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Sel(R)

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Radebeul,
13.04.2021,
20:20
(editiert von Sel
am 13.04.2021 um 23:05)
 

µV-Verstärker funktioniert (fast) (Elektronik)

Endlich habe ich was Vorzeigbares. Ok, die Lötstellen sind keine Pracht, mit meinen Augen aber nicht besser hinzukriegen. Außerdem habe ich fast keine SMD-Bauteile in der Bastelkiste, also müssen andere Teile dran glauben.



Der Verstärker arbeit mit einem AD623 auf einer ursprünglich viel größeren Chinaplatine. Die Platine habe ich (aufgrund von defekten Bauteilen) auf 49x15mm "geschrumpft". Dann mit meinem Gerödel bestückt. Links die Buchse ist der Differenzeingang (massefrei, Buchse ist nur vorläufig, kommen später zwei geschirmte Kabel als Meßstrippen direkt dran) vom OPV, rechts der Ausgang. Am Eingang habe ich noch eine (meiner Meinung nach) ganz ordentliche Schutzschaltung und einen Tiefpass gebaut. Die vier Kabel sind +/- Betriebsspannung, Masse und der herausgeführte Referenzpin vom IC. Versorgt wird die Schaltung mittels Steckernetzteil mit Trafo, dann mittels Stabi-ICs auf +/- 5 Volt stabilisiert.

Ich habe am IC eine Verstärkung von 1000 eingestellt. Hatte schon Bammel, ob das überhaupt funktioniert. Dann gab ich über einen Spannungsteiler (der Eingang am IC sieht 470kOhm) etwa 1µV DC auf den Eingang. Hinten kommt ziemlich genau 1mV DC raus :-) Leider mit 1,5mV Rauschen drauf. Das muß ich noch eliminieren (wird nie ganz verschwinden, weiß ich). Den Offset habe ich über den Referenzpin so gut es ging genullt. Eine Temperaturabhängigkeit ist schwach zu bemerken.

Insofern bin ich erst einmal zufrieden. Ich bastele jetzt noch eine Kupferfolien-Abschirmung um die Schaltung. Dann dürften sich die gemessenen Werte noch ein wenig verbessern. Außerdem werde ich die Betriebsspannung nochmals nahe am geschirmten Gehäuse blocken. Und dann widme ich mich der "Endstufe" für das analoge Meßinstrument. Außerdem muß ich den Eingangsspannungsteiler noch basteln. Aber erst mal Pause, reicht für heute :-)

LG Sel

Mikee

14.04.2021,
08:10

@ Sel

µV-Verstärker funktioniert (fast)

Hallo Sel,

alle Achtung, das könnte ich auch nicht besser.

» Dann gab ich über einen Spannungsteiler (der
» Eingang am IC sieht 470kOhm) etwa 1µV DC auf den Eingang.

Meinst Du einen Spannungsteiler 470k zu 0,1 Ohm an 5V?
Dann sähe der OpAmp aber die 0,1 Ohm als Quellwiderstand.
Ansonsten: Wie erzeugst Du die 1µV?

» Hinten kommt
» ziemlich genau 1mV DC raus :-) Leider mit 1,5mV Rauschen drauf. Das muß ich
» noch eliminieren (wird nie ganz verschwinden, weiß ich). Den Offset habe
» ich über den Referenzpin so gut es ging genullt. Eine
» Temperaturabhängigkeit ist schwach zu bemerken.

Das ist in der Tat schon ein gutes Ergebnis.

Mikee

Sel(R)

E-Mail

Radebeul,
14.04.2021,
08:47
(editiert von Sel
am 14.04.2021 um 09:09)


@ Mikee

µV-Verstärker funktioniert (fast)

» Meinst Du einen Spannungsteiler 470k zu 0,1 Ohm an 5V?
» Dann sähe der OpAmp aber die 0,1 Ohm als Quellwiderstand.
» Ansonsten: Wie erzeugst Du die 1µV?

