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Patrick Schnabel(R)

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14.06.2017,
16:17
 

Kennzeichnung elektronischer Bauteile (Bauelemente)

In Schaltplänen und Schaltzeichnungen findet man in der Regel neben den Symbolen der elektronischen Bauelemente einen Buchstaben, mit dem ein Bauelement gekennzeichnet ist. In der Regel geht es darum, das Bauelement zu identifizieren. Beispielsweise um in einer Stückliste Typ und Bauteilwerte zuweisen zu können.

Nun ist es so, dass es eine feste Zuordnung von Kennzeichen (Buchstaben) und Bauelementen gibt. Für die Kennzeichnung von elektronischen Bauteilen gibt die Normen DIN EN 81346-2 aus dem Jahr 2010 und die alten Normen DIN 40719-2 von 1978 bzw. DIN EN 61346-2 von 2000.

http://www.elektronik-kompendium.de/sites/slt/1204031.htm

Weil sich mancher Elektroniker die Zuordnung der Kennzeichen (Buchstaben) zum Bauelement nicht merken kann, gibt es einen Wildwuchs an Kennzeichnungen. Ein Elektroniker muss die alten Normen und die aktuelle Norm beherrschen. Gleichzeitig muss er berücksichtigen, dass viele ungültige Zeichen verwendet werden, die sich häufig in unprofessionell erstellten Schaltplänen finden.

Gelegentlich bekomme ich den Hinweis, dass die Kennzeichnung elektronischer Bauteile in den Schaltungen auf Elektronik-Kompendium.de nicht der neuen Norm entsprechen und ich doch bitte die Kennzeichnungen auf die neue Norm umstellen soll. Die Begründung ist einfach: Neue Azubis, Schüler und Studenten sollen gleich die neue Norm lernen.
Ich höre aber auch Stimmen aus Unternehmen, die davon ausgehen, dass irgendwann die alte Norm aus dem Jahr 1978 wieder eingeführt wird, weil die neue Norm niemand benutzt.

Jetzt kommt noch ein ganz anderer Aspekt zum Tragen. Speziell in der Lehre wurde schon immer auf durchgängig genormte Bauteilkennzeichnungen verzichtet. Insbesondere, wenn mit Formeln gearbeitet wird. Der Grund ist einfach. Anfänger tun sich leichter, wenn sich die Kennzeichnung am Bauteil orientiert. Also zum Beispiel D für Diode und nicht V oder R. Oder T für Transistor und nicht V oder K.

Unabhängig davon, welches Kennzeichnungssystem verwendet wird, haben Azubis und Studenten diesbezüglich die Arschkarte gezogen. Auf der einen Seite müssen sie die neue Kennzeichnung und Symbolik lernen, aber eben auch mit den alten Symboliken und Fantasiekennzeichnungen jeglicher Art umgehen können.

Die Fragestellung, die ich gerne diskutieren will ist, an welche Norm man sich aktuell halten sollte?

Und vor allem, wie eng sollte man sich in der Lehre und Ausbildung daran halten?

--
Gruß von Patrick

https://www.elektronik-kompendium.de/

Sel(R)

E-Mail

Radebeul,
14.06.2017,
16:57

@ Patrick Schnabel

Kennzeichnung elektronischer Bauteile

» Unabhängig davon, welches Kennzeichnungssystem verwendet wird, haben Azubis
» und Studenten diesbezüglich die Arschkarte gezogen. Auf der einen Seite
» müssen sie die neue Kennzeichnung und Symbolik lernen, aber eben auch mit
» den alten Symboliken und Fantasiekennzeichnungen jeglicher Art umgehen
» können.
»
» Die Fragestellung, die ich gerne diskutieren will ist, an welche Norm man
» sich aktuell halten sollte?
»
» Und vor allem, wie eng sollte man sich in der Lehre und Ausbildung daran
» halten?

Unabhängig von Normen existierte, und wird auch immer existieren, ein gewisser "Wildwuchs". Ist vergleichbar mit der Rechtschreibung. Die alte Rechtschreibung darf weiter benutzt werden, gelernt und gelehrt wird die neue Rechtschreibung. Warum soll das bei Bauelementen anders sein? R ist Widerstand, C ist Kondensator, T ist Transistor, IC ist irgendwas mit mehr Bauteilen elektronischer Art drin, Rel ist ein Relais, H die Glühlampe.... und so weiter. Für den Privatgebrauch reicht das, zur Weitergabe hier im Forum (bei Schaltplänen) auch. Jeder weiß was es bedeuten soll und gut.

