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OnkelBu(R)

23.08.2020,
14:19
 

Gitterspannung (Schaltungstechnik)

Hallo,
ich habe ein paar Anfängerfragen zur Gitterspannung bei Röhren.
Ich experimentiere mit einer kleinen chinesischen Röhre, der 6J1. Um überhaupt mal reinzkommen. habe ich folgendes gemacht: Heizung angeschlossen. Anodenspannung angelegt, 500K Poti zwischen Masse und Gitter geschaltet und habe die Gitterspannung und den Anodenstrom gemessen. Mir fiel auf, dass bis 24V Anodenspannung 0 bis -500mV einstellbar waren, bei 60V Anodenspannung dann nur noch 0 bis -350 mV.
Hat die Anodenspannung Einfluss auf die Gitterspannung?
Ich wollte dann über einen Kathodenwiderstand von 150 Ohm und einen Gitterwiderstand von 1M die Gitterspannung negativer machen. Am Kathodenwiderstand fielen 800 mV ab, die Gitterspannung sank aber auf -15 mV.
Warum?
Ich habe dann mit einer Batterie die Gitterspannung zwischen -2,5 und 0 V eingestellt und die Anodenströme gemessen. Heraus kam eine schöne Kurve, so wie es auch sein sollte. Ich habe 0,08 mA bei - 2,5 V und 10 mA bei 0 V gemessen.
Dann habe ich es noch einmal mit dem Kathodenwiderstand probiert. Wie gesagt, 150 Ohm Kathodenwiderstand, 1M Gitterwiderstand und 60V Anodenspannung. Ohne Anodenspannung und ohne Kathodenwiderstand konnte ich -670mV Gitterspannung messen. Mit Anodenspannung jetzt plötzlich -1400 mV. Dabei flossen 5,2 mA Anodenstrom. Es hätten aber nur 2,3 mA sein dürfen. Ich hatte ja zuvor zwischen -2,5 V und 0V die Anodenströme gemessen. Da waren es bei 1,4 V nur 2,3 mA. Und jetzt verstehe ich gar nichts mehr! Wenn ich den Kathodenwiderstand einsetze, sinkt die Gitterspannung auf -15mV ab. Der Anodenstrom bleibt aber bei 5,16 mA. Es fallen 0,8V am Kathodenwiderstand ab. Und es wird noch verrückter: Wenn ich das Voltmeter vom Kathodenwiderstand nehme, schwankt die Gitterspannung zwischen -15 mV und -250mV.
Die Versuchsschaltung habe ich auf ein Steckbrett aufgebaut.
Vielleicht kann mir ein erfahrener Röhrenbastler auf die Sprünge helfen?!
Gruß aus Köln
Burkhard

JBE

23.08.2020,
16:56
(editiert von JBE
am 23.08.2020 um 17:23)


