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bigdie(R)

10.05.2021,
20:29
(editiert von bigdie
am 10.05.2021 um 20:31)
 

Blei Akku Erkenntnisse (Elektronik)

Ich habe ja ein keines Schlafmobil und darin auch einen fetten Akku, der mir 10 Tage Camping ohne Netzstrom ermöglichen soll. Das ist ein 200Ah C20 AGM Blei Akku. Nun altern Akkus blöderweise und zärtlich wurde der von mir auch nicht immer behandelt und zudem fahre ich das Auto auch jeden Tag 15min zur Arbeit und zurück. Außerdem fließt auch ständig ein geringer Strom für die verbaute Siemens Logo.
Alles in allem war der nun älter als 5 Jahre. Wenn man mal die Entladekurve eines Bleiakkus anschaut, dann hat dieser eine Ruhespannung von 12,7-12,9V und wenn man den mit mäßigem Strom entläd, dann sinkt die Klemmspannung erst unter 12V, wenn man ca. 70% der verfügbaren Kapazität abgezapft hat.
Bei meinem Akku war der 12V Punkt jetzt gefühlt relativ schnell erreicht. Und ich ging da von den 70% aus, also ziemlich leer. Deshalb habe ich einen Neuen eingebaut, diesmal einen Gelakku. Trotzdem wollte ich den Alten dann noch mal messen, also erst mal voll geladen und dann meine elektronische Last angeklemmt. 5A Konstantstrom eingestellt und immer mal danach geschaut. Wie im echten Leben waren die 12V schon bei etwa 30 Ah Entnahme erreicht. Ich dachte also, wenn das wie bei einem neuen Akku der 70% Punkt ist, dann ist der Akku bei rechnerisch 42 Ah leer. Dem war aber nicht so. Bei 11,5V war die Kurve dann plötzlich lange Zeit stabil. Genau genommen die ganze Nacht (kurz vor Mittag hab ich die Messung gestartet) und bevor ich zur Arbeit bin, hat mein Gerät immer noch nicht abgeschalten, also weiter laufen lassen. Am Nachmittag nach der Arbeit heizte mein Gerät immer noch. Die Klemmspannung war aber nur noch 0,1V über der Abschaltung, also bei 10,6V. Bis dahin hat der Akku immerhin 125 Ah geliefert.
Die Erkenntnis aus der Sache, bei einem alten Akku liegt die Entladekurve ca. 1V niedriger bei etwa gleicher Form. Leider steht so etwas nirgends, sonst hätte ich den wahrscheinlich noch gar nicht getauscht. Aber unter 12V war für mich immer gleichbedeutend für fast leer.:-D

xy(R)

E-Mail

10.05.2021,
22:01

@ bigdie

Blei Akku Erkenntnisse

» Die Erkenntnis aus der Sache, bei einem alten Akku liegt die Entladekurve
» ca. 1V niedriger bei etwa gleicher Form. Leider steht so etwas nirgends,
» sonst hätte ich den wahrscheinlich noch gar nicht getauscht. Aber unter 12V
» war für mich immer gleichbedeutend für fast leer.:-D

Da wird bei wenigstens einer Zelle der Innenwiderstand deutlich angestiegen sein.

Sel(R)

E-Mail

Radebeul,
10.05.2021,
22:13

@ xy

Blei Akku Erkenntnisse

» Da wird bei wenigstens einer Zelle der Innenwiderstand deutlich angestiegen
» sein.

Das alte Lied vom Sterben der ersten Zelle der ganzen in Reihe geschalteten Zellen in der Batterie...

Eigentlich müßte bei sowas eine Reparatur möglich sein, der Umwelt zuliebe. Aber das ist bauartbedingt eben nicht vorgesehen. Nur sind 5 Jahre keine Lebensdauer für einen guten Bleiakku. Der sollte normalerweise 10 Jahre und mehr seinen Dienst tun. Moderne Lithiumbomben sind ja erfahrungsgemäß auch bei bester Behandlung nach 2 Jahren reif für die Tonne. Dafür zahlt man natürlich deutlich mehr bei der Anschaffung.

Ein Bleifetischist...
Sel

bigdie(R)

10.05.2021,
23:20

@ xy

Blei Akku Erkenntnisse

» » Die Erkenntnis aus der Sache, bei einem alten Akku liegt die
» Entladekurve
» » ca. 1V niedriger bei etwa gleicher Form. Leider steht so etwas nirgends,
» » sonst hätte ich den wahrscheinlich noch gar nicht getauscht. Aber unter
» 12V
» » war für mich immer gleichbedeutend für fast leer.:-D
»
» Da wird bei wenigstens einer Zelle der Innenwiderstand deutlich angestiegen
» sein.
Glaube ich nicht, denn dann müsste die Spannung ja ohne Last wieder deutlich hoch gehen, das macht sie aber nicht. Und hätte eine einen Schluss, dann müsste die Spannung ja 2V niedriger sein.

xy(R)