Anders in Schule oder Lehre. Da bin ich zwar Jahrzehnte raus, aber genau da denke ich soll die aktuell gültige Bezeichnung gelehrt werden. Ich habe noch gelernt das der Schraubendreher Schraubenzieher heißt, na und? Da sich die ganzen Normen, genau wie eine Sprache, immer wieder anpassen, gelernt wird das Neue. Natürlich hast du Recht, wie soll der Schüler dann die alten Bezeichnungen in Büchern etc. verstehen? Schönes Dilemma!

LG Sel

JBE

14.06.2017,
17:24

@ Patrick Schnabel

Kennzeichnung elektronischer Bauteile

» In Schaltplänen und Schaltzeichnungen findet man in der Regel neben den
» Symbolen der elektronischen Bauelemente einen Buchstaben, mit dem ein
» Bauelement gekennzeichnet ist. In der Regel geht es darum, das Bauelement
» zu identifizieren. Beispielsweise um in einer Stückliste Typ und
» Bauteilwerte zuweisen zu können.
»
» Nun ist es so, dass es eine feste Zuordnung von Kennzeichen (Buchstaben)
» und Bauelementen gibt. Für die Kennzeichnung von elektronischen Bauteilen
» gibt die Normen DIN EN 81346-2 aus dem Jahr 2010 und die alten Normen DIN
» 40719-2 von 1978 bzw. DIN EN 61346-2 von 2000.
»
» http://www.elektronik-kompendium.de/sites/slt/1204031.htm
»
» Weil sich mancher Elektroniker die Zuordnung der Kennzeichen (Buchstaben)
» zum Bauelement nicht merken kann, gibt es einen Wildwuchs an
» Kennzeichnungen. Ein Elektroniker muss die alten Normen und die aktuelle
» Norm beherrschen. Gleichzeitig muss er berücksichtigen, dass viele
» ungültige Zeichen verwendet werden, die sich häufig in unprofessionell
» erstellten Schaltplänen finden.
»
» Gelegentlich bekomme ich den Hinweis, dass die Kennzeichnung elektronischer
» Bauteile in den Schaltungen auf Elektronik-Kompendium.de nicht der neuen
» Norm entsprechen und ich doch bitte die Kennzeichnungen auf die neue Norm
» umstellen soll. Die Begründung ist einfach: Neue Azubis, Schüler und
» Studenten sollen gleich die neue Norm lernen.
» Ich höre aber auch Stimmen aus Unternehmen, die davon ausgehen, dass
» irgendwann die alte Norm aus dem Jahr 1978 wieder eingeführt wird, weil die
» neue Norm niemand benutzt.
»
» Jetzt kommt noch ein ganz anderer Aspekt zum Tragen. Speziell in der Lehre
» wurde schon immer auf durchgängig genormte Bauteilkennzeichnungen
» verzichtet. Insbesondere, wenn mit Formeln gearbeitet wird. Der Grund ist
» einfach. Anfänger tun sich leichter, wenn sich die Kennzeichnung am Bauteil
» orientiert. Also zum Beispiel D für Diode und nicht V oder R. Oder T für
» Transistor und nicht V oder K.
»
» Unabhängig davon, welches Kennzeichnungssystem verwendet wird, haben Azubis
» und Studenten diesbezüglich die Arschkarte gezogen. Auf der einen Seite
» müssen sie die neue Kennzeichnung und Symbolik lernen, aber eben auch mit
» den alten Symboliken und Fantasiekennzeichnungen jeglicher Art umgehen
» können.
»
» Die Fragestellung, die ich gerne diskutieren will ist, an welche Norm man
» sich aktuell halten sollte?
»
» Und vor allem, wie eng sollte man sich in der Lehre und Ausbildung daran
» halten?

Na ja , ständig muss doch immer an bestehendes rumgefummelt werden, ich finde z.B. die DIN Symbole voll für die Tonne, da ist mir die Ami Variante lieber als den viereckigen Kauderwelch. Man sollte wieder zur alten Norm zurückkehren, weil wie du schon geschrieben hast, diese wenig benutzt wird.