Aus 1mV DC, habe ich aus meinem selbstgebauten Spannungsnormal entnommen, da habe schon einen Spannungsteiler hintendran eingebaut. Dann der Spannungsteiler 500MOhm/470kOhm vor dem µV-Meter. Die 500MOhm sind mit 5% toleranzbehaftet, für den ersten Versuch reicht das. Allerdings zeigt mir das auch, das ein Eingangswiderstand von 1kOhm rein technisch gesehen schon eine gute, aber auch machbare Lösung ist. Macht bei 100mV am Eingang für den geplanten Endausschlag von 5µV schon einen Spannungsteiler ca. 20MOhm/1kOhm. Bei kleinerer Eingangsspannung muß ich also den kompletten Spannungsteiler umschalten, nicht nur einen Widerstand. Denn ich will ja einen hohen Eingangswiderstand haben. Den Widerstand vor dem µV-Meter umzuschalten (also den 1kOhm) bringt nicht viel, denn dann schalte ich im µV- und nA-Bereich und das kann echte Probleme bringen. Über diese Problematik habe ich mir im Vorfeld beim Projekt leider gar keine Gedanken gemacht, was mir nun auf die Füße fällt. Vielleicht muß ich mit JFET schalten (oder einem IC 4066)? Grooooßes Fragezeichen!

» » Hinten kommt
» » ziemlich genau 1mV DC raus :-) Leider mit 1,5mV Rauschen drauf.
»
» Das ist in der Tat schon ein gutes Ergebnis.

Wenns stabil wäre, ja. Schon aus diesem Grund muß ich noch optimieren. Da macht ja jeder "Furz" an Störstrahlung irgendwoher die Messung zunichte. Aus Versehen mit dem Finger die Meßspitze berührt und schon wird der Zeiger des Meßgerätes zum Ventilator :-D
Über den Schutz des Meßgerätes zerbreche ich mir auch den Kopf. Wie schütze ich das Teil, wenn die Spannung dort über 5mV geht? Denn das ist der Endausschlag...

Außerdem suche ich verzweifelt eine gute Buchse für den Meßeingang. Ich stelle mir sowas wie eine SMA-Buchse vor, nur eben mit zwei Pins in der Mitte. Und zum Festschrauben, eben wie SMA. Zu riesig sollte die aber auch nicht sein. Ich brauche ja die zwei Meßstrippen und den Schirm drumrum. Außerdem nützt mir eine Buchse in SMD oder eine Crimpbuchse nichts. Ist schon schwierig...

LG Sel

Cosinus

14.04.2021,
09:27

@ Sel

µV-Verstärker funktioniert (fast)

» » Meinst Du einen Spannungsteiler 470k zu 0,1 Ohm an 5V?
» » Dann sähe der OpAmp aber die 0,1 Ohm als Quellwiderstand.
» » Ansonsten: Wie erzeugst Du die 1µV?
»
» Aus 1mV DC, habe ich aus meinem selbstgebauten Spannungsnormal entnommen,
» da habe schon einen Spannungsteiler hintendran eingebaut. Dann der
» Spannungsteiler 500MOhm/470kOhm vor dem µV-Meter. Die 500MOhm sind mit 5%
» toleranzbehaftet, für den ersten Versuch reicht das.

habe ich das richtig gelesen ?
Ein Spannungsteiler mit 500 MOhm/470kOhm
Der ist doch nicht belastbar. Alles was man an diesen Spannungsteiler ankoppelt
lässt die Teilspannung sofort zusammenbrechen.
für den Normalgebrauch sollte man weniger als 1/10 des Querstroms entnehmen.

