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Sel(R)

E-Mail

Radebeul,
20.05.2021,
09:14
(editiert von Sel
am 20.05.2021 um 11:20)
 

Drehstromheizung... Danke an alle - alles klar :-) (Elektronik)

Weils grade irgendwie passt...

Ich hatte mal eine Nachtspeicherheizung, welche mit 3phasigem Drehstrom (Kraftstrom) betrieben wurde. Vor der Steckdose waren die Sicherungen und ein Fehlerstromschutzschalter (damals hieß es noch "FI" ). Ein Schaltschütz war fürs Schalten verantwortlich. Dieser schaltete die drei Phasen und (!) den Schutzleiter. Beim Abschalten löste aber oft der FI aus, nie beim Einschalten.

Ich habe das Problem damals so gelöst, das ich den Kontakt für den Schutzleiter gebrückt habe. Damit war der Schutzleiter immer angeschlossen. Und das funktioniert heute noch.

Aber was kann die Ursache gewesen sein? Ein Fehler im FI? Ein Isolationsfehler? Oder Fehlerströme, induktiv "erzeugt"?

LG Sel

bigdie(R)

20.05.2021,
09:31

@ Sel

Drehstromheizung abschalten - dann Fehler

» Weils grade irgendwie passt...
»
» Ich hatte mal eine Nachtspeicherheizung, welche mit 3phasigem Drehstrom
» (Kraftstrom) betrieben wurde. Vor der Steckdose waren die Sicherungen und
» ein Fehlerstromschutzschalter (damals hieß es noch "FI" ). Ein Schaltschütz
» war fürs Schalten verantwortlich. Dieser schaltete die drei Phasen und (!)
» den Schutzleiter. Beim Abschalten löste aber oft der FI aus, nie beim
» Einschalten.
»
» Ich habe das Problem damals so gelöst, das ich den Kontakt für den
» Schutzleiter gebrückt habe. Damit war der Schutzleiter immer angeschlossen.
» Und das funktioniert heute noch.
»
» Aber was kann die Ursache gewesen sein? Ein Fehler im FI? Ein
» Isolationsfehler? Oder Fehlerströme, induktiv "erzeugt"?
»
» LG Sel
Ein Schutzleiter schalten war noch nie erlaubt. Ausnahme sind PRCD-s
Erklären könnte man das nur, wenn es ein PEN gewesen ist. Schalten war da aber erst recht nicht erlaubt. Und ein FI mit PEN dahinter genauso wenig.

Pit1509(R)

20.05.2021,
09:51
(editiert von Pit1509
am 20.05.2021 um 11:22)


@ Sel

Drehstromheizung abschalten - dann Fehler

Dieser schaltete die drei Phasen und (!)
» den Schutzleiter. Beim Abschalten löste aber oft der FI aus, nie beim
» Einschalten.
»
» Ich habe das Problem damals so gelöst, das ich den Kontakt für den
» Schutzleiter gebrückt habe. Damit war der Schutzleiter immer angeschlossen.
» Und das funktioniert heute noch.
»
» Aber was kann die Ursache gewesen sein? Ein Fehler im FI? Ein
» Isolationsfehler? Oder Fehlerströme, induktiv "erzeugt"?

Hallo,
wie so oft von mir: keine Lösungsantwort, nur ein Diskussionsbeitrag - Du schreibst, seitdem funktionierts und wir wissen,
dass der Schutzleiter so nicht geschaltet werden darf, entweder war das ein Versehen oder kein Elektriker, der das einst angeschlossen hat.
Zu Deiner eigentlichen Frage: Beim FI (neudeutsch RCD auch ;-) ) würde ich nach VDE100 sowohl den Auslösestrom als auch die Auslösezeit
nachmessen (Gerät ggf. ausleihen) und ebenfalls eine Isolationsmessung durchführen. Dann wärst Du schon mal sicher und zwei Deiner
eigenen Lösungsvorschläge wären erschlagen.
Aus meiner eigenen Praxis weiß ich, dass wenn ich mit einem Duspol z.B. zwischen N und PE messe und den Prüfknopf drücke, dass dann
auch der FI auslöst und ich gehe fest davon aus, daß die Heizungswicklungen im Nachtspeicher im Stern geschaltet sind, also einen Stern- bzw. Nullpunkt haben, welcher sich beim Schützabschalten theoretisch ganz kurz verschieben könnte, aber dennoch sehe ich keinen richtigen Zusammenhang zu einem am Gehäuse korrekt aufgelegten PE-Leiter. Aber wer weiß, wenn das damals evtl. kein Elektriker war, vielleicht steckt noch eine kleine schaltungstechnische Überraschung versteckt drin?
Gruß Pit

xy(R)

E-Mail

20.05.2021,
10:23
(editiert von xy
am 20.05.2021 um 10:31)


@ Sel

Drehstromheizung abschalten - dann Fehler

» Beim Abschalten löste aber oft der FI aus, nie beim Einschalten.

Heiß haben die Heizelement einen höheren Ableitstrom, der kompensiert sich aber zwischen den drei Aussenleitern weitgehend. Weil beim Abschalten nicht alle vier Kontakte gleichzeitig öffnen gabs dann die nötige Asymmetrie um den FI auslösen zu lassen. Der FI ist ja auch nicht völlig symmetrisch aufgebaut. Beides zusammen hat dann eben zum Effekt geführt. Es hätte wohl auch funktioniert Kontakte zu vertauschen...



