kronossos
10.01.2013, 09:35 |
Verbinden von LS-TTL-Baugruppen per Telefonkabel (Schaltungstechnik) |
Hallo Leute,
ich plane, mir einiges an Haustechnik selbst zu bauen. Ziel ist es, diverse Schaltfunktionen, u.a. Außenbeleuchtung auf dem Grundstück, Wechselsprechanlage mit Türsprechstelle an der Grundstückspforte.
Die Steuerung soll mittels Sender -u. Empfängerbaugruppen in LS-TTL Technik erfolgen. Nun müssen diese ja auch miteinander verbunden werden. Dafür habe ich Telefon-Installationskabel J-Y(ST)Y ( 8x2x0,6 mm² ) vorgesehen. Die maximale Leitungslänge zw. 2 Stationen dürfte bei max. 50m liegen.
Die Informationen zwischen den Baugruppen werden nach dem Prinzip eines Datenbusses übertragen. Prinzipiell habe ich vor, diesen "Bus" Sender -u. Empfängerseitig mittels Optokoppler abzutrennen, so das ich Störungen möglichst ausschließe.
Alternativ habe ich nun überlegt, ob ich senderseitig einen 'Open-Kollektor-Baustein' verwende und dann auf die Optokoppler an dieser Stelle verzichte. Treiben wollte ich die 'Busleitungen' mit 12V.
Meine Frage ist nun, ob die OpenKollektor-Variante ausreichend sicher ist oder ich hier mit Störungen rechnen muss.
Empfängerseitig sollen auf jeden Fall Optokoppler eingesetzt werden.
Danke im Voraus
Uwe |
schaerer

Kanton Zürich (Schweiz), 10.01.2013, 10:11
@ kronossos
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Verbinden von LS-TTL-Baugruppen per Telefonkabel |
Hallo kronossos,
» ich plane, mir einiges an Haustechnik selbst zu bauen. Ziel ist es,
» diverse Schaltfunktionen, u.a. Außenbeleuchtung auf dem Grundstück,
» Wechselsprechanlage mit Türsprechstelle an der Grundstückspforte.
»
» Die Steuerung soll mittels Sender -u. Empfängerbaugruppen in LS-TTL
» Technik erfolgen.
Wieso willst Du das mit veralteten Logikbausteinen realisieren? Warum nicht die selbe Logikfamilie in HCMOS (Highspeed-CMOS)? Also anstelle von 74LS00 besser 74HC00. Und wenn es irgendwo ganz schnell sein muss, was hier wohl kaum der Fall ist, dann ACMOS (Advanced-CMOS), also 74AC00.
Mit CMOS hast Du generell den Vorteil, dass die ICs meist nur dann Strom verbrauchen, wenn sie schalten und nicht im Ruhezustand und der Signal-/Störspannungs-Abstand ist besser.
» Nun müssen diese ja auch miteinander verbunden werden.
» Dafür habe ich Telefon-Installationskabel J-Y(ST)Y ( 8x2x0,6 mm² )
» vorgesehen. Die maximale Leitungslänge zw. 2 Stationen dürfte bei max. 50m
» liegen.
Bei dieser Leitungslänge muss man sowieso noch darauf achten, dass keine Stör- und Überspannungs-Impulse eingekoppelt werden, die das System stören oder sogar beschädigen können. Aber auch hier, die Problematik mit HCMOS ist geringer.
Es gilt noch zu überlegen, ob es denn nicht auch möglich wäre mit den CMOS-Digital-ICs der Gruppen MC14xxx bzw. CD4xxx zu arbeiten. Diese IC-Familie könnte man mit +12 VDC speisen und das reduziert den Signal-/Störspannungs-Abstand zusätzlich mit der Folge, dass das Störrisiko um ganze Grössenordnungen geringer ist. Diese Wahrscheinlichkeit verhält sich nämlich nichtlinear zum Verhältnis zweier Signal-/Störspannungs-Abstand-Werte. Man frage mich aber nicht nach einer Zahl. Da kenn ich mich nicht aus, - ich meine wie man das berechnet.
» Die Informationen zwischen den Baugruppen werden nach dem Prinzip eines
» Datenbusses übertragen. Prinzipiell habe ich vor, diesen "Bus" Sender -u.
» Empfängerseitig mittels Optokoppler abzutrennen, so das ich Störungen
» möglichst ausschließe.
