Forum

Einloggen | Registrieren | RSS  

cmyk61(R)

E-Mail

Edenkoben, Rheinland Pfalz,
09.09.2022,
13:47
(editiert von cmyk61
am 09.09.2022 um 13:57)


@ simi7

war: Murks neu: SF6 und die e-mobilität

Hallo Simi,

dann solltest Du Dich auch etwas informieren. Nicht nur den Reagenzglasdenkern vertrauen.

https://www.kit.edu/kit/pi_2021_069_synthetische-kraftstoffe-containeranlage-am-kit-im-gekoppelten-betrieb-erfolgreich.php
Derzeit 200l Kraftstoff pro Tag. Angesichts des Gesamtbedarfs scheint das wenig.
Aber bei dieser Anlage geht es erstmal darum, von Großanlagenmaßstab a la BASF auf Schiffscontainergröße herunter skalieren.

Auch finde ich interessant, dass in der e-mobilität nicht global gedacht wird.
Bei der Menge der Autos mit Verbrenner sollte man mal die Scheuklappen entfernen. Es gibt eben nicht nur Deutschland. Und es gibt nicht nur Pkw. Weltweit gibt es ca. 1,4 Milliarden Pkws. Dann gibt es noch die unzähligen Zweiräder, ca. 90.000 Seeschiffe, kaum quantifizierbare Binnenschiffe jeder Kategorie, Dieselloks, natürlich tausende Flugzeuge (23.000 Passagier und Frachtmaschinen - Privatflieger nicht mitgezählt) tagtäglich 200.000 Flüge die nicht nur 1 Blatt Papier transportieren, eine unbekannte Anzahl an mititärisch genutzten Fahrzeugen wie Panzer oder Transporter abertausende von Kleinstromerzeugern. Und natürlich wollen wir die Weltraumfahrt nicht aus den Augen verlieren. Dann wären noch Rettungsdienste, Feuerwehr und Notstromerzeuger (stell Dir vor: man würde einen Generator mit Strom betreiben :-D :-D :-D )
Für all diese Antriebe muss ein Akku vorhanden sein - und dann müssen natürlich auch noch Ersatzakkus in ausreichender Menge vorgehalten werden. Drauf zu warten bis ein neuer Akku produziert wird ist eine Illusion. Jetzt kann man mal ausrechnen, wieviel Kobalt, Lithium etc pp dafür herhalten muss.
Ein interessanter, selten erwähnter Fakt: Auch Schnellladestationen haben einen Akku eingebaut um das Stromnetz nicht allzu brachial zu belasten. Dooferweise verschleißt dieser Akku ebenfalls und muss getauscht werden. Deutschland als Recycling-Weltmeister steht leider nur auf dem Papier. 302 Kilogramm Wertstoffe pro Kopf werden jährlich recycelt, so offizielle Daten. Legt man das mal auf die Akkus um und vergisst die illegalen Recycler in Afrika und Asien so halte ich es für ein Märchen, dass Auto-Akkus zu 100% recycelt werden (können). Und was das Thema efuels angeht, so wird gerne vergessen, dass efuels in quasi beliebiger Menge gelagert/gespeichert werden können. Den schlechten Wirkungsgrad der aktuellen Technologie kann man durchaus noch verbessern. Dafür kann jede Wattstunde bei bekanntem Wirkungsgrad in efuel gewandelt werden. Denkt eigentlich jemand an die Umweltzerstörung und die irrwitzigen Kosten der "Suedlink“ und „Suedostlink"-Leitungen, weil man den erzeugten Strom auf eine Rundreise zum Verbraucher schicken muss? Die Verteil- und Tank-Infrastruktur haben wir ja seit Jahrzehnten - und die funktioniert. Sogar Northstream würde funktionieren - aber das ist eine andere Geschichte.:-D :-D

Gruß Ralf

» Ich bin erschüttert.
» Hab mich kurz an einen Stammtisch versetzt gefühlt.
» Wirkungsgrad ist erst dann egal, wenn wir kostenlose Energie im Überfluss
» haben.
» Davon sind wir aber noch sehr weit entfernt.
»
» Die z.Z. genannten Preise für synthetische Kraftstoffe aus dem Reagenzglas
» sind weitab von der Realität.
» Geforscht wird, weil die technisch ahnungslosen Geldgeber die Fördermittel
» zum Fenster rauswerfen.
» Wasserstoff ist noch 'nen Zahn schärfer.
»
» Man sollte erstmal über Speichertechniken nachdenken, dann können wir
» eventuell über den anderen Luxus reden.

ArndM

09.09.2022,
14:35

@ cmyk61

war: Murks neu: SF6 und die e-mobilität

Interessant finde ich, dass eine seit 100 Jahren existierende Form der E-Mobilität nicht stärker genutzt wird: Die elektrische Eisenbahn.
Keine Akkus, kein mit schlechtem Wirkungsgrad erzeugter Wasserstoff.
Und doch hört man in der Politik immer häufiger Sätze wie: "Wozu noch Straßenbahnen? Es gibt doch die E-Busse..."

cmyk61(R)

E-Mail

Edenkoben, Rheinland Pfalz,
09.09.2022,
14:44

@ ArndM

war: Murks neu: SF6 und die e-mobilität

*soifz*

Just in time mit abertausenden LKW auf den Autobahnen, die die Straßen 10000x stärker verschleißen als PKW.
Bahnlinien und Gleisanschlüsse die stillgelegt werden (zB Steinbruch im Saarland der Schotter an die Bahn liefert muss die nun per LKW liefern...)
Die seit Jahrzehnten geplante Oberrheintalbahn - auch hier kommen die Verantwortlichen nicht in die Pötte.
Aber sich bei Gas abhängig von einem Lieferanten machen...