Dass der PE nicht geschaltet werden darf, ist ja eh klar.

Gast

20.05.2021,
13:39

@ Sel

Drehstromheizung... Danke an alle - alles klar :-)

» Ich hatte mal eine Nachtspeicherheizung, welche mit 3phasigem Drehstrom
» (Kraftstrom) betrieben wurde. Vor der Steckdose ...
Ein Ortsunveränderliches Gerät über Steckdose?

cmyk61(R)

E-Mail

Edenkoben, Rheinland Pfalz,
20.05.2021,
13:50

@ Sel

Drehstromheizung... Danke an alle - alles klar :-)

Es gibt nicht einen Lösungsansatz - es sind mehrere Faktoren die zu betrachten sind:

wie Bigdie treffend schrieb:
Schutzleiter darf nie geschaltet werden.
Womöglich war es so angedacht, dass der N geschaltet wird - und der PE fest angeschlossen bleibt. Wer weiß was sich der Elektriker damals für Gedanken (oder auch keine) machte.

und auch XYs These hat etwas:
die Kontakte schließen/öffnen nie gleichzeitig. Einzig ein nacheilend öffnender Kontakt hätte bewirken können, dass der PE erst ganz zum Schluß unterbricht (quasi wie beim Ziehen eines CEE-Stecks unter Last).
So gab es eben Differenzströme die den Fi auslösen konnten. Dass das nur beim Abschalten passierte kann Zufall gewesen sein. An Ableitströme könnte man auch denken - aber wie immer: nur mit Messungen würde man das beweisen können. Alles andere ist Kristallkugeln

Herzlichst
Ralf

p.s. nun wurde fast alles von jedem gesagt ;-)

» Weils grade irgendwie passt...
»
» Ich hatte mal eine Nachtspeicherheizung, welche mit 3phasigem Drehstrom
» (Kraftstrom) betrieben wurde. Vor der Steckdose waren die Sicherungen und
» ein Fehlerstromschutzschalter (damals hieß es noch "FI" ). Ein Schaltschütz
» war fürs Schalten verantwortlich. Dieser schaltete die drei Phasen und (!)
» den Schutzleiter. Beim Abschalten löste aber oft der FI aus, nie beim
» Einschalten.
»
» Ich habe das Problem damals so gelöst, das ich den Kontakt für den
» Schutzleiter gebrückt habe. Damit war der Schutzleiter immer angeschlossen.
» Und das funktioniert heute noch.
»
» Aber was kann die Ursache gewesen sein? Ein Fehler im FI? Ein
» Isolationsfehler? Oder Fehlerströme, induktiv "erzeugt"?
»
» LG Sel

Lupus

20.05.2021,
19:52

@ cmyk61

Drehstromheizung... Danke an alle - alles klar :-)

.
» Womöglich war es so angedacht, dass der N geschaltet wird - und der PE fest
» angeschlossen bleibt. Wer weiß was sich der Elektriker damals für Gedanken
» (oder auch keine) machte.
»

Der "N" wurde bei Stromstoßschaltern als Schaltdraht genommen, so hatte man einen Draht am Relais eingespart. War damals so üblich.
Geschaltet wurde der "N" abwechselnd mit "Ph" bei der Schweizer Schaltung/Hamburger Schaltung.

In Schützsteuerungen,.... wurde niemals der "N" --> PEN geschaltet!

Bei Sel mit seiner Schütz-Freigabe hatte mit Sicherheit ein begabter Hobbyelektronenbändiger die Hände im Spiel gehabt.

Sel(R)

E-Mail

Radebeul,
20.05.2021,
20:24
(editiert von Sel
am 20.05.2021 um 20:26)


@ Lupus

Drehstromheizung... Danke an alle - alles klar :-)

» Bei Sel mit seiner Schütz-Freigabe hatte mit Sicherheit ein begabter
» Hobbyelektronenbändiger die Hände im Spiel gehabt.

Mir war das mit dem Schalten des Schutzleiters eh suspekt...

Durch das Umklemmen war die ordnungsgemäße Funktion garantiert und die Sicherheit (Erdung, Berührungsschutz etc.) gesichert. Wer die Sache vorher angeklemmt hatte, das weiß mein Kumpel auch nicht. Nichtmal der Vermieter konnte oder wollte sich erinnern, welchen Elektriker er wann beauftragt hatte mit der Installation oder Überprüfung. Ich denke mal, das die Heizung ein Schwarzbau aus DDR-Zeiten war und niemals ein Elektriker die Sache je gesehen hat. Und überprüft wurde auch nie was, die Bude wurde bestimmt sehr (!!!) preisgünstig "modernisiert" kurz nach der Wende. Kosten durfte es nix, aber fette Miete mußte kommen. Und nachher fragt niemand wegen einer Sicherheitsüberprüfung. Erst wenns brennt oder einer tot umfällt, dann wirds ekelig teuer... (für den Vermieter). Dem Energieversorger ist die Heizung wurscht, denn die war ja schon zu DDR-Zeiten genehmigt. Und wo sich nix ändert, da fragt auch keiner.

LG Sel