@ OnkelBu

Gitterspannung

» Hallo,
» ich habe ein paar Anfängerfragen zur Gitterspannung bei Röhren.
» Ich experimentiere mit einer kleinen chinesischen Röhre, der 6J1. Um
» überhaupt mal reinzkommen. habe ich folgendes gemacht: Heizung
» angeschlossen. Anodenspannung angelegt, 500K Poti zwischen Masse und
» Gitter geschaltet und habe die Gitterspannung und den Anodenstrom gemessen.
» Mir fiel auf, dass bis 24V Anodenspannung 0 bis -500mV einstellbar waren,
» bei 60V Anodenspannung dann nur noch 0 bis -350 mV.
» Hat die Anodenspannung Einfluss auf die Gitterspannung?
» Ich wollte dann über einen Kathodenwiderstand von 150 Ohm und einen
» Gitterwiderstand von 1M die Gitterspannung negativer machen. Am
» Kathodenwiderstand fielen 800 mV ab, die Gitterspannung sank aber auf -15
» mV.
» Warum?
» Ich habe dann mit einer Batterie die Gitterspannung zwischen -2,5 und 0 V
» eingestellt und die Anodenströme gemessen. Heraus kam eine schöne Kurve, so
» wie es auch sein sollte. Ich habe 0,08 mA bei - 2,5 V und 10 mA bei 0 V
» gemessen.
» Dann habe ich es noch einmal mit dem Kathodenwiderstand probiert. Wie
» gesagt, 150 Ohm Kathodenwiderstand, 1M Gitterwiderstand und 60V
» Anodenspannung. Ohne Anodenspannung und ohne Kathodenwiderstand konnte ich
» -670mV Gitterspannung messen. Mit Anodenspannung jetzt plötzlich -1400 mV.
» Dabei flossen 5,2 mA Anodenstrom. Es hätten aber nur 2,3 mA sein dürfen.
» Ich hatte ja zuvor zwischen -2,5 V und 0V die Anodenströme gemessen. Da
» waren es bei 1,4 V nur 2,3 mA. Und jetzt verstehe ich gar nichts mehr! Wenn
» ich den Kathodenwiderstand einsetze, sinkt die Gitterspannung auf -15mV ab.
» Der Anodenstrom bleibt aber bei 5,16 mA. Es fallen 0,8V am
» Kathodenwiderstand ab. Und es wird noch verrückter: Wenn ich das Voltmeter
» vom Kathodenwiderstand nehme, schwankt die Gitterspannung zwischen -15 mV
» und -250mV.
» Die Versuchsschaltung habe ich auf ein Steckbrett aufgebaut.
» Vielleicht kann mir ein erfahrener Röhrenbastler auf die Sprünge helfen?!
» Gruß aus Köln
» Burkhard


Darstellung deiner Schaltung als Schaltbild, wir können nicht sehen wie du wo was angeschlossen hast.

Diese Röhre 6j1 ist nicht gerade die beste zum experimentieren, da zu große Streung.

Mit der EF95 bist du besser bedient. Aber das ist nicht das Thema.

Ich würde dir Vorschlagen eine Grundschaltung auf zu bauen als Triode, und damit zu experimentieren.



Hast du den Anoden Arbeitswiderstand berücksichtigt, mit diesem wird die Betriebspannung Ua der Röhre eingestellt bei Anodenstrom x und Betriebspannung.
Mit dem Kathodenwiderstand wird die Gitterspannung eingestellt ,der der widerum den Anodenstrom steuert.

Der Widerstand vom Gitter zu masse dient als Ableitwiderstand und dieser sollte 1M ohm betragen bei dieser Röhre.

Datenblatt



https://www.elektronik-kompendium.de/forum/upload/20200823170637.pdf



OnkelBu(R)

