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Sel(R)

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Radebeul,
28.07.2016,
17:52
(editiert von Sel
am 28.07.2016 um 17:57)
 

Lötlack? (Elektronik)

Habe bisher immer Kolophonium in Spiritus gelöst und das nach Abschluß aller Lötarbeiten und Tests der Schaltungen auf meine Lochrasterplatten gepinselt. Dann schön trocknen lassen.

Auch bei risikoreichem 2,5mm-Abstand der Lötpunkte war die Isolation selbst bei Netzspannung ausreichend für meine Zwecke (ok, einer richtigen vorschriftsmäßigen Prüfung hält sowas nicht stand).

Nun wird aber durch die moderne Schaltungstechnik die Geschichte immer hochohmiger und nach der "Einmottung" funktionieren meine Schaltungen nicht mehr. Kolophonium nimmt eben Wasser aus der Luft auf und hat damit bei 2,5mm-Rastung einen "Isolationeswiderstand" von etwa 6 bis 10 MOhm.

Es gibt jetzt Lacke, die eine Versiegelung erlauben, aber lötbar bleiben. Stellvertretend nenne ich mal den SK10 von Kontakt Chemie. Hauchdünn aufgetragen und gut getrocknet ist dieser Lack brauchbar.

Was mich stört ist der ordentliche Preis und vor allem das es den Lack nur in der Spraydose gibt. Die Schaltungen werden immer kleiner, es sind auch Drähte zu untersprühen auf der Leiterplatte (Fädeltechnik). Da gehts schwer mit der Spraydose. Einmal draufhalten und der halbe Tisch ist konserviert oder man sprüht schräg unter die Drähte und erwischt nicht alles. Nachmal sprühen und der Lack wird zu dick und klebt auf ewig...

Ich suche also einen streichfähigen, farblosen (transparenten) Schutzlack, der lötbar bleibt und nach dem Trocknen an der Luft auch einen vertretbaren Isolationswiderstand erreicht. Natürlich sollte er Luftfeuchtigkeit sicher von der Leiterplatte fernhalten und Korrosion verhindern. Der Lack darf nicht kleben beim Anfassen nach dem Trocknen. An die Temperaturbeständigkeit stelle ich keine so hohen Anforderungen.

Gibts diese eierlegende Wollmilchsau zu vertretbaren Preisen? Zu DDR-Zeiten gabs diesen Lack einfach zu kaufen, aber die Zeiten sind ja lange vorbei...

LG Sel

xy(R)

E-Mail

28.07.2016,
18:44

@ Sel

Lötlack?

» Stellvertretend nenne ich mal den SK10 von Kontakt Chemie. Hauchdünn
» aufgetragen und gut getrocknet ist dieser Lack brauchbar.


http://www.produktinfo.conrad.com/datenblaetter/800000-824999/813907-si-01-de-Loetlack_SK10.pdf

"2.2. Kennzeichnungselemente

Enthält:
Kolophonium "

Kant

28.07.2016,
21:05

@ xy

Lötlack?

» » Stellvertretend nenne ich mal den SK10 von Kontakt Chemie. Hauchdünn
» » aufgetragen und gut getrocknet ist dieser Lack brauchbar.
»
»
» http://www.produktinfo.conrad.com/datenblaetter/800000-824999/813907-si-01-de-Loetlack_SK10.pdf
»
» "2.2. Kennzeichnungselemente
»
» Enthält:
» Kolophonium "


... und wo ist das Problem ?

(optional)

28.07.2016,
21:16

@ Kant

Lötlack?

» » Enthält:
» » Kolophonium "
»
»
» ... und wo ist das Problem ?

Na dass er ldgl. die Loetfaehigkeit verbessert und das Ganze aber nur bedingt auf Dauer konserviert.

Habe als schon hinterher einfach einen Acrylklarlack genommen. Duenn aufgetragen loetet sich das schon noch.
Zur Not wenn es nicht geht rubbelt man den mit einem Glasfaserstift halt punktuell weg.

xy(R)

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28.07.2016,
22:21

@ Kant

Lötlack?

