Forum

Einloggen | Registrieren | RSS  

cmyk61(R)

E-Mail

Edenkoben, Rheinland Pfalz,
11.05.2021,
12:03
 

Fernmeldetechnik (Elektronik)

Gerade entdeckt - vielleicht nutzt es jemandem:

https://telefonanleitungen.de/php/page.php?3

Schonmal gepostet:
https://www.fernmeldelehrling.de/
http://www.fernsprecher.de/mainpage.htm

Gruß
Ralf

dieter aus b.

11.05.2021,
23:48

@ cmyk61

Fernmeldetechnik

Hi :-))

» Zum Spleißen nahm man die beiden gleichmarkierten Doppeladern (und jetzt ist
» die Erinnerung nicht mehr ganz präsent) und verdrallte sie mit 2-3
» Schlägen, isolierte sie mit einem Lackkratzer ab und verwirbelte die
» blanken Drähte.

Bis dahin ok.

Der Lackkratzer wurde hier zum Abreißen der Papierisolierung verwendet.
Später durfte auch ein kleiner Seitenschneider verwendet werden. Da hatte man
in der Spitze der Schneiden eine Kerbe reingefeilt. Dort riß dann die Papierisolierung ab.
Ader in die Kerbe und Daumen drauf.
So sparte man den Werkzeugwechsel vom Abisolieren zum Abschneiden der Adern.

Die Verdrillte Adern wurden gekürzt, zurückgebogen und mit
» einer Papphülse versehen (wurde diese dann nochmals gefaltet?).

Das Verdrillen nannte man dann "Schleudern" Beide Adern zur Kurbel verformt und zwischen
Zeigefinger und Daumen gedreht. Ging superschnell.

Nein. Die verdrillten Adern wurden parallel gelegt und einfach die Isohülse darüber geschoben.

» Dann wurde die Bleimuffe umgelegt, die Kante umgebördelt, und dann
» verlötet. Zum glattstreichen des Lots wurde ein Tuch verwendet welches
» immer wieder mit Rindertalk getränkt wurde.

Schrecklich, wenn im Lappen dann schon Löcher waren :-(

» Wichtig waren die beiden Knubbel am Übergang der Muffe zum Kabel.

Übergang Muffe - Kabel war empfindlich für Belastung durch Biegen. Birnenform sicherte nur die
Dicke der des Lots am Ende der Muffe im Übergang zum Kabel.
Und wenn man sich nicht so sicher war, hat man gelötet und gelötet und das Zinn war verbrannt.
Dann krümelte das Blei und alles von vorn. Lehrlingserfahrungen.
»
» Gruß
Dieter

xy(R)

E-Mail

11.05.2021,
23:09

@ DIY-Basler

Fernmeldetechnik

» » » » » Wenn die Drähte noch "Lackisoliert" sind,
» » » »
» » » » Nur Papier.
» » »
» » » Ist trotzdem die schnellere u. sichere Klemm-Lösung,
» » » aber Jeder wie er will u. kann.
» »
» » Ich werd LSA nehmen.
»
» Wenn genug Platz ist u. sonst keiner ran kann, kann man es machen.
»
» Vermutlich muss der APL "verlegt" werden?

Nö, ich will 300m vorhandene Leitung andersweitig nutzen. Die Leitung gehört mir.

cmyk61(R)

E-Mail

Edenkoben, Rheinland Pfalz,
11.05.2021,
22:48

@ Theo.

Fernmeldetechnik

Hi,

»Gezählt wird nach " Amt im Rücken - rechts herum"

außer in Mannheim - da war die Drehrichtung tatsächlich anders herum als im Rest der Republik.
Die einzelnen Cu-Drähte waren mit einem Papierfaden umsponnen und um diesen war das Papierband gewickelt. In den Papierkabeln war an den Adern direkt nichts mit Stoff zu finden. Lediglich die Spleishülsen wurden mit Baumwollband umwickelt und damit fixiert - soweit eine vage Einnnerung.

