DFPlayer Mini - MP3-Player

DFPlayer Mini - MP3-Player

Wichtig

Der DFPlayer Mini wird von verschiedenen Firmen angeboten. Beispielsweise DFRobot oder Flyron. Die meisten erhältlichen Module sind vermutlich irgendwelche Nachbauten, die optisch und funktional identisch sind. Aber gerade deshalb muss man mit unterschiedlicher Qualität und eingeschränkte Leistungsmerkmale rechnen. Es ist mit seltsamen Verhaltensweisen zu rechnen.

  • Mini-MP3-Player mit MicroSD-Kartenslot
  • Eingänge für die Taster-Steuerung
  • Ausgänge für Verstärker und Lautsprecher
  • Serielle Schnittstelle für die Mikrocontroller-Steuerung

Der DFPlayer Mini ist ein Mini-MP3-Player-Modul mit integriertem MicroSD-Kartenslot und Audio-Verstärker zum direkten Anschluss eines Lautsprechers. Das Modul hat eine zweireihige Pinleiste und passt deshalb zum Experimentieren auf ein Standard-Steckbrett.

Steuern kann man den Player wahlweise mit Tastern, die man mit dafür vorgesehene Eingangs-Pins verbindet. Allerdings muss man bestimmte Funktionen über einen bestimmten Widerstandswert verbinden. Alternativ gibt es die UART-Schnittstelle zur Software-seitigen Ansteuerung mit einem Mikrocontroller. Hierzu empfiehlt sich die Verwendung einer Software-Bibliothek in der gewählten Programmiersprache. Als Quelle eignet sich Github.

Der DFPlayer Mini ist kein vollwertiger MP3-Player. Die Idee, dieses Modul mit Tastern zur Steuerung, wie Play, Stop, Pause, usw. zu verbinden, ist möglich, aber nicht das primäre Ziel der Entwickler gewesen. Das Ziel war es eher, die Audio-Ausgabe von Audio-Dateien direkt per Lautsprecher oder an einen Verstärker zu ermöglichen. Die Steuerung sollte einfach per Taster oder wahlweise auch per Mikrocontroller erfolgen können.

Anwendungen sind die Steuerung von Sprachausgabe und Musik. Beispielsweise soll eine bestimmte Audioausgabe erfolgen, wenn ein Taster gedrückt wurde oder ein Sensor ausgelöst hat.

Speicherkarte, Dateisystem, Verzeichnisse, Dateinamen und MP3-Audioformat

  • Speicherkarte: In den Kartenslot passen alle MicroSD-Speicherkarten. Es eignen sich alle Typen bis eine Größe bis 32 GByte.
  • Dateisystem: Die Speicherkarte sollte mit FAT16 oder FAT32 formatiert sein.
  • Audioformate: Der DFPlayer Mini unterstützt die Audioformate MP3, WAV und WMA.
  • Verzeichnisse: Die Verzeichnisstruktur sollte mit „01“, „02“, „03“ usw. durchnummeriert bzw. benannt sein. Wie hoch gezählt werden darf ist unklar. Manche Anleitungen sprechen von 100 Verzeichnissen, andere von „99“ oder auch nur „10“ als letzte Verzeichnisnummer.
  • Dateinamen: Die Dateinamen sollten mit einer Nummerierung, wie „001“ „002“, „003“, usw. beginnen und dürfen zusätzliche Zeichen enthalten. Wie viele Dateien pro Verzeichnis zulässig sind, ist unklar. Manche Anleitungen sprechen von 255 Dateien, anderen von insgesamt 2999 Dateien auf dem Datenträger.

Hinweis: Die Nummerierung der Verzeichnisse und Dateinamen ist deshalb wichtig, weil der DFPlayer Mini bei der Inbetriebnahme die Verzeichnisse und Dateien indiziert und sich die Dateien anschließend per Mikrocontroller-Steuerung ansteuern lassen. Das heißt, durch Angabe von Verzeichnis-Nummer und Datei-Nummer kann man eine bestimmte Datei abspielen lassen bzw. die Reihenfolge bestimmen, wenn die Dateien einfach hintereinander abgespielt werden sollen.

Tipps zum Ausschließen von Fehlerquellen

  1. Erfahrungsgemäß hat der DFPlayer beim Abspielen mit MP3-Dateien am wenigsten Probleme. WAV und WMA funktionieren prinzipiell auch. Einzelne WAV-Dateien können den DFPlayer aus dem Tritt bringen. Das heißt, er unterbricht das Abspielen des Titels oder zeigt ein seltsames Abspielverhalten.
  2. Bei der Inbetriebnahme des DFPlayers indiziert er die Dateien auf der Speicherkarte. Es empfiehlt sich mit einer Verzeichnisstruktur mit „01“, „02“, „03“, usw. zu arbeiten. Die Dateien sollten mit „001“, „002“, „003“ usw. nummeriert sein. Das erleichtert den Zugriff auf bestimmte Dateien. Wobei das auch von der verwendeten Software abhängig ist.
  3. Die Dateinamen dürfen zusätzlich noch Buchstaben enthalten. Allerdings bringen Sonderzeichen und Umlaute die Indizierung durcheinander. Es kann dann sein, dass der Zugriff auf bestimmte Titel durcheinander scheint. Es empfiehlt sich nur Buchstaben aus dem Bereich A-Z und a-z zu verwenden.
  4. Manche Betriebssysteme schreiben beim Kopieren von Dateien zusätzliche, nicht sichtbare Dateien auf Speicherkarten. Diese Dateien müssen entfernt werden, weil das den DFPlayer durcheinanderbringt. Deshalb muss man die nicht sichtbaren Dateien im Dateimanager sichtbar macht und dann löschen. Auf der Speicherkarte dürfen nur die MP3-Dateien gespeichert sein.
  5. Zum Testen des DFPlayer Mini empfiehlt es sich eine Speicherkarte mit funktionierenden MP3-Dateien zu verwenden, die mit höchster Wahrscheinlichkeit funktioniert. Wir stellen hierzu eine ZIP-Datei mit ein paar Audio-Dateien bereit. Die ZIP-Datei enthält die Verzeichnisse „01“, „02“ und „03“ mit verschiedenen Dateien, die in dieser Form direkt auf die Speicherkarte mit einem FAT16- oder FAT32-Dateisystem gespeichert werden müssen.

