Bastler7
21.10.2024, 21:29 (editiert von Bastler7 am 21.10.2024 um 21:32) |
seltsames Verhalten eines Ladegerätes (Elektronik) |
Ich habe ein uraltes Ladegerät, um den Akku von einem uralten Bosch PBM 7,2V Akkubohrer aufzuladen. Es ist ein typischer Netzadapter (2607224004) Input 220V~ Output 7,2V = 120 mA. Akku: Bosch, 2607 300 001 7,2V Ni.Cd.
Wenn ich das Ladegerät anschließe, zeigt das Multimeter ca. 4,8 - 5 Volt an (im Leerlauf). Der Akku hatte aber 5-6 Volt. Nach einiger Zeit des Ladens hat der Akku 8 Volt. Er wurde also aufgeladen. Alles OK. Aber wie geht das? Ein Ladegerät kann doch keine höhere Spannung erzeugen, als es selber hat? Wo liegt der Fehler? Misst das Multimeter vielleicht nicht richtig die Spannung am Ausgang des Ladegerätes? Oder ist das Ladegerät "intelligent", und liefert erst wenig Strom, und wenn der Akku eine höhere Spannung hat, passt sich das Ladegerät an? (Das zumindest wäre vernünftig, wenn der Akku tiefentladen war.) Aber das kann ich mir bei dem alten Teil nicht vorstellen. |
Eierschale
21.10.2024, 23:22
@ Bastler7
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seltsames Verhalten eines Ladegerätes |
» Ich habe ein uraltes Ladegerät, um den Akku von einem uralten Bosch PBM
» 7,2V Akkubohrer aufzuladen. Es ist ein typischer Netzadapter (2607224004)
» Input 220V~ Output 7,2V = 120 mA. Akku: Bosch, 2607 300 001 7,2V Ni.Cd.
» Wenn ich das Ladegerät anschließe, zeigt das Multimeter ca. 4,8 - 5 Volt an
» (im Leerlauf). Der Akku hatte aber 5-6 Volt. Nach einiger Zeit des Ladens
» hat der Akku 8 Volt. Er wurde also aufgeladen. Alles OK. Aber wie geht das?
» Ein Ladegerät kann doch keine höhere Spannung erzeugen, als es selber hat?
» Wo liegt der Fehler? Misst das Multimeter vielleicht nicht richtig die
» Spannung am Ausgang des Ladegerätes? Oder ist das Ladegerät "intelligent",
» und liefert erst wenig Strom, und wenn der Akku eine höhere Spannung hat,
» passt sich das Ladegerät an? (Das zumindest wäre vernünftig, wenn der Akku
» tiefentladen war.) Aber das kann ich mir bei dem alten Teil nicht
» vorstellen.
Bei einem ca. 6V Trafo kommen nicht konstant 6V raus, sondern eine Spannung, die 100 mal pro Sekunde 0 Volt und etwa 8,5V erreicht. Das Messgerät zeigt etwas in der Mitte, 4,8V bis 5V an. Der Akku wird immer, wenn die augenblickliche Spannung höher als die z.B. 7,2V ist, geladen. Ein Gleichrichter verhindert, dass er in den Spannungspausen entladen wird. |
Bastler7
22.10.2024, 09:25
@ Eierschale
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seltsames Verhalten eines Ladegerätes |
» » Ich habe ein uraltes Ladegerät, um den Akku von einem uralten Bosch PBM
» » 7,2V Akkubohrer aufzuladen. Es ist ein typischer Netzadapter
» (2607224004)
» » Input 220V~ Output 7,2V = 120 mA. Akku: Bosch, 2607 300 001 7,2V Ni.Cd.
» » Wenn ich das Ladegerät anschließe, zeigt das Multimeter ca. 4,8 - 5 Volt
» an
» » (im Leerlauf). Der Akku hatte aber 5-6 Volt. Nach einiger Zeit des
» Ladens
» » hat der Akku 8 Volt. Er wurde also aufgeladen. Alles OK. Aber wie geht
» das?
» » Ein Ladegerät kann doch keine höhere Spannung erzeugen, als es selber
» hat?
» » Wo liegt der Fehler? Misst das Multimeter vielleicht nicht richtig die
» » Spannung am Ausgang des Ladegerätes? Oder ist das Ladegerät
» "intelligent",
» » und liefert erst wenig Strom, und wenn der Akku eine höhere Spannung
» hat,
» » passt sich das Ladegerät an? (Das zumindest wäre vernünftig, wenn der
» Akku
» » tiefentladen war.) Aber das kann ich mir bei dem alten Teil nicht
» » vorstellen.
