dcolditz
26.09.2010, 23:27 (editiert von dcolditz am 26.09.2010 um 23:29) |
automatische lastabhängige Drehzahlregelung (Schaltungstechnik) |
Hallo liebe Elektroniker, auf meiner verzweifelten Suche nach der Lösung meines Problems bin ich jetzt bei euch gelandet und hoffe, ihr könnt mir weiter helfen.
Ich habe einen Reihenschluss-Universalmotor an 230VAC Netzspannung. Der hat 2 Zustände: Last (feste Belastung, variert nicht) und Leerlauf. (Dabei reicht der Grundgegenwiderstand aus, das der Motor nicht selbst ins unendliche dreht.) Die Stromaufnahme beträgt im Leerlauf ca. 2,3A, unter Last ca. 4,5A.
Jetzt möchte ich aber per Vollwellensteuerung (evtl. Triac als fertiges Modul wie z.B. bei Conrad 183199) die Drehzahl im Leerlauf noch ein Stück herabsetzen. Und das soll automatisch passieren, also die Schaltung soll per Stromsnsor oder was weiß ich erkennen, das gerade Leerlauf ist und z.B. auf 80% "herabdimmen". Und wenn sie Volllast erkennt, wieder auf 100% durchschalten.
Gibt es dafür eine einfache Möglichkeit? Bei dem oben genannten Triacmodul könnte ich bei Gleichstrom eine Spule um einen Reedschalter wickeln und dann einen festen Widersatnd bei Belastung überbrücken. Aber ich habe ja nunmal Wechselstrom an meiner Maschine.
Vielen Dank schonmal für die Lösungsvorschläge und einen guten Start in die neue Arbeitswoche.
Gruß, Daniel |
x y
27.09.2010, 08:47
@ dcolditz
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automatische lastabhängige Drehzahlregelung |
» Gibt es dafür eine einfache Möglichkeit? Bei dem oben genannten Triacmodul
» könnte ich bei Gleichstrom eine Spule um einen Reedschalter wickeln und
» dann einen festen Widersatnd bei Belastung überbrücken. Aber ich habe ja
» nunmal Wechselstrom an meiner Maschine.
Gleichrichter sind erfunden. |
el-haber
27.09.2010, 09:01
@ dcolditz
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automatische lastabhängige Drehzahlregelung |
HI,
versuch doch eine echte Drehzahlregelung.
Kommutierungsimpulse mit induktiven Koppler als Stromspitzen auswerten.
Den Universalmotor kannst du auch mit Gleichstrom betreiben.
Cu
St. |
Harald Wilhelms

27.09.2010, 10:17
@ el-haber
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automatische lastabhängige Drehzahlregelung |
» Den Universalmotor kannst du auch mit Gleichstrom betreiben.
Ja, Deshlb hat man solche Motoren früher auch
Allstrommotore genannt. Ansonsten ACK.
Gruss
Harald |
dcolditz
27.09.2010, 13:44
@ Harald Wilhelms
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automatische lastabhängige Drehzahlregelung |
» Ja, Deshlb hat man solche Motoren früher auch
» Allstrommotore genannt. Ansonsten ACK.
Das ist schon richtig, das ich den Motor auch an Gleichstrom betreiben kann. Nur hat ein Universalmotor an Gleichstrom ca. 15% mehr Leistung, was ja meinem Ziel, die Leerlaufdrehzahl zu senken, entgegenwirkt, oder?
In Bezug auf das Conrad-Bauteil kommt die Gleichrichterbrücke ja dann zwischen Ausgang 2 nach dem Potiabzweig und dem Motor, richtig?
Was ist eigentlich ACK? |
el-haber
27.09.2010, 15:42
@ dcolditz
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automatische lastabhängige Drehzahlregelung |
Bei Betrieb mit Gleichspannung /-Strom wird nicht unbedingt eine Thyristorsteuerung im Wechselspannungsteil angewendet.
Vielmehr würden die 15% (?) mehr an Leistung über den Drehzahl-Regler wieder ausgeglichen, so daß im wesentlichen der Strom dem aktuell benötigten Drehmoment folgt. Das typische Hochdrehen im Leerlauf wird damit unterdrückt und somit die wirksame Spannung über den Regler zurückgefahren.
Dabei sollte ein Regler eingesetzt werden, der den Motor mit variabler Pulsbreite und Rücklaufdioden zur Stromsteuerung antreibt. Die Pulsfrequenz ergibt sich aus der Eigenfrequenz des Stromanstiegs des Motors auf ca. 60% des Nennstromes (unter Last).
Versuchsweise mit 1ms Periodendauer des Signals experimentieren. Wenn das Geräusch zu groß ist, auf einen Bereich über der Hörschwelle gehen.
CU
St. |
x y
27.09.2010, 16:26
@ dcolditz
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automatische lastabhängige Drehzahlregelung |
» Das ist schon richtig, das ich den Motor auch an Gleichstrom betreiben
» kann. Nur hat ein Universalmotor an Gleichstrom ca. 15% mehr Leistung, was
» ja meinem Ziel, die Leerlaufdrehzahl zu senken, entgegenwirkt, oder?
Du sollst ja nicht den Motor mit DC betreiben, der Geichrichter kommt nur an die Spule für den Reedkontakt.
» Was ist eigentlich ACK?
acknowledge |
dcolditz
27.09.2010, 22:35
@ x y
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automatische lastabhängige Drehzahlregelung |
» Du sollst ja nicht den Motor mit DC betreiben, der Geichrichter kommt nur
» an die Spule für den Reedkontakt.
Also so ganz einfach, wie ich es hier mal gezeichnet hab? Und das funktioniert problemlos? Wäre ja cool.