» ... und wo ist das Problem ?

Du hast Sels Posting nicht gelesen.

Gast aus HH

29.07.2016,
00:28

@ Sel

Lötlack?

es sind auch
» Drähte zu untersprühen auf der Leiterplatte (Fädeltechnik). Da gehts schwer
» mit der Spraydose. Einmal draufhalten und der halbe Tisch ist konserviert
» oder man sprüht schräg unter die Drähte und erwischt nicht alles.


Kleinen Pinsel nehmen und direkt vor die Düse halten. Mit dem so präparierten Pinsel die kritischen Stellen (Fädeltechnik untersprühen) bearbeiten. Der Tisch bleibt sauber und Du hast das Zeug da wo Du es haben willst.

Uwe

Kant

29.07.2016,
11:27

@ xy

Lötlack?

» » ... und wo ist das Problem ?
»
» Du hast Sels Posting nicht gelesen.



Stimmt!
Für Romane langt meine Zeit nicht :-)

Sel(R)

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Radebeul,
29.07.2016,
18:23

@ Kant

Lötlack?

» » » ... und wo ist das Problem ?
» »
» » Du hast Sels Posting nicht gelesen.
»
»
»
» Stimmt!
» Für Romane langt meine Zeit nicht :-)

Bin halt nicht so wortkarg wie XY. Dafür aber viiiiiel unerfahrener :-)

Ich versuche halt zu erklären was ich meine. Hätte auch fragen können: "Welchen Lötlack empfehlt ihr?". Dann kommen zwar noch ca. 1233 Postings wozu und warum der Lack gebraucht wird, welche Spannung, Isowiderstände gefordert, welches Klima...

LG Sel

PS: Wenn man XY richtig liest, dann erkennt man auch was er meint... :-D

Sel(R)

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Radebeul,
29.07.2016,
18:32

@ xy

Lötlack?

» » Stellvertretend nenne ich mal den SK10 von Kontakt Chemie. Hauchdünn
» » aufgetragen und gut getrocknet ist dieser Lack brauchbar.
»
»
» http://www.produktinfo.conrad.com/datenblaetter/800000-824999/813907-si-01-de-Loetlack_SK10.pdf
»
» "2.2. Kennzeichnungselemente
»
» Enthält:
» Kolophonium "

Na dann werde ich mal eine Mischung aus Kolophonium, Alkohol und Aceton ausprobieren. Spiritus ist ja nur mit Wasser versetzter und vergällter Alkohol (grob gesagt). Wenns Wasser wegfällt könnte das klappen mit dem hohen Isolationswiderstand (wenn nur das Aceton nicht so flüchtig wäre bei der Aufbewahrung). Wie genau hydroskopisch der Überzug dann ist wird sich zeigen.

LG Sel

Gastl

29.07.2016,
18:36

@ Sel

Lötlack?

» Spiritus ist ja nur mit Wasser versetzter und vergällter
» Alkohol (grob gesagt).

Wasser eigentlich nicht. Spritus rußt beim abbrennen. Fügt man halt Wasser hinzu, ein Teelöffelchen genügt, rußt er nicht mehr.

Sel(R)

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Radebeul,
29.07.2016,
18:50

@ Gastl

Lötlack?

» » Spiritus ist ja nur mit Wasser versetzter und vergällter
» » Alkohol (grob gesagt).
»
» Wasser eigentlich nicht. Spritus rußt beim abbrennen. Fügt man halt Wasser
» hinzu, ein Teelöffelchen genügt, rußt er nicht mehr.

Mmh, ja stimmt. Vor dem Schreiben sollte ich mich belesen. Ich kenns vom Spiritusbrenner, bissel Wasser in den Spiritus und nix rußt mehr, allerdings sinkt der Brennwert ganz schnell auf ganz niedrig...