Ich weis nicht wessen geistiges Gehirn auf die Glorreiche Idee kam den Transistor mit V zu bezeichnen usw. Ich glaube eher das so ein misst nur dafür dient, das es eine Daseinsberechtigung gibt, für diese Bürohengste. Nicht alles was Neo ist, ist auch gleich mit gut zu bewerten. Nun wir wissen ja , wie es mit dem abschaffen geht, einmal eingeführt und basta. Warum solltest du deine Schaltungen ändern , nur weil die neuen das neue lernen sollen, was niemand gebrauchen wird. Ich bin auch offen gegenüber neues, aber alles sollte mal seine Grenzen haben. Diene Schaltungen sind vor einiger Zeit entstanden, also sehe ich darin ein Bestandsschutz fertig.
Dann soll doch der neue sich die Arbeit machen und deine Schaltungen auf neue Umzeichnen. Lernen war noch nie einfach, und die Arschkarte hatten wir doch auch damals oder nicht. Ehrlich gesagt wollte ich heute kein Student oder Azubi sein wollen, was die alles für ein Bullshit lernen sollen. Ganz einfach dann fährt man eben Zweigleisig alte und neue Norm, ich muss auch englisch können neben mein deutsch, und chinesisch oben drauf, kurz oder lang werden wir uns damit auch noch beschäftigen müssen, da ist die alte und neue Norm ein Fliegenschiss dagegen.

Es sollte der Azubi entscheiden können, schließlich wird es derjenige sein, der es mal bestimmen wird, nicht wir die alten.
Warum nicht gleich die Studenten und Azubis abstimmen lassen, schließlich sind die, die damit zurecht kommen müssen/sollen/können.

Naja altes Zepter abgeben ist nun mal nicht einfach, schließlich ist nichts in Stein gemeißelt.

xy(R)

E-Mail

14.06.2017,
18:32

@ Sel

Kennzeichnung elektronischer Bauteile

» wie soll der Schüler dann die alten
» Bezeichnungen in Büchern etc. verstehen?

Hirn einschalten! Die Lehrer/Ausbilder sollten natürlich erwähnen, dass es da früher was anderes gab, und dass viele Firmen einfach ein hauseigens System hatten, und noch haben.


Ich kann sogar richtig alte Bücher lesen, so von vor knapp 3000 Jahren. ;-)

Cosinus

14.06.2017,
18:44

@ Patrick Schnabel

Kennzeichnung elektronischer Bauteile

» In Schaltplänen und Schaltzeichnungen findet man in der Regel neben den
» Symbolen der elektronischen Bauelemente einen Buchstaben, mit dem ein
» Bauelement gekennzeichnet ist. In der Regel geht es darum, das Bauelement
» zu identifizieren. Beispielsweise um in einer Stückliste Typ und
» Bauteilwerte zuweisen zu können.
»
» Nun ist es so, dass es eine feste Zuordnung von Kennzeichen (Buchstaben)
» und Bauelementen gibt. Für die Kennzeichnung von elektronischen Bauteilen
» gibt die Normen DIN EN 81346-2 aus dem Jahr 2010 und die alten Normen DIN
» 40719-2 von 1978 bzw. DIN EN 61346-2 von 2000.
»
» http://www.elektronik-kompendium.de/sites/slt/1204031.htm
»
» Weil sich mancher Elektroniker die Zuordnung der Kennzeichen (Buchstaben)
» zum Bauelement nicht merken kann, gibt es einen Wildwuchs an
» Kennzeichnungen. Ein Elektroniker muss die alten Normen und die aktuelle
» Norm beherrschen. Gleichzeitig muss er berücksichtigen, dass viele
» ungültige Zeichen verwendet werden, die sich häufig in unprofessionell
» erstellten Schaltplänen finden.
»
» Gelegentlich bekomme ich den Hinweis, dass die Kennzeichnung elektronischer
» Bauteile in den Schaltungen auf Elektronik-Kompendium.de nicht der neuen
» Norm entsprechen und ich doch bitte die Kennzeichnungen auf die neue Norm
» umstellen soll. Die Begründung ist einfach: Neue Azubis, Schüler und
» Studenten sollen gleich die neue Norm lernen.
» Ich höre aber auch Stimmen aus Unternehmen, die davon ausgehen, dass
» irgendwann die alte Norm aus dem Jahr 1978 wieder eingeführt wird, weil die
» neue Norm niemand benutzt.
»
» Jetzt kommt noch ein ganz anderer Aspekt zum Tragen. Speziell in der Lehre
» wurde schon immer auf durchgängig genormte Bauteilkennzeichnungen
» verzichtet. Insbesondere, wenn mit Formeln gearbeitet wird. Der Grund ist
» einfach. Anfänger tun sich leichter, wenn sich die Kennzeichnung am Bauteil
» orientiert. Also zum Beispiel D für Diode und nicht V oder R. Oder T für
» Transistor und nicht V oder K.
»
» Unabhängig davon, welches Kennzeichnungssystem verwendet wird, haben Azubis
» und Studenten diesbezüglich die Arschkarte gezogen. Auf der einen Seite
» müssen sie die neue Kennzeichnung und Symbolik lernen, aber eben auch mit
» den alten Symboliken und Fantasiekennzeichnungen jeglicher Art umgehen
» können.
»
» Die Fragestellung, die ich gerne diskutieren will ist, an welche Norm man
» sich aktuell halten sollte?
»
» Und vor allem, wie eng sollte man sich in der Lehre und Ausbildung daran
» halten?

