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mal was zum lesen (Elektronik)

verfasst von bastelix(R), 19.11.2019, 00:33 Uhr

» Hallo,

» Die Möglichkeit der Migration auf ein anderes OS hängt stark von den
» Gegebenheiten in einer Firma oder
» Organistaion ab.
Ja, ich hab mich da aber konkret über uns ausgekotzt ;-)

» Für Organisationen wie Behörden oder IT-Firmen mag das
» gehen. Aber in der Realität laufen Arbeitsplatzrechner zu etwa 70% mit
» Microsoft, Linux ist zu 3 bis 4% anzutreffen.
Ich rede ja auch nicht vom PC beim Meisterbetrieb mit 3 Mitarbeitern oder dem Mittelständler wo eine Hand voll Rechner im Büro stehen, sondern wirklich von Behörden und größeren Unternehmen mit eigener IT-Abteilung oder so vielen Rechnern, dass sie einen Rahmenvertrag mit einem Dienstleister haben.
Die ganze IT-Landschaft muss heterogener und plattformunabhängiger werden. Dann kann ein Virus auch nicht mal eben ein ganzes Unternehmen lahm legen.

» Insbesondere für Branchenlösungen ist die Auswahl bei Linux schlicht nicht gegeben,
Zum Teil, ja. Wobei das halt auch wieder daran hängt, dass keine Nachfrage besteht. Da kann ich die Softwarehersteller soweit verstehen, dass sie nicht für 1% der Kunden ein weiteres System unterstützen möchten. Das bedeutet ja auch nicht unwesentichen Mehraufwand.
Lächerlich wird es aber wenn die Software eh für Windows und OSX angeboten wird oder in etwas plattformunabhängigen wie Java geschrieben ist (wobei sogar Microsoft mittlerweile recht aktiv an Mono, der freien .NET-implementierung mitwirkt).
Ich hab auch schon Firmen gesehen wo die Branchensoftware aus Java-Applet (läuft mit Java-Plugin im Browser, die Technik ist eigentlich tot) und Web-Anwendungen bestand.

Natürlich gibt es noch genügend Branchenlösung die in Uralt-Delphi oder ähnlichen (eigentlich nur noch künstlich am leben gehaltenen) Windows-Only-Ökosystemen geschrieben wurden. Da ist dann schon klar, dass die nicht so einfach mal eine weitere Plattform (OSX, Linux, ...) unterstützen können. Das könnte man vielleicht mal mit Wine probieren, soweit würde ich aber garnicht gehen. Wenn es nicht anders geht, dann gehts nicht anders. Was mich stört ist, dass viele behaupten es ginge nicht anders weil zu viel Aufwand/zu teuer und dabei wurde noch nicht einmal ernsthaft darüber nachgedacht wie eine Alternative aussehen könnte und was das gegenüber den zu erwartenden Lizenzkosten bedeuten würde. Wenn gerechnet wird, dann wird Windows meistens schöngerechnet.

» Der große Fehler liegt meiner Meinung nach eher in der Ausbildung
Da bin ich ganz deiner Meinung!

» - Schulen könnten durch den Einsatz von Linux sehr effektiven IT-Unterricht anbieten,
» unabhängig und kostengünstig
Ja, könnten, wenn sie die Möglichkeit hätten. Informatik ist eigentlich viel zu wenig im Lehrplan vertreten.
Dann sehe ich da ein Problem bei der Ausbildung der Lehrer, die müssen das ja auch erstmal lernen und so gut verstehen um das Wissen vermitteln zu können. Informatik wird auch oft fachfremd unterrichtet. Da ist dann auch verständlich, dass sich der betroffene Lehrer nicht im Selbststudium zum Hacker weiterbildet sondern das nimmt was er kennt. Irgendwie ein Teufelskreis ;-)

» (wobei µSoft da auch alles herschenkt....).
Mittlerweile auch an Schulen? Als ich noch damit zu tun hatte (so ca. 2003) mussten die Schulen schon noch für die Lizenzen bezahlen. Ob es da Rabatte gab weiß ich nicht, aber kostenlos waren die Lizenzen nicht. Für Hochschulen war das etwas anders, da haben die Studenten für recht viele MS-Produkte kostenlose Lizenzen bekommen.

» Durch den gegenwärtig meist oberflächlichen, rein anwendungsbezogenen
» Unterricht wird die Abhängigkeit bereits vorgegeben,
Ja, da hast du recht.

» Hinzu kommt der nicht zu unterschätzende Effekt, dass es "ganz normal" ist,
» mit Microsoft zu arbeiten. Und jeder weiss, das Windows den legendären Ruf
» irgendwelcher Macken hat (die hat zwar jedes Programm) und zuweilen mal
» aussteigt. Damit liefert Microsoft auch gleich den IT-Spezialisten, die
» eigentlich keine sind, die Ausreden für Störungen und Ausfälle. Macht sich
» da jetzt einer für ein anderes System stark (welches auch immer - aber es
» muß ja Vorteile haben...) dann bekommt diese Person jedes kleinste Problem
» "um die Ohren gehauen"
Das ist das erste gute Argument dafür, warum ein "Das haben wir schon immer so gemacht" als Argument statt als Ausrede bewertet werden kann. Ich persönlich werde mich damit nie zufrieden geben, aber das macht die Haltung gewisser Personen für mich nachvollziehbarer. Danke.

» - man muß also ein dickes Fell haben - wer will das
» schon machen?
:waving: *fingerschnipp* :-D Aber das hab ich unserer IT-Abteilung auch schon öfter kommuniziert und mich freiwillig als möglicher Linux-Key-User gemeldet ;-)

» Also ganz so einfach wie man es sich wünscht, ist die Migration nicht.
Eine Migration ist eigentlich nie einfach, aber wenn man sich immer nur im Keller versteckt wird man nie die Schönheit eines Sonnenaufgangs kennen lernen. ;-)



Gesamter Thread:

mal was zum lesen - JBE, 15.11.2019, 12:30 (Elektronik)
gelesen und *gäääähn* - schaerer(R), 15.11.2019, 15:34
mal was zum lesen - bastelix(R), 17.11.2019, 20:59
mal was zum lesen - Hartwig(R), 18.11.2019, 14:23
mal was zum lesen - bastelix(R), 19.11.2019, 00:33
68er-Mentalität ohne Gewalt... - schaerer(R), 18.11.2019, 17:31
68er-Mentalität ohne Gewalt... - bastelix(R), 19.11.2019, 01:09
68er-Mentalität ohne Gewalt... - bigdie(R), 19.11.2019, 08:57
68er-Mentalität ohne Gewalt... - bastelix(R), 25.11.2019, 23:47