Ich kann garnicht soviel essen wie ich kotzen möchte.

Gruß
Ralf

» Interessant finde ich, dass eine seit 100 Jahren existierende Form der
» E-Mobilität nicht stärker genutzt wird: Die elektrische Eisenbahn.
» Keine Akkus, kein mit schlechtem Wirkungsgrad erzeugter Wasserstoff.
» Und doch hört man in der Politik immer häufiger Sätze wie: "Wozu noch
» Straßenbahnen? Es gibt doch die E-Busse..."

Hartwig(R)

10.09.2022,
15:59
(editiert von Hartwig
am 10.09.2022 um 16:00)


@ cmyk61

war: Murks neu: SF6 und die e-mobilität

» Hallo Simi,
»
» dann solltest Du Dich auch etwas informieren. Nicht nur den
» Reagenzglasdenkern vertrauen.
»
» https://www.kit.edu/kit/pi_2021_069_synthetische-kraftstoffe-containeranlage-am-kit-im-gekoppelten-betrieb-erfolgreich.php
» Derzeit 200l Kraftstoff pro Tag. Angesichts des Gesamtbedarfs scheint das
» wenig.

wenn man liest (ok, das wurde vor 2-3 Jahren veröffentlicht)

1. Schritt: Wasserstoff aus dem Strom erzeugen...
2, Schritt: E-fuel aus CO2 und Wasserstoff erzeugen...

und eingangs heist es ja auch "Der Einsatz synthetischer Kraftstoffe könnte zukünftig Treibhausgasemissionen von Flugreisen und Schwertransporten minimieren", und dann "Wir können bis zu 200 Liter Kraftstoff pro Tag erzeugen", ok, das war eben 2019, für 2022 wurden derzeit 200-300l prognostiziert, wahrscheinlich kontinuierlicher Betrieb.

Andernorts ist man schon etwas weiter:
Zitat Wikipedia: " ... wird in der Raffinerie Heide (Schleswig-Holstein) Kerosin der Marke „Jet A1“ gewonnen.[26] Gebaut wurde die Anlage von atmosfair.[27] Das Pilotprojekt trägt den Namen „FairFuel“.[28] Die Anlage verfügt über eine Herstellungsleistung von 44 kg/h synthetischen Kohlenwasserstoff.[29] Es handelt sich um die erste Anlage weltweit, in der hier als E-Kerosin bezeichnetes Kerosin aus Windkraft produziert wird. Der Regelbetrieb soll im ersten Quartal 2022 starten. Dann sollen in Werlte acht Fässer Rohkerosin pro Woche produziert werden.[30]"

aber auch das ist noch weit von einer bedarfsdeckenden Produktionskapazität entfernt.

Da der "Verbrenner" im PKW einen eher schlechten Wirkungsgrad hat, kommen von der z.B. ursprünglich eingesetzten Windenergie (Windstrom) nur etwa 10-15% auf die Straße. Beim E-Auto sind es hingegen 60-70%. Daher wird offenbar derzeit die private Mobilität nicht als primärer Einsatzzweck von E-fuels betrachtet - siehe auch die zitierte Schlagzeile der Uni Karlsruhe - das wurde dort nicht 'vergessen'. Diese Dinge werden in vielen Diskussionen gerne unterschlagen oder sind nicht bekannt.

Bei Betrachtung der Prozessschritte stellt sich dann natürlich auch die Frage, ob man nicht in vielen Fällen den Wasserstoff direkt nutzen könnte (oder wie ebenfalls in Erprobung - zu Beimischung von Erdgas)?

Hartwig

bigdie(R)

12.09.2022,
17:02

@ cmyk61

war: Murks neu: SF6 und die e-mobilität

Ist vieles heute Absurd. Auf der einen Seite will man Oberleitungen auf die Autobahn bauen, auf der Anderen sollen Züge mit Wasserstoff fahren. Wer denkt sich diesen Blödsinn aus?
Normalerweise sollte man alles, was mehr als 50km fährt auf die Schiene bringen. Auch den PKW oder LKW.
Im Zeitalter der Digitalisierung sollte es doch möglich sein, das ich mein e-Mobil 5km bis zum nächsten Bahnhof fahre, dort ein Vehikel steht, auf welches ich drauf fahre. Dann nehme ich mein Smartfon, gebe Stuttgart als Ziel ein überweise den Fahrpreis und das Ding fährt autonom nach Stuttgart auf der Schiene. und wenn das mir während der Fahrt auch noch meinen Akku im Auto läd wäre es ein Traum. Und das Gleiche System auch für LKW. Man braucht keine großen Akkus und damit auch billige E-Mobile.
Man braucht lediglich eine ausreichend dimensionierte Bahn Infrastruktur, alles 2 Gleisig, alles digitale Stellwerke alles elektrifiziert und natürlich insgesamt ein ordentlich ausgebautes Streckennetz mit Ausweichstrecken usw.