Das ist ein Problem das nie gelöst werden kann.
In der Boolschen Algebra habe ich noch gelernt
A * B = A und B , A + B = A oder B
A ^ B = A und B , A v B = A oder B
Dann die Symbole für die Gatter und dazu noch die amerikanische Norm.
Es fällt schwer alle Normen zu kennen und zu beherrschen.
Aber nur dann ist man der Fachmann.
Das Pfund ( 500gr) ist seit über 100 Jahren nicht mehr erlaubt :-D
Die Amerikaner haben sich verpflichtet auf das metrische Maßsystem umzustellen :-( :clap:
Wenn der Lehrling noch die alten Symbole lernt und danach
in eine Firma kommt, die die neuen Symbole anwendet, wie wird der angeschaut ?

Meine Meinung: Immer mit den neusten Symbolen arbeiten und
nebenbei erwähnen, dass es auch noch andere (alte) Bezeichnungen gibt.

olit(R)

E-Mail

Berlin,
14.06.2017,
19:01
(editiert von olit
am 14.06.2017 um 19:18)


@ xy

Kennzeichnung elektronischer Bauteile

, und dass viele Firmen einfach ein hauseigens
» System hatten, und noch haben.
»

Soetwas habe ich auch! :-P :-D

schaerer(R)

Homepage E-Mail

Kanton Zürich (Schweiz),
14.06.2017,
21:20

@ xy

Kennzeichnung elektronischer Bauteile

» » wie soll der Schüler dann die alten
» » Bezeichnungen in Büchern etc. verstehen?
»
» Hirn einschalten! Die Lehrer/Ausbilder sollten natürlich erwähnen, dass es
» da früher was anderes gab, und dass viele Firmen einfach ein hauseigens
» System hatten, und noch haben.
»
»
» Ich kann sogar richtig alte Bücher lesen, so von vor knapp 3000 Jahren. ;-)

Aha, das waren bestimmt noch Bücher zum Thema, wie man damals aus Zinn (z.B. aus Osteuropa) und Kupfer (Afrika) in Tartesso (im heutigen Portugal) Schwerter in rauhen Mengen in Bronze herstellte und dafür wurden ganze Wälder abgeholzt. Als dann die Karthager mit ihrer Flotte aufkreuzte, war dann fertig lustig und Tartesso verschwand für immer. Es war eher so um 3500 Jahren vor Gegenwart, aber für ein XY ist das kein Problem. :ok: :cool:

--
Gruss
Thomas

Buch von Patrick Schnabel und mir zum Timer-IC NE555 und LMC555:
https://tinyurl.com/zjshz4h9
Mein Buch zum Operations- u. Instrumentationsverstärker:
https://tinyurl.com/fumtu5z9

schaerer(R)

Homepage E-Mail

Kanton Zürich (Schweiz),
14.06.2017,
22:18

@ Sel

Kennzeichnung elektronischer Bauteile

Hallo Sel und alle andern!