23.08.2020,
18:11

@ JBE

Gitterspannung

» » Hallo,
» » ich habe ein paar Anfängerfragen zur Gitterspannung bei Röhren.
» » Ich experimentiere mit einer kleinen chinesischen Röhre, der 6J1. Um
» » überhaupt mal reinzkommen. habe ich folgendes gemacht: Heizung
» » angeschlossen. Anodenspannung angelegt, 500K Poti zwischen Masse und
» » Gitter geschaltet und habe die Gitterspannung und den Anodenstrom
» gemessen.
» » Mir fiel auf, dass bis 24V Anodenspannung 0 bis -500mV einstellbar
» waren,
» » bei 60V Anodenspannung dann nur noch 0 bis -350 mV.
» » Hat die Anodenspannung Einfluss auf die Gitterspannung?
» » Ich wollte dann über einen Kathodenwiderstand von 150 Ohm und einen
» » Gitterwiderstand von 1M die Gitterspannung negativer machen. Am
» » Kathodenwiderstand fielen 800 mV ab, die Gitterspannung sank aber auf
» -15
» » mV.
» » Warum?
» » Ich habe dann mit einer Batterie die Gitterspannung zwischen -2,5 und 0
» V
» » eingestellt und die Anodenströme gemessen. Heraus kam eine schöne Kurve,
» so
» » wie es auch sein sollte. Ich habe 0,08 mA bei - 2,5 V und 10 mA bei 0 V
» » gemessen.
» » Dann habe ich es noch einmal mit dem Kathodenwiderstand probiert. Wie
» » gesagt, 150 Ohm Kathodenwiderstand, 1M Gitterwiderstand und 60V
» » Anodenspannung. Ohne Anodenspannung und ohne Kathodenwiderstand konnte
» ich
» » -670mV Gitterspannung messen. Mit Anodenspannung jetzt plötzlich -1400
» mV.
» » Dabei flossen 5,2 mA Anodenstrom. Es hätten aber nur 2,3 mA sein dürfen.
» » Ich hatte ja zuvor zwischen -2,5 V und 0V die Anodenströme gemessen. Da
» » waren es bei 1,4 V nur 2,3 mA. Und jetzt verstehe ich gar nichts mehr!
» Wenn
» » ich den Kathodenwiderstand einsetze, sinkt die Gitterspannung auf -15mV
» ab.
» » Der Anodenstrom bleibt aber bei 5,16 mA. Es fallen 0,8V am
» » Kathodenwiderstand ab. Und es wird noch verrückter: Wenn ich das
» Voltmeter
» » vom Kathodenwiderstand nehme, schwankt die Gitterspannung zwischen -15
» mV
» » und -250mV.
» » Die Versuchsschaltung habe ich auf ein Steckbrett aufgebaut.
» » Vielleicht kann mir ein erfahrener Röhrenbastler auf die Sprünge
» helfen?!
» » Gruß aus Köln
» » Burkhard
»
»
» Darstellung deiner Schaltung als Schaltbild, wir können nicht sehen wie du
» wo was angeschlossen hast.
»
» Diese Röhre 6j1 ist nicht gerade die beste zum experimentieren, da zu große
» Streung.
»
» Mit der EF95 bist du besser bedient. Aber das ist nicht das Thema.
»
» Ich würde dir Vorschlagen eine Grundschaltung auf zu bauen als Triode, und
» damit zu experimentieren.
»
»
»
» Hast du den Anoden Arbeitswiderstand berücksichtigt, mit diesem wird die
» Betriebspannung Ua der Röhre eingestellt bei Anodenstrom x und
» Betriebspannung.
» Mit dem Kathodenwiderstand wird die Gitterspannung eingestellt ,der der
» widerum den Anodenstrom steuert.
»
» Der Widerstand vom Gitter zu masse dient als Ableitwiderstand und dieser
» sollte 1M ohm betragen bei dieser Röhre.
»
» Datenblatt
»
»
»
» https://www.elektronik-kompendium.de/forum/upload/20200823170637.pdf
» Hallo,
danke für den Kommentar, das Schaltbild und das Datenblatt! Es bleiben zwar noch Fragen, aber es war hilfreich!!
Meine Schaltung habe ich angehängt.
Grüße aus Köln
Burkhard
»
»
»

JBE

23.08.2020,
19:07
(editiert von JBE
am 23.08.2020 um 20:16)


