Forum

Quelle: GRIEDER-BAUTEILE https://shop.griederbauteile.ch

Vor einigen Jahren testete ich bei Distrelec und Farnell ob es vielleicht noch irgendwas von den ollen Unijunction-Transistoren (UJT) gibt. Eine nostalgische Erinnerung weit zurück in die 1970er-Jahre, als ich diese Bauteile beruflich und hobbymässig oft einsetzte. Wie zu erwarten war, fand ich nix. Naja, ist auch klar, - oder wenigstens *eigentlich* klar. Uneigentlich sieht es aktuell etwas anders aus...

Die älteren ELKOinaer unter uns erinnern sich noch gut an dieses pfiffige Bauteil.

Da ich beabsichtige gelegentlich einen weiteren History-Minikurs zu schreiben zu diesem Thema, guckte ich erneut nach bei Distrelec. Realistisch und bodenständig wie ich eben nun mal bin, erwartete ich nix, weil im grünen Bereich ist es dann, wenn es nichts gibt. Kaum den Distrelec-Link gestartet, glotzte ich vor Staunen in die Röhre, äh ich meine Flachbildschirm. Es gibt ja nur noch diese. Es gibt bei Distrelec ganze sieben Angebote dieser UJT-Oldies:

http://www.distrelec.de/search?q=Unijunction

Was kann da wohl die Realität sein, dass diese Firma die Lagerunkosten nicht scheut. Was denkt ihr?

Natürlich haben die auch den ollen 741er-Opamp, aber erstens weniger und zweitens ist es wohl wahrscheinlicher, dass deutlich mehr davon verlangt wird als von UJTs. Und dazu kommt, bei den UJTs gab's einen langen Verkaufsunterbruch, jedoch nicht bei den 741er:

http://www.distrelec.de/search?q=LM741

Nicht nur Distrelec auch Farnell wurde zum UJT-Re-Lieferant. Zuerst nur ein Produkt als ich da kürzlich reinguckte und jetzt sind es sechs Angebote:

http://de.farnell.com/unijunction-transistoren-ujt?searchRef=SearchLookAhead

Ein Grund dieser UJT-Renaissance mag ja den Bedarf für Reparaturen alter Geräte sein. Nur, das alleine kann es kaum sein, weil defekte Geräte mit UJTs gibt es kaum erst neulich. Das alleine erklärt den Unterbruch und dann fast plötzlich gleich viele Produkte, wohl kaum...

Zum Schluss noch ein Ausschnitt einer Schaltung aus alten Tagen, eingesetzt in einem Spielzeug:



Die vermutlich häufigste Anwendung eines UJT war die Generator-Schaltung, die einerseit am Ladekondensator (Emitter) eine nichtlineare Sägezahnspannung und an dem einen Basis-Anschluss einen schmalen Nadelimpuls erzeugt. Solche Schaltungen sieht man hier:
http://www.talkingelectronics.com/projects/UJT/UJT_Page.html

Hier noch die Weisheit des Wiki:
https://de.wikipedia.org/wiki/Unijunctiontransistor

Im Schaltbild oben arbeitet der UJT prinzipiell genau gleich, aber er erzeugt nur gerade einen solchen Impuls und schaltet damit die Betriebsspannung +Ub aus.

Eingeschaltet wird +Ub mit der Drucktaste DT. Wie die Schaltung genau arbeitet, kann sich der Leser selbst überlegen. Irgendwann gibt's einen weiteren History-Minikurs wo dann UJTs und u.a. diese Schaltung genau beschrieben sein wird.

Viel Spass!

--
Gruss
Thomas

Buch von Patrick Schnabel und mir zum Timer-IC NE555 und LMC555:
https://tinyurl.com/zjshz4h9
Mein Buch zum Operations- u. Instrumentationsverstärker:
https://tinyurl.com/fumtu5z9

»
» Quelle: GRIEDER-BAUTEILE https://shop.griederbauteile.ch
»
» Vor einigen Jahren testete ich bei Distrelec und Farnell ob es vielleicht
» noch irgendwas von den ollen Unijunction-Transistoren (UJT) gibt. Eine
» nostalgische Erinnerung weit zurück in die 1970er-Jahre, als ich diese
» Bauteile beruflich und hobbymässig oft einsetzte. Wie zu erwarten war, fand
» ich nix. Naja, ist auch klar, - oder wenigstens *eigentlich* klar.
» Uneigentlich sieht es aktuell etwas anders aus...
»
» Die älteren ELKOinaer unter uns erinnern sich noch gut an dieses pfiffige
» Bauteil.
»
» Da ich beabsichtige gelegentlich einen weiteren History-Minikurs zu
» schreiben zu diesem Thema, guckte ich erneut nach bei Distrelec.
» Realistisch und bodenständig wie ich eben nun mal bin, erwartete ich nix,
» weil im grünen Bereich ist es dann, wenn es nichts gibt. Kaum den
» Distrelec-Link gestartet, glotzte ich vor Staunen in die Röhre, äh ich
» meine Flachbildschirm. Es gibt ja nur noch diese. Es gibt bei Distrelec
» ganze sieben Angebote dieser UJT-Oldies:
»
» http://www.distrelec.de/search?q=Unijunction
»
» Was kann da wohl die Realität sein, dass diese Firma die Lagerunkosten
» nicht scheut. Was denkt ihr?
»
» Natürlich haben die auch den ollen 741er-Opamp, aber erstens weniger und
» zweitens ist es wohl wahrscheinlicher, dass deutlich mehr davon verlangt
» wird als von UJTs. Und dazu kommt, bei den UJTs gab's einen langen
» Verkaufsunterbruch, jedoch nicht bei den 741er:
»
» http://www.distrelec.de/search?q=LM741
»
» Nicht nur Distrelec auch Farnell wurde zum UJT-Re-Lieferant. Zuerst nur ein
» Produkt als ich da kürzlich reinguckte und jetzt sind es sechs Angebote:
»
» http://de.farnell.com/unijunction-transistoren-ujt?searchRef=SearchLookAhead
»
» Ein Grund dieser UJT-Renaissance mag ja den Bedarf für Reparaturen alter
» Geräte sein. Nur, das alleine kann es kaum sein, weil defekte Geräte mit
» UJTs gibt es kaum erst neulich. Das alleine erklärt den Unterbruch und dann
» fast plötzlich gleich viele Produkte, wohl kaum...
»
» Zum Schluss noch ein Ausschnitt einer Schaltung aus alten Tagen, eingesetzt
» in einem Spielzeug:
»
»
»
» Die vermutlich häufigste Anwendung eines UJT war die Generator-Schaltung,
» die einerseit am Ladekondensator (Emitter) eine nichtlineare
» Sägezahnspannung und an dem einen Basis-Anschluss einen schmalen
» Nadelimpuls erzeugt. Solche Schaltungen sieht man hier:
» http://www.talkingelectronics.com/projects/UJT/UJT_Page.html
»
» Hier noch die Weisheit des Wiki:
» https://de.wikipedia.org/wiki/Unijunctiontransistor
»
» Im Schaltbild oben arbeitet der UJT prinzipiell genau gleich, aber er
» erzeugt nur gerade einen solchen Impuls und schaltet damit die
» Betriebsspannung +Ub aus.
»
» Eingeschaltet wird +Ub mit der Drucktaste DT. Wie die Schaltung genau
» arbeitet, kann sich der Leser selbst überlegen. Irgendwann gibt's einen
» weiteren History-Minikurs wo dann UJTs und u.a. diese Schaltung genau
» beschrieben sein wird.
»
» Viel Spass!

um die Empfindlichkeit von Fotodioden zu messen, benötigte ich einen Testgenerator,
der sehr schmale Lichtimpulse mit ca. 20 Hz und sehr geringer Lichtstärke erzeugt.
Dazu bot sich ein UJT als einfacher und geeigneter Impulsgeber an.
Das funktioniert hervorragend.

Hallo Kendimann,

» um die Empfindlichkeit von Fotodioden zu messen, benötigte ich einen
» Testgenerator,
» der sehr schmale Lichtimpulse mit ca. 20 Hz und sehr geringer Lichtstärke
» erzeugt.
» Dazu bot sich ein UJT als einfacher und geeigneter Impulsgeber an.
» Das funktioniert hervorragend.
»
»
»

Gutes Beispiel. Wenn Du damit einverstanden bist, verwende ich dies von Dir mit der Namensbezeichnung Kendimann als Leserbeitrag im UJT-History-Minikurs. Bitte eine kurze Antwort gleich hier.

--
Gruss
Thomas

Buch von Patrick Schnabel und mir zum Timer-IC NE555 und LMC555:
https://tinyurl.com/zjshz4h9
Mein Buch zum Operations- u. Instrumentationsverstärker:
https://tinyurl.com/fumtu5z9

» Hallo Kendimann,
»
» » um die Empfindlichkeit von Fotodioden zu messen, benötigte ich einen
» » Testgenerator,
» » der sehr schmale Lichtimpulse mit ca. 20 Hz und sehr geringer
» Lichtstärke
» » erzeugt.
» » Dazu bot sich ein UJT als einfacher und geeigneter Impulsgeber an.
» » Das funktioniert hervorragend.
» »
» »
» »
»
» Gutes Beispiel. Wenn Du damit einverstanden bist, verwende ich dies von Dir
» mit der Namensbezeichnung Kendimann als Leserbeitrag im
» UJT-History-Minikurs. Bitte eine kurze Antwort gleich hier.

dagegen habe ich nichts einzuwenden.

Ich glaub sowas gab es in der DDR nicht. Zumindest ist mir sowas nie untergekommen. Hab ich auch in keinem Bastelbuch aus meiner Jugend gesehen.

» Ich glaub sowas gab es in der DDR nicht. Zumindest ist mir sowas nie
» untergekommen. Hab ich auch in keinem Bastelbuch aus meiner Jugend gesehen.

nachlesen bei:
Hans-Joachim Fischer, Wolfgang E. Schlegel: Transistor- und Schaltkreistechnik. 4. Auflage. Militärverlag der DDR, 1988, ISBN 3-327-00362-9.

» » Ich glaub sowas gab es in der DDR nicht. Zumindest ist mir sowas nie
» » untergekommen. Hab ich auch in keinem Bastelbuch aus meiner Jugend
» gesehen.
»
» nachlesen bei:
» Hans-Joachim Fischer, Wolfgang E. Schlegel: Transistor- und
» Schaltkreistechnik. 4. Auflage. Militärverlag der DDR, 1988, ISBN
» 3-327-00362-9.
Na dann hab ich es vieleicht verdrängt, weil ich nie einen bekommen habe. Von Conrad hatte ich zwar mal eine Katalog aber DDR-Mark hat der nicht haben wollen. Und in den einschlägigen Geschäften war ich schon froh, wenn ich von 10 verschiedenen Widerständen E12 Reihe 5 bekommen habe. Es gab zwar auch einen Elektronikversand, aber ohne Katalog und das was man brauchte gab es da auch nicht. Da halfen eigentlich nur Beziehungen zu Firmen, die sowas für die Produktion brauchten oder zu einer Rundfunkreperaturwerkstatt. Oder man kannte (wie ich) jemand der in der Kondensatorenproduktion gearbeitet hat. Der hat mir mal einen Einkaufsbeutel voll Keramikkondensatoren mitgebracht. Da hab ich heute noch welche.
Da hab