Forum

hallo,

ich habe seit einiger Zeit meine Patchpanel und Telefonanlage, Netzwerk-Switch usw. in einem richtigen 19" Serverschrank untergebracht. Vorher hatte ich nur einen Selbstbau aus Holz...

Nun wollte ich den Schrank noch erden. Da wir in einem sehr alten Haus (ca. 100 Jahre) leben, sind die Heizungsrohre noch durchgängig aus Metall. Birgt es irgendwelche Risiken, hieran meinen Schrank zu erden??
Ein Kumpel (Elektriker) meinte, ich könne mir so "rückwärts" Fehlerspannungen einfangen, wenn z.B. irgendein Elektrogerät im Haus über die Erde nen Fehlerstrom ableiten will.

Was würdet ihr empfehlen???

Danke schonmal!!


Johannes

» hallo,
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» ich habe seit einiger Zeit meine Patchpanel und Telefonanlage,
» Netzwerk-Switch usw. in einem richtigen 19" Serverschrank untergebracht.
» Vorher hatte ich nur einen Selbstbau aus Holz...
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» Nun wollte ich den Schrank noch erden. Da wir in einem sehr alten Haus
» (ca. 100 Jahre) leben, sind die Heizungsrohre noch durchgängig aus Metall.
» Birgt es irgendwelche Risiken, hieran meinen Schrank zu erden??
» Ein Kumpel (Elektriker) meinte, ich könne mir so "rückwärts"
» Fehlerspannungen einfangen, wenn z.B. irgendein Elektrogerät im Haus über
» die Erde nen Fehlerstrom ableiten will.

da hat er Recht.
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» Was würdet ihr empfehlen???
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Schutzleiter aus der Steckdose.

PS: Warum willst du den erden?

hi,

» Schutzleiter aus der Steckdose.

bin kein Experte. Aber den PE aus der Steckdose ist sicherer??

» PS: Warum willst du den erden?

Damit Fehlerströme im LAN, Telefonnetz und von den eingebauten Geräten abgeleitet werden können, oder???

Vielleicht belehrt ihr mich auch eines besseren...

ciao


Johannes

» hi,
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» » Schutzleiter aus der Steckdose.
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» bin kein Experte. Aber den PE aus der Steckdose ist sicherer??
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» » PS: Warum willst du den erden?
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» Damit Fehlerströme im LAN, Telefonnetz und von den eingebauten Geräten
» abgeleitet werden können, oder???

Dazu brauchst du ein gesondertes "Erdungsnetz" das an den Zentralerder vom Haus angeschlossen ist.

Das Forummitglied ThomasZ ist da Spezialist - er wird sich schon mal melden.

hi,

» Dazu brauchst du ein gesondertes "Erdungsnetz" das an den Zentralerder vom
» Haus angeschlossen ist.

hmm, das wird in einem so alten Haus nicht realisierbar sein...

» Das Forummitglied ThomasZ ist da Spezialist - er wird sich schon mal
» melden.

Dann warte ich mal ab...

ciao und Danke!


Johannes

» » hallo,
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» » ich habe seit einiger Zeit meine Patchpanel und Telefonanlage,
» » Netzwerk-Switch usw. in einem richtigen 19" Serverschrank
» untergebracht.
» » Vorher hatte ich nur einen Selbstbau aus Holz...
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» » Nun wollte ich den Schrank noch erden. Da wir in einem sehr alten Haus
» » (ca. 100 Jahre) leben, sind die Heizungsrohre noch durchgängig aus
» Metall.
» » Birgt es irgendwelche Risiken, hieran meinen Schrank zu erden??
» » Ein Kumpel (Elektriker) meinte, ich könne mir so "rückwärts"
» » Fehlerspannungen einfangen, wenn z.B. irgendein Elektrogerät im Haus
» über
» » die Erde nen Fehlerstrom ableiten will.
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» da hat er Recht.
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» » Was würdet ihr empfehlen???
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» Schutzleiter aus der Steckdose.
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» PS: Warum willst du den erden?

ist das denn WIRKLICH dein ernst????
schutzleiter der steckdose ist mit der erdungsschiene des hauses verbunden, ebenso wie wasser- und gasleitungen.

ein einschlag 'rückwärts' ist für mich absolut unerklärlich.... dazu müsste ja PE vor der erdungsschiene aufgetrennt sein

Hey "Gast" überlass das mal dem ThomasZ, dann sehn wir mal weiter!
Das ist der einzigste Spezialist für solche Sachen!