Find ich gut. Das schliesst aber das wovon ich schreibe nicht von vornherein aus, wenn man auf Nummer Sicher gegen will.
» Alternativ habe ich nun überlegt, ob ich senderseitig einen
» 'Open-Kollektor-Baustein' verwende und dann auf die Optokoppler an dieser
» Stelle verzichte. Treiben wollte ich die 'Busleitungen' mit 12V.
Ein Openkollektor-IC bietet keinen Schutz vor steiltransienten Störungen.
» Empfängerseitig sollen auf jeden Fall Optokoppler eingesetzt werden.
Wenn der Störschutz sehr wichtig ist, würde ich alles tun, also Optokoppler auf beiden Seiten und alles in HCMOS oder CMOS, wie oben beschrieben. -- Gruss
Thomas
Buch von Patrick Schnabel und mir zum Timer-IC NE555 und LMC555:
https://tinyurl.com/zjshz4h9
Mein Buch zum Operations- u. Instrumentationsverstärker:
https://tinyurl.com/fumtu5z9 |
Basti9
10.01.2013, 10:29 (editiert von Basti9 am 15.01.2013 um 15:30)
@ schaerer
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Verbinden von LS-TTL-Baugruppen per Telefonkabel |
Basti9 hat seinen Beitrag gelöscht und das Forum verlassen. |
kronossos
10.01.2013, 11:32
@ schaerer
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Verbinden von LS-TTL-Baugruppen per Telefonkabel |
@basti9
gib mal 'TTL-Familie' bei google ein, der erste Eintrag verweist auf dieses Elektronik-Kompendium, wo alles beschrieben steht.
@schaerer
LS-TTL deswegen, weil ich aus DDR-Zeiten noch ne ziemliche Menge solcher IC's besitze.
Über Ruhestrom habe ich mir auch Gedanken gemacht. Bei den Energiepreisentwicklungen guckt man schon, das sowenig wie möglich sinnlos verbraten wird.
Daher habe ich mir folgendes überlegt:
Über eine Hilfsspannung von einem Akku wird per Set-Taste die Station aktiviert, die gerade benutzt wird. In der Folge wird zunächst das Netzteil eingeschaltet, danach, über Einschaltverzögerungen die Logiken der Sendestation und aller Empfänger. Ein Reset-Taster und, bei vergessen, ein zentrales, timergesteuertes Reset wird das System wieder vollständig abschalten. Somit ist das ganze Konstrukt nur aktiv, wenn es gebraucht wird. Auf diese Weise
spare ich mir auch die Leerlaufleistung des Netzteils. Minimalistischer geht es IMHO nicht.
Auf Geschwindigkeit kommt es auch nicht an. "Datenbus" heißt bei mir nur, das die nötigen Infos über BCD-Code zur Verfügung gestellt werden.
Aus 7 Tasten mache ich mittels 8zu3 Prioritätscodierer ein 3Bit breiten Code der dann von dem entsprechenden Empfänger ausgewertet wird. Also wenn,
dann bewegt es sich bei mir im Millisekundenbereich und höher, bezüglich der Signalübermittlung.
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Um die Vorgänge noch etwas deutlicher zu machen... es gibt genau genommen 2 solche "Datenbusse".
Der erste übermittelt nach aktivieren der Anlage die Senderkennnung. Danach wird über diesen Bus nach Druck einer Zieltaste übermittelt, welcher Empfänger aktiviert werden soll.
Der zweite Bus arbeitet bidirektional. Nach aktivieren eines Empfängers übermittelt selbiger auf dem 2. Bus seinen Zustand, welcher von der auslösenden Station angezeigt wird. Schalttasten(vllt. auch Kanaltasten) schalten dann an dem entsprechenden Empfänger die Kanäle. Beim Wechselsprechsystem wird so z.B. festgelegt, mit wem die rufende Station sprechen will.
________________________________
Das ich mit CMOS ne höhere Störfestigkeit erreiche ist mir irgendwie noch geläufig.
Schlussendlich finde ich in Deinen Ausführungen meine eigene Annahme bestätigt, das Open-Kollektor nicht ausreichend schützt. Daher bleibt es bei der
Grundidee, beide Seiten mittels Optokoppler abzutrennen.
Ich bin also unschlüssig und tendiere immer noch zu LS-TTL. Vllt. noch wichtig: die Telefonleitungen laufen parallel zu Heizungsrohren und einem 230V-Kabel.