@el-haber: das klingt sehr professionell, aber auch nach größerem Platzbedarf. Den hab ich aber gerade nicht, leider, sonst könnte ich einfach eine Konstantelektronik aus nem alten Bosch-Winkelschleifer verwenden, das funktioniert, passt bloß vom Platz her nicht. Die hat 3 Anschlussdrähte, einer als Eingang vom Netz, einer als Ausgang zum Reihenschlussmotor und der 3. ist wohl der, der das Steuersignal liefert. Er ist an einem Kohlehalter von den Kollektorkohlen angeschlossen. Funktioniert aber nur, wenn ich den Kohlehalter nehm, der nicht direkt nach der ersten Statorwicklung kommt.
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x y
28.09.2010, 02:24
@ dcolditz
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automatische lastabhängige Drehzahlregelung |
»
» Also so ganz einfach, wie ich es hier mal gezeichnet hab? Und das
» funktioniert problemlos? Wäre ja cool.
Ich bin keineswegs überzeugt, dass das funktionieren wird, die Hysterese wird wohl zu groß sein, aber probiers halt mal. |
dcolditz
29.09.2010, 16:52
@ x y
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automatische lastabhängige Drehzahlregelung |
» »
» » Also so ganz einfach, wie ich es hier mal gezeichnet hab? Und das
» » funktioniert problemlos? Wäre ja cool.
»
So, habe es ausführlich probiert, so, wie in meiner Zeichnung, aber auch komplett unter Gleichstrom, es ist immer das gleiche, der Reedkontakt "flattert". Wenn ich da ne Glühlampe ranhänge, merkt man es durch leichte Reduzierung der Leuchtkraft, wenn ich statt Lampe das Messgerät ranhänge, sieht man es richtig, es gibt keinen sauberen Durchgang. Somit funktioniert das schonmal nicht.
Somit nochmal meine Frage an euch, gibt es noch eine andere, unkomplizierte Variante? Kann man zb. was machen mit so einem kleinen Stromwandler, wo ich einen Leiter durchsstecke? Der kleinste, den ich hab, ist im Verhältnis 1:50. Vielleicht gibt es ja damit ne Lösung.
Oder hab ich mit dem Reedkontakt was falsch gemacht?
Ich bin halt selber zu wenig Elektroniker...
Die Idee von El-haber klingt halt für mich relativ kompliziert... |
el-haber
29.09.2010, 17:39
@ dcolditz
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automatische lastabhängige Drehzahlregelung |
Hi,
der Brückengleichrichter stellt mit der Wicklung am REED gleichzeitig den lastabhängigen Stromsensor dar. Wenn also ein bestimmter Strom fließt, dann wird der Reed geschlossen und der Regelwiderstand überbrückt.
Folge ist die Reduzierung des Stromes - oder Abschalten des Reglers. - je nachdem, was genau die Funktion des Widerstandes ist.
Auf jeden Fall fällt das REED-Relais wieder ab und der volle Strom fließt wieder -> Schwingung (flattern) tritt ein.
Abhilfe:
Den Widerstand R in einen Teil R1 und R2 in einer Reihenschltung verbauen und nur den Teil R1 überbrücken.
Das Verhältnis von R1 zu R2 muß dann wohl experimentell gefunden werden.
Kondensator parallel zur Reed-Spule mit Resonanz unter der Flatterschwingung (wird aber vermutlich zu dicker Kondensator)
Parallel zur Reed-Spule einen Stromsense-Widerstand, der den Strom des Verbrauchers besser definiert und dabei eine hochohmigere Reed-Spule zuläßt (z.B. std. Reed-Relais mit 5V 20mA)
Versuch macht Kluch
Cu
St. |
dcolditz
30.09.2010, 07:18
@ el-haber
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automatische lastabhängige Drehzahlregelung |
» Hi,
» der Brückengleichrichter stellt mit der Wicklung am REED gleichzeitig den
» lastabhängigen Stromsensor dar. Wenn also ein bestimmter Strom fließt,
» dann wird der Reed geschlossen und der Regelwiderstand überbrückt.
» Folge ist die Reduzierung des Stromes - oder Abschalten des Reglers. - je
» nachdem, was genau die Funktion des Widerstandes ist.
» Auf jeden Fall fällt das REED-Relais wieder ab und der volle Strom fließt
» wieder -> Schwingung (flattern) tritt ein.
Das könnte dann mit dem Steuermodul zusammen evtl. so sein. Aber in meinem Testaufbau hatte ich das Tyristormodul absichtlich ersteinmal weg gelassen und eine Ersatzlast (Heizwendel) genommen. Mit dem Labornetzgerät habe ich dann den Strom zischen 2A und 4A eingestellt, um Leerlauf und Laststrom zu simulieren. Das heisst, die Ströme sind konstant geflossen, trotzdem hat der Reedkontakt "geflattert". Ich muss das nochmal mit dem Kondensator probieren, das hilft vielleicht. Hätt mir natürlich auch einfallen kännen...
» Abhilfe:
» Den Widerstand R in einen Teil R1 und R2 in einer Reihenschltung verbauen
» und nur den Teil R1 überbrücken.
» Das Verhältnis von R1 zu R2 muß dann wohl experimentell gefunden werden.
Das wäre auch noch zu probieren...
» Parallel zur Reed-Spule einen Stromsense-Widerstand, der den Strom des
» Verbrauchers besser definiert und dabei eine hochohmigere Reed-Spule
» zuläßt (z.B. std. Reed-Relais mit 5V 20mA)
» Stromsense ist doch ein Shunt mit sehr niedrigem Widerstandswert, richtig? Schließe ich da bei Parallelschaltung zur Reedspule nicht meinen Gleichrichter kurz?
» Versuch macht Kluch
...bis man daran verzweifelt
»
» Cu
» St. |