Update: Tarife und Abrechnungsverfahren im Telefonnetz

Kennst Du noch Call by Call und Calltrough? Nein, vermutlich nicht. Heute telefoniert man per Flatrate. Allerdings gibt es auch heute noch Anwendungen, wo die alten Abrechnungsmodelle noch Sinn ergeben.

Neben der bekannten Allnet-Flatrate gibt es im Festnetz weitere Tarife und Abrechnungsverfahren, die aber kaum noch eine Rolle spielen.


Handy-Flatrate zum mobilen Surfen

Vodafone bietet einen Tarif mit dem Namen Vodafone live! InternetFlat für 9,95 Euro im Monat an, mit dem man ohne Zeit- oder Mengenbeschränkung surfen kann. Einzige Voraussetzung ist ein spezieller Browser, wie der Opera Mini, der die Webseiten über einen Proxy-Sever filtert und die Inhalte für kleine Displays anpasst. Die Flatrate ist deshalb für das Surfen mit dem Notebook nicht geeignet. Bisher sind auch nicht alle Handy-Modelle mit dem Browser ausgestattet. Deshalb empfiehlt es sich, bevor man die Tarifoption zum eigenen Vertrag dazubucht, das eigene Handy zu überprüfen.


Regulierung der Roaming-Gebühren durch die EU

EU-Kommissarin Viviane Reding hatte es sich zur Aufgabe gemacht, dass Handygespräch aus dem und im Ausland billiger werden. Herausgekommen ist dabei eine europaweite Obergrenze für die Roaming-Gebühren. Die Umsetzung in nationales Recht ist nicht erforderlich. Sowohl das EU-Parlament, als auch die zuständigen EU-Minister haben den Gesetzesvorschlag verabschiedet. Die Umsetzung des Gesetzes erfolgt im Sommer diesen Jahres. Und im Laufe der nächsten zwei Jahre sollen die Obergrenzen für ankommende und abgehende Gespräche weiter sinken. Auf Basis dieser Obergrenzen können die Netzbetreiber eigene Preise festlegen, die aber nicht darüber liegen dürfen. Es ist aber damit zu rechnen, dass die Netzbetreiber sich mit ihren Tarifen an die Obergrenzen halten werden.

Jahr abgehende Gespräche ankommende Gespräche
2007 0,58 Euro 0,29 Euro
2008 0,55 Euro 0,22 Euro
2009 0,51 Euro 0,19 Euro

Das Ergebnis der zuständigen EU-Minister ist ein Kompromiss, der deutlich hinter dem ursprünglich Versprechen zurückgeblieben ist. Angesichts der starken Einschnitte für die Netzbetreiber haben wohl einige Minister gekniffen. Zumindest ist das Ergebnis ein Schritt in die richtige Richtung. Wie will Europa zusammenwachsen, wenn man beim Übertreten einer Landesgrenze mit horrenden Telefongebühren rechnen muss. Insbesondere für Unternehmen, die europaweit agierende Mitarbeiter haben, sind die Mobiltelefongebühren eine teure Angelegenheit gewesen.


Mobilfunk-Discounter

Mitte 2005 ging Simyo als erster Mobilfunk-Discounter an den Start und hat für einen Preisrutsch auf dem Mobilfunkmarkt gesorgt. Das Konzept hat in den Monaten danach für zahlreiche Nachahmer geführt. Inzwischen konsolidierte sich die Branche 2006. So wurde die Billigmarke Debitel light von Blau.de geschluckt, easymobile vollständig von Talkline und Simyo von E-Plus übernommen.


Schwierige Situation im Mobilfunk! Wie geht es weiter?

Der Mobilfunkmarkt steht vor einem Umbruch. Die Preise für die Sprachtarife bröckeln. SMS wird durch Push-Mail abgelöst. MMS kommt nicht so recht in die Gänge. Datendienste, wie i-mode fristen ein Nischendasein abseits des Massenmarkts. Und Mobile-TV steckt noch in den Kinderschuhen.

Aus Sicht dieser Fakten werden Mobilfunkbetreiber eine schwierige Zeit haben. Die Gefahr ist für Mobilfunkbetreiber wie T-Mobile, Vodafone, E-Plus und O2 groß, als reine Provider abgestempelt zu werden. Doch die Gewinnspannen sind gering und die Konkurrenz groß. Schaut man in andere Länder, dann sind die Mobilfunkpreise nicht so hoch, wie in Deutschland. Nur mussten die Mobilfunkbetreiber dort nicht so hohe UMTS-Lizenzkosten zahlen. Was damals, im Jahr 2000, für den deutschen Staat ein prima Geschäft war, entpuppt sich im Nachhinein als besonders fatal für den Mobilfunkkunden. Er bezahlt die Lizenzkosten über die Mobilfunkpreise.

Doch da hilft alles Jammern der Mobilfunkbetreiber nichts. Neu Erlösquellen müssen her. Und Geschäftsmodelle, die mit den Ideen von Google und Skype konkurrieren können.

Die goldenen Zeiten im Mobilfunkgeschäft sind vorbei. Jeder, der dort drin steckt, hat eine harte Zukunft vor sich. Insbesondere die Händler müssen mit immer mehr Vermarktungskonkurrenz rechnen. Den Mobilfunkvertrag bekommt man inzwischen an jeder Ecke. In der Tankstelle, beim Kiosk um die Ecke und beim Lebensmittel-Discounter. Prepaid-Karten lädt man jetzt schon über den Bankautomat auf oder zieht sich einen Bon am Zigaretten-Automat.

Um mehr Nutzer anzulocken, setzen die Netzbetreiber und Hersteller auf Kooperationen mit den großen Inhalteanbietern, die auch im Internet aktiv sind.

Aktuell entwickeln sich aus der Zusammenarbeit von Inhalteanbieter und Mobilfunkbetreiber eine Art Geschäftsmodell, bei dem sich beide Partner die Einnahmen durch Werbung und Gebühren teilen. Dadurch bekommen die Mobilfunkbetreiber genug Spielraum, um die Preise für die Datentarife zu senken.


Jeder kann zum Mobilfