mabue

02.03.2025, 17:35 |
Bleifreies Elektronik-Lot (Elektronik) |
Hallo, vor einiger Zeit bin ich wieder vermehrt in mein altes Hobby eingestiegen und habe für ein Projekt ein paar Platinen gelötet, haben auch funktioniert. Nur habe ich immer noch und immer wieder Probleme mit bleifreiem Elektronik-Zinn, obwohl es das ja nun schon ziemlich lange gibt. Aber was auch immer ich probiere - Lötkolben, Lötstation, Zinn mit Kolophonium oder anderem Flussmittel, niedere Temperatur, hohe Temperatur, Marken-Zinn oder vom Baumarkt - die Lötergebnisse sind zwar weitgehend funktionstauglich, aber nicht wirklich vorzeigbar, eher zum Wegschauen. Das Zinn schmiert und bildet Klößchen, perlt nicht und verläuft nicht glatt wie früher beim bleihaltigen. Vielleicht mache ich grundlegend etwas falsch, denn irgendwie muss es ja gehen, andere löten ja auch erfolgreich.
Mich würde einfach interessieren, wie andere damit zurechtkommen, ob es vielleicht einen richtig guten Lötdraht gibt (der auch etwas teurer sein darf) oder was man sonst für ordentliche Lötstellen tun kann. Freue mich über jeden guten Tipp. |
Theo.
02.03.2025, 18:37
@ mabue
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Bleifreies Elektronik-Lot |
Hallo
Hört sich nach zu geringer Temperatur an.
Theo |
matzi682015

Aachen, 02.03.2025, 18:46
@ mabue
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Bleifreies Elektronik-Lot |
» Hallo, vor einiger Zeit bin ich wieder vermehrt in mein altes Hobby
» eingestiegen und habe für ein Projekt ein paar Platinen gelötet, haben auch
» funktioniert. Nur habe ich immer noch und immer wieder Probleme mit
» bleifreiem Elektronik-Zinn, obwohl es das ja nun schon ziemlich lange gibt.
» Aber was auch immer ich probiere - Lötkolben, Lötstation, Zinn mit
» Kolophonium oder anderem Flussmittel, niedere Temperatur, hohe Temperatur,
» Marken-Zinn oder vom Baumarkt - die Lötergebnisse sind zwar weitgehend
» funktionstauglich, aber nicht wirklich vorzeigbar, eher zum Wegschauen. Das
» Zinn schmiert und bildet Klößchen, perlt nicht und verläuft nicht glatt wie
» früher beim bleihaltigen. Vielleicht mache ich grundlegend etwas falsch,
» denn irgendwie muss es ja gehen, andere löten ja auch erfolgreich.
»
» Mich würde einfach interessieren, wie andere damit zurechtkommen, ob es
» vielleicht einen richtig guten Lötdraht gibt (der auch etwas teurer sein
» darf) oder was man sonst für ordentliche Lötstellen tun kann. Freue mich
» über jeden guten Tipp.
Mit bleifreiem Lötzinn habe ich auch keine guten Erfahrungen, ich habe mir rechtzeitig genug Pb-haltiges Lötzinn auf Vorrat gelegt. Das wurde hier im Forum schon einige Male thematisiert, es geht nicht nur uns so, aber einen Tipp geben kann ich da leider nicht. Es kommt halt auf die Legierung an, ob es gute Ersatzmaterialien für Pb gibt weiß ich nicht. -- greets from aix-la-chapelle
Matthes  |
grindstone

Ruhrpott, 02.03.2025, 19:25
@ mabue
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Bleifreies Elektronik-Lot |
Das ist normal, dass bleifrei gelötete Lötstellen nicht mehr so hübsch aussehen wie früher. Das tut der Funktion aber keinen Abbruch. Bleifreies Lötzinn benötigt eine höhere Temperatur als bleihaltiges. Das ist halt der Fortschritt, da müssen wir mit leben. -- Es ist unter der Würde eines Technikers, die Gebrauchsanweisung zu lesen! |
cmyk61

Edenkoben, Rheinland Pfalz, 02.03.2025, 19:54 (editiert von cmyk61 am 02.03.2025 um 19:55)
@ mabue
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Bleifreies Elektronik-Lot |
Hallo,
das Problem der neuen, bleifreien Lote liegt in der großen Wärmemenge Q die gebraucht wird um das Lot zum schmelzen zu bringen. Es müssen ja auch die Platine und das Bauteil erwärmt werden. Die Verarbeitungstemperatur ist auch etwas höher. Kein Wunder dass das nicht auf Anhieb klappen will.
Das macht dann den alt hergebrachten Lötwerkzeugen aka Lötstationen oder gar normale Lötkolben zu schaffen.
Diese bleifreien Lote haben in der Regel 3 Phasen: fest, teigig, flüssig - seltener sind sie richtig gut eutektisch. Bleihaltiges hat fast nur fest oder flüssig. Beim Löten verbraucht sich das Flussmittel schneller wenn alte Lötgeräte verwendet werden da der Lötvorgang einfach damit wesentlich länger dauert-.
ETWAS Abhilfe schafft die Verwendung von großen Lötspitzen die mehr Wärmeenergie speichern können als die feinen Spitzen.
UND auch die Verwendung von zusätzlichem Flussmittel - Fluxer mit hohem Feststoffgehalt. IN der Industrie sind noclean beliebter weil man die Flussmittelreste nicht mag.
Aber je höher der Feststoffgehalt desto besser die Wirkung - so meine bescheidene Erfahrung. Ich verwende weiterhin Kollophonium in Spiritus gelöst.
Um gute Ergebnisse zu erzielen sind mehrere Maßnahmen hilfreich:
a) vorheizen der Platine auf einer Heizplatte
b) vorheizen der Bauteile auf einer Heizplatte
c) leistungsstarke Lötstation mit einem aktuellen Lötwerkzeug. Diese Teile haben das Heizelement und den Sensor direkt in der Spitze. Dadurch werden Temperaturschwankungen im Sekundenbereich ausgeregelt.
d) auch Heißluft hilft in Kombination mit Fluxer zu guten Lötstellen
Leider sehen die Lötstellen nicht mehr so aus, wie mit bleihaltigem Lot. Kalte Lötstellen lassen sich nur noch schwer identifizieren.
Lies auch mal hier:
https://de.wikipedia.org/wiki/Lot_(Metall)
Gruß
Ralf
» Hallo, vor einiger Zeit bin ich wieder vermehrt in mein altes Hobby
» eingestiegen und habe für ein Projekt ein paar Platinen gelötet, haben auch
» funktioniert. Nur habe ich immer noch und immer wieder Probleme mit
» bleifreiem Elektronik-Zinn, obwohl es das ja nun schon ziemlich lange gibt.
» Aber was auch immer ich probiere - Lötkolben, Lötstation, Zinn mit
» Kolophonium oder anderem Flussmittel, niedere Temperatur, hohe Temperatur,
» Marken-Zinn oder vom Baumarkt - die Lötergebnisse sind zwar weitgehend
» funktionstauglich, aber nicht wirklich vorzeigbar, eher zum Wegschauen. Das
» Zinn schmiert und bildet Klößchen, perlt nicht und verläuft nicht glatt wie
» früher beim bleihaltigen. Vielleicht mache ich grundlegend etwas falsch,
» denn irgendwie muss es ja gehen, andere löten ja auch erfolgreich.
»
» Mich würde einfach interessieren, wie andere damit zurechtkommen, ob es
» vielleicht einen richtig guten Lötdraht gibt (der auch etwas teurer sein
» darf) oder was man sonst für ordentliche Lötstellen tun kann. Freue mich
» über jeden guten Tipp. |
bigdie
02.03.2025, 20:23
@ grindstone
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Bleifreies Elektronik-Lot |
» Lötzinn benötigt eine höhere Temperatur als bleihaltiges. Das ist halt der
» Fortschritt, da müssen wir mit leben.
Nö, gibt auch noch Lötzinn mit Blei und meine Bastelleien müssen nicht Rohs Konform sein, erst recht nicht die Geräte aus DDR Zeiten, an denen ich bastele |
Gast
02.03.2025, 20:54
@ cmyk61
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Bleifreies Elektronik-Lot |
» Ich verwende weiterhin Kollophonium in Spiritus
» gelöst.
Ich auch...
» c) leistungsstarke Lötstation mit einem aktuellen Lötwerkzeug.
Mein aktuellster Lötkolben ist der Delta G40 aus DDR-Zeiten. Bis heute unverwüstlich. |
Eierschale
02.03.2025, 22:35
@ mabue
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Bleifreies Elektronik-Lot |
» Mich würde einfach interessieren, wie andere damit zurechtkommen, ob es
» vielleicht einen richtig guten Lötdraht gibt (der auch etwas teurer sein
» darf) oder was man sonst für ordentliche Lötstellen tun kann. Freue mich
» über jeden guten Tipp.
Der Schmelzpunkt ist ca. 40 Grad höher. Moderne Lötgeräte kommen damit gut klar. |
mabue

03.03.2025, 13:25
@ Eierschale
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Bleifreies Elektronik-Lot |
. Freue mich
» » über jeden guten Tipp.
Vermutlich muss ich mit höherer Temperatur und Leistung arbeiten; das mit dem Kolophonium in Spiritus scheint auch eine gute Möglichkeit zu sein, wirkt wahrscheinlich wie Lötlack. Statt Spiritus geht sicher auch ein anderes Lösungsmittel, der Geruch von Spiritus ist nicht so mein Fall.
Dass Kolophonium löslich ist, wusste ich bisher gar nicht.
So ein Forum ist schon eine feine Sache, danke für alle Beiträge ! |
kuddel
03.03.2025, 14:25
@ mabue
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Bleifreies Elektronik-Lot |
Das neue bleifreie Lötzinn = Mist einmal löten prima aber daran basteln
dann sieht das scheuslich aus. Eine Hilfe ist Lötzinn aus China ist sehr
teuer aber dann ist löten wie früher. |
bigdie
04.03.2025, 06:35
@ mabue
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Bleifreies Elektronik-Lot |
» . Freue mich
» » » über jeden guten Tipp.
»
» Vermutlich muss ich mit höherer Temperatur und Leistung arbeiten; das mit
» dem Kolophonium in Spiritus scheint auch eine gute Möglichkeit zu sein,
» wirkt wahrscheinlich wie Lötlack. Statt Spiritus geht sicher auch ein
» anderes Lösungsmittel, der Geruch von Spiritus ist nicht so mein Fall.
» Dass Kolophonium löslich ist, wusste ich bisher gar nicht.
» So ein Forum ist schon eine feine Sache, danke für alle Beiträge !
Kannst auch in Aceton bzw Nitroverdünnung auflösen. Darin löst es sich auch besser. Aber besser riechen tut es auch nicht |
bigdie
04.03.2025, 06:40
@ kuddel
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Bleifreies Elektronik-Lot |
» Das neue bleifreie Lötzinn = Mist einmal löten prima aber daran basteln
» dann sieht das scheuslich aus. Eine Hilfe ist Lötzinn aus China ist sehr
» teuer aber dann ist löten wie früher.
Das Blei Lötzinn bei ebay ist nicht teurer als das Bleifreie. Mittlerweile kostet das Kilo so ca. 100€ bei beiden Sorten |
Kendiman
04.03.2025, 11:34 (editiert von Kendiman am 04.03.2025 um 11:37)
@ mabue
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Bleifreies Elektronik-Lot |
» . Freue mich
» » » über jeden guten Tipp.
»
» Vermutlich muss ich mit höherer Temperatur und Leistung arbeiten; das mit
» dem Kolophonium in Spiritus scheint auch eine gute Möglichkeit zu sein,
» wirkt wahrscheinlich wie Lötlack. Statt Spiritus geht sicher auch ein
» anderes Lösungsmittel, der Geruch von Spiritus ist nicht so mein Fall.
» Dass Kolophonium löslich ist, wusste ich bisher gar nicht.
» So ein Forum ist schon eine feine Sache, danke für alle Beiträge !
Wenn das Lot auf Platine nicht richtig verlaufen will, dann liegt das an der
oxidierten Kupferoberfläche. Kupfer geht sehr schnell mit dem Sauerstoff der
Luft eine Verbindung ein. Es bildet sich Kupferoxid, das kein Lötzinn aufnimmt.
Flussmittel sollen die Kupferoberflache vom Kupferoxid befreien.
Ist die Kupferoberfläche zu lange mit dem Luftsauerstoff in Verbindung
gewesen. dann ist das Flussmittel nicht mehr fähig die Oxidschicht ganz
zu entfernen.
Bevor ich eine neue Platine verwende, wird sie unter kaltem Wasser
mit Scheuerpulver und Schwamm gereinigt, bis die Kupferoberfläche
hellrot glänzt. Danach gut kalt abspülen und mit Papiertüchern trocknen.
Nicht mit den Fingern das Kupfer anfassen.
Bevor sich eine neue Oxidschicht bilden kann, sofort mit Lötlack einsprühen.
In Spiritus gelöstes Kolophonium ist ebenso gut. Mit einen Pinsel auftragen.
Danach kann man auch mit bleifreiem Lot recht gut löten. |
bigdie
04.03.2025, 12:10 (editiert von bigdie am 04.03.2025 um 12:11)
@ mabue
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Bleifreies Elektronik-Lot |
Man kann aber sogar in DE noch richtiges Lötzinn kaufen
https://www.bueromarkt-ag.de/loetzinn_cimco_150054_mit_flussmittel,p-150054,l-google-css,pd-b2c.html?gad_source=1&gclid=CjwKCAiA5pq-BhBuEiwAvkzVZacSnD1J7YKxXoTJBFVZtTuiwngu9bpz3GQYhtCrm5yzEn9UgNLdsBoCnjgQAvD_BwE
Muss mir nur mal noch einer erklären, warum man das bei Elektronik Händlern nicht bekommt, dafür aber im Büromarkt |
Eierschale
04.03.2025, 12:25
@ bigdie
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Bleifreies Elektronik-Lot |
» Man kann aber sogar in DE noch richtiges Lötzinn kaufen
Bleibt bei mir die Frage offen, was an giftigem Blei richtig ist. Ich löte seit Jahren bleifrei. |
bigdie
04.03.2025, 12:33
@ mabue
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Bleifreies Elektronik-Lot |
Beim ALI gibt es sogar Senioren Lötzinn
https://de.aliexpress.com/item/1005007098894490.html? |