In der Ausbildung wurde dann nach dem Benoten der Bleimuffen einige Muffen feierlich abgefackelt. Auch um zu demonstrieren, wie hitzeresistent Papier war - aber auch dass Papier eine offenen Flamme nicht widerstand.

» oder "Ankommend -reingeschaut-links herum". Das waren in der Nähe der
» Vermittlungen armdicke Kabel, ich selbst habe an Kabeln mit 2.700DA
» gearbeitet. Wichtige Kabel standen unter leichtem Überdruck durch den man
» die Dichtigkeit kontrollieren konnte, und durch den auch kein Wasser
» eindringen konnte. Wasser und Papierisolierung vertragen sich nun mal
» nicht. Ist jetzt über 50 Jahre her.

Längswasserdichtigkeit herstellen - hier kam Vaseline zum Einsatz.
Allerdings nicht bei Papier-Kabel sondern bei Kabel mit PE-Adern. DIe Adern wurde mit weißen Quetschhülsen verbunden.
Das war eine heftige Schmiererei - aber die Kabel waren dicht und die elektrischen Kontakte augenscheinlich zuverlässig.

Zu den Papierkabeln:
die Adern waren in sogenannten "Vierern" verseilt. Durch die Steifigkeit die das Papier verursachte fielen die Adern nicht unkontrolliert auseinander. Man nahm den ersten Vierer (rot gefärbtes Papier) und wickelte 2-3cm vom Ende weg einen CU-Draht in 2-3 Schlägen herum, wickelte in Zählrichtung links (oder in Mannheim rechts) den nächsten Vierer an den Hilfsdraht und so weiter - bis die äußerste Lage sicher fixiert war. Dann kam die nächst tiefere Lage dran.
Beim Spleisen ging man von der innersten Lage aus, schnitt an beiden Kabelenden die betreffenden Vierer von dem Hilfsdraht ab und spleiste die Adern. Die Adern wurden mit A, B, A1 und B1 bezeichnet, wobei A keine Markierung besaß, B in gleichmäßigem Abstand einen Ring aufgedruckt hatte, A1 hatte einen Ring in doppeltem Abstand und B1 einen Doppelring in doppeltem Abstand. So konnte man die Adern schnell identifizieren. Zum Spleisen nahm man die beiden gleichmarkierten Doppeladern (und jetzt ist die Erinnerung nicht mehr ganz präsent) und verdrallte sie mit 2-3 Schlägen, isolierte sie mit einem Lackkratzer ab und verwirbelte die blanken Drähte. Die Verdrillte Adern wurden gekürzt, zurückgebogen und mit einer Papphülse versehen (wurde diese dann nochmals gefaltet?).
Dann wurde die Bleimuffe umgelegt, die Kante umgebördelt, und dann verlötet. Zum glattstreichen des Lots wurde ein Tuch verwendet welches immer wieder mit Rindertalk getränkt wurde. Wichtig waren die beiden Knubbel am Übergang der Muffe zum Kabel. Ich glaube ich habe sogar noch so ne Muffe irgendwo herumliegen. Jäger und Sammler halt.

Gruß
Ralf

DIY-Basler(R)

E-Mail

11.05.2021,
22:09

@ .eppenschädel

Fernmeldetechnik

» » Wenn die Drähte noch "Lackisoliert" sind, ist das ohne "Lackkratzer",
» » nicht unbedingt das Wahre.
» » Bzw. wenn es schnell gehen muss u. dann noch "sicher" verpackt sein
» soll,
» » Scotch Klemmen, durchmessen ob gute Verbindung von alt auf neu gegeben
» » ist,
» » dann noch Scotch-Muffe drüber, damit wieder alles "Wasserdicht" ist.
» »

»
» Das war lang vor deiner Zeit, da gab es nur Bakelit an Kunststoffen.

Hallo!