»
» Bei einem ca. 6V Trafo kommen nicht konstant 6V raus, sondern eine
» Spannung, die 100 mal pro Sekunde 0 Volt und etwa 8,5V erreicht. Das
» Messgerät zeigt etwas in der Mitte, 4,8V bis 5V an. Der Akku wird immer,
» wenn die augenblickliche Spannung höher als die z.B. 7,2V ist, geladen. Ein
» Gleichrichter verhindert, dass er in den Spannungspausen entladen wird.
Aha, Danke für die Antwort, zeigt also das Messgerät "falsch" an. Aber statt 100 mal pro Sekunde müsste es wahrscheinlich 60 mal sein (60 Hertz Netzspannung). Dann ist also kein Kondensator verbaut, nehme ich an, denn sonst würde der die Spannung hoch halten.
Damit ist das Thema erledigt. |
xy

22.10.2024, 10:35
@ Bastler7
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seltsames Verhalten eines Ladegerätes |
» Aha, Danke für die Antwort, zeigt also das Messgerät "falsch" an.
Nein, du hast das falsche Messgerät verwendet.
» Aber
» statt 100 mal pro Sekunde müsste es wahrscheinlich 60 mal sein (60 Hertz
» Netzspannung).
Dann 120 mal pro Sekunde.
» Dann ist also kein Kondensator verbaut, nehme ich an, denn
» sonst würde der die Spannung hoch halten.
Würde er. Aber er kann auch vorhanden, aber defekt, sein. |
Eierschale
22.10.2024, 10:42
@ Bastler7
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seltsames Verhalten eines Ladegerätes |
» Aha, Danke für die Antwort, zeigt also das Messgerät "falsch" an. Aber
» statt 100 mal pro Sekunde müsste es wahrscheinlich 60 mal sein (60 Hertz
» Netzspannung). Dann ist also kein Kondensator verbaut, nehme ich an, denn
» sonst würde der die Spannung hoch halten.
» Damit ist das Thema erledigt.
50Hz, nicht 60Hz in D. 50Hz bedeutet 50 mal + Maximum und 50 mal - Maximum und 100 mal pro Sekunde Minimum, also Null Volt.
So ein Messgerät hat eine träge Anzeige, muss es auch haben, sonst könnte man es nicht ablesen. Damit kann es eigentlich nur konstante Spannungen korrekt anzeigen. Um schnell wechselnde Spannungswerte lesebar anzeigen zu können, bildet es aus der veränderlichen Spannung einen stabilen Wert. Das könnte ein Mittelwert sein, oder auch ein Spitzenwert. Aber der Nutzer möchte einen Effektivwert ablesen. Also wird der gemessene Wert korrigiert und dieser korrigierte Wert angezeigt. Das klappt ganz gut bei sinusförmigen Wechselspannungen. Hinter einem Gleichrichter ist die Spannung allerdings nicht mehr sinusförmig, vor allem bei kleinen Spannungen. Einfache Messgeräte funktionieren da nicht perfekt. |
bigdie
22.10.2024, 13:58
@ Eierschale
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seltsames Verhalten eines Ladegerätes |
» » Aha, Danke für die Antwort, zeigt also das Messgerät "falsch" an. Aber
» » statt 100 mal pro Sekunde müsste es wahrscheinlich 60 mal sein (60 Hertz
» » Netzspannung). Dann ist also kein Kondensator verbaut, nehme ich an,
» denn
» » sonst würde der die Spannung hoch halten.
» » Damit ist das Thema erledigt.
»
» 50Hz, nicht 60Hz in D. 50Hz bedeutet 50 mal + Maximum und 50 mal - Maximum
» und 100 mal pro Sekunde Minimum, also Null Volt.
»
» So ein Messgerät hat eine träge Anzeige, muss es auch haben, sonst könnte
» man es nicht ablesen. Damit kann es eigentlich nur konstante Spannungen
» korrekt anzeigen. Um schnell wechselnde Spannungswerte lesebar anzeigen zu
» können, bildet es aus der veränderlichen Spannung einen stabilen Wert. Das
» könnte ein Mittelwert sein, oder auch ein Spitzenwert. Aber der Nutzer
» möchte einen Effektivwert ablesen. Also wird der gemessene Wert korrigiert
» und dieser korrigierte Wert angezeigt. Das klappt ganz gut bei
» sinusförmigen Wechselspannungen. Hinter einem Gleichrichter ist die
» Spannung allerdings nicht mehr sinusförmig, vor allem bei kleinen
» Spannungen. Einfache Messgeräte funktionieren da nicht perfekt.
