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DIY-Basler(R)

E-Mail

11.05.2021,
22:09

@ .eppenschädel

Fernmeldetechnik

» » Wenn die Drähte noch "Lackisoliert" sind, ist das ohne "Lackkratzer",
» » nicht unbedingt das Wahre.
» » Bzw. wenn es schnell gehen muss u. dann noch "sicher" verpackt sein
» soll,
» » Scotch Klemmen, durchmessen ob gute Verbindung von alt auf neu gegeben
» » ist,
» » dann noch Scotch-Muffe drüber, damit wieder alles "Wasserdicht" ist.
» »

»
» Das war lang vor deiner Zeit, da gab es nur Bakelit an Kunststoffen.

Hallo!

Wieso soll das lange vor meiner Zeit gewesen sein sein?
Solche alten APL mit Blei-Kabel gibt es sogar noch im 3. Jahrtausend.

Und wenn etwas bis dato immer noch funzt, auch mit alter Kabeltechnik,
guckt normal keiner wirklich genau nach, warum!

LG.

--
Es gibt div. negative Meinungen bzgl. Versicherungen, aber Schadenfroh sind die bestimmt nicht.

cmyk61(R)

E-Mail

Edenkoben, Rheinland Pfalz,
11.05.2021,
22:48

@ Theo.

Fernmeldetechnik

Hi,

»Gezählt wird nach " Amt im Rücken - rechts herum"

außer in Mannheim - da war die Drehrichtung tatsächlich anders herum als im Rest der Republik.
Die einzelnen Cu-Drähte waren mit einem Papierfaden umsponnen und um diesen war das Papierband gewickelt. In den Papierkabeln war an den Adern direkt nichts mit Stoff zu finden. Lediglich die Spleishülsen wurden mit Baumwollband umwickelt und damit fixiert - soweit eine vage Einnnerung.

In der Ausbildung wurde dann nach dem Benoten der Bleimuffen einige Muffen feierlich abgefackelt. Auch um zu demonstrieren, wie hitzeresistent Papier war - aber auch dass Papier eine offenen Flamme nicht widerstand.

» oder "Ankommend -reingeschaut-links herum". Das waren in der Nähe der
» Vermittlungen armdicke Kabel, ich selbst habe an Kabeln mit 2.700DA
» gearbeitet. Wichtige Kabel standen unter leichtem Überdruck durch den man
» die Dichtigkeit kontrollieren konnte, und durch den auch kein Wasser
» eindringen konnte. Wasser und Papierisolierung vertragen sich nun mal
» nicht. Ist jetzt über 50 Jahre her.

Längswasserdichtigkeit herstellen - hier kam Vaseline zum Einsatz.
Allerdings nicht bei Papier-Kabel sondern bei Kabel mit PE-Adern. DIe Adern wurde mit weißen Quetschhülsen verbunden.
Das war eine heftige Schmiererei - aber die Kabel waren dicht und die elektrischen Kontakte augenscheinlich zuverlässig.

