraucht damit die gleiche Arbeit. Das Gleiche gilt für Backöfen, Waschmaschinen, Kühlschränke usw.. Die Waschmaschine, auf 30°C Wassertemperatur programmiert, heizt solange, bis die 30°C erreicht sind. Die Leistung wird bei Unterspannung oder Phasenanschnitt kleiner, aber die Aufheizzeit wird länger und die Arbeit (in kWh) bleibt gleich.

ingoingo

E-Mail

04.12.2023,
18:47

@ simi7

Stromanschlüsse "dimmen"

Ihr solltet hier nicht so halbgares Zeugs verbreiten.

Gruß Ingo

bigdie(R)

04.12.2023,
19:10

@ ingoingo

Stromanschlüsse "dimmen"

» Ihr solltet hier nicht so halbgares Zeugs verbreiten.
»
» Gruß Ingo
Ist nicht halbgar, ist die Gesetzesänderung der Bundesnetzagentur, die das dem örtlichen Versorger in Zukunft erlaubt.
Ist auch Logisch, Pro Wohneinheit wurden bis 2010 2-3kW Leistung für die Netzauslegung als Rechengrundlage genommen. Und das funktioniert auch auf Grund des gleichzeitigkeitsfaktors. Wenn jetzt aber Massenhaft Geräte dazu kommen, die sehr viel Strom sehr lange brauchen. Dann ist die letzte Meile überlastet.
Hab es schon mal erwähnt. Unser Viertel hat 100 Wohnungen und ist mit 3x250A abgesichert. Das sind 172 kW. 100 Wohnungen im Ländlichen Raum bedeutet auch 100 Autos Wenn alle 100 Wohnungen auf Licht Fernseher Waschmaschine usw. verzichten kannst du also gleichzeitig 11 Autos mit 11 kW laden oder 43 Wärmepumpen a 4kW betreiben. Vermute aber, das keiner auf Licht, Fernseher und Herd verzichten möchte.
Unser Netz wurde 2004 oder 2007 komplett erneuert, ist also kein uralter Kram sondern neuester Stand der Technik vor der Energiewende. So oder so Ähnlich wird es also wahrscheinlich überall aussehen.

Offroad GTI(R)

04.12.2023,
19:25

@ bigdie

Stromanschlüsse "dimmen"

» Hab es schon mal erwähnt. Unser Viertel hat 100 Wohnungen und ist mit
» 3x250A abgesichert. Das sind 172 kW.
Also 1700W pro Wohnung bzw. knapp 600W pro Phase. Das müsste jetzt ja schon viiiiieeeel zu wenig sein, wenn ein Geschirrspüler schon 2,5kW aufnimmt.
Geht aber offenbar.

» bedeutet auch 100 Autos Wenn alle 100 Wohnungen auf Licht Fernseher
» Waschmaschine usw. verzichten kannst du also gleichzeitig 11 Autos mit 11
» kW laden oder 43 Wärmepumpen a 4kW betreiben.
Da gibt es doch genau so einen Gleichzeitigkeitsfaktor <<1.

simi7(R)

D Südbrandenburg,
04.12.2023,
20:36

@ Offroad GTI

Stromanschlüsse "dimmen"

» wenn ein Geschirrspüler schon 2,5kW aufnimmt.
Spitzenleistung, wie bei allen Leistungsangaben.

Offroad GTI(R)

04.12.2023,
20:42

@ simi7

Stromanschlüsse "dimmen"

» » wenn ein Geschirrspüler schon 2,5kW aufnimmt.
» Spitzenleistung, wie bei allen Leistungsangaben.
Was denn auch sonst...
War doch als Beispiel gedacht, von wegen 600W "Maximalleistung" pro Außenleiter pro Haus bei den postulierten 250A pro 100 Häusern.

ingoingo

E-Mail

04.12.2023,
20:50

@ bigdie

Stromanschlüsse "dimmen"

Wie viele E-Autis und Wärmepumpen sind denn da jetzt?
Außerdem ist es doch gut eine Bestandsaufnahme zu machen, damit für die Zukunft zu planen und Sonderfälle zu berücksichtigen.

Hier wird vom OT dagegen faktenfreier Kram in dem Raum geworfen.

Gruß Ingo

Der Germane(R)

04.12.2023,
21:43

@ simi7

Stromanschlüsse "dimmen"

» Hallo,
» es wird gerade wieder einmal eine Sau durchs Dorf getrieben.
» Für den Fall, dass eine Netzüberlastung droht, will man bestimmte
» elektrische Verbraucher "dimmen".
» So z.B. Wallboxen für E-Autos oder Wärmepumpen.
» Es wird ausdrücklich nicht von zeitweiser Abschaltung gesprochen, sondern
» von "dimmen" auf eine bestimmte Leistung.
»
» Wie soll das gehen?
» Bei Wallboxen könnte ich mir das ja noch vorstellen, wenn sie entsprechend
» vorbereitet sind.

Speziell in Tiefgaragen, egal ob Neu- oder Altbau, werden immens viele Wallbox-Anschlüsse vorgesehen wie nachgerüstet.
Hier kommt ein vorgeschriebenes Lademanagement zum Einsatz.

Es ist schon vorgekommen, daß Autos nicht soviel Ladung abbekommen haben, wie täglich benötigt wurde.
Unter den Elektro-KFZ-Haltern waren schon Juristen darunter, die das EVU verklagten, weil die versprochene Leistung nicht abgerufen werden konnte.

Weiter werden in manchen Stadtteilen Anträge für Wallboxen abgelehnt.

Wallboxen mit 11KW werden generell zugelassen.
Wallboxen mit 22KW setzt entsprechend HA, wie Zähleranlage .... voraus - oft nicht genehmigt.
Wallboxen mit 2x11KW, da spricht nichts dagegen.

In z.Bspl. einem 4-Fam. Haus sollen 4 Wallboxen mit je 11KW u. 22KW eingebracht werden.
Abgelehnt, da in der Straße schon etliche Anwesen an dem Kabelnetz mit zig Wallboxen, Durchlauferhitzern ... angeschlossen sind.

Überlastung pur!