Hartwig(R)

14.04.2021,
23:49

@ Sel

µV-Verstärker funktioniert (fast)

Hallo Sel,
einige Berkungen zu dem µV-Verstärker:
» Links die Buchse
» ist der Differenzeingang (massefrei, Buchse ist nur vorläufig, kommen
» später zwei geschirmte Kabel als Meßstrippen direkt dran) vom OPV, rechts
» der Ausgang.
Im Datenblatt (Rev.G) des AD623 steht einiges dazu. Mit getrennten Koax-Kabeln kann es im µV-Bereich schwierig werden. Ich habe schon beobachtet, dass beim Messen mit dem Oszi und als Differenzverstärker geschalteten Eingängen bei hoher Empfindlichkeit unter Verwendung korrekt abgeschlossenen Koax-Kabeln das Verdrillen der Koaxkabel die Störeinstreuung deutlich reduzierte. Wie im DB gezeigt, sind zwei möglichst symmetrische Leiter mit gemeinsamer aktiv angesteuerter Abschirmung oft die bessere Wahl Thomas schreibt ja einiges zum INA111, in dem Zusammenhang auch über die Schirmtreiber. Nur Thomas benutzt die, um den kapazitiven Einfluss der Schirmung auf den Frequenzgang zu reduzieren, im Datenblatt (S.26) geht es beim Schirmtreiber um die Gleichtaktunterdrückung, im µV - Bereich wäre das für Dein Projekt schon wichtig.

»
» Ich habe am IC eine Verstärkung von 1000 eingestellt. Hatte schon Bammel,
» ob das überhaupt funktioniert. Dann gab ich über einen Spannungsteiler (der
» Eingang am IC sieht 470kOhm) etwa 1µV DC auf den Eingang. Hinten kommt
» ziemlich genau 1mV DC raus :-) Leider mit 1,5mV Rauschen drauf. Das muß ich
» noch eliminieren (wird nie ganz verschwinden, weiß ich).

Wenn ich in das Datenblatt sehe, gibt es auf der Seite 8 konkrete Angaben zum Rauschen (RTI = Related To Input, also auf den Eingang bezogen), mit G=1000, und einer Bandbreite von 0,1-10Hz sind 1,5µVpp angegeben. Da Deine Meßbandbreite wahrscheinlich höher liegt, könnte das passen. Viel mehr wirst Du dann wahrscheinlich nicht erreichen können.
Ein Meßgerät für einige µV ist bereits eine Herausforderung, insbesondere für DC. Aber bei der Messung warten auch einige Tücken. Daher versuche ich solche Messungen möglichst durch indirekte Verfahren - als Beispiel nenne ich mal die Messung von Offset-Strömen/Spannungen bei OPVs - zu ersetzen. Oder ich plane bei Versuchsaufbauten gleich die Meßschaltung mit ein, also im einfachsten Fall ein Spannungsteiler wenn es um hohe Spannungen geht oder einen Verstärker, wenn die Empfindlichkeit vom Oszi nicht reicht.

Aber es bleibt natürlich interessant, in solche Bereiche vorzudringen und eigene Erfahrungen zu sammeln - viel Spaß und Erfolg dabei!
Hartwig

schaerer(R)

Homepage E-Mail

Kanton Zürich (Schweiz),
15.04.2021,
08:29

@ Cosinus

µV-Verstärker funktioniert (fast). Wirklich (Feuchtigkeit) ?

» habe ich das richtig gelesen ?
» Ein Spannungsteiler mit 500 MOhm/470kOhm
» Der ist doch nicht belastbar. Alles was man an diesen Spannungsteiler

Ich sehe das Problem noch in der schwankenden Luftfeuchtigkeit. Da müssten beide Widerstände aus dem exakt ganz genauen selben Material bestehen. Und oh nein, das bringt nichts, weil sich die Feuchtigkeit auf 500 M-Ohm 1000 mal stärker auswirkt als auf 470 k-Ohm.

Diese beiden Widerstände in einem Minigehäuse nach aussen in Bezug auf Feuchtigkeit völlig isolieren? :lookaround: :lookaround: :lookaround:

Viel Vergnügen damit. Das ist eine anfallträchtige Arbeit... :-(

--
Gruss
Thomas

Buch von Patrick Schnabel und mir zum Timer-IC NE555 und LMC555:
https://tinyurl.com/zjshz4h9
Mein Buch zum Operations- u. Instrumentationsverstärker:
https://tinyurl.com/fumtu5z9

Sel(R)

E-Mail

Radebeul,
15.04.2021,
09:22
(editiert von Sel
am 15.04.2021 um 09:25)


@ schaerer

µV-Verstärker funktioniert (fast). Wirklich (Feuchtigkeit) ?

Habe ja geschrieben, das dies nur für den ersten Test war. Natürlich bin nun schon ich paar Größenordnungen runter gegangen. Außerdem rauscht ein 500MOhm Widerstand wie ein Wasserfall :-D

Trotzdem bin ich nicht zufrieden. Diesen Eingangsspannungsteiler schaltbar zu machen scheitert an einem dafür geeigneten Schalter. Bei solch geringen Strömen geht nach dem Schalten gar kein Strom mehr durch die Kontakte. Habe also einen CD4066 ausprobiert. Doch dieser hat ein deutliches Eigenrauschen. Da sind Messungen unter 10µV sehr schwierig bis unmöglich. Nun sortiere ich paar JFET aus, welche ich vielleicht zum Schalten nehme. In den Minikursen ( https://www.elektronik-kompendium.de/public/schaerer/anasw1.htm und ff.) sind ja gute Erklärungen. Damit habe ich eine Grundlage. Leider habe ich nicht so viele JFET in der Bastelkiste, aber vielleicht kann ich mit Kaskadierung arbeiten. Ich brauche ja nur 6 Meßbereiche für Spannung (5µV bis 500mV Endausschlag) und 7 Strommeßbereiche (50nA bis 50mA Endausschlag). Die höheren Bereiche (mV und mA) kann ich ja mit den winzigen Signalrelais schalten. So könnten 4 JFET reichen, weiß noch nicht. Vielleicht ändere ich die möglichen Meßbereiche noch. Die sind auch vielleicht schon zu ambitioniert. Erst mal probiere ich aus, ob meine JFET nicht zu stark rauschen (habe den Typ BFS21a hier rumliegen).

LG Sel

Sel(R)

E-Mail

Radebeul,
15.04.2021,
09:35

@ Hartwig

µV-Verstärker funktioniert (fast)

» Aber es bleibt natürlich interessant, in solche Bereiche vorzudringen und
» eigene Erfahrungen zu sammeln - viel Spaß und Erfolg dabei!

Ganz am Anfang stand für mich die Aufgabe, das ich ein analoges Meßgerät "aufpeppe", damit ich Trends von Meßgrößen besser erkennen kann. Das ist mit einem digitalen Multimeter praktisch nicht möglich. Und jedesmal den Datenlogger vom Multimeter zu nutzen ist bissel zu viel Aufwand (bei Langzeitmessungen aber super!).

Dann kam der Wunsch dazu, kleine Ströme mit möglichst geringem Spannungsabfall messen zu können. Die üblichen Multimeter (bis ca. 200 Euronen) sind da sehr schlecht aufgestellt. Und zuletzt fand ich es zum Sammeln von Erfahrungen sehr interessant, mal in den µV-Bereich vorzudringen. Und da stehe ich nun.

AC-Messungen kenne ich schon von früher (damals mittels Röhrenvoltmeter, Eingangswiderstand von 20GOhm bei 100µV, gigantisch!), aber bei DC muß ich absolut bei null Wissen anfangen. Und das ist super :-D

LG Sel

Mikee

15.04.2021,
11:06

@ Sel

µV-Verstärker funktioniert (fast)

Hallo,

» Vielleicht muß ich mit JFET
» schalten (oder einem IC 4066)? Grooooßes Fragezeichen!

Ja, der Schalter sollte auf jeden Fall von guter Qualität sein.
Ob das ein einfacher 4066 ausreicht? Da wäre ein HCF bzw. HEF Typ schon angeraten.
Oder halt mechanisch.

» Über den Schutz des Meßgerätes zerbreche ich mir auch den Kopf. Wie schütze
» ich das Teil, wenn die Spannung dort über 5mV geht? Denn das ist der
» Endausschlag...

Bei einem kompletten selbstbau würde ich einen FET BF245 oder so als Schutzdiode über
die Klemmen des Messgerätes legen. Üblicherweise braucht so ein Zeigerinstrument ca.
0,2V für Vollausschlag, der als Diode beschaltete FET begrenzt dann auf die dreifache Spannung.
Bei Deinen 5mV wird das schon schwieriger.