Zu den Papierkabeln:
die Adern waren in sogenannten "Vierern" verseilt. Durch die Steifigkeit die das Papier verursachte fielen die Adern nicht unkontrolliert auseinander. Man nahm den ersten Vierer (rot gefärbtes Papier) und wickelte 2-3cm vom Ende weg einen CU-Draht in 2-3 Schlägen herum, wickelte in Zählrichtung links (oder in Mannheim rechts) den nächsten Vierer an den Hilfsdraht und so weiter - bis die äußerste Lage sicher fixiert war. Dann kam die nächst tiefere Lage dran.
Beim Spleisen ging man von der innersten Lage aus, schnitt an beiden Kabelenden die betreffenden Vierer von dem Hilfsdraht ab und spleiste die Adern. Die Adern wurden mit A, B, A1 und B1 bezeichnet, wobei A keine Markierung besaß, B in gleichmäßigem Abstand einen Ring aufgedruckt hatte, A1 hatte einen Ring in doppeltem Abstand und B1 einen Doppelring in doppeltem Abstand. So konnte man die Adern schnell identifizieren. Zum Spleisen nahm man die beiden gleichmarkierten Doppeladern (und jetzt ist die Erinnerung nicht mehr ganz präsent) und verdrallte sie mit 2-3 Schlägen, isolierte sie mit einem Lackkratzer ab und verwirbelte die blanken Drähte. Die Verdrillte Adern wurden gekürzt, zurückgebogen und mit einer Papphülse versehen (wurde diese dann nochmals gefaltet?).
Dann wurde die Bleimuffe umgelegt, die Kante umgebördelt, und dann verlötet. Zum glattstreichen des Lots wurde ein Tuch verwendet welches immer wieder mit Rindertalk getränkt wurde. Wichtig waren die beiden Knubbel am Übergang der Muffe zum Kabel. Ich glaube ich habe sogar noch so ne Muffe irgendwo herumliegen. Jäger und Sammler halt.

Gruß
Ralf

xy(R)

E-Mail

11.05.2021,
23:09

@ DIY-Basler

Fernmeldetechnik

» » » » » Wenn die Drähte noch "Lackisoliert" sind,
» » » »
» » » » Nur Papier.
» » »
» » » Ist trotzdem die schnellere u. sichere Klemm-Lösung,
» » » aber Jeder wie er will u. kann.
» »
» » Ich werd LSA nehmen.
»
» Wenn genug Platz ist u. sonst keiner ran kann, kann man es machen.
»
» Vermutlich muss der APL "verlegt" werden?

Nö, ich will 300m vorhandene Leitung andersweitig nutzen. Die Leitung gehört mir.

dieter aus b.

11.05.2021,
23:48

@ cmyk61

Fernmeldetechnik

Hi :-))

» Zum Spleißen nahm man die beiden gleichmarkierten Doppeladern (und jetzt ist
» die Erinnerung nicht mehr ganz präsent) und verdrallte sie mit 2-3
» Schlägen, isolierte sie mit einem Lackkratzer ab und verwirbelte die
» blanken Drähte.

Bis dahin ok.

Der Lackkratzer wurde hier zum Abreißen der Papierisolierung verwendet.
Später durfte auch ein kleiner Seitenschneider verwendet werden. Da hatte man
in der Spitze der Schneiden eine Kerbe reingefeilt. Dort riß dann die Papierisolierung ab.
Ader in die Kerbe und Daumen drauf.
So sparte man den Werkzeugwechsel vom Abisolieren zum Abschneiden der Adern.

Die Verdrillte Adern wurden gekürzt, zurückgebogen und mit
» einer Papphülse versehen (wurde diese dann nochmals gefaltet?).

Das Verdrillen nannte man dann "Schleudern" Beide Adern zur Kurbel verformt und zwischen
Zeigefinger und Daumen gedreht. Ging superschnell.

Nein. Die verdrillten Adern wurden parallel gelegt und einfach die Isohülse darüber geschoben.

» Dann wurde die Bleimuffe umgelegt, die Kante umgebördelt, und dann
» verlötet. Zum glattstreichen des Lots wurde ein Tuch verwendet welches
» immer wieder mit Rindertalk getränkt wurde.

Schrecklich, wenn im Lappen dann schon Löcher waren :-(

» Wichtig waren die beiden Knubbel am Übergang der Muffe zum Kabel.

Übergang Muffe - Kabel war empfindlich für Belastung durch Biegen. Birnenform sicherte nur die
Dicke der des Lots am Ende der Muffe im Übergang zum Kabel.
Und wenn man sich nicht so sicher war, hat man gelötet und gelötet und das Zinn war verbrannt.
Dann krümelte das Blei und alles von vorn. Lehrlingserfahrungen.
»
» Gruß
Dieter