@ OnkelBu

Gitterspannung

» » » Hallo,
» » » ich habe ein paar Anfängerfragen zur Gitterspannung bei Röhren.
» » » Ich experimentiere mit einer kleinen chinesischen Röhre, der 6J1. Um
» » » überhaupt mal reinzkommen. habe ich folgendes gemacht: Heizung
» » » angeschlossen. Anodenspannung angelegt, 500K Poti zwischen Masse und
» » » Gitter geschaltet und habe die Gitterspannung und den Anodenstrom
» » gemessen.
» » » Mir fiel auf, dass bis 24V Anodenspannung 0 bis -500mV einstellbar
» » waren,
» » » bei 60V Anodenspannung dann nur noch 0 bis -350 mV.
» » » Hat die Anodenspannung Einfluss auf die Gitterspannung?
» » » Ich wollte dann über einen Kathodenwiderstand von 150 Ohm und einen
» » » Gitterwiderstand von 1M die Gitterspannung negativer machen. Am
» » » Kathodenwiderstand fielen 800 mV ab, die Gitterspannung sank aber auf
» » -15
» » » mV.
» » » Warum?
» » » Ich habe dann mit einer Batterie die Gitterspannung zwischen -2,5 und
» 0
» » V
» » » eingestellt und die Anodenströme gemessen. Heraus kam eine schöne
» Kurve,
» » so
» » » wie es auch sein sollte. Ich habe 0,08 mA bei - 2,5 V und 10 mA bei 0
» V
» » » gemessen.
» » » Dann habe ich es noch einmal mit dem Kathodenwiderstand probiert. Wie
» » » gesagt, 150 Ohm Kathodenwiderstand, 1M Gitterwiderstand und 60V
» » » Anodenspannung. Ohne Anodenspannung und ohne Kathodenwiderstand
» konnte
» » ich
» » » -670mV Gitterspannung messen. Mit Anodenspannung jetzt plötzlich -1400
» » mV.
» » » Dabei flossen 5,2 mA Anodenstrom. Es hätten aber nur 2,3 mA sein
» dürfen.
» » » Ich hatte ja zuvor zwischen -2,5 V und 0V die Anodenströme gemessen.
» Da
» » » waren es bei 1,4 V nur 2,3 mA. Und jetzt verstehe ich gar nichts mehr!
» » Wenn
» » » ich den Kathodenwiderstand einsetze, sinkt die Gitterspannung auf
» -15mV
» » ab.
» » » Der Anodenstrom bleibt aber bei 5,16 mA. Es fallen 0,8V am
» » » Kathodenwiderstand ab. Und es wird noch verrückter: Wenn ich das
» » Voltmeter
» » » vom Kathodenwiderstand nehme, schwankt die Gitterspannung zwischen -15
» » mV
» » » und -250mV.
» » » Die Versuchsschaltung habe ich auf ein Steckbrett aufgebaut.
» » » Vielleicht kann mir ein erfahrener Röhrenbastler auf die Sprünge
» » helfen?!
» » » Gruß aus Köln
» » » Burkhard
» »
» »
» » Darstellung deiner Schaltung als Schaltbild, wir können nicht sehen wie
» du
» » wo was angeschlossen hast.
» »
» » Diese Röhre 6j1 ist nicht gerade die beste zum experimentieren, da zu
» große
» » Streung.
» »
» » Mit der EF95 bist du besser bedient. Aber das ist nicht das Thema.
» »
» » Ich würde dir Vorschlagen eine Grundschaltung auf zu bauen als Triode,
» und
» » damit zu experimentieren.
» »
» »
» »
» » Hast du den Anoden Arbeitswiderstand berücksichtigt, mit diesem wird die
» » Betriebspannung Ua der Röhre eingestellt bei Anodenstrom x und
» » Betriebspannung.
» » Mit dem Kathodenwiderstand wird die Gitterspannung eingestellt ,der der
» » widerum den Anodenstrom steuert.
» »
» » Der Widerstand vom Gitter zu masse dient als Ableitwiderstand und dieser
» » sollte 1M ohm betragen bei dieser Röhre.
» »
» » Datenblatt
» »
» »
» »
» » https://www.elektronik-kompendium.de/forum/upload/20200823170637.pdf
» » Hallo,
» danke für den Kommentar, das Schaltbild und das Datenblatt! Es bleiben zwar
» noch Fragen, aber es war hilfreich!!
» Meine Schaltung habe ich angehängt.
» Grüße aus Köln
» Burkhard
» »
» »
» »
»
»

Hier noch ne kleine Lektüre

Falls fragen sind einfach fragen.

https://www.tiffe.de/roehren/Elektronik_und_R%C3%B6hren_f%C3%BCr_Anf%C3%A4nger_3.pdf

https://de.wikipedia.org/wiki/Gittervorspannung

https://elektroniktutor.de/bauteilkunde/roehren.html

matzi682015(R)

E-Mail

Aachen,
23.08.2020,
21:48

@ OnkelBu

Gitterspannung

ich glaube bei radiomuseum.org kriss Du auch Infos.