Das ist eine gute Idee. Mal ganz brutal gesagt gibt es die EN50346 die seit 2001 einen Potentialausgleich und eine Erdung der Anlage vorschreibt.
Die Norm richtet sich aber eher an Profinutzer. Bei "Privatanwendern" wird niemand Paketzeiten nachmessen und den Hersteller der Anlage klagen.
Also nicht das Kind mit dem Bad ausschütten.
Deine Rohre aus Metall sind ganz nett aber lt. Norm keine Erdungsanlage.Bereits vor 30!!! Jahren wurde von (damals noch) den Wasserwerken die Wasserleitung als Erdung mit einer 25jährigen Übergangsfrist gekündigt, da immer mehr Leitungen aus Kunsstoff gebaut werden. Aus dem Grund ist deine Heizungsanlage auch keine Erdung lt. Norm weil nicht gesichert ist dass bei einer Reparatur nicht ein Stück aus Kunsstoff eingesetzt wird. Weiters ist nicht definiert wie die Verbindungsstellen ausgeführt sind und unklar ist wie ist die Verbindung zur Erde.
Das sind einmal die mechanischen Aspekte warum eine Erdung im Aufbau und in der Materialwahl genau genormt ist.
Wesentlich sind aber die elektrischen Aspekte.
Deine Erdung soll also irgendwas ableiten. Dazu müssen wir definieren was warum wie abgeleitet werden soll.
Vorab zu deinen Befürchtungen fremde Geräte könnten Fehlströme durch deinen Serverschrank leiten. Also gesetzt den Fall bei einem Fehler fließt ein Fehlerstrom vom defekten Gerät zu den Heizungsrohren dann passiert dass nur weil es wo eine Elektronenquelle und eine Elektronensenke gibt. Wie sieht nun die räumliche Aufteilung aus. Der Strom fließt (längstens 200ms wenn die Fehlerspannung über 50V steigt)über die Erde zurück zur Trafostation. Sind die Heizungsrohre irgendwo noch geerdet? Dann wird der Strom sicher den kürzesten Weg (=niederohmig) nehmen. Ist die Heizung nun nirgends geerdet, wird das ganze Heizungssystem die Fehlerspannung annehmen aber es ist praktisch auszuschließen dass der Fehlerstrom von der Waschmaschine NUR zum Serverschrank fließt.
Nachdem ich das Haus nicht kenne ist jetzt die Ferndiagnose etwas schwierig.
Welche Geräte und Umstände können noch wichtig sein?
Welche Geräte sind im 19"Rack eingebaut? Benötigen die eine Erdung über den Schrank oder erfolgt die Erdung über die Netzzuleitung? LWL braucht wohl nix. CU Kabel werden aber über die Gehäuse geerdet. Kleine Hub haben meist ein externes Steckernetzteil und werden potentialfrei betrieben. Größere Switches haben interne Netzteile und da stellt sich wieder die Frage kommt die Erdung schon über das Netzkabel - wenn ja gut.
Dies bschreibt aber nur die elktrotechnische Sicherheit. Es gibt ja auch noch externe Ereignisse. Das Wahrscheinlichste ist der Blitzschlag. Durch den Blitz werden in ALLE Leitungen Spannungen induziert. Da der europäische Normblitz (10µs Anstieg 350µ Abfallzeit 100kA) doch einiges an Energie bringt wird jetzt die Erdung sehr wichtig. Da so ein Blitz doch ziemlich schnell ist, kann es schon vorkommen dass innerhalb eines Objekts zu unterschiedlichen Zeiten unterschidliche Spannungen induziert werden und die dann als Ausgleichsströme Schaden anrichten. Wenn nun alles geschirmt und geerdet ist nehmen alle Teile die selbe Spannung an und die Schäden werden vermieden.
Gerade da ist die Heizungsanlage ein Problem. Durch die große räumliche Ausdehnung kann das dann genau das Gegenteil bewirken. Im Idealfall ist der Serverschrank so KURZ!! und so induktivitätsarm (also keine Schleifen und Bögen)an EINEM Punkt mit dem Potentialausgleich verbunden.
Wenn die Heizung nun auch an anderen Punkten (z.B. Gastherme) am anderen Ende des Hauses einen Verbindung zur Erde hat haben wir schon sehr tolle Schleifen und sehr große Induktionsspannungen.
Überspannungen können auch aus dem Stromnetz kommen. Dazu wäre aber wichtig wie das Netz im Haus aufgebaut ist. Gute Netzteile in PCs und Netzwerkkomponenten haben Filter eingebaut die Oberwellen von den Geräten fernhalten. Die Oberwellen (3,5,7,11 fache von 50Hz) kommen von den vielen elektronischen Netzeilen selbst. (Energiesparlampen sind was ganz ganz Böses weil die Netzteile konstruktionsbedingt keine Erdung haben können - wie auch bei einer zweipoligen Lampendassung)
Wenn die Filter in den Netzwerkdingsbumsteilen die Störungen filtern sollen und die Ableitung ist "Nur" ein Heizungsrohr wird das nicht so wirklich toll klappen. Daher .....gut, sehr gut erden
Also wenn du Geräte hast die eine Erdung erfordern dann bei dem vielen elektronischen Schrott den wir heutzutage haben erden. Die Erdung im Netzkabel dient nur den Sicherheitsaspekten (Schutzmaßnahme) aber bei der EMV eher nicht. Ist auch klar die Erdung kommt aus dem (meistens) Zählerkasten. Die leitung geht dann über Küche und Kinderzimmer ins Vorzimmer weil dort unter dem Stiegenverschlag ist Platz für den Serverschrank. Von einer 3fach Steckdose dann noch über eine 4 fach Steckdose zum Switch. Ich weiß natürlich nicht ob das bei dir so aussieht aber dort liegt in der Praxis der Hund begraben.