E-Mail

11.05.2021,
02:26

@ bigdie

Blei Akku Erkenntnisse

» » » Die Erkenntnis aus der Sache, bei einem alten Akku liegt die
» » Entladekurve
» » » ca. 1V niedriger bei etwa gleicher Form. Leider steht so etwas
» nirgends,
» » » sonst hätte ich den wahrscheinlich noch gar nicht getauscht. Aber
» unter
» » 12V
» » » war für mich immer gleichbedeutend für fast leer.:-D
» »
» » Da wird bei wenigstens einer Zelle der Innenwiderstand deutlich
» angestiegen
» » sein.
» Glaube ich nicht, denn dann müsste die Spannung ja ohne Last wieder
» deutlich hoch gehen, das macht sie aber nicht. Und hätte eine einen
» Schluss, dann müsste die Spannung ja 2V niedriger sein.

Dann solltest du den Akku genau untersuchen, es liegt ein Nobelpreis in der Luft!

simi7(R)

D Südbrandenburg,
11.05.2021,
08:26

@ Sel

Blei Akku Erkenntnisse

» Moderne Lithiumbomben sind ja erfahrungsgemäß auch
» bei bester Behandlung nach 2 Jahren reif für die Tonne.

Welche meinst du genau?
Gerade die modernen halten wesentlich länger. Aber auch die müssen innerhalb ihrer Spezifikation betrieben werden.

gast

11.05.2021,
12:24

@ Sel

Blei Akku Erkenntnisse

» Moderne Lithiumbomben sind ja erfahrungsgemäß auch
» bei bester Behandlung nach 2 Jahren reif für die Tonne.
Bei welchen Modell ist das bei dir aufgetreten?
Meine werden 80&% DOD bei 3000 Zyklen erreichen.

» Dafür zahlt man natürlich deutlich mehr bei der Anschaffung.
Äpfel und Birnen = alles Obst.
Die bessere Energiedichte bei gleichzeitigem verringertem Gewicht
macht natürlich einen Unterschied.

bigdie(R)

11.05.2021,
13:56

@ gast

Blei Akku Erkenntnisse

» Die bessere Energiedichte bei gleichzeitigem verringertem Gewicht
» macht natürlich einen Unterschied.
Meine Gel Batterie also die Neue hat 330€ gekostet.
Habe zuvor mit dem Gedanken gespielt 200Ah LiFePo4 Akkus einzubauen.
Ein komplett gekaufter Akku mit Gehäuse kostet weit jenseits der 2000€
4 Zellen + Brücken ohne BMS von einem deutschen Händler 900€ + 100 fürs BMS
Die gleichen Zellen bei Alibaba oder Banggood kosten ca. 400€
War drauf und dran mir welche zu bestellen. Der Nachteil unter 0 kann man die nicht mehr laden. Mein Mobil ist nicht beheizt, wird aber auch im Winter benutzt. Gibt auch Winston Zellen LiFeYPo4, die man bis -20°laden kann. aber da bin ich wieder bei einen Zellenpreis von jenseits 1000€ wenn ich sie in China bestelle. Ganz ehrlich, dann wechsel ich lieber in 5 Jahren noch einmal Batterie und beim 3. Mal kaputt ist das auto dann so alt, das mich eh der Tüv scheidet.

mnemonic(R)

11.05.2021,
16:10

@ bigdie

Blei Akku Erkenntnisse

» » » Die Erkenntnis aus der Sache, bei einem alten Akku liegt die
» » Entladekurve
» » » ca. 1V niedriger bei etwa gleicher Form. Leider steht so etwas
» nirgends,
» » » sonst hätte ich den wahrscheinlich noch gar nicht getauscht. Aber
» unter
» » 12V
» » » war für mich immer gleichbedeutend für fast leer.:-D
» »
» » Da wird bei wenigstens einer Zelle der Innenwiderstand deutlich
» angestiegen
» » sein.
» Glaube ich nicht, denn dann müsste die Spannung ja ohne Last wieder
» deutlich hoch gehen, das macht sie aber nicht. Und hätte eine einen
» Schluss, dann müsste die Spannung ja 2V niedriger sein.

Messe doch den Innenwiderstand der alten Batterie und der neuen Batterie und poste deine Erkenntnisse dann hier.

--
"Immer genügend Widerstand mitbringen"

Sel(R)

E-Mail

Radebeul,
11.05.2021,
16:17

@ simi7

Blei Akku Erkenntnisse

» Welche meinst du genau?
» Gerade die modernen halten wesentlich länger. Aber auch die müssen
» innerhalb ihrer Spezifikation betrieben werden.

Ich meine Akkus jenseits der 50Ah. Abgesehen vom Preis, bei Minusgraden (grade beim Wohnmobil o.ä. sehr wichtig) machen Bleiakkus gar keine Probleme, andere Akkus schon. Natürlich gibts da auch welche, die bis -20°C gut funktionieren, das kostet aber auch. Der Bleiakku braucht so gut wie keine Elektronik (außer beim Laden), keine Wartung, fast keine Pflege. Wie andere Batterien auch. Lithiumakkus in den verschiedenen Bauarten benötigen jedoch immer teilweise recht aufwändige Elektronik.

