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Transistor Fragen (Bauelemente)

verfasst von 79616363(R) E-Mail, Leinfelden-Echterdingen, 24.09.2011, 04:29 Uhr
(editiert von 79616363 am 24.09.2011 um 05:31)

1.) Dreh einfach die Versorgungsspannung um, dann passt alles wieder.
Wer mag, der darf das Schaltbild auch gern so rum zeichnen (einfach alles spiegeln), dass es wieder normal aussieht.
Beim NPN ist einfach der Emitter der negativere Anschluss und die Basis muss positiver als der Emitter (im Normalbetrieb) sein. Der Kollektor sollte (bei nem NPN im Normalbetrieb) auch mindestens ca. 0,2 ... V positiver sein als die Basis.
Fast verrückt ist, dass das Kollektorpotential auch einige zehntel Volt unter dem Basispotential sein darf - Erklär das!

Beim PNP ist alles grad anders rum. Hier vielleicht auch ein kleiner Exkurs über die Ladungsträger und die Dotierung?
Und wenn das auch noch net langt, dann vielleicht ein Exkurs darüber, warum der NPN gegenüber dem PNP technisch leicht im Vorteil ist - Aber das geht wahrscheinlich schon wieder zu sehr in die Physik.

In dem Zusammenhang möcht ich auch davor warnen, den Begriff "Masse" zu leichtfertig zu wählen.
Masse ist einfach das, wie man es definiert und sagt gar nichts darüber aus, welche Polarität ein anderes Potential gegenüber "Masse" hat - Reine Definitionssache!

Spätestens wer schon mal an britischen Autos (älteren Datums) geschraubt hat, der kennt das Problem. Da sind die +12V nämlich plötzlich "Masse"!
Ist ne reine Definitionsfrage! - Also bitte aufpassen!

2.) Tja, Basisschaltung, Kollektorschaltung und Emitterschaltung sollte man schon differenzieren, wenn man ne gute Note will.

Die unterscheiden sich ja nicht nur im Verstärkungsfaktor, sondern auch ganz gewaltig in der möglichen Bandbreite!

Man sollt auch erklären, warum die eine Schaltung sehr gute Spannungsverstärkungen erreicht und die andere sehr gute Stromverstärkungen.

Natürlich sollte auch rein, was man für Verstärkungen erreichen kann, was (unter welchen Bedingungen) realistisch ist und wie man das ausrechnet.

3.) Im Schaltbetrieb von Transistoren treten insbesondere zwei Probleme extrem auf.
Bei stark kapazitiver Last hat man man beim Einschalten mit extrem hohen Strömen zu rechnen, die schnell die Grenzwerte überschreiten.
Bei stark induktiven Lasten ist beim Ausschalten mit einer hohen Induktionsspitze zu rechnen (die entgegengesetzt zur ursprünglich an der Spule anliegenden Spannung ist).
Damit ist dann |UCE| schnell weit überschritten und der Transisor amselt dabei einfach auf!

Beides ist übel und schrottet ggf. den Transistor. Ganz übel wird es, wenn man (über nen Gleichrichter) Wechselströme schalten muss ...

Deshalb in die Ausarbeitung auch aufnehmen, wie man das verhindert.
Im ersten Fall läuft es auf eine Strombegrenzung raus und im zweiten Fall auf eine Freilaufdiode.

Alles werden Dir die Kollegen hier erklären - Ich bin jetzt mal wieder ne Woche nicht online :-(

Damit wird deine Ausarbeitung sicher schon einige Seiten lang ...

Wenn das sowas wie ne Seminararbeit werden soll, dann erklär im "Gelaber" nur die Grundlagen (z.B. mit PowerPoint) - Die Details heftest Du im (hoffentlich beiliegenden - Und weit ausführlicherem) Handout bei!

Nix ist peinlicher, wenn man nach wenigen Minuten schon wortlos da steht und der Vortrag doch eigentlich 45 Minuten dauern sollte. Fast noch peinlicher ist, wenn man nach dem Vortrag dann noch mit Fragen überhäuft wird, wo man eigentlich auch keine Antwort weiß - Ging mir mal so beim Thema der "Entscheidbarkeit der Berechenbarkeit von Vektoradditionssystemen" - Ich hab die Zuhörer einfach so zugetextetet, dass die einfach keine Zeit mehr für Fragen hatten. Ich hab es erst Jahre später selbst geschnallt, was ich da überhaupt gefaselt hab ;-)

Wichtig:

Vorträge immer dynamisch gestalten! Es muss immer genug Material da sein (allerdings nicht in gebundener Buchform), dass man die Zeit füllen kann. Immer Milestones setzen, wann man ein Kapitel durchaben will - Wenn ein Thema in der Zeit net durch ist, dann halt auf Handouts verweisen, aber sich an die Milestones halten (am besten ne Uhr im Sichtfeld haben - Die Zeit geht oft schneller rum, als man es anfangs glauben wollte!) - Vielleicht auch gschwind vor Bekannten und Verwandten üben?

Wenn noch kurz Luft ist, dann das Thema halt mit (hoffentlich guten und zum Thema passenden) Witzen überbrücken!
Wenn dir keine Witze mehr einfallen, dann reflektier noch mal kurz und erklär nochmal die Schaubilder.
Das merkt dann kein Mensch, dass dir in den letzten Zügen die Luft ausging.

Für 45 Minuten Gelaber halt ich aber so ab 12 Seiten (DIN-A4, normale 11er Schriftgröße) im Handout für ausreichend/zeitfüllend und Du wirst keine Peinlichkeiten erleben.

Viel Erfolg,

Uli

PS:

Wenn man Luft hat, dann kann man auch noch was drüber schreiben, warum ein Betrieb in Sättigung der Geschwindigkeit nicht sonderlich zuträglich ist und wie es mit der Ladungsausräumung aussieht.

--
„Wo kämen wir hin, wenn jeder sagte, wo kämen wir hin und keiner ginge, um zu sehen, wohin wir kämen, wenn wir gingen.“

(Kurt Marti)



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