RAM- und DRAM-Varianten (veraltet)

In der Vergangenheit haben einige Speicher-Hersteller versucht neue Speicher mit besonderen Eigenschaften auf den Markt zu bringen. Auf DRAM aufbauend wurden einige Varianten entwickelt.

Ob ein neuer Speicher im PC-Markt eine Chance hat, darüber entscheiden die Chipsatz- und Motherboard-Hersteller. Doch es kommt auch auf die Computer-Hersteller an. Die meiden alternative Speicher aus Angst vor Lieferengpässen, technischen Problemen und der Abhängigkeit von zu wenigen Lieferanten. Insbesondere Lieferengpässe lassen die Preise für Halbleiterspeicher steigen. Doch der PC-Markt reagiert sehr sensibel auf hohe Preise. Die geringen Margen im PC-Markt lassen praktisch keine Experimente zu.

In den Jahren 1996 und 1997 erfolgte auf Druck des Prozessor-Herstellers Intel der Übergang von den verschiedenen älteren DRAM-Speichern auf synchrones DRAM (SDRAM). SDRAM fand aber erst dann eine weite Verbreitung, als der Bustakt auf 100 MHz angehoben wurde.

Die folgenden Speichertypen sind allesamt veraltet und kommen nicht mehr zum Einsatz.

RAM und DRAM für Arbeitsspeicher (veraltet)

DRAM ist der einfachste und billigste Speicher und ist im Bereich der Computertechnik der bevorzugte Halbleiterspeicher für den Arbeitsspeicher bzw. Hauptspeicherr, den es in den verschiedensten Varianten und Weiterentwicklungen gibt. Heute ist der SDRAM der am weitesten verbreitete Halbleiterspeicher in der Computertechnik.

FPM-RAM - Fast-Page-Mode-RAM

Beim Fast-Page-Mode wird das RAS/CAS-Verfahrens optimiert und erlaubt einen bis zu dreimal schnelleren Zugriff auf die Daten, als bei herkömmlichem DRAM. Während eines fortlaufenden Speicherzugriffs wird das Anlegen der immergleichen Zeilenadresse gespart. Es genügt die Zeilenadresse einmal und die jeweilige Spaltenadresse anzugeben. Der Zugriff erfolgt erheblich schneller.

EDO-RAM - Extended Data Output-RAM

Hinter der Bezeichnung Extended Data Output steckt eine Technik, mit der die Spannung in den Kondensatoren, die den Speicherzustand einer Speicherzelle beinhalten, länger aufrecht erhalten wird. Das führt zur Verlängerung der Zeitspanne, in der die Daten bestehen bleiben und verringert gleichzeitig auch die Häufigkeit der notwenigen Speicher-Refreshs.
Während die Daten noch gelesen werden, wird bereits die nächste Adresse an den Speicherbaustein angelegt. Wenn die Lesezugriffe aufeinander folgen, dann lässt sich eine schnellere Lesezugriffsgeschwindigkeit erreichen.
Der direkte Nachfolger von EDO-RAM ist SDRAM.

BEDO-RAM - Burst-EDO-RAM - Burst Extended Data Output RAM

Die Beschleunigung der Schreibzugriffe und die Verbesserung der RAS/CAS-Technik führte zur Beschleunigung gegenüber EDO-RAM um ca. 20%. Als Marktführer von Chipsätzen hat Intel diese Innovation nicht unterstützt. Deshalb fand BEDO-RAM keine große Verbreitung.

EDRAM (Extended oder Enhanced DRAM) und CDRAM (Cached DRAM)

Die Speicherentwicklung nach den EDO-RAM führte zu dem bekannten SDRAM und den Varianten CDRAM bzw. EDRAM. Während SDRAM sich auf dem Speichermarkt durchsetzte spielten die anderen beiden Speichertypen nur eine unbedeutende Rolle.
Beide Speichertypen arbeiten mit dynamischen (DRAM) und statischen (SRAM) RAM. Häufig angeforderte Informationen werden in SRAM abgelegt, was zu einer Verringerung der Zugriffszeit führt.

