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Sel(R)

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Radebeul,
15.04.2021,
19:46
(editiert von Sel
am 15.04.2021 um 20:04)
 

Multimeter und "sinnlose" Meßbereiche (Elektronik)

Habe mal mein Multimeter UT71D durchgemessen. Im Bereich "mA" habe ich bei einem Strom von 400mA einen Innenwiderstand von 6 Ohm (!!!) gemessen im DC-Bereich. Was soll das? Das macht in diesem Fall einen Spannungsabfall von 2,4 Volt (bei 400mA)! Obwohl das Meßgerät sehr genau ist (auch in besagtem 400mA-Bereich), so ein Spannungsabfall ist einfach nicht akzeptabel.

Warum wird das so gemacht? Das Gerät kann ja auch 400mV messen. Das würde einen Shunt bei 400mA von grade mal 1 Ohm erfordern. Damit sind Strommessungen wieder halbwegs sinnvoll. Will man sparen? Fürchtet man die Übergangswiderstände an den Meßbuchsen? Habe im Beispiel die maximal möglichen Werte des Meßgerätes eingesetzt.

Natürlich ist so ein Meßgerät bis zur vorletzten Stelle in der Anzeige echt linear und extrem genau. Trotzem, diese 6 Ohm im mA-Bereich sind einfach Mist! Und ja, deswegen baue ich ja jetzt bissel mit Meßzeugs rum. Klar könnte ich mir einen Meßwiderstand von 1 Ohm nehmen und an dem die abfallende Spannung messen. Schon habe ich die von mir akzeptierten Werte. Oder ich messe Ströme von paar mA grundsätzlich im 10A-Bereich, geht ja auch. Doch das ist ja nicht Sinn und Zweck eines Multimeters, das man erst mit externen Meßwiderständen hantieren muß oder "falsche" Meßbereiche nutzen muß.

Mein billiges Zweitgerät (UT139B) ist zwar besser (nur ca. 2 Ohm in besagtem Bereich), aber viel machts eben nicht aus.

Also, was bewegt die Hersteller zu solchen "unbrauchbaren" Strommeßbereichen?

Edit: Und warum schweigen sich die Datenblätter über Shunt-Widerstände im Strommeßbereich aus? Hätte ich das vorher gewußt, dann hätte ich mir den Kauf wahrscheinlich nochmal überlegt. Bin trotzdem mit beiden Instrumenten zufrieden. Für Ströme über 100mA nutze ich jetzt ein Zangenamperemeter und das Problem hat sich damit etwas entschärft.

LG Sel

bigdie(R)

15.04.2021,
20:01
(editiert von bigdie
am 15.04.2021 um 20:06)