Wieso soll das lange vor meiner Zeit gewesen sein sein?
Solche alten APL mit Blei-Kabel gibt es sogar noch im 3. Jahrtausend.

Und wenn etwas bis dato immer noch funzt, auch mit alter Kabeltechnik,
guckt normal keiner wirklich genau nach, warum!

LG.

--
Es gibt div. negative Meinungen bzgl. Versicherungen, aber Schadenfroh sind die bestimmt nicht.

.eppenschädel

11.05.2021,
21:59

@ DIY-Basler

Fernmeldetechnik

» Wenn die Drähte noch "Lackisoliert" sind, ist das ohne "Lackkratzer",
» nicht unbedingt das Wahre.
» Bzw. wenn es schnell gehen muss u. dann noch "sicher" verpackt sein soll,
» Scotch Klemmen, durchmessen ob gute Verbindung von alt auf neu gegeben
» ist,
» dann noch Scotch-Muffe drüber, damit wieder alles "Wasserdicht" ist.
»
»

Das war lang vor deiner Zeit, da gab es nur Bakelit an Kunststoffen.

DIY-Basler(R)

E-Mail

11.05.2021,
21:23

@ xy

Fernmeldetechnik

» » » » Wenn die Drähte noch "Lackisoliert" sind,
» » »
» » » Nur Papier.
» »
» » Ist trotzdem die schnellere u. sichere Klemm-Lösung,
» » aber Jeder wie er will u. kann.
»
» Ich werd LSA nehmen.

Wenn genug Platz ist u. sonst keiner ran kann, kann man es machen.

Vermutlich muss der APL "verlegt" werden?

--
Es gibt div. negative Meinungen bzgl. Versicherungen, aber Schadenfroh sind die bestimmt nicht.

xy(R)

E-Mail

11.05.2021,
19:12

@ DIY-Basler

Fernmeldetechnik

» » » Wenn die Drähte noch "Lackisoliert" sind,
» »
» » Nur Papier.
»
» Ist trotzdem die schnellere u. sichere Klemm-Lösung,
» aber Jeder wie er will u. kann.

Ich werd LSA nehmen.

DIY-Basler(R)

E-Mail

11.05.2021,
19:07

@ xy

Fernmeldetechnik

» » Wenn die Drähte noch "Lackisoliert" sind,
»
» Nur Papier.

Ist trotzdem die schnellere u. sichere Klemm-Lösung,
aber Jeder wie er will u. kann.

--
Es gibt div. negative Meinungen bzgl. Versicherungen, aber Schadenfroh sind die bestimmt nicht.

xy(R)

E-Mail

11.05.2021,
18:05

@ DIY-Basler

Fernmeldetechnik

» Wenn die Drähte noch "Lackisoliert" sind,

Nur Papier.

DIY-Basler(R)

E-Mail

11.05.2021,
17:59
(editiert von DIY-Basler
am 11.05.2021 um 18:00)


@ xy

Fernmeldetechnik

» » Das ging so: die 2 Drähte mit Isolierun ca 1 Umdrehung verdrillen,
» » mit Abisolierzange (so einer gezahnten, wie eine Pincette) 2 cm
» » abisolieren
» » und dann aus den beiden Enden eine Kurbel formen und ein paarmal
» » kurbeln, abschneiden, Papphülse drüber und knicken.
» » Nix löten, muß schnell gehen.
»
» Ah, habe verstanden.
»
» Besten Dank.

Hallo!

Wenn die Drähte noch "Lackisoliert" sind, ist das ohne "Lackkratzer",
nicht unbedingt das Wahre.
Bzw. wenn es schnell gehen muss u. dann noch "sicher" verpackt sein soll,
Scotch Klemmen, durchmessen ob gute Verbindung von alt auf neu gegeben ist,
dann noch Scotch-Muffe drüber, damit wieder alles "Wasserdicht" ist.