ECRAM (Error Correcting RAM)

ECRAM wird als Level-2-Cache (L2) in Prozessoren verwendet. Es kann Datenfehler über Prüfsummen selbständig korrigieren. Es ist dann keine Neuanforderung durch den Prozessor notwendig.

ESDRAM (Enhanced SDRAM)

Beim ESDRAM, von Mitsubishi, wird SRAM als Cache eingesetzt. Der Memory-Controller muss hier den Datenverkehr zwischen dem Cache und dem DRAM regeln. Die Latency fällt weg, wenn er das gut macht.

VCM-SDRAM

Speziell für den Apollo-Pro-Plus Chipsatz von VIA gab es das VCM-SDRAM von NEC. Rein äußerlich ist diese Art Speicher von PC133-SDRAM nicht zu unterscheiden. Einzig allein über den SPD-Chip ist es gekennzeichnet.
Der Zugriff auf eine Speicherzelle findet über einen intelligenten Cache statt. Dieser Zwischenspeicher puffert mehrere Zugriffe ab, die auch auf getrennten Speicherbereichen gleichzeitig ausgeführt werden können. In Multitasking-Systemen mit vielen kleinen verstreuten Datenbereichen ist das VCM-SDRAM auch tatsächlich schneller.
Der Einsatz dieses Speichers lohnt sich kaum. Die Module sind teuer, kaum zu bekommen und werden nur von NEC und Kingston angeboten.

SLDRAM (Sync Link DRAM)

SLDRAMs sind von der Leistung her mit den RDRAMs vergleichbar. Sie werden von einem unabhängigen Konsortium von 12 Speicherherstellern entwickelt. Es stellt eine alternative Speicherart zu RDRAM dar und soll die Hersteller vor eventuellen Lizenzgebühren an die Firmen Intel und Rambus schützen.
Die SLDRAM-Speichertechnologie baut auf die Technik von DDR-SDRAMs und sorgt durch eine Pipeline-Technik für eine Erweiterung der Bandbreite. Auf dem Computermarkt hat SLDRAM keine Rolle gespielt.

RAM und DRAM Grafikspeicher (veraltet)

Die Anforderungen an den Speicher in Grafikkarten sind anders als beim typischen Arbeitsspeicher. Um den Anforderungen zu entsprechen wurden und werden Speichertypen immer noch nur für den Grafikkarteneinsatz entwickelt.
Die folgenden Grafikspeicher sind allesamt veraltet. Heute kommt generell eine Variante von SDRAM zum Einsatz.

VRAM (Video-RAM)

Der als Video-RAM bezeichnete Speicherbaustein wurde ausschließlich auf High-End-Grafikkarten verwendet. Die Daten wurden in größeren Blöcke ausgelesen. So konnten hohe Auflösungen mit sehr großen Bildwiederholungsraten erreicht werden.

WRAM (Window-RAM)

Das Window-RAM war eine seltene Abart des VRAM und wurde auf der Grafikkarte Millenium von Matrox eingesetzt. WRAM hatte die selbe Funktion wie VRAM. Der Speicher hatte aber eine größere Geschwindigkeit.

3DRAM

Durch die Eigenintelligenz der Chips konnte 3DRAM die Schreibzugriffe, bei Operationen der Grafikanwendungen, schneller ausführen.

MDRAM (Multibank DRAM)

Das Multibank DRAM ist von der Firma MoSys speziell für Grafikanwendungen entwickelt worden.

SGRAM (Synchronous Graphics RAM)

Synchronous Graphics RAM war eine für Grafikanwendungen optimierte SDRAM-Variante. Es hatte deshalb die selben Eigenschaften wie VRAM und WRAM. Erreichte aber nie deren Darstellungsqualität bei gleichen Anforderungen.

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