Andererseits wird die Schirmung der Telefonleitung selbstverständlich mit Masse verbunden. Hochfrequentes gibt es im Haus und Umgebung nur drahtloses Telefon und den üblichen
TV-Kram.
Da mein System nur jeweils kurze Schaltsignale übermitteln soll und sich ein evtl. Fehlschalten auch korrigieren liesse, denke ich, das meine Maßnahmen eigentlich reichen sollten. Aber ich bin auch kein Profi, der mit allen Eventualitäten vertraut ist. |
hws

59425 Unna, 10.01.2013, 13:01
@ kronossos
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Verbinden von LS-TTL-Baugruppen per Telefonkabel |
» LS-TTL deswegen, weil ich aus DDR-Zeiten noch ne ziemliche Menge solcher
» IC's besitze.
"Ich hab noch viele Bausteine in der Grabbelkiste" ist soungefähr das mieseste Argument, was man bringen kann. Aber wenn du meinst - . Bastelst du auch noch an einem Trabbi rum, um ihn auf die aktuellen Abgaswerte zu bekommen?
» Über Ruhestrom habe ich mir auch Gedanken gemacht. Bei den
» Energiepreisentwicklungen guckt man schon, das sowenig wie möglich sinnlos
» verbraten wird.
Das macht sich auf deiner Stromrechnung nicht wirklich bemerkbar. Andere Verbraucher haben da wesentlich mehr Einfluss.
» Über eine Hilfsspannung von einem Akku wird per Set-Taste die Station ...
Arghh - was sollen diese Klimmzüge an der Dachrinne. Stromsparende µC's und evtl PowerDown oder Sleep Modus verwenden.
» Auf Geschwindigkeit kommt es auch nicht an. "Datenbus" heißt bei mir nur,
» das die nötigen Infos über BCD-Code zur Verfügung gestellt werden.
Im KFZ hat man sich über Busse Gedanken gemacht. Teilweise auch in Sachen Energieverbrauch, da hier der Strom aus der Batterie kommt. Klaue davon einige Ideen.
» Der erste übermittelt nach aktivieren der Anlage die Senderkennnung....
Warum willst du dir was ausdenken, was andere schon gemacht haben? Das Rad nochmal erfinden?
Für größere Strecken und mehrere Stationen gibt es z.B. RS485. Für den PC (und in der Steuerungstechnik) gibt es fertige Bus-Transceiver.
IIC ist zwar eigentlich nur für wenige cm auf der Platine vorgesehen, aber wenn man das Protokoll missbraucht und passende Bustreiber nimmt ...
CAN-Bus wird in KFZ eingesetzt, es gibt viele fertige Baugruppen und passende IC's (nein, als LS-TTL kenn ich da nichts )
Bussysteme für Hausinstallation gibts auch diverse - fertige Stationen kosten allerdings.
» Der zweite Bus arbeitet bidirektional. Nach aktivieren eines Empfängers ...
Man man, von hinten durch die Brust ins Auge ... Das Rad neu erfinden ..
Stümperhafter Ansatz.
Mach dich schlau, was es alles schon gibt und klaue die Ideen und die Buskonfiguration.
Deine DDR-TTLs kannst du dann vermutlich in die Tonne kloppen.
» Aber ich bin auch kein Profi, der ...
Nein, du musst kein Profi sein, aber von den Profis die Ideen benutzen.
hws |
xy

10.01.2013, 13:36
@ Basti9
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Verbinden von LS-TTL-Baugruppen per Telefonkabel |
» Wo kann man den das genau nachlesen, das gekürzel von den TTLs - also LS,
» HC und was es da sonst noch gibt ?
Genau: Hersteller.
Übersicht: http://www.tnotes.de/BeLogik |
xy

10.01.2013, 13:37
@ hws
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Verbinden von LS-TTL-Baugruppen per Telefonkabel |
» Für größere Strecken und mehrere Stationen gibt es z.B. RS485.
Wenns nicht allzu schnell sein muss ist 20mA Stromschleife oft besser. Auch weil sie 'kompatibler' zu Optokopplern ist. |
Basti9
12.01.2013, 15:09 (editiert von Basti9 am 15.01.2013 um 15:31)
@ xy
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Verbinden von LS-TTL-Baugruppen per Telefonkabel |
Basti9 hat seinen Beitrag gelöscht und das Forum verlassen. |