» Unabhängig von Normen existierte, und wird auch immer existieren, ein
» gewisser "Wildwuchs". Ist vergleichbar mit der Rechtschreibung. Die alte
» Rechtschreibung darf weiter benutzt werden, gelernt und gelehrt wird die
» neue Rechtschreibung. Warum soll das bei Bauelementen anders sein? R ist
» Widerstand, C ist Kondensator, T ist Transistor, IC ist irgendwas mit mehr
» Bauteilen elektronischer Art drin, Rel ist ein Relais, H die Glühlampe....

Ich finde es immer sinnvoll wenn man den Praxishintergrund und die Logik in den Fokus stellt. Die Buchstaben, die Du benennst passen nämlich exakt zu den Namen der Bauteile. Wichtig dabei ist, dass die Namen international englisch sind. Was allerdings nicht so recht passt ist H. Oder weisst Du warum H für Glühlampe?

Gucken wir mal die Zeichensymbole an. Rechtecke, bzw. Quadrate für Logikgatter mit den passenden Logiksymbolen finde ich okay. Habe ich bei neueren Schemata in meinen Minikursen auch schon angewendet, wie z.B. hier:


Für die Logik-ICs Quadrate anstatt Halbmonde zu verwenden macht Sinn, weil komplexere digitale ICs gar nicht anders als rechteckig vernünftig gezeichnet werden können.

Dabei stellt sich allerdings die Frage, wie es zu den Halbmonden kam. Ich denke, da haben sich die Leute (sogar die Amis) auch was gedacht. Wer weiss es? Wenn richtig, gibt's ein virtuelles ELKO-Bier.

Womit ich mich allerdings gar nicht anfreunden kann sind Quadrate für Opamps. :no:

» und so weiter. Für den Privatgebrauch reicht das, zur Weitergabe hier im
» Forum (bei Schaltplänen) auch. Jeder weiß was es bedeuten soll und gut.

Das sowieso. Allerdings gibt es viele Leser auch ausserhalb des Privatgebrauchs und ausserhalb der ELKO-Szene. Ich hatte bis heute schon sehr viele solche Kontakte und noch kein Einziger hat sich je beklagt, dass er oder sie auch nur das geringste Problem hat mit den nicht mehr oportunen Symbolen.

Ein guter Kollege von mir, etwa 20 bis 25 Jahre jünger als ich - wir hatten oft Diskussionen zu Schaltungsproblemen am runden Tisch mit Papier und Bleistift. Es wäre dem nie in den Sinn gekommen neue Symbole zu zeichnen. Er hatte ebenso die alten intus.

Mir kommt noch in den Sinn. Bei Treiber und Inverter verzichte ich nicht gern auf die kleinen Dreiecke.

» Anders in Schule oder Lehre. Da bin ich zwar Jahrzehnte raus, aber genau da
» denke ich soll die aktuell gültige Bezeichnung gelehrt werden.

Dagegen habe ich nichts. Das geht aber auch mit dem Bewusstsein des "Sowohl als auch". Zu Lernen mit beidem zu leben, dürfte gerade für Jung-Hirni kein Problem sein.

» Ich habe noch gelernt dass der Schraubendreher Schraubenzieher heißt, na und?

Ich auch. Beides ist richtig. Man dreht Schrauben und man zieht sie fest an. :cool:

» Da sich
» die ganzen Normen, genau wie eine Sprache, immer wieder anpassen, gelernt
» wird das Neue. Natürlich hast du Recht, wie soll der Schüler dann die alten
» Bezeichnungen in Büchern etc. verstehen? Schönes Dilemma!

Finde ich nicht so schlimm.

Naja, ist halt die Denkweise eines typischen Anti-Oportunisten und Teil-Post-68er. Eigenschaften die ich wohl kaum noch irgendwann an den Nagel hängen werde. Das sagt schon einiges, dass ich gewisse Schwierigkeiten habe, wenn es um Normen, Normierungen und das so genannte Normale geht. Ich musste kürzlich Juristendeutsch in einem Brief lesen. Das ist schlimmer als der Anblick eines lila 555er... :-P :-P :-P

So und jetzt ist Feierabend!