Hinweis: Es gibt Hinweise in verschiedenen Diskussionsforen, dass die Reihenfolge der Dateien, nicht vom Dateinamen abhängig ist, sondern in welcher Reihenfolge die Dateien auf die Speicherkarte kopiert wurden. Dieses Phänomen ist denkbar, scheint aber nicht in jedem Fall so zu sein.

Kennzeichnung und Anschlussbelegung

Kennzeichnung und Anschlussbelegung

Der Original-DFPlayer-Mini von DFRobot benötigt laut Datenblatt eine Betriebsspannung (VCC) von 3,2 bis 5,0 Volt. Ein vorliegender Nachbau aus unbekannter Quelle hat aber mit 3,3 Volt nicht funktioniert.
Der Stromverbrauch ist stark abhängig von der Lautstärke, während ein Titel läuft. Eine sehr kleine Lautstärke braucht rund 25 mA. Bei maximaler Lautstärke lag der Stromverbrauch des Moduls bei fast 100 mA (mit 1-Watt/8-Ohm-Lautsprecher).

Der serielle Port des Moduls arbeitet mit einem Pegel von 3,3 V. Verbindet man einen Mikrocontroller mit 5 Volt Pegel auf der seriellen TX-Leitung, dann wird ein 1 kOhm Widerstand in der Verbindung zwischen MCU-TX und DFPlayer-RX empfohlen.

Eine minimale äußere Beschaltung bedarf der Betriebsspannung VCC und GND, sowie ein Lautsprecher an SPK1 (+) und SPK2 (-). Im Datenblatt ist angegeben, dass der Lautsprecher bis 3 Watt haben darf. Die Audioausgabe mit einem kleinen 1-Watt/8-Ohm-Lautsprecher war ganz ordentlich.

Tipp 1: Sinnvoll ist es, den DFPlayer Mini nicht einzeln, sondern zusammen mit einem passenden Lautsprecher zu kaufen. Dann hat man zum Experimentieren wenigstens einen funktionierenden Lautsprecher. Ansonsten muss man sich etwas basteln, was nicht gut funktioniert.

Tipp 2: Testen kann man den DFPlayer auch ohne Lautsprecher. Ob ein Titel abgespielt wird, kann man an der roten Status-LED sehen. Diese LED leuchtet immer dann, wenn gerade ein Titel abgespielt wird. Diesen Status kann man auch über den Busy-Pin abfragen, was bei der Software-Steuerung mit einem Mikrocontroller wichtig ist. Über den Zustand des Busy-Pins kann eine Software erkennen, wann ein Titel beendet ist.

Inbetriebnahme und Testen mit einem Lautsprecher (Mono)

Inbetriebnahme und Testen

Vor der Inbetriebnahme sollte die Speicherkarte eingelegt werden. Beim Verbinden der Betriebsspannung mit VCC kan es sein, dass die rote Busy-LED auf dem Modul kurz aufblinkt. Das ist aber nicht zwangsläufig so. Die anschließende Steuerung muss dann manuell erfolgen. Der DFPlayer Mini spielt nicht automatisch ab.

Hilfreich ist es, wenn man mindestens zwei Taster zur Steuerung hat. Damit kann man durch die Titel navigieren und auch die Lautstärke ändern. Letzter Punkt ist wichtig, weil der DFPlayer Mini nach der Inbetriebnahme auf volle Lautstärke eingestellt ist.

  • Ein Taster verbindet den IO1 bei Betätigung mit GND. Damit kann man zum vorherigen Titel springen (PREV) oder durch längeres Betätigen die Lautstärke verringern (Vol-).
  • Ein weiterer Tater verbindet den IO2 bei Betätigung mit GND. Damit kann man zum nächsten Titel springen (NEXT) oder durch längeres Betätigen die Lautstärke erhöhen (Vol+).

Damit nach der Inbetriebnahme der erste Titel abspielt wird, betätigt man den Button für „NEXT“. Wenn dieser Titel dann beendet ist, dann macht der DFPlayer nicht automatisch weiter. Erst durch Betätigung durch „NEXT“ wird der nächste Titel abgespielt.

Tipp: Wenn man keine Taster hat, kann man die Bedienung auch nur mit einem Draht oder Verbindungskabel durchführen. Dazu verbindet man die eine Seite mit GND und das andere Ende bedarfsweise mit den IO1- oder IO2-Pins. Ein kurzzeitiges Verbinden mit IO2 spielt den nächsten Titel ab. Eine längere Verbindung (über 1 Sekunde) erhöht die Lautstärke. Ein kurzzeitiges Verbinden mit IO1 spielt den vorherigen Titel ab. Eine längere Verbindung (über 1 Sekunde) verringert die Lautstärke. Letzteres ist wichtig, weil der DFPlayer Mini bei der Inbetriebnahme immer auf volle Lautstärke eingestellt ist. Das Bedürfnis, den DFPlayer Mini auf eine angenehme Lautstärke einzustellen, hat man relativ schnell.

DFPlayer Mini mit 2 Lautsprechern (Stereo)

MP3-Player DFPlayer Mini mit 2 Lautsprechern

Anwendungen mit dem DFPlayer Mini

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