@ Sel

Multimeter und "sinnlose" Meßbereiche

» Habe mal mein Multimeter UT71D durchgemessen. Im Bereich "mA" habe ich bei
» einem Strom von 400mA einen Innenwiderstand von 6 Ohm (!!!) gemessen im
» DC-Bereich. Was soll das? Das macht in diesem Fall einen Spannungsabfall
» von 2,4 Volt (bei 400mA)! Obwohl das Meßgerät sehr genau ist (auch in
» besagtem 400mA-Bereich), so ein Spannungsabfall ist einfach nicht
» akzeptabel.
»
» Warum wird das so gemacht? Das Gerät kann ja auch 400mV messen. Das würde
» einen Shunt bei 400mA von grade mal 1 Ohm erfordern. Damit sind
» Strommessungen wieder halbwegs sinnvoll. Will man sparen? Fürchtet man die
» Übergangswiderstände an den Meßbuchsen? Habe im Beispiel die maximal
» möglichen Werte des Meßgerätes eingesetzt.
»
» Natürlich ist so ein Meßgerät bis zur vorletzten Stelle in der Anzeige echt
» linear und extrem genau. Trotzem, diese 6 Ohm im mA-Bereich sind einfach
» Mist! Und ja, deswegen baue ich ja jetzt bissel mit Meßzeugs rum. Klar
» könnte ich mir einen Meßwiderstand von 1 Ohm nehmen und an dem die
» abfallende Spannung messen. Schon habe ich die von mir akzeptierten Werte.
» Oder ich messe Ströme von paar mA grundsätzlich im 10A-Bereich, geht ja
» auch. Doch das ist ja nicht Sinn und Zweck eines Multimeters, das man erst
» mit externen Meßwiderständen hantieren muß oder "falsche" Meßbereiche
» nutzen muß.
»
» Mein billiges Zweitgerät (UT139B) ist zwar besser (nur ca. 2 Ohm in
» besagtem Bereich), aber viel machts eben nicht aus.
»
» Also, was bewegt die Hersteller zu solchen "unbrauchbaren"
» Strommeßbereichen?
»
» LG Sel
Hast du mal an der Buchse die Prüfleitungen bisschen hin und her gedreht? Ich hab ein Messgerät, da bringen die Übergangswiderstände schon mal oft 2 Ohm und mehr:-D Und dann hängt da ja nicht nur der Shunt zwischen den Buchsen sondern auch noch eine Feinsicherung Du glaubst nicht, was manche Feinsicherungen für Widerstandswerte haben. Und die hängen dann ja auch noch zwischen 2 solchen Klammern, wo man mitunter noch mehr Übergangswiderstände hat.

Itzlbritzl(R)

15.04.2021,
20:03
(editiert von Itzlbritzl
am 15.04.2021 um 20:05)


@ Sel

Multimeter und "sinnlose" Meßbereiche

Wie gemessen? Speis Mal 200mA ein und mess dann den Spannungsabfall.

Ich tippe auf aktive Strukturen, die das ohmmeter verwirren. Ohmsch an Halbleiter ist ein toller Zufallsgenerator :)

Sel(R)

E-Mail

Radebeul,
15.04.2021,
20:13

@ Itzlbritzl

Multimeter und "sinnlose" Meßbereiche

» Wie gemessen? Speis Mal 200mA ein und muss dann den Spannungsabfall.

Nein, ganz richtig gemessen und zusätzlich mit Stromzange kontrolliert. Ok, habe dann die Meßstrippen gegen andere mit vergoldeten Steckern getauscht. So komme ich auf "nur" 5 Ohm beim UT71D und die 2 Ohm beim UT139B bleiben. Auf ein Ohmmeter verlasse ich mich in diesem Fall nicht.

LG Sel

Itzlbritzl(R)

15.04.2021,
20:35

@ Sel

Multimeter und "sinnlose" Meßbereiche

» » Wie gemessen? Speis Mal 200mA ein und muss dann den Spannungsabfall.
»
» Nein, ganz richtig gemessen und zusätzlich mit Stromzange kontrolliert. Ok,
» habe dann die Meßstrippen gegen andere mit vergoldeten Steckern getauscht.
» So komme ich auf "nur" 5 Ohm beim UT71D und die 2 Ohm beim UT139B bleiben.
» Auf ein Ohmmeter verlasse ich mich in diesem Fall nicht.
»
» LG Sel

Ich wollte deine Messkünste nicht in Frage stellen. Überraschender wert...

bigdie(R)

15.04.2021,
20:47

@ Sel

Multimeter und "sinnlose" Meßbereiche

» » Wie gemessen? Speis Mal 200mA ein und muss dann den Spannungsabfall.
»
» Nein, ganz richtig gemessen und zusätzlich mit Stromzange kontrolliert. Ok,
» habe dann die Meßstrippen gegen andere mit vergoldeten Steckern getauscht.
» So komme ich auf "nur" 5 Ohm beim UT71D und die 2 Ohm beim UT139B bleiben.
» Auf ein Ohmmeter verlasse ich mich in diesem Fall nicht.
»
» LG Sel
Messe mal die Sicherung. Ich hab hier eine neue 500mA flink, die bringt etwa 0,4 Ohm. Eine aus DDR Zeiten 400mA Flink hat 2 Ohm. Und in Messgeräten sind ja noch andere drin. Superflink und mit hoher Abschaltleistung, meist auch etwas größer als die 5x20mm

Sel(R)

E-Mail

Radebeul,
15.04.2021,
21:23
(editiert von Sel
am 15.04.2021 um 21:36)


@ bigdie

Multimeter und "sinnlose" Meßbereiche

» Messe mal die Sicherung. Ich hab hier eine neue 500mA flink, die bringt
» etwa 0,4 Ohm.