--
Gruss
Thomas

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Sel(R)

E-Mail

Radebeul,
15.06.2017,
08:47

@ schaerer

Kennzeichnung elektronischer Bauteile

» » » wie soll der Schüler dann die alten
» » » Bezeichnungen in Büchern etc. verstehen?
» »
» » Hirn einschalten! Die Lehrer/Ausbilder sollten natürlich erwähnen, dass
» es
» » da früher was anderes gab, und dass viele Firmen einfach ein hauseigens
» » System hatten, und noch haben.
» »
» »
» » Ich kann sogar richtig alte Bücher lesen, so von vor knapp 3000 Jahren.
» ;-)
»
» Aha, das waren bestimmt noch Bücher zum Thema, wie man damals aus Zinn
» (z.B. aus Osteuropa) und Kupfer (Afrika) in Tartesso (im heutigen Portugal)
» Schwerter in rauhen Mengen in Bronze herstellte und dafür wurden ganze
» Wälder abgeholzt. Als dann die Karthager mit ihrer Flotte aufkreuzte, war
» dann fertig lustig und Tartesso verschwand für immer. Es war eher so um
» 3500 Jahren vor Gegenwart, aber für ein XY ist das kein Problem. :ok:
» :cool:

Nee, der XY meint diese Bücher, die man mit Eselkarren aus der Bibliothek holen mußte. Pro Seiten ca. 1kg Gewicht. Die waren aus Ton und hatten komische Dreiecke und Strichmännchen drauf. War, so glaube ich, in Ägypten sehr verbreitet... ;-)

schaerer(R)

Homepage E-Mail

Kanton Zürich (Schweiz),
15.06.2017,
09:01

@ Sel

Kennzeichnung (Keilschrift) elektronischer Bauteile

» » » » wie soll der Schüler dann die alten
» » » » Bezeichnungen in Büchern etc. verstehen?
» » »
» » » Hirn einschalten! Die Lehrer/Ausbilder sollten natürlich erwähnen,
» dass
» » es
» » » da früher was anderes gab, und dass viele Firmen einfach ein
» hauseigens
» » » System hatten, und noch haben.
» » »
» » »
» » » Ich kann sogar richtig alte Bücher lesen, so von vor knapp 3000
» Jahren.
» » ;-)
» »
» » Aha, das waren bestimmt noch Bücher zum Thema, wie man damals aus Zinn
» » (z.B. aus Osteuropa) und Kupfer (Afrika) in Tartesso (im heutigen
» Portugal)
» » Schwerter in rauhen Mengen in Bronze herstellte und dafür wurden ganze
» » Wälder abgeholzt. Als dann die Karthager mit ihrer Flotte aufkreuzte,
» war
» » dann fertig lustig und Tartesso verschwand für immer. Es war eher so
» um
» » 3500 Jahren vor Gegenwart, aber für ein XY ist das kein Problem. :ok:
» » :cool:
»
» Nee, der XY meint diese Bücher, die man mit Eselkarren aus der Bibliothek
» holen mußte. Pro Seiten ca. 1kg Gewicht. Die waren aus Ton und hatten
» komische Dreiecke und Strichmännchen drauf. War, so glaube ich, in Ägypten
» sehr verbreitet... ;-)

Aaaalso diese Ägypter kannten ja schon das Papirus und die haben glaub nicht gemeisselt. Das war dann gute 2000 bis 3000 Jahre früher, bei denen Sumerern im heutigen Irak, wo die das Beste der Welt, das Bier, erfunden haben. Das wurde in Keilschrifttexten auf Tontafeln geschrieben. Ich als Superlaie muss mich natürlich mit einer Übersetzung ins Toitsche zufrieden geben. Aber der XY, der kann dies bestimmt direkt lesen. Er möge uns mal eine Vorlesung zum Thema "Stein der Rosetta" geben...

Weisst Du was, wir fragen ihn einfach mal was, wenn wir nicht weiter wissen. :lol3: :cool:

--
Gruss
Thomas

Buch von Patrick Schnabel und mir zum Timer-IC NE555 und LMC555:
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Mein Buch zum Operations- u. Instrumentationsverstärker:
https://tinyurl.com/fumtu5z9

xy(R)

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15.06.2017,
09:19

@ schaerer

Kennzeichnung (Keilschrift) elektronischer Bauteile

» geben. Aber der XY, der kann dies bestimmt direkt lesen. Er möge uns mal
» eine Vorlesung zum Thema "Stein der Rosetta" geben...