--
greets from aix-la-chapelle

Matthes :hungry:

Wolfgang Horejsi(R)

23.08.2020,
22:25

@ OnkelBu

Gitterspannung

» Hallo,
» ich habe ein paar Anfängerfragen zur Gitterspannung bei Röhren.
» Ich experimentiere mit einer kleinen chinesischen Röhre, der 6J1. Um
» überhaupt mal reinzkommen. habe ich folgendes gemacht: Heizung
» angeschlossen. Anodenspannung angelegt, 500K Poti zwischen Masse und
» Gitter geschaltet und habe die Gitterspannung und den Anodenstrom gemessen.
» Mir fiel auf, dass bis 24V Anodenspannung 0 bis -500mV einstellbar waren,
» bei 60V Anodenspannung dann nur noch 0 bis -350 mV.
» Hat die Anodenspannung Einfluss auf die Gitterspannung?
» Ich wollte dann über einen Kathodenwiderstand von 150 Ohm und einen
» Gitterwiderstand von 1M die Gitterspannung negativer machen. Am
» Kathodenwiderstand fielen 800 mV ab, die Gitterspannung sank aber auf -15
» mV.
» Warum?
» Ich habe dann mit einer Batterie die Gitterspannung zwischen -2,5 und 0 V
» eingestellt und die Anodenströme gemessen. Heraus kam eine schöne Kurve, so
» wie es auch sein sollte. Ich habe 0,08 mA bei - 2,5 V und 10 mA bei 0 V
» gemessen.
» Dann habe ich es noch einmal mit dem Kathodenwiderstand probiert. Wie
» gesagt, 150 Ohm Kathodenwiderstand, 1M Gitterwiderstand und 60V
» Anodenspannung. Ohne Anodenspannung und ohne Kathodenwiderstand konnte ich
» -670mV Gitterspannung messen. Mit Anodenspannung jetzt plötzlich -1400 mV.
» Dabei flossen 5,2 mA Anodenstrom. Es hätten aber nur 2,3 mA sein dürfen.
» Ich hatte ja zuvor zwischen -2,5 V und 0V die Anodenströme gemessen. Da
» waren es bei 1,4 V nur 2,3 mA. Und jetzt verstehe ich gar nichts mehr! Wenn
» ich den Kathodenwiderstand einsetze, sinkt die Gitterspannung auf -15mV ab.
» Der Anodenstrom bleibt aber bei 5,16 mA. Es fallen 0,8V am
» Kathodenwiderstand ab. Und es wird noch verrückter: Wenn ich das Voltmeter
» vom Kathodenwiderstand nehme, schwankt die Gitterspannung zwischen -15 mV
» und -250mV.
» Die Versuchsschaltung habe ich auf ein Steckbrett aufgebaut.
» Vielleicht kann mir ein erfahrener Röhrenbastler auf die Sprünge helfen?!

Leider sind meine letzten Erfahrungen mit Röhren einige Jahrzehnte alt, aber trotzdem will ich es versuchen: fliegender Aufbau und unplausible Messergebnisse, da würde ich vermuten, dass hier heftige UKW-Schwingungen entstehen, die je nach Position der Messspitze die Amplitude ändern oder auch ganz abreissen.

Mikee

24.08.2020,
18:03

@ OnkelBu

Gitterspannung

Hallo,

super, für einen Einstieg hast Du schon vieles bedacht und auch richtig gemacht.

» Heizung
» angeschlossen. Anodenspannung angelegt, 500K Poti zwischen Masse und
» Gitter geschaltet und habe die Gitterspannung und den Anodenstrom gemessen.
» Mir fiel auf, dass bis 24V Anodenspannung 0 bis -500mV einstellbar waren,
» bei 60V Anodenspannung dann nur noch 0 bis -350 mV.
» Hat die Anodenspannung Einfluss auf die Gitterspannung?