Ich habe eine superflinke 6,3x32mm Sicherung von Eska drin. Im Datenblatt steht was von 4 Ohm. Ok, an die Sicherung habe ich nicht gedacht. Aber bei dem Preis des Meßgerätes und der heutigen Technik gibts echt ausgereiftere Lösungen als eine schnöde Sicherung. Gegen groben Unfug beim Messen hilft die Sicherung ja auch nicht. Wer ein Multimeter in der Preisklasse einsetzt, der sollte schon wissen was er da tut.

Jetzt weiß ich auch welches Bauelement ich mir beim Multimeter spare :-D Klar muß ich dann gut aufpassen, der Strommeßbereich läuft ja ab sofort ungesichert durch (einen simplen Kupferdraht...).

LG Sel

bigdie(R)

15.04.2021,
22:00
(editiert von bigdie
am 15.04.2021 um 22:06)


@ Sel

Multimeter und "sinnlose" Meßbereiche

» » Messe mal die Sicherung. Ich hab hier eine neue 500mA flink, die bringt
» » etwa 0,4 Ohm.
»
» Ich habe eine superflinke 6,3x32mm Sicherung von Eska drin. Im Datenblatt
» steht was von 4 Ohm. Ok, an die Sicherung habe ich nicht gedacht. Aber bei
» dem Preis des Meßgerätes und der heutigen Technik gibts echt ausgereiftere
» Lösungen als eine schnöde Sicherung. Gegen groben Unfug beim Messen hilft
» die Sicherung ja auch nicht. Wer ein Multimeter in der Preisklasse
» einsetzt, der sollte schon wissen was er da tut.
»
» Jetzt weiß ich auch welches Bauelement ich mir beim Multimeter spare :-D
» Klar muß ich dann gut aufpassen, der Strommeßbereich läuft ja ab sofort
» ungesichert durch (einen simplen Kupferdraht...).
»
» LG Sel
Meine Sicherung wurde schon einige Mal gebraucht. Gut die Neuen Multimeter piepsen ja, wenn die Leitung in der Strombuchse steckt und du auf Spannung schaltest. :-(
Aber immer noch besser als früher bei den Analogen. Da ist dann der Glaszeiger abgebrochen, der war flinker als jede Sicherung:-D

bigdie(R)

15.04.2021,
22:29

@ Sel

Multimeter und "sinnlose" Meßbereiche

» » Messe mal die Sicherung. Ich hab hier eine neue 500mA flink, die bringt
» » etwa 0,4 Ohm.
»
» Ich habe eine superflinke 6,3x32mm Sicherung von Eska drin. Im Datenblatt
» steht was von 4 Ohm. Ok, an die Sicherung habe ich nicht gedacht. Aber bei
» dem Preis des Meßgerätes und der heutigen Technik gibts echt ausgereiftere
» Lösungen als eine schnöde Sicherung. Gegen groben Unfug beim Messen hilft
» die Sicherung ja auch nicht. Wer ein Multimeter in der Preisklasse
» einsetzt, der sollte schon wissen was er da tut.
Dabei geht es weniger um den Schutz des Messgerätes sondern in erster Linie um den Bediener. In den CAT Klassen steht ja, wo du damit messen darfst. Und wenn das Cat 3 ist, dann ist das glaub ich nach dem Zähler erlaubt. Und da können Kurzschlussströme von 6kA auftreten, die die Sicherung abschalten muss

simi7(R)

D Südbrandenburg,
16.04.2021,
00:52
(editiert von simi7
am 16.04.2021 um 00:53)


@ Sel

Multimeter und "sinnlose" Meßbereiche

» Natürlich ist so ein Meßgerät bis zur vorletzten Stelle in der Anzeige echt
» linear und extrem genau. Trotzem, diese 6 Ohm im mA-Bereich sind einfach
» Mist!