Mit Blei(gel)akkus habe ich insgesamt die besten Erfahrungen gemacht. Und wie hier schon im Thread geschrieben, wenn nach 5 Jahren der Akku ausnahmsweise doch schon Richtung Altenheim gehen möchte, so gibts eben einen neuen Akku. In der Summe immer noch preiswerter als mit technologisch moderneren Akkus. Ich sehe ein, was Gewicht und Energiedichte angeht, da ist der Bleiakku ganz hinten dran. Auch die Entladecharakteristik ist nicht so ideal. Alle anderen Parameter sind jedoch ausreichend gut.

Auch rede ich hier nicht von Starterbatterien oder Billigakkus aus den Schmieden in Taiwan oder so. Markenqualität hat auch bei den Bleiveteranen ihren Preis. Der richtige Bleiakku macht seinen wartungsfreien Dienst eben genau dort, wo sein Gewicht und die niedrige Energiedichte nicht stört (Wohnmobil, Rollstuhl, Krankenbetten, stationäre Anlagen...). Wenn man den Akku transportabel haben will, so geht kein Weg am Lithium vorbei, klar.

LG Sel

bigdie(R)

11.05.2021,
17:17

@ Sel

Blei Akku Erkenntnisse

Und nicht zu vergessen, Blei Akkus werden schon seit 100 Jahren nicht auf dem Müll entsorgt sondern einfach wieder eingeschmolzen und wieder verwendet. Stoffkreislauf nennt man das Bei LI gibt es sowas gerade mal im Versuchsstadium.
Erinnert mich irgendwie an die Kernenergie. Wir bauen erst mal Kraftwerke, über die Entsorgung machen sich dann andere Leute Gedanken, denn dann bin ich unter der Erde und das geht mich dann nichts mehr an.

Steffen

11.05.2021,
21:09

@ Sel

Blei Akku Erkenntnisse

» Nur sind 5 Jahre keine
» Lebensdauer für einen guten Bleiakku. Der sollte normalerweise 10 Jahre und
» mehr seinen Dienst tun.

Den kriegt man auch in 3 Wochen kaputt.

Moderne Lithiumbomben sind ja erfahrungsgemäß auch
» bei bester Behandlung nach 2 Jahren reif für die Tonne.

Quatsch.

Gruß Steffen

bigdie(R)

11.05.2021,
21:35
(editiert von bigdie
am 11.05.2021 um 21:36)


@ Steffen

Blei Akku Erkenntnisse

» » Nur sind 5 Jahre keine
» » Lebensdauer für einen guten Bleiakku. Der sollte normalerweise 10 Jahre
» und
» » mehr seinen Dienst tun.
»
» Den kriegt man auch in 3 Wochen kaputt.
»
» Moderne Lithiumbomben sind ja erfahrungsgemäß auch
» » bei bester Behandlung nach 2 Jahren reif für die Tonne.
»
» Quatsch.
»
» Gruß Steffen
Li hat schon auch Vorteile, bei Werkzeugen möchte ich den Li Akku z.B. nicht mehr missen. Und wenn man ordentliche Qualität hat halten die auch lange. Ich kann mal ein Beispiel bringen. Ich habe 1999 eine Sony Mavica Kamera gekauft Die hatte 640x480 Pixel, konnte ca. 20 Fotos auf einer 3,5" Discette speichern, hatte 10-fachen optischen Zoom und einen Li- Akku.
Die Kamera hab ich bis 2003 benutzt und seit der Zeit lag sie in der Schublade. Letztes Jahr fiel sie mir mal wieder in die Hände. Akku geladen geht, hätte ich im Leben nicht für Möglich gehalten. Und etwa zur gleichen Zeit, als ich die Mavica in die Schublade gelegt habe, evtl auch ein Jahr später, hab ich mir den 1. Akkuschrauber mit Li Batterie zugelegt, den es gab. Das war der Bosch Ixo der 1. Generation. Zu der Zeit war das Grobe am gekauften und sanierten Haus erledigt und die Ni Akkus waren immer leer, wenn man mal eine Schraube irgendwo rein drehen wollte. Der Ixo war immer bereit und der schraubt auch heute noch Geräte auf und zu am Basteltisch. Immer noch der 1. Akku. Der hat sicher nicht die riesige Menge geschraubt, wird eher selten benutzt, aber trotzdem erstaunlich.

Steffen

11.05.2021,
21:54

@ bigdie

Blei Akku Erkenntnisse

Ja.
Ich werf ja auch nicht immer alles weg.
Hatte neulich ein Smartphone in der Hand, da musste ich den Akku mal kurz "zwangsladen" dann lief es wieder, trotz Totenschein.

Gruß Steffen