Ja, hat sie. Je höher die Anodenspannung, desto lieber will Strom fließen.
So richtig tut er das ab ca. 250V. Deshalb auch die häufig hohen Spannungen.
Es geht aber oft auch schon mit 60V Anodenspannung.


» Ich wollte dann über einen Kathodenwiderstand von 150 Ohm und einen
» Gitterwiderstand von 1M die Gitterspannung negativer machen. Am
» Kathodenwiderstand fielen 800 mV ab, die Gitterspannung sank aber auf -15
» mV.
» Warum?

Du hast bestimmt Gitter gegen Masse gemessen. Das ist zwar möglich, sagt aber
nichts über die Spannungsverhältnisse an der Röhre aus. Du müsstest Gitter gegen
Kathode messen. Das sind dann 15mV + 800mV = 815mV.


» Ich habe dann mit einer Batterie die Gitterspannung zwischen -2,5 und 0 V
» eingestellt und die Anodenströme gemessen. Heraus kam eine schöne Kurve, so
» wie es auch sein sollte. Ich habe 0,08 mA bei - 2,5 V und 10 mA bei 0 V
» gemessen.

Prima!


» Dann habe ich es noch einmal mit dem Kathodenwiderstand probiert. Wie
» gesagt, 150 Ohm Kathodenwiderstand, 1M Gitterwiderstand und 60V
» Anodenspannung. Ohne Anodenspannung und ohne Kathodenwiderstand konnte ich
» -670mV Gitterspannung messen.

Nochmal zum Verständnis:
Kathode an Masse
Gitter über Widerstand an Masse
Anode offen
Dann darfst Du nichts messen können, es gibt nur das Massepotenzial.
An Plus ist ja schließlich nichts angeschlossen.


» Mit Anodenspannung jetzt plötzlich -1400 mV.
» Dabei flossen 5,2 mA Anodenstrom. Es hätten aber nur 2,3 mA sein dürfen.
» Ich hatte ja zuvor zwischen -2,5 V und 0V die Anodenströme gemessen. Da
» waren es bei 1,4 V nur 2,3 mA. Und jetzt verstehe ich gar nichts mehr!

Es könnte sein, dass Deine Röhre schwingt. Wenn sie das tut benötigt sie dafür
zusätzliche Energie in Form eines höheren Anodenstromes als erwartet.
Abhilfe schaffen Ferritperlen direkt an der Röhrenfassung.
Außerdem die Verbindung Gitter bis Gitterwiderstand möglichst kurz halten,
teilweise sind hier 2cm schon kritisch und die Sache schwingt.


» Wenn
» ich den Kathodenwiderstand einsetze, sinkt die Gitterspannung auf -15mV ab.
» Der Anodenstrom bleibt aber bei 5,16 mA. Es fallen 0,8V am
» Kathodenwiderstand ab.

Es könnte immer noch schwingen.


» Und es wird noch verrückter: Wenn ich das Voltmeter
» vom Kathodenwiderstand nehme, schwankt die Gitterspannung zwischen -15 mV
» und -250mV.

Das Messgerät belastet den Schwingkreis. Die Schwingung kann mit/ohne Messgerät
komplett abreisen, d.h. Du misst alles als perfekt, die ganze Kiste schwingt aber
wenn Du nicht misst oder auch umgekehrt.


» Die Versuchsschaltung habe ich auf ein Steckbrett aufgebaut.

Es gibt Röhren, die auf dem Steckbrett nicht funktioneren, weil sie nur schwingen.
Die Leitungen sind extrem kurz zu halten und ohne Ferritperlen geht gar nichts.
Andere Röhren funktioneren auch mit 30cm langen Krokoklemmen.
Deine Röhre kenne ich nicht.

Mikee