Den altgriechischen Teil kann ich schon lesen...

schaerer(R)

Homepage E-Mail

Kanton Zürich (Schweiz),
15.06.2017,
10:09
(editiert von schaerer
am 15.06.2017 um 10:13)


@ xy

Kennzeichnung (Keilschrift) elektronischer Bauteile

» » geben. Aber der XY, der kann dies bestimmt direkt lesen. Er möge uns
» mal
» » eine Vorlesung zum Thema "Stein der Rosetta" geben...
»
» Den altgriechischen Teil kann ich schon lesen...

Mein Respekt dafür!!!

Mich würde die Motivation interessieren, die Dich dazu bewegt. Wenn Du magst, kannst Du mich gerne direkt anmailen. Ich weiss schon, Du magst nicht viel schreiben. Ein paar wenige Worte genügen mir:
. . . . . . http://www.elektronik-kompendium.de/public/schaerer/help_me.htm#my_mail

Seltsam sind die Pseudo-Übersetzungen die es auch gab aus den ägyptischen Texten, die von einer Sekte damals kurz nach der Entdeckung des Steines geschickt misbraucht wurden und noch heute als aktuell in Szene gesetzt wird. Aber das funktionierte offenbar, weil so schnell die Verarbeitung der Steintexte auch nicht möglich war.

Nur soviel, der olle Abraham lässt grüssen...

--
Gruss
Thomas

Buch von Patrick Schnabel und mir zum Timer-IC NE555 und LMC555:
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Mein Buch zum Operations- u. Instrumentationsverstärker:
https://tinyurl.com/fumtu5z9

xy(R)

E-Mail

15.06.2017,
10:27

@ schaerer

Kennzeichnung (Keilschrift) elektronischer Bauteile

» Mich würde die Motivation interessieren, die Dich dazu bewegt.

Humanistisches Abitur gemacht, und erstaunlich viel geht noch.

Thomas Kuster(R)

15.06.2017,
11:13

@ Cosinus

Kennzeichnung elektronischer Bauteile

Hallo Cosinus

ich habe ein bisschen beobachtet, wie es zu den 'neuen' Symbolen gekommen ist. Aus einer Siemens-Gewohnheit wurde typischerweise eine DIN-Norm, und weil das später geschah als die bereits bestehenden Definitionen von IEC, wurden diese dann als 'neue' Zeichnungsweise definiert.

Ich finde die 'neue' Zeichnungsweise vor allem bei grossen Schemata sehr unübersichtlich. Deshalb verwende ich nach wie vor die international gebräuchlichen 'alten' Symbole, kann aber auch die 'neuen' Symbole lesen. Eigentlich sollten alle Auszubildenden beide Zeichnungsarten kennen, weil man ja nicht sicher sein kann, immer in einer deutschen Firma angestellt sein wird.

Wenn man aber die gewaltige Entwicklung der Elektronik in den vergangenen 20 Jahren betrachtet, wird klar, dass jeder Elektroniker sowieso eine grosse Flexibilität im Lernen braucht, um mit diesen Entwicklungen Schritt zu halten. Da spielt die Zeichnungsweise der Schemata nur noch eine kleine Rolle !

Mit vielen freundlichen Grüssen Thomas

cmyk61(R)

E-Mail

Edenkoben, Rheinland Pfalz,
16.06.2017,
17:53
(editiert von cmyk61
am 16.06.2017 um 17:56)


@ Thomas Kuster

Kennzeichnung elektronischer Bauteile

Hallo zusammen,

in der Sekundarstufe 1 + 2 gehts hauptsächlich darum, dass die Schüler den Stoff überhaupt verstehen. Die aktuellen Normen sollen sie gefälligst in der Ausbildung lernen :-D :-D :-D :-D :-D . Lediglich ein winziger Bruchteil der Knaben und Mägdelein interessiert sich in diesem alter üerhaupt dafür. Allgemeinbildung lautet das Stichwort. Und das darf in diesem bereich gerne mal ziemlich oberflächlich sein :-( :-(
Hierzu ist fast jedes Mittel recht. Allerdingt habe ich interveniert, als ich sah, dass in den Schaltplänen die Verbindungspunkte weggelassen wurden.
Aber die Buchstaben und Symbole werden so verwendet wie es zum größtmöglichen Lernerfolg führt - also T1, R1, La, Ta, Bat etc pp.

Ich persönlich tue mir schwer mit der Nutzung aktuell normgerechter Nomenklatur. Glücklicherweise zeichne ich Pläne nur für mich und meine Elektronik-AG Schüler.
Ich halte mich meist an die Normen wie sie damals in meiner Ausbildung (78-81) galten.