LG Sel

Gastl

29.07.2016,
19:13

@ Sel

Lötlack?

» allerdings sinkt der Brennwert ganz schnell auf ganz niedrig...

Selbstverständlich, denn Wasser ist beteiligt. Diese chemische Verbindung braucht extrem viel Energie um erhitzt zu werden. Denn esrt der Wasserdampf verhindert das rußen.

Die Dosierung zwischen Spiritus/Wasser ist der Schlüssel. ;-)

xy(R)

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29.07.2016,
20:25

@ Sel

Lötlack?

» Na dann werde ich mal eine Mischung aus Kolophonium, Alkohol und Aceton
» ausprobieren.

Das mach mal. Die Mischung dürfte mit dem wenigen enthaltenen Wasser ein ternäres Azeotrop bilden, und dadurch verdampft das Wasser früher als der Rest an organischem Lösemittel.

Es wird aber auch auf die Qualität des Kolophoniums ankommen, die schwankt bei einem Naturprodukt halt.

Sel(R)

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Radebeul,
31.07.2016,
09:33

@ xy

Lötlack?

» » Na dann werde ich mal eine Mischung aus Kolophonium, Alkohol und Aceton
» » ausprobieren.
»
» Das mach mal. Die Mischung dürfte mit dem wenigen enthaltenen Wasser ein
» ternäres Azeotrop bilden, und dadurch verdampft das Wasser früher als der
» Rest an organischem Lösemittel.

- ternäres Azeotrop -

Da mußte ich erst mal suchen was das ist :-D
Ok, also muß ich mit dem Mischungsverhältnis Alkohol-Aceton schon bissel probieren, bis die Lösung optimal wird. Das Kolophonium kommt dann als dritter Stoff einfach dazu. Das Ganze bissel dünner als Lötwasser und so ist der "Lack" fertig. Vielen Dank!

Sel

bigdie(R)

02.08.2016,
08:42

@ Sel

Lötlack?

» » » Na dann werde ich mal eine Mischung aus Kolophonium, Alkohol und
» Aceton
» » » ausprobieren.
» »
» » Das mach mal. Die Mischung dürfte mit dem wenigen enthaltenen Wasser ein
» » ternäres Azeotrop bilden, und dadurch verdampft das Wasser früher als
» der
» » Rest an organischem Lösemittel.
»
» - ternäres Azeotrop -
»
» Da mußte ich erst mal suchen was das ist :-D
» Ok, also muß ich mit dem Mischungsverhältnis Alkohol-Aceton schon bissel
» probieren, bis die Lösung optimal wird. Das Kolophonium kommt dann als
» dritter Stoff einfach dazu. Das Ganze bissel dünner als Lötwasser und so
» ist der "Lack" fertig. Vielen Dank!
»
» Sel
Naja ich hab eigentlich früher schon das Kolophonium in Nitroverdünnung aufgelöst, Da löst es sich schneller und ist auch schneller trocken. Aceton ist ja wohl das Gleiche oder der Hauptbestandteil von Nitroverdünnung, die es heute ja nicht mehr gibt.

Heute hab ich eine Dose Lötlack zum pinseln von RS mit der Nummer 199-1496

Sel(R)

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Radebeul,
02.08.2016,
18:24

@ bigdie

Lötlack?

» Naja ich hab eigentlich früher schon das Kolophonium in Nitroverdünnung
» aufgelöst, Da löst es sich schneller und ist auch schneller trocken. Aceton
» ist ja wohl das Gleiche oder der Hauptbestandteil von Nitroverdünnung, die
» es heute ja nicht mehr gibt.
»
» Heute hab ich eine Dose Lötlack zum pinseln von RS mit der Nummer 199-1496

Acryllack schmilzt prächtig unterm Lötkolben, das Zeugs wäre also wirklich ideal. Nur 500ml reichen mir weit über mein Lebensende hinaus...

LG Sel

PS: hast ne private Nachricht...