Messgeräte messen, wenn sie was taugen Effektivwert, auch bei pulsierender Gleichspannung.
Wenn du Spitze Spitze messen willst, wirst du wohl eher einen Oszi brauchen. Zumindest die elektronischen zeigen Spitzenwert, Effektivwert und Mittelwert an.
Noch zur Erklärung Effektivwert vom Sinus ist praktisch das, was man verheizen kann. Effektivwert von Spannung und Strom ergibt die Leistung, die an einer Heizung dann als Wärme heraus kommt. |
Bastler7
22.10.2024, 15:00 (editiert von Bastler7 am 22.10.2024 um 15:14)
@ Eierschale
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seltsames Verhalten eines Ladegerätes |
» » Aha, Danke für die Antwort, zeigt also das Messgerät "falsch" an. Aber
» » statt 100 mal pro Sekunde müsste es wahrscheinlich 60 mal sein (60 Hertz
» » Netzspannung). Dann ist also kein Kondensator verbaut, nehme ich an,
» denn
» » sonst würde der die Spannung hoch halten.
» » Damit ist das Thema erledigt.
»
» 50Hz, nicht 60Hz in D. 50Hz bedeutet 50 mal + Maximum und 50 mal - Maximum
» und 100 mal pro Sekunde Minimum, also Null Volt.
»
» So ein Messgerät hat eine träge Anzeige, muss es auch haben, sonst könnte
» man es nicht ablesen. Damit kann es eigentlich nur konstante Spannungen
» korrekt anzeigen. Um schnell wechselnde Spannungswerte lesebar anzeigen zu
» können, bildet es aus der veränderlichen Spannung einen stabilen Wert. Das
» könnte ein Mittelwert sein, oder auch ein Spitzenwert. Aber der Nutzer
» möchte einen Effektivwert ablesen. Also wird der gemessene Wert korrigiert
» und dieser korrigierte Wert angezeigt. Das klappt ganz gut bei
» sinusförmigen Wechselspannungen. Hinter einem Gleichrichter ist die
» Spannung allerdings nicht mehr sinusförmig, vor allem bei kleinen
» Spannungen. Einfache Messgeräte funktionieren da nicht perfekt.
Ok, keine Ahnung, wieso ich 60 Hz dachte. Ich habe mit einem einfachen Multimeter gemessen, jetzt weiß ich also, dass es dafür nicht ausreicht, um festzustellen, ob der Trafo ok ist. Ich hatte mich vor einiger Zeit schon mal über das gleiche Phänomen gewundert, aber mit einem großen roten Autobatterie-Ladegerät (12V Nennspannung). Das zeigte auch weniger Spannung an und lud trotzdem die Batterie. Aber da war der Unterschied nicht so groß. Kann ich da einen Kondensator parallel zum Multimeter schalten, um die Spitzenspannung zu ermitteln? Oder kann da was kaputt gehen? Oder gar ich gefährdet werden? Und welche Kapazität sollte der Kondensator mindestens haben? |
Eierschale
22.10.2024, 15:19
@ Bastler7
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seltsames Verhalten eines Ladegerätes |
» Ok, keine Ahnung, wieso ich 60 Hz dachte. Ich habe mit einem einfachen
» Multimeter gemessen, jetzt weiß ich also, dass es dafür nicht ausreicht, um
» festzustellen, ob der Trafo ok ist. Ich hatte mich vor einiger Zeit schon
» mal über das gleiche Phänomen gewundert, aber mit einem großen roten
» Autobatterie-Ladegerät (12V Nennspannung). Das zeigte auch weniger Spannung
» an und lud trotzdem die Batterie. Aber da war der Unterschied nicht so
» groß. Kann ich da einen Kondensator parallel zum Multimeter schalten, um
» die Spitzenspannung zu ermitteln? Oder kann da was kaputt gehen? Oder gar
» ich gefährdet werden? Und welche Kapazität sollte der Kondensator
» mindestens haben?