Momentan noch schlecht erhältlich, könntest Du einen Stecker vom Typ "Single Pair Ethernet"
missbrauchen. Klein, symmetrisch, abgeschirmt, mit Verriegelung (ähnlich RJ45, aber Metall).
Vielleicht kannst du ja irgendwo ein Muster schnorren.


Mikee

schaerer(R)

Homepage E-Mail

Kanton Zürich (Schweiz),
15.04.2021,
11:40
(editiert von schaerer
am 15.04.2021 um 12:19)


@ Sel

Es geht aber nicht nur um das Rauschen.......

» Habe ja geschrieben, das dies nur für den ersten Test war. Natürlich bin
» nun schon ich paar Größenordnungen runter gegangen. Außerdem rauscht ein
» 500MOhm Widerstand wie ein Wasserfall :-D

Darum geht es jetzt gar nicht. Das Rauschen WIE ein Wasserfall, hat wegen dem Wort WIE nichts mit Wasser und Fuechtigkeit zu tun.

Woooorummm geht es dann, mein lieber Freund und Kupferstecher...... (Redewendung aus dem Mittelalter)

Die immer existente auch noch so schwache Luftfeuchtigkeit schlägt sich in nano-kleinen Mengen auf alles nieder. Also auch über z.B. zwei elektrischen Widerstände. Dies reduziert den eigentlichen Widerstand des Widerstandes. Und jetzt kommt's! Je höher der eigentliche Widerstand des Widerstandes ist, um so stärker wirkt sich die nano-kleine Menge von Feuchtigkeit auf den eigentliche Widerstand des Widerstandes aus.

Haaaa, welch tolle Formulierung. :-D :ok:

ZWEI EXTRA-WIDERSTÄNDE SPIELEN FEUCHTIGKEIT:
So um es noch bildlicher zu machen. Du nimmst zwei Widerstände aus Deiner Bastelkiste. Diese beiden haben absolut den gleich grossen Widerstand von z.B. 700 M-Ohm. Ein solcher schliesst Du parallel zum 500k-Ohm- und der andere zum 500-MOhm-Widerstand.

Da leuchtet es doch, wie der geölte Blitz, ein, dass sich der Widerstand des 500-M-Ohm-Widerstandes relativ deutlich mehr reduziert, als der 500-kOhm-Widerstand.

Das Ganze in eine Zeile zusammengefasst: Die Feuchtigeit verändert die Spannung des Spannungsteilers.

Das wirkt sich allerdings weniger stark aus, weil Du den Spannungsteiler niederohmiger realisiert hast. Aber das Prinzip bleibt das selbe.

» Trotzdem bin ich nicht zufrieden. Diesen Eingangsspannungsteiler schaltbar
» zu machen scheitert an einem dafür geeigneten Schalter. Bei solch geringen
» Strömen geht nach dem Schalten gar kein Strom mehr durch die Kontakte.

Und da kommen wir gleich nochmals zur bösen (Nano-)Feuchtigkeit, auch diese hat ihre Freude daran, sich zwischen die Kontakte platzieren. Die Auswirkungen dabei sind ähnlich.

--
Gruss
Thomas

Buch von Patrick Schnabel und mir zum Timer-IC NE555 und LMC555:
https://tinyurl.com/zjshz4h9
Mein Buch zum Operations- u. Instrumentationsverstärker:
https://tinyurl.com/fumtu5z9

Cosinus

15.04.2021,
14:30

@ Sel

µV-Verstärker funktioniert (fast). Wirklich (Feuchtigkeit) ?

