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A-Freak(R)

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02.02.2009,
19:48
 

Über den Sinn und Unsinn LEds zu pulsen (Bauelemente)

Es hält sich hartnäckig das Gerücht daß man Leuchtdioden mit gepulstem Strom betreiben müsste damit diese heller leuchten.

Nun ist diese Aussage zwar nicht vollkommen falsch, es gab in der Vergangenheit tatsächlich einmal LEDs mit superlinearer Kennlinie die unter ungefähr 10mA fast gar nicht geleuchtet haben und erst bei hohen Impulsen nennenswert hell wurden. Deren Technologie wurde aber bereits in den 1980er Jahren vollständig abgelöst, alle neuen LEDs haben seitdem einen annähernd stromunabhängigen und insgesamt weit höheren Wirkungsgrad.

Mit allen Leuchtdioden die seitdem produziert werden ist es sinnlos diese gepulst zu betreiben. Eine Leuchtdiode die für 10% der Zeit mit 30mA betrieben wird gibt genausoviel Licht ab wie eine (gleichartige) Leuchtdiode die konstant mit 3mA betrieben wird.

Auch für das Auge sehen beide Leuchtdioden exakt gleich aus, es gibt in der Netzhaut keinen Spitzenwertdetektor der auf irgendeine Weise den Lichtimpuls speichern und die Lücke ausfüllen könnte. Über einen sehr weiten Bereich registriert das Auge (wie übrigens auch der Film in der klassischen Fotografie) genau den arithmetischen Mittelwert.

Bei höheren Stromimpulsen wird es noch schlechter. Durch die hohen Impulse steigt die Verlustleistung an, der LED-Chips wird wärmer, der Wirkungsgrad; die Helligkeit (und Lebensdauer) sinken ab.

Kurz gesagt, Leuchtdioden mit Stromimpulsen zu betrieben ist völliger Blödsinn.



Es gibt aber drei Ausnahmen:
1. Wenn die LED durch sichtbares Blitzen/Flimmern Aufmerksamkeit erregen soll (Warnblinker) oder als Stroboskop/Blitzgerät benutzt wird.
2. Wenn die LED mit Fotodioden oder anderen Strahlungsempfängern zusammen arbeiten soll die entweder selektiv auf die Wiederholfrequenz abgestimmt sind (Fernbedienungsempfänger) oder nur in kurzen Zeitschlitzen aktiv sind (CCD-Kameras) oder Fremdlicht trotz gleicher Farbe nicht stören darf.
3. Wenn "weiße"; blaue oder RGB-LEDs gedimmt werden sollen und sich die Farbe nicht verändern darf (ist geringfügig vom Strom abhängig).

Harald Wilhelms(R)

E-Mail

02.02.2009,
20:08

@ A-Freak

Über den Sinn und Unsinn LEds zu pulsen

» Es hält sich hartnäckig das Gerücht daß man Leuchtdioden mit gepulstem
» Strom betreiben müsste damit diese heller leuchten.
»
» Nun ist diese Aussage zwar nicht vollkommen falsch, es gab in der
» Vergangenheit tatsächlich einmal LEDs mit superlinearer Kennlinie die
» unter ungefähr 10mA fast gar nicht geleuchtet haben und erst bei hohen
» Impulsen nennenswert hell wurden. Deren Technologie wurde aber bereits in
» den 1980er Jahren vollständig abgelöst, alle neuen LEDs haben seitdem
» einen annähernd stromunabhängigen und insgesamt weit höheren
» Wirkungsgrad.
»
» Mit allen Leuchtdioden die seitdem produziert werden ist es sinnlos diese
» gepulst zu betreiben. Eine Leuchtdiode die für 10% der Zeit mit 30mA
» betrieben wird gibt genausoviel Licht ab wie eine (gleichartige)
» Leuchtdiode die konstant mit 3mA betrieben wird.
»
» Auch für das Auge sehen beide Leuchtdioden exakt gleich aus, es gibt in
» der Netzhaut keinen Spitzenwertdetektor der auf irgendeine Weise den
» Lichtimpuls speichern und die Lücke ausfüllen könnte. Über einen sehr
» weiten Bereich registriert das Auge (wie übrigens auch der Film in der
» klassischen Fotografie) genau den arithmetischen Mittelwert.
»
» Bei höheren Stromimpulsen wird es noch schlechter. Durch die hohen Impulse
» steigt die Verlustleistung an, der LED-Chips wird wärmer, der Wirkungsgrad;
» die Helligkeit (und Lebensdauer) sinken ab.
»
» Kurz gesagt, Leuchtdioden mit Stromimpulsen zu betrieben ist völliger
» Blödsinn.
»
»
»
» Es gibt aber drei Ausnahmen:
» 1. Wenn die LED durch sichtbares Blitzen/Flimmern Aufmerksamkeit erregen
» soll (Warnblinker) oder als Stroboskop/Blitzgerät benutzt wird.
» 2. Wenn die LED mit Fotodioden oder anderen Strahlungsempfängern zusammen
» arbeiten soll die entweder selektiv auf die Wiederholfrequenz abgestimmt
» sind (Fernbedienungsempfänger) oder nur in kurzen Zeitschlitzen aktiv sind
» (CCD-Kameras) oder Fremdlicht trotz gleicher Farbe nicht stören darf.
» 3. Wenn "weiße"; blaue oder RGB-LEDs gedimmt werden sollen und sich die
» Farbe nicht verändern darf (ist geringfügig vom Strom abhängig).

Siehe hier:http://members.misty.com/don/ledp.html
Der Link ist schon ziemlich alt...
Gruss
Harald