Salatkopfbeschleuniger
16.02.2010, 11:10 |
Teststrom für Akkus (NimH) (Elektronik) |
Hallo, aus gegebenem Anlass möchte ich fragen, wie man den Teststrom für Akkus bemißt. Konkret geht es um ein Fahrad mit Elektrohilfsantrieb, wo ich den Eindruck habe, daß einige Akkus "hin" sind. Bevor ich für jeden Akku eine Entldaekurve aufzeichne, wollte ich erstmal eine Spannungsmessung unter Last machen. Akkus kann ich einzeln messen; Ladung erfolgt aber in Reihe.
Und wo ich schonmal dabei bin, das ganze auch noch ganz generell für andere Akkutypen fragen
Es geht um:
- NiMH Akkus für oben erwähnten Antrieb
- NiMH Rundzellen von AAA bis C
- NiCD Rundzellen dito
- Kfz-Starterbatterie (Bleibatterie)
- kleinere Bleiakkus wartungsfrei wie in Alarmanlagen etc
Gibt es für die jeweiligen Typen eine Faustregel so nach dem Motto: bei Ix nach t sec muss Utest mindestens y Volt sein. Mit Ix = C mal x, C ist die Batteriekapazität.
x wird dabei sicher vom Akkutyp abhängen.
Für die Antriebsbatterien würd ich so aus dem Bauch raus 1 bis 2 nehmen, für Starterbatterien etwa 10. Und für Rundzellen? Für AA hab ich mal gelesen, zum Test die Spannung bei kurzgeschlossenem Akku messen. Aber bei fetten Monozellen würd ich mich ehrlich gesagt nicht trauen  |
Theo

Düsseldorf, 16.02.2010, 11:52
@ Salatkopfbeschleuniger
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Teststrom für Akkus (NimH) |
Hallo
Es gibt keinen Teststrom, sondern nur einen Entladestrom, der eine Höchstgrenze nicht überschreiten sollte. Dieser Wert steht entweder direkt auf dem Akku oder im entsprechenden Datenblatt.
Wenn du eine Zelle testen möchtest, musst du sie ganz laden bis zur Ladeschlussspannung, und dann mit einem Strom von 1-3C bis zur Entladeschlussspannung entladen. Aus dem Entladestrom und der Zeit kannst du dann die Kapazität errechnen.
Für deine Anwendung wäre meiner Meinung nach ein Bleigelakku die beste Wahl.
Theo |
Salatkopfbeschleuniger
16.02.2010, 12:39
@ Theo
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Teststrom für Akkus (NimH) |
Danke für die prompte Antwort, aber das meinte ich nicht. So hätte ich auch die vorhandene Kapazität bestimmt, aber diese aufwändige Messerei und Rechnerei wollte ich mir erstmal ersparen.
Vielleicht hab ich mich auch etwas ungeschickt ausgerdückt. Ich hab sowas im Kopf wie diese Batterieprüfer aus Autowerkstätten, die man kurz an die Batteriepole hält. Im Prinzip ein Voltmeter mit dickem Lastwiderstand, wo die Skala statt Zahlen nur einen grünen und einen roten Breich hat (OK, Voltwerte mögen auch noch drauf stehen). Nur das ganze in "brain-software" mit Multimeter und Lastwiderständen aus dem Fundus. Und etwas universeller, ein Batterieprüfer für PKW wird eine kleine Rollerbatterie gnadenlos runterziehen, aber auch bei einer teilsulfatierten LKW-Batterie wahrscheinlich noch "grün" sagen.
Also nochmal: den Test- oder meinetwegen auch Prüfstrom in Abhängigkeit zur Kapazität, und dazu die Mindestspannung bzw den maximal zulässigen Spannungsabfall. Jeweils für die verschiedenen Akkutypen.
Für AA-Akkus hab ich mal gelesen, man solle die Spannung bei kurzgeschlossener Zelle messen. Bei Monozellen würd ich mich das aber nicht trauen... Falls das überhaupt ein guter Tip ist. |
Theo

Düsseldorf, 16.02.2010, 13:34 (editiert von Theo am 16.02.2010 um 13:46)
@ Salatkopfbeschleuniger
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Teststrom für Akkus (NimH) |
Hallo
Ich kann es nur wiederholen: Es gibt keinen Prüfstrom! Jeder Akku muss seiner Kapazität und den Vorgaben des Herstellers entsprechend geprüft werden.
Der Brachialtest mit dem Kurzschlusstester mag ja bei Bleiakkus für Sekunden noch angehen, andere Zellen werden dabei platzen oder es bildet sich hochexplosives Knallgas. Nochmal: Der laut Hersteller maximal zulässige Entladestrom darf nicht überschritten werden.
Theo |
x y
16.02.2010, 14:04
@ Salatkopfbeschleuniger
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Teststrom für Akkus (NimH) |
» Für AA-Akkus hab ich mal gelesen, man solle die Spannung bei
» kurzgeschlossener Zelle messen.
Da braucht man nicht zu messen: Null Volt! |
Salatkopfbeschleuniger
16.02.2010, 14:35
@ Theo
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Teststrom für Akkus (NimH) |
» Ich kann es nur wiederholen: Es gibt keinen Prüfstrom!
Wenn es keinen Prüfstrom gibt, warum gibt es dann Batterieprüfer?! Die erwähnten Kfz-Batterieprüfer hab ich schließlich ebensowenig geträumt wie diese Prüfgeräte mit Testzangen oder-Fassungen für Kleinbatterien oder Knopfzellen.
Daß die Ergebnisse nicht für eine Diplomarbeit taugen ist mir schon klar. Aber für eine grobe gut-schlecht Unterscheidung sollte es ja wohl reichen. Wenn nicht, kann ich immer noch aufwändiger jede einzelen Zelle durchmessen (bis Ladeschlußspannung entladen dann laden, DMM mit seriellem Ausgang und Software ist vorhanden)
» Ich kann es nur wiederholen:
» seiner Kapazität und den Vorgaben des Herstellers entsprechend geprüft
» werden.
Die oben erwähnten Prüfgeräte sind ja auch universell ausgelegt und haben nicht zig verschieden Skalen, für jeden Hersteller und jedes Produkt eine. (Wobei ich den letzten in Billgstausführung durchaus zutraue, daß die von AAA bis C den gleichen Prüfstrom verweden, was natürlich gesch... wäre).
Ich will ja einfach nur eine Faustformel für den Prüfstrom in Abhängigkeit von der Kapazität (und dem Akkutyp natürlich), um anhand der Spannung unter Last sagen zu können gut oder nicht. Ohne gleich in Datenblättern wühlen zu müssen, geht ja nur um zigtausendfach verwedentete Standardteile. Daß ich damit keine kritischen Akkupacks zusammenstellen kann, weiss ich schon.
» Der Brachialtest mit dem Kurzschlusstester mag ja bei Bleiakkus für
» Sekunden noch angehen, andere Zellen werden dabei platzen oder es bildet
» sich hochexplosives Knallgas. Nochmal: Der laut Hersteller maximal
» zulässige Entladestrom darf nicht überschritten werden.
Ahem, ich hatte von "AA" gesprochen mit dem Kurzschlußtest (und meine Zweifel dazu angemerkt). AA sind Mignonzellen in NiMH, NiCd, Alkali-Mangan oder Zink-Kohle; hab ich eigentlich als bekannt voraus gesetzt. Selbst Monozellen würde ich nicht kurz schließen, auch sekundenweise nicht. Bleibatterien, vor allem, größere, erst recht nicht. Bei denen bildet sich im Kurzschlußfall nämlich auch Knallgas. |
olit

Berlin, 16.02.2010, 16:12
@ Salatkopfbeschleuniger
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Teststrom für Akkus (NimH) |
Selbst
» Monozellen würde ich nicht kurz schließen, auch sekundenweise nicht.
» Bleibatterien, vor allem, größere, erst recht nicht. Bei denen bildet sich
» im Kurzschlußfall nämlich auch Knallgas.
Und vor allen dingen ist es äußerst unangenehm, wenn die Kursschlussbrücke, zum Beispiel ein Schraubenschlüssel, in deiner Hand verglüht.  |
Salatkopfbeschleuniger
16.02.2010, 16:30
@ olit
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Teststrom für Akkus (NimH) |
» Und vor allen dingen ist es äußerst unangenehm, wenn die
» Kursschlussbrücke, zum Beispiel ein Schraubenschlüssel, in deiner Hand
» verglüht. 
Noch unangenehmer ist, wenn durch die Knallgasexplosion das Batteriegehäuse birst und man dann im schwefelsauren Regen steht...  |
nagus

16.02.2010, 16:44 (editiert von nagus am 16.02.2010 um 16:46)
@ x y
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Teststrom für Akkus (NimH) |
Für NIMH Akkus gibt es Akku-Lade-Zentren z.B. bei ELV
Akku-Lade-Center-ALC 7000 Expert, inkl. RS-232-Schnittstelle und Software, Fertiggerät
Artikel-Nr.: 68-422-52.
ZITAT:
"Test/Kapazitätsmessung
Für die genaue Messung und Anzeige der effektiven Akku-Kapazität und zur Zusammenstellung von Akkupacks. Der Akku durchläuft zunächst einen kompletten Lade-/Entladezyklus mit Messung und Anzeige der entladenen Kapazität."
Der Preis 100-200 Euro dürfte aber für die einmalige Prüfung Deiner Akkus höher sein, als neue Qualitätsakkus.
Hinweis: bei einem Akkusatz sollten die einzelnen Akkus aufeinander abgestimmt sein. |
x y
16.02.2010, 17:19
@ Salatkopfbeschleuniger
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Teststrom für Akkus (NimH) |
» Noch unangenehmer ist, wenn durch die Knallgasexplosion das
» Batteriegehäuse birst und man dann im schwefelsauren Regen steht...
Beim Entladen entsteht kein Knallgas. |
hws

59425 Unna, 16.02.2010, 21:39
@ Salatkopfbeschleuniger
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Teststrom für Akkus (NimH) |
» » Ich kann es nur wiederholen: Es gibt keinen Prüfstrom!
»
» Wenn es keinen Prüfstrom gibt, warum gibt es dann Batterieprüfer?!
Das funktioniert nur bei den Autobatterien.
Die sind üblicherweise immer voll und werden nur geringfügig beim Starten entladen (ok, bei dem jetzigen Wetter stimmt das nicht mehr.)
Und diese Prüfgeräte zeigen nur, ob die Batterie noch entsprechenden Strom abgeben kann, ohne dass die Spannung zu sehr einbricht. Dann wäre die Batterie auszutauschen.
Den Ladezustand bestimmt man über eine Säuredichtemessung - wenn man da dran kommt. Bei den wartungsfreien (wartungsverhinderten) Batterien ist das allerdings nicht möglich.
NiCd oder NiMH Zellen funktionieren ganz anders. Aber auch da lässt sich der Ladezustand nicht durch Spannungsmessung bei einem bestimmten Strom messen.
Und nein, es gibt dabei immer noch keinen Prüfstrom, und wenn du hundertmal danach fragst und meinst, das müsste es geben.
» Die oben erwähnten Prüfgeräte sind ja auch universell ausgelegt
Hast du die schonmal für NiMH Akkus gesehen?
Die Anzeige sagt nur "Akku heile - oder - Akku kaputt oder total leer." (was oft auf dasselbe rauskommt).
Aber nix mit "voll - leer" Anzeige.
» Ich will ja einfach nur eine Faustformel für den Prüfstrom in Abhängigkeit
Ich möchte auch vieles, was ich nicht bekomme. Den Proüfstrom gibt es nicht.
» » Der Brachialtest mit dem Kurzschlusstester mag ja bei Bleiakkus für
» » Sekunden noch angehen,
Der geht weder für Autoakkus noch für C .. AAA Zellen. Mag zwar interessant sein, was die für einen Kurzschlussstrom abgeben können (die Spannung ist dabei logischerweise Null!) aber ausser zur Akkuvernichtung seh ich darin keinen Sinn.
» Ahem, ich hatte von "AA" gesprochen mit dem Kurzschlußtest (und meine
» Zweifel dazu angemerkt). AA sind Mignonzellen in NiMH, NiCd ....
Hättest du uns jetzt nicht aufgeklärt, hätten wir das nicht gewusst .
Logisch sind wir davon ausgegangen, bzw bei Bleibatterien von Auto- oder Mopped-Akkus.
hws |
Thomas Kuster

CH-9400 Rorschach, 17.02.2010, 08:31
@ Salatkopfbeschleuniger
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Teststrom für Akkus (NimH) |
Hallo Salatkopfbeschleuniger
es mag ja sein, dass Deine NiMh Akkus des Elektrofahrrades hinüber sind. Feststellen kann man das aber nur mit einer Einzelzellenladung und anschliessender genormter Entladung mit Messung der Ah-Kapazität.
Wenn Du nach Ersatz für den Akkusatz suchst, würde ich nicht in Richtung Blei gehen (wegen der zu geringen Energiedichte und dem hohen Gewicht), sondern einmal die neuen Lithium-Eisenphosphat Akkupacks anschauen. Diese gibt es bereits in Packs für E-Bikes komplett mit Balanciereinrichtung und Ladegerät. Das kostet zwar etwas, dafür hast Du eine Lösung, mit der Du lange zufrieden sein kannst.
Mit vielen freundlichen Grüssen Thomas Kuster |