Im Job finde ich die aktuelle Art Schaltpläne zu zeichnen ziemlich nervig. Massenhaft A4 Blätter mit nur 1 Relais, Geber, Schalter ...
An meinen Kollegen sehe ich, dass sie durch diese zerrupften Pläne kaum eine Idee haben, wie die ganze Anlage (oder Teile davon) funktioniert.
Ich habe mir daher mal die Arbeit gemacht und Einzelpläne zu großen Plänen zusammengefasst. Sah schon imposant, sehr logisch und übersichtlich aus. Eine Schaltanlage mit der Anmutung einer elektronischen Schaltung.

Damals - bei der grauen Bundespost /Fernmelder - gab es tolle große Pläne im Format A1 u.ä. Da konnte man die Schaltung herrlich nachvollziehen auch wenn eine KVst nicht gerade einfach nachzuvollziehen ist.
Aber auch kleinere Anlagen wie eine kleine Wählanlage sind in meinen Augen auf einem großen Plan besser zu verstehen als auf dutzenden kleinen Planblättern.

Gruß
Ralf.


» ich habe ein bisschen beobachtet, wie es zu den 'neuen' Symbolen gekommen
» ist. Aus einer Siemens-Gewohnheit wurde typischerweise eine DIN-Norm, und
» weil das später geschah als die bereits bestehenden Definitionen von IEC,
» wurden diese dann als 'neue' Zeichnungsweise definiert.
»
» Ich finde die 'neue' Zeichnungsweise vor allem bei grossen Schemata sehr
» unübersichtlich. Deshalb verwende ich nach wie vor die international
» gebräuchlichen 'alten' Symbole, kann aber auch die 'neuen' Symbole lesen.
» Eigentlich sollten alle Auszubildenden beide Zeichnungsarten kennen, weil
» man ja nicht sicher sein kann, immer in einer deutschen Firma angestellt
» sein wird.
»
» Wenn man aber die gewaltige Entwicklung der Elektronik in den vergangenen
» 20 Jahren betrachtet, wird klar, dass jeder Elektroniker sowieso eine
» grosse Flexibilität im Lernen braucht, um mit diesen Entwicklungen Schritt
» zu halten. Da spielt die Zeichnungsweise der Schemata nur noch eine kleine
» Rolle !
»
» Mit vielen freundlichen Grüssen Thomas

Sel(R)

E-Mail

Radebeul,
16.06.2017,
19:45

@ cmyk61

Kennzeichnung elektronischer Bauteile

» An meinen Kollegen sehe ich, dass sie durch diese zerrupften Pläne kaum
» eine Idee haben, wie die ganze Anlage (oder Teile davon) funktioniert.
» Ich habe mir daher mal die Arbeit gemacht und Einzelpläne zu großen Plänen
» zusammengefasst. Sah schon imposant, sehr logisch und übersichtlich aus.
» Eine Schaltanlage mit der Anmutung einer elektronischen Schaltung.

Das verstehe ich eben auch nicht. Jede kleine Funktionseinheit wird auf einem extra Blatt dargestellt. Anschließbar an Klemme 1 zu Klemme 8 und Klemme 7 zu Klemme B3, allerdings in einem anderen Schaltschrank.... Aber auf dem Papier ist ein einziges Relais oder gar nur eine LED.

Eine Gesamtübersicht gibt es, eben als kleine Kästchen mit den Anschlußpunkten und den Verbindungen, aber nicht der Funktion. Da blickt letztendlich keiner mehr durch.

» Damals - bei der grauen Bundespost /Fernmelder - gab es tolle große Pläne
» im Format A1 u.ä. Da konnte man die Schaltung herrlich nachvollziehen auch
» wenn eine KVst nicht gerade einfach nachzuvollziehen ist.
» Aber auch kleinere Anlagen wie eine kleine Wählanlage sind in meinen Augen
» auf einem großen Plan besser zu verstehen als auf dutzenden kleinen
» Planblättern.

Will der Gesetzgeber eigentlich Elektronik (und Schaltung) mit der Installation zusammenführen? Was interessiert es den Installateur, was in welcher Baugruppe passiert? Den interessiert nur wie er alles verkabeln muß. Klar, im Reparaturfall ist das anders, aber das ist ein völlig anderes Thema.

LG Sel