Also mein UT61E hat da einen gewissen "Mehrwert". :-D Nämlich 11,2 Ohm im mA Bereich (inkl. 2 Paar Messleitungen).
Deswegen habe ich mir die Messzange UT210E geleistet.
Die ist zwar vom Erdmagnetfeld abhängig, aber dafür gibts ja die Zero-Taste.

bastelix(R)

16.04.2021,
01:21

@ Sel

Messaufbau?

Ich finde die Fragestellung sehr interessant, aber wie sieht so ein Messaufbau aus?

Egal was ich mir überlege, irgendwo habe ich immer eine weitere Fehlerquelle oder zusätzliche Toleranzen. Oder ich muss eine Messgröße mit dem DMM ermitteln das ich eigentlich vermessen möchte. Ein weiteres DMM bringt da dann doch auch nicht so viel, weil das ja auch wieder gewisse Messfehler haben kann. Oder denke ich da mal wieder zu kompliziert?

Sel(R)

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Radebeul,
16.04.2021,
01:23

@ simi7

Multimeter und "sinnlose" Meßbereiche

» Also mein UT61E hat da einen gewissen "Mehrwert". :-D Nämlich 11,2 Ohm im
» mA Bereich (inkl. 2 Paar Messleitungen).
» Deswegen habe ich mir die Messzange UT210E geleistet.
» Die ist zwar vom Erdmagnetfeld abhängig, aber dafür gibts ja die
» Zero-Taste.

Diese Zange hat wohl inzwischen jeder ;-) Ist aber auch ausreichend gut dieses Teil. Ich habe mir jedoch bisher nicht getraut die Software zu pimpen. Scheint einfach zu zu sein. Mein Gerät ist das UT210E in der Pro-Version. Gibt keinen Unterschied zur Normalversion, bis auf die zusätzliche Frequenzmessung. Sogar der Preis ist derselbe (beim Chinamann um die 35 Euronen).

LG Sel

Sel(R)

E-Mail

Radebeul,
16.04.2021,
01:31

@ bigdie

Multimeter und "sinnlose" Meßbereiche

» Und wenn das Cat 3 ist, dann ist das glaub ich nach dem Zähler erlaubt. Und
» da können Kurzschlussströme von 6kA auftreten, die die Sicherung abschalten
» muss

Ist richtig. Aber auch dafür habe ich nun ja die Stromzange. Das ist sicherer.

Da schwirrt im Netz irgendwo ein Video rum, was paar kA Kurzschlußstrom mit einem Fluke machen. Da möchte ich nicht grade daneben stehen... Macht ganz viel Aua.

LG Sel

Kendiman(R)

16.04.2021,
10:35
(editiert von Kendiman
am 16.04.2021 um 11:55)


@ Sel

Multimeter und "sinnlose" Meßbereiche

» Habe mal mein Multimeter UT71D durchgemessen. Im Bereich "mA" habe ich bei
» einem Strom von 400mA einen Innenwiderstand von 6 Ohm (!!!) gemessen im
» DC-Bereich. Was soll das? Das macht in diesem Fall einen Spannungsabfall
» von 2,4 Volt (bei 400mA)! Obwohl das Meßgerät sehr genau ist (auch in
» besagtem 400mA-Bereich), so ein Spannungsabfall ist einfach nicht
» akzeptabel.
»
» Also, was bewegt die Hersteller zu solchen "unbrauchbaren"
» Strommeßbereichen?
»
Gleichströme mit maximal 3 mV ( 3 Millivolt !!!! ) Spannungsabfall messen ist einfach.
In der Funkschau wurde eine Volt / mA Meter Schaltung veröffentlicht.
Die besonderen Eigenschaften wurden wohl noch nicht erkannt.
Spannungsmessung mit 1 Megaohm / Volt . Kleinster Messbereich 3 mV
Damit wird der Spannungsquelle bei der Messung maximal 1 uA entnommen ! ! !

Strommessung mit maximal 3 mV Spannungsabfall ! ! !
Kleinster Messbereich 1 uA ( 1 Mikroampere ) ! ! ! Auch hier mit nur 3 mV Spannungsabfall
Wer den OPV 741 nicht mag, weil er zu alt ist, kann auch
Jeden ! ! ! anderen OPV problemlos einsetzen, sofern die Offsetspannung
eliminiert werden kann. Bessere Ergebnisse sind nicht zu erwarten.

Dieses Messgerät habe ich damals nachgebaut. Einfach und unkompliziert.
Die Messleitung ist für Wechselspannung abgeschirmt ( Einstrahlungen im mV Bereich )
Es funktioniert ausgezeichnet. Zudem ist es analog, was manchmal besser ist.
Nachteile sind:
1. Keinerlei Absicherung gegen Überlastungen. ( Messwerk ist kaum gefährdet ) .
2. Keine automatische Abschaltung ( Batterieverbrauch )



Hartwig(R)

16.04.2021,
11:44
(editiert von Hartwig
am 16.04.2021 um 11:45)


@ bastelix

Messaufbau?

» Ich finde die Fragestellung sehr interessant, aber wie sieht so ein
» Messaufbau aus?
...und was ist wie mit welcher Genauigkeit zu messen??? Bevor man ein Messgerät anschließt, sollte man das natürlich wissen. Eigentlich sind das die Grundlagen der Messtechnik. Und das beste Messgerät wird Mist anzeigen, wenn der Messaufbau Schwächen hat oder für die Aufgabe nicht geeignet ist. Das Messgerät ist da eben nur eine Komponente. Kennt man es gut, hat man dessen Fehler am ehesten im Griff.
»
» Egal was ich mir überlege, irgendwo habe ich immer eine weitere
» Fehlerquelle oder zusätzliche Toleranzen. Oder ich muss eine Messgröße mit
» dem DMM ermitteln das ich eigentlich vermessen möchte. Ein weiteres DMM
» bringt da dann doch auch nicht so viel, weil das ja auch wieder gewisse
» Messfehler haben kann.

die Fehler hat es mit Sicherheit. Jetzt muss ich zur Kontrolle der Versorgungsspannung oder des Versorgungsstromes eines OPVs zuvor keine Fehlerrechnung machen, aber wenn ich in Grenzbereichen messe, dann sollte ich zumindest Fehlerquellen abschätzen - bigdie erwähnte ja bereits die Tücken der Ersatzsicherungen im Strommessbereich, auch Laborkabel mit billigen oder vergammelten Steckern oder überhaupt falsche Kabel und Abschlüsse führen oft zu manchmal "stabilen" Fehlmessungen. Geht es um µV und nA, kommen dann noch Isolation, dielektrisches Verhalten der Leitungen, Thermospannungen etc. dazu. Externe Störquellen und Befindlichkeiten des Messobjektes gehören auch in die Betrachtung, ebenso wie der Gesamtaufbau als auch dei Komponenten der Meßschaltung von den Eingängen des Meßverstärkers bis zum Meßobjekt. Für all das ist das Messgerät nicht verantwortlich.

» Oder denke ich da mal wieder zu kompliziert?
Nö. Rein theoretisch fängt man mit der Definition der Meßaufgabe an, dann definiert man unter Berücksichtigung der zur Verfügung stehenden Messmittel den Aufbau und nimmt erst dann das Gerät aus dem Schrank. Und oft es einfacher, sicherer oder genauer, eine Strommessung mittels eines Shunts im als Spannungsmessung direkt im Aufbau vorzunehmen.

cmyk61(R)

E-Mail

Edenkoben, Rheinland Pfalz,
16.04.2021,
11:50

@ Sel

Multimeter und "sinnlose" Meßbereiche

Hallo Sel,

auch Du kennst ja den Spruch: wer misst misst Mist.

Erinnere Dich mal an Deine Ausbildung und wie Du bei Messungen im Meßlabor vorgegangen bist: sorgfältiger Aufbau, Kontrolle der Verkabelung und erst dann, wenn der Dozent (oder der Hiwi) die Messung abgenommen hat, durfte eingeschaltet werden. Zuvor wurde natürlich noch lang und breit die Vorzüge und Nachteile, Genauigkeiten, Messfehler etc pp dieser oder jener Meßmethode erörtert.
Ein Multimeter ist stets mit Vorsicht zu geniesen. Es gibt nunmal keine eierlegende Wollmilchsäue. Und der Unternehmer muss bei seinen Produkten auch immer die Wirtschaftlichkeit im Auge behalten. Schließlich will er ja auch von etwas leben, neue Produkte entwickeln, Mitarbeiter bezahlen usw.
Auch wenn sich die Technik weiter entwickelt hat, weisen solche Geräte immer auch Nachteile auf. In Deinem Fall ein hoher Innenwiderstand im Strommeßbereich.
Und je teurer ein Meßgerät desto höhere Anforderungen darf man (mit Vorsicht) stellen.
Also nicht hadern, sondern einen passenden Messaufbau wählen bei dem Du alle Parameter im Griff hast: Strommessung mit Hilfe eines Messshunt. Damit kannst Du dann bequem messen und berechnen und weisst stets, welche Fehlerquellen zu beachten sind.

Herzliche Grüße aus Edenkoben
Ralf

» Habe mal mein Multimeter UT71D durchgemessen. Im Bereich "mA" habe ich bei
» einem Strom von 400mA einen Innenwiderstand von 6 Ohm (!!!) gemessen im
» DC-Bereich. Was soll das? Das macht in diesem Fall einen Spannungsabfall
» von 2,4 Volt (bei 400mA)! Obwohl das Meßgerät sehr genau ist (auch in
» besagtem 400mA-Bereich), so ein Spannungsabfall ist einfach nicht
» akzeptabel.
»
» Warum wird das so gemacht? Das Gerät kann ja auch 400mV messen. Das würde
» einen Shunt bei 400mA von grade mal 1 Ohm erfordern. Damit sind
» Strommessungen wieder halbwegs sinnvoll. Will man sparen? Fürchtet man die
» Übergangswiderstände an den Meßbuchsen? Habe im Beispiel die maximal
» möglichen Werte des Meßgerätes eingesetzt.
»
» Natürlich ist so ein Meßgerät bis zur vorletzten Stelle in der Anzeige echt
» linear und extrem genau. Trotzem, diese 6 Ohm im mA-Bereich sind einfach
» Mist! Und ja, deswegen baue ich ja jetzt bissel mit Meßzeugs rum. Klar
» könnte ich mir einen Meßwiderstand von 1 Ohm nehmen und an dem die
» abfallende Spannung messen. Schon habe ich die von mir akzeptierten Werte.
» Oder ich messe Ströme von paar mA grundsätzlich im 10A-Bereich, geht ja
» auch. Doch das ist ja nicht Sinn und Zweck eines Multimeters, das man erst
» mit externen Meßwiderständen hantieren muß oder "falsche" Meßbereiche
» nutzen muß.
»
» Mein billiges Zweitgerät (UT139B) ist zwar besser (nur ca. 2 Ohm in
» besagtem Bereich), aber viel machts eben nicht aus.
»
» Also, was bewegt die Hersteller zu solchen "unbrauchbaren"
» Strommeßbereichen?
»
» Edit: Und warum schweigen sich die Datenblätter über Shunt-Widerstände im
» Strommeßbereich aus? Hätte ich das vorher gewußt, dann hätte ich mir den
» Kauf wahrscheinlich nochmal überlegt. Bin trotzdem mit beiden Instrumenten
» zufrieden. Für Ströme über 100mA nutze ich jetzt ein Zangenamperemeter und
» das Problem hat sich damit etwas entschärft.
»
» LG Sel