» Habe ja geschrieben, das dies nur für den ersten Test war. Natürlich bin
» nun schon ich paar Größenordnungen runter gegangen. Außerdem rauscht ein
» 500MOhm Widerstand wie ein Wasserfall :-D
»
» Trotzdem bin ich nicht zufrieden. Diesen Eingangsspannungsteiler schaltbar
» zu machen scheitert an einem dafür geeigneten Schalter. Bei solch geringen
» Strömen geht nach dem Schalten gar kein Strom mehr durch die Kontakte. Habe
» also einen CD4066 ausprobiert. Doch dieser hat ein deutliches
» Eigenrauschen. Da sind Messungen unter 10µV sehr schwierig bis unmöglich.
» Nun sortiere ich paar JFET aus, welche ich vielleicht zum Schalten nehme.
» In den Minikursen (
» https://www.elektronik-kompendium.de/public/schaerer/anasw1.htm und ff.)
» sind ja gute Erklärungen. Damit habe ich eine Grundlage. Leider habe ich
» nicht so viele JFET in der Bastelkiste, aber vielleicht kann ich mit
» Kaskadierung arbeiten. Ich brauche ja nur 6 Meßbereiche für Spannung (5µV
» bis 500mV Endausschlag) und 7 Strommeßbereiche (50nA bis 50mA
» Endausschlag). Die höheren Bereiche (mV und mA) kann ich ja mit den
» winzigen Signalrelais schalten. So könnten 4 JFET reichen, weiß noch nicht.
» Vielleicht ändere ich die möglichen Meßbereiche noch. Die sind auch
» vielleicht schon zu ambitioniert. Erst mal probiere ich aus, ob meine JFET
» nicht zu stark rauschen (habe den Typ BFS21a hier rumliegen).
»
» LG Sel

Einen Spannungsteiler zur Erzeugung einer Teilspannung aus einer Referenzspannungsquelle
macht man aus Widerständen mit ganz geringen Werten
Je größer der Querstrom, um so stabiler der Spannungsteiler
999 Ohm +1 Ohm ergibt einen Spannungsteiler von 1000: 1

Cosinus

15.04.2021,
15:44

@ Sel

µV-Verstärker funktioniert (fast). Wirklich (Feuchtigkeit) ?

» Habe ja geschrieben, das dies nur für den ersten Test war. Natürlich bin
» nun schon ich paar Größenordnungen runter gegangen. Außerdem rauscht ein
» 500MOhm Widerstand wie ein Wasserfall :-D
»
» Trotzdem bin ich nicht zufrieden. Diesen Eingangsspannungsteiler schaltbar
» zu machen scheitert an einem dafür geeigneten Schalter. Bei solch geringen
» Strömen geht nach dem Schalten gar kein Strom mehr durch die Kontakte. Habe
» also einen CD4066 ausprobiert. Doch dieser hat ein deutliches
» Eigenrauschen. Da sind Messungen unter 10µV sehr schwierig bis unmöglich.
» Nun sortiere ich paar JFET aus, welche ich vielleicht zum Schalten nehme.
» In den Minikursen (
» https://www.elektronik-kompendium.de/public/schaerer/anasw1.htm und ff.)
» sind ja gute Erklärungen. Damit habe ich eine Grundlage. Leider habe ich
» nicht so viele JFET in der Bastelkiste, aber vielleicht kann ich mit
» Kaskadierung arbeiten. Ich brauche ja nur 6 Meßbereiche für Spannung (5µV
» bis 500mV Endausschlag) und 7 Strommeßbereiche (50nA bis 50mA
» Endausschlag). Die höheren Bereiche (mV und mA) kann ich ja mit den
» winzigen Signalrelais schalten. So könnten 4 JFET reichen, weiß noch nicht.
» Vielleicht ändere ich die möglichen Meßbereiche noch. Die sind auch
» vielleicht schon zu ambitioniert. Erst mal probiere ich aus, ob meine JFET
» nicht zu stark rauschen (habe den Typ BFS21a hier rumliegen).
»
» LG Sel

Um aus einer 1 V Spannung eine Spannung von 1 uV zu erhalten,
ist ein doppelter Spannungsteiler mit 1000 : 1 erforderlich
1 Spannungsteiler von 1 V auf 1 mV
2.Spannungsteiler von 1 mV auf 1 uV
Dieser Spannungsteiler ist genau genug für 1 uV Ausgangsspannung
bei einer Belastung von 1 uA

In der vorausgegangenen Anfrage wurde nach einem analogen Meßgerät
gefragt mit sehr geringen Eingangsspannungen und Strömen.
Da wurde eine Funkschau-Schaltung gezeigt,
die als geringste Eingangsspannung 3 mV bzw 1 uA bei Vollausschlag hat.
Das sollte für Bastler allemal reichen.
Die Schaltung ist narrensicher


Sel(R)

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Radebeul,
15.04.2021,
17:08

@ schaerer

Es geht aber nicht nur um das Rauschen.......