Thomas so kenn ich dich

hi ThomasZ,

vielen Dank für die ausführliche Erklärung. Ich glaube, jetzt versteh ich noch weniger wie vorher... ))

Also, mit der Heizung lass ich auf alle Fälle.

Im Serverschrank sind eingebaut
- Patchpanel für LAN
- Patchpanel für TK
- 19" Switch mit internem Netzteil (230V Eingangsspannung)
- Fritzbox mit Steckernetzteil
- DSL-Modem mit Steckernetzteil
- Telefonanlage mit LAN-Ankopplung, Einspeisung über Steckernetzteil UND zusätzlichem integriertem Netzteil (Zusatzplatine)

Außerdem kommt auf Patch auch noch der Telefon-Amtsanschluss an. Hier hat es schonmal eingeschlagen, so dass die Platine vom Panel geschmort ist, sowie weitere Schäden an der TK-Anlage.
Beim Serverschrank selbst sind alle Seitenteile usw. miteinander geerdet.

Der Strom für alle im Schrank befindlichen Geräte kommt über eine im Schrank eingebaute Steckdosenleiste. Diese wiederrum hängt an einer (Aldi) Master-Slave-Steckdosenleiste, weil hier noch weitere Geräte angeschlossen sind. Und vor dieser Leiste habe ich noch ein Blitzschutz mit RJ45 Schutz von Reichelt (BestellNr: SP 6P), worüber der NTBA geschleift ist.

Soviel zur Situation hier zu Hause, ich hoffe, ich habe alles erwähnt, was relevant ist.