--
Es gibt div. negative Meinungen bzgl. Versicherungen, aber Schadenfroh sind die bestimmt nicht.

xy(R)

E-Mail

11.05.2021,
16:54

@ RR

Fernmeldetechnik

» Das ging so: die 2 Drähte mit Isolierun ca 1 Umdrehung verdrillen,
» mit Abisolierzange (so einer gezahnten, wie eine Pincette) 2 cm
» abisolieren
» und dann aus den beiden Enden eine Kurbel formen und ein paarmal
» kurbeln, abschneiden, Papphülse drüber und knicken.
» Nix löten, muß schnell gehen.

Ah, habe verstanden.

Besten Dank.

Theo.

11.05.2021,
16:46

@ Theo.

Nachtrag

Hier mal ein Bild:



Zum Einbinden hat man hier nur einen Faden statt eines Stoffbandes benutzt.

Theo

RR

11.05.2021,
16:40

@ xy

Fernmeldetechnik

» Und wie hat man dem Aufzwirbeln der Isolierung entgegen gewirkt?
»
» Es geht mir ja um die Verarbeitung.

Das ging so: die 2 Drähte mit Isolierun ca 1 Umdrehung verdrillen,
mit Abisolierzange (so einer gezahnten, wie eine Pincette) 2 cm abisolieren
und dann aus den beiden Enden eine Kurbel formen und ein paarmal
kurbeln, abschneiden, Papphülse drüber und knicken.
Nix löten, muß schnell gehen.
Gruß RR

Theo.

11.05.2021,
16:38

@ xy

Fernmeldetechnik

Hallo

Da fällt nichts auseinander, das ist recht stabil. Um den Draht ist ein Stofffaden gewickelt, und darum die Papierisolierung. Wenn (je nach Muffengrösse) ca. 40cm Bleimantel abisoliert werden, dann fallen die einzelnen Viererstränge (Doppeladern) leicht auseinander, und man kann mit dem "Einbinden" beginnen. Beginnend mit dem ersten der äusseren Lage (der mit der roten Ader) wird jede Doppelader mit einem schmalen Stoffband umschlungen, so dass Verwechslungen nicht möglich sind. So bindet man Doppelader für Doppelader und Lage für Lage ein, bis zur Mitte. Da entsteht je nach Adernzahl eine schöne grosse "Einbindeblume". Wenn man das auf beiden Seiten gemacht hat, kann man beginnend mit der innersten Doppelader anfangen die beiden Kabel miteinander zu verbinden.

Theo

xy(R)

E-Mail

11.05.2021,
15:25

@ Theo.

Fernmeldetechnik

» 10DA sind aber recht wenig. Die waren z.B. für die Hausanschlüsse. Die
» Verarbeitung ist doch einfach. An jedem Abzweig ist eine Abzweigmuffe
» fällig, natürlich aus Blei. Das zu verarbeiten lernt(e) man in der Lehre.
» Die Adern sind zu Zweier- oder Vierer Gruppen verseilt und haben schwarze
» Farbringe zur Unterscheidung auf der Papierisolation. Die Gruppen liegen
» nebeneinander und bilden einzelne Lagen. Die erste Gruppe einer Lage hat
» eine rotgfärbte a-Ader. Gezählt wird nach " Amt im Rücken - rechts herum"
» oder "Ankommend -reingeschaut-links herum". Das waren in der Nähe der
» Vermittlungen armdicke Kabel, ich selbst habe an Kabeln mit 2.700DA
» gearbeitet. Wichtige Kabel standen unter leichtem Überdruck durch den man
» die Dichtigkeit kontrollieren konnte, und durch den auch kein Wasser
» eindringen konnte. Wasser und Papierisolierung vertragen sich nun mal
» nicht. Ist jetzt über 50 Jahre her.



Und wie hat man dem Aufzwirbeln der Isolierung entgegen gewirkt?

Es geht mir ja um die Verarbeitung.