» Haaaa, welch tolle Formulierung. :-D :ok:

Ich verneige mich vor Ehrfurcht! :-D

Und Danke @Cosinus. Klar, mit doppeltem Spannungsteiler wird die Sache ordentlich beherrschbarer.

» Und da kommen wir gleich nochmals zur bösen (Nano-)Feuchtigkeit, auch diese
» hat ihre Freude daran, sich zwischen die Kontakte platzieren. Die
» Auswirkungen dabei sind ähnlich.

Ich lege ein Kissen mit Trocknungskügelchen mit rein und wechse das regelmäßig :-D :-D :-D Jetzt komme mir bitte nicht damit, das der allgegenwärtige Staub auch leitfähig ist...

Genau deswegen werde ich die kleinsten Meßbereiche mittels Verkleinerung der Verstärkung des AD623 wechseln. Die Sache wird nicht so hochohmig und mit Verringerung der Verstärkung vermeide ich auch die Empfindlichkeit gegenüber Störeinstrahlungen. Beim Strommeßbereich sind die Widerstände eh sehr klein, da gibts keine Probleme, dafür welche anderer Art (Genauigkeit der Widerstände und immer noch die winzigen Spannungen).

Sel(R)

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Radebeul,
15.04.2021,
17:15
(editiert von Sel
am 15.04.2021 um 17:44)


@ Mikee

µV-Verstärker funktioniert (fast)

» Bei einem kompletten selbstbau würde ich einen FET BF245 oder so als
» Schutzdiode über
» die Klemmen des Messgerätes legen. Üblicherweise braucht so ein
» Zeigerinstrument ca.
» 0,2V für Vollausschlag, der als Diode beschaltete FET begrenzt dann auf die
» dreifache Spannung.
» Bei Deinen 5mV wird das schon schwieriger.

Eine Germaniumdiode hat auch eine sehr kleine Flußspannung. Leider hat aber mein Meßgerät einen Vollausschlag von 5mV. Mir fällt schon noch was ein (evtl. Stromüberwachung, sind 500µA für Vollausschlag).

» Momentan noch schlecht erhältlich, könntest Du einen Stecker vom Typ
» "Single Pair Ethernet"
» missbrauchen. Klein, symmetrisch, abgeschirmt, mit Verriegelung (ähnlich
» RJ45, aber Metall).

Das wäre natürlich ideal.


Ich sehe aber da leider für mich da keine Chance, wo sollte ich als "alter" Bastler ohne Beziehungen schon schnorren? Egal. Ich verwende nun erstmal zwei Buchsen, deren Kabel auf kürzestem Weg in einem Kabel vereinigt werden und dann im Tastkopf enden. Bissel Bastelei und nicht grade optimal, aber vorerst eine machbare Variante.

Edit:
Werde eine Sensorkupplung/Stecker-Kombi verwenden. Passt auch, ist klein und beschaffbar in vertretbarer Zeit.


LG Sel

Wolfgang Horejsi(R)

15.04.2021,
23:02

@ Sel

µV-Verstärker funktioniert (fast)

» Eine Germaniumdiode hat auch eine sehr kleine Flußspannung.

... und einen hohen und stark temperaturabhängigen Ruhestrom.

Hartwig(R)

16.04.2021,
00:48

@ Sel

µV-Verstärker funktioniert (fast)

Hallo Sel,
In den Größenordnungen, in denen du messen willst, werden Thermospannungen schnell zum Problem. Gerade Steckverbinder können da sehr tückisch sein, auch Tastköpfe, Schalter usw. (Reedrelais nehmen!)
Grüße
Hartwig