Vielleicht kannst du mir jetzt noch nen Tipp geben, was ich noch verbessern kann...

ciao und Danke!


Johannes

PS: Ich habe gehört, dass die Telekom in Gewitter-gefährdeten Gebieten den Übergabepunkt zum Schutz der TK-Anlagen erdet. Bringt das denn eigentlich was??

» hi ThomasZ,
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» vielen Dank für die ausführliche Erklärung. Ich glaube, jetzt versteh ich
» noch weniger wie vorher... ))
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» Also, mit der Heizung lass ich auf alle Fälle.
»
» Im Serverschrank sind eingebaut
» - Patchpanel für LAN
» - Patchpanel für TK
» - 19" Switch mit internem Netzteil (230V Eingangsspannung)
» - Fritzbox mit Steckernetzteil
» - DSL-Modem mit Steckernetzteil
» - Telefonanlage mit LAN-Ankopplung, Einspeisung über Steckernetzteil UND
» zusätzlichem integriertem Netzteil (Zusatzplatine)
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» Außerdem kommt auf Patch auch noch der Telefon-Amtsanschluss an. Hier hat
» es schonmal eingeschlagen, so dass die Platine vom Panel geschmort ist,
» sowie weitere Schäden an der TK-Anlage.
» Beim Serverschrank selbst sind alle Seitenteile usw. miteinander geerdet.
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» Der Strom für alle im Schrank befindlichen Geräte kommt über eine im
» Schrank eingebaute Steckdosenleiste. Diese wiederrum hängt an einer (Aldi)
» Master-Slave-Steckdosenleiste, weil hier noch weitere Geräte angeschlossen
» sind. Und vor dieser Leiste habe ich noch ein Blitzschutz mit RJ45 Schutz
» von Reichelt (BestellNr: SP 6P), worüber der NTBA geschleift ist.

Der "Blitzschutz" also der Überspannungsschutz soll die Spannungen gegen Erde ableiten. Wenn da keine vernünftige Erde ist hilft das alles nix. Die Überspannung sucht sich das schwächste Glied und ........
»
» Soviel zur Situation hier zu Hause, ich hoffe, ich habe alles erwähnt, was
» relevant ist.
Wo kommt die Erdung her? vor der Aldi Dose Wie hoch ist dort der Erdungswiderstand zur Hauserde und wie lang ist die Leitung?
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» Vielleicht kannst du mir jetzt noch nen Tipp geben, was ich noch
» verbessern kann...
Serverschrank direkt ehr gut erden. Fragt sich nur wie das Kabel (min 16mm²) sich verlegen lässt?????
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» ciao und Danke!
»
»
» Johannes
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» PS: Ich habe gehört, dass die Telekom in Gewitter-gefährdeten Gebieten den
» Übergabepunkt zum Schutz der TK-Anlagen erdet. Bringt das denn eigentlich
» was??
weniger Schäden

hi,

» Der "Blitzschutz" also der Überspannungsschutz soll die Spannungen gegen
» Erde ableiten. Wenn da keine vernünftige Erde ist hilft das alles nix. Die
» Überspannung sucht sich das schwächste Glied und ........

» Wo kommt die Erdung her? vor der Aldi Dose Wie hoch ist dort der
» Erdungswiderstand zur Hauserde und wie lang ist die Leitung?

die Erdung kommt aus der Steckdose, also dem PE
Die Leitung ist schon relativ lang bis zur Hausverteilung. Wo und wie die geerdet ist, weiß ich nicht und lässt sich im Altbau vermutlich auch schwer nachvollziehen.
Kann ich den Erdungswiderstand mit einfachen Mitteln selbst rausfinden?

» Serverschrank direkt ehr gut erden. Fragt sich nur wie das Kabel (min
» 16mm²) sich verlegen lässt?????

Also ein Erdungskabel vom Schrank zur Hauserde im Keller verlegen ist in diesem Haus praktisch unmöglich.
Von daher am besten alles so lassen??

ciao und Vielen Dank!


Johannes