Da beim Messen nur ein verschwindend kleiner Strom fließt, ist die Kapazität fast egal. Ob 10µF 12V oder 1000µF 12V ergibt ohne Last keinen Unterschied. |
bigdie
22.10.2024, 15:47
@ Bastler7
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seltsames Verhalten eines Ladegerätes |
» groß. Kann ich da einen Kondensator parallel zum Multimeter schalten, um
» die Spitzenspannung zu ermitteln? Oder kann da was kaputt gehen? Oder gar
» ich gefährdet werden? Und welche Kapazität sollte der Kondensator
» mindestens haben?
Aber nicht beim Laden, dann steigt evtl der Ladestrom |
Gast
22.10.2024, 22:14
@ bigdie
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seltsames Verhalten eines Ladegerätes |
» Wenn du Spitze Spitze messen willst, wirst du wohl eher einen Oszi
» brauchen. Zumindest die elektronischen zeigen Spitzenwert, Effektivwert und
» Mittelwert an.
Gibt es auch Oszis ohne Elektronik? |
Eierschale
23.10.2024, 06:47
@ Gast
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seltsames Verhalten eines Ladegerätes |
» » Wenn du Spitze Spitze messen willst, wirst du wohl eher einen Oszi
» » brauchen. Zumindest die elektronischen zeigen Spitzenwert, Effektivwert
» und
» » Mittelwert an.
»
» Gibt es auch Oszis ohne Elektronik?
Ganz ohne sicher nicht. Es gibt aber die Möglichkeit, die Soundkarte als Oszilloskop zu nutzen. Aber der Name Soundkarte sagt es ja schon fast, dass das nur für niederfrequente Messungen, also bis zu einstelligen kHz, nutzbar ist. Dabei ist immer die fehlende Netztrennung zu beachten (Sicherheit!). |
cmyk61

Edenkoben, Rheinland Pfalz, 23.10.2024, 09:26 (editiert von cmyk61 am 23.10.2024 um 09:27)
@ Bastler7
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seltsames Verhalten eines Ladegerätes |
Hi,
» ich gefährdet werden? Und welche Kapazität sollte der Kondensator
» mindestens haben?
der Kondensator soll lediglich bei Messstrom die Spannung glätten - ohne Last. Ich würde sagen: 100uF/25V reichen.
Du kannst auch noch einen 1kOhm Widerstand parallel zum Elko legen, damit er beim Ausschalten zügig entladen wird.
Bei Audioverstärkern zB verwendet man die Faustformen: je Ampere entnommenen Sekundärstrom 1000uF.
Hier dient der Kondensator zur Siebung (Glättung) auch wenn Laststrom entnommen wird.
Gruß
Ralf |
soso
24.10.2024, 19:56
@ Gast
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seltsames Verhalten eines Ladegerätes |
» Gibt es auch Oszis ohne Elektronik?
Ja, gab es. Spiegel Galvanometer mit Ablenk-Prisma. |
Bastler7
25.10.2024, 22:43
@ cmyk61
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seltsames Verhalten eines Ladegerätes |
» Hi,
»
» » ich gefährdet werden? Und welche Kapazität sollte der Kondensator
» » mindestens haben?
»
» der Kondensator soll lediglich bei Messstrom die Spannung glätten - ohne
» Last. Ich würde sagen: 100uF/25V reichen.
» Du kannst auch noch einen 1kOhm Widerstand parallel zum Elko legen, damit
» er beim Ausschalten zügig entladen wird.
»
» Bei Audioverstärkern zB verwendet man die Faustformen: je Ampere
» entnommenen Sekundärstrom 1000uF.
» Hier dient der Kondensator zur Siebung (Glättung) auch wenn Laststrom
» entnommen wird.
»
» Gruß
» Ralf
Danke für die Antworten, das klingt mir sehr einleuchtend und hilfreich. |
Bastler7
25.10.2024, 22:47
@ bigdie
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seltsames Verhalten eines Ladegerätes |
» » groß. Kann ich da einen Kondensator parallel zum Multimeter schalten, um
» » die Spitzenspannung zu ermitteln? Oder kann da was kaputt gehen? Oder
» gar
» » ich gefährdet werden? Und welche Kapazität sollte der Kondensator
» » mindestens haben?
» Aber nicht beim Laden, dann steigt evtl der Ladestrom
Na klar, beim laden messe ich praktisch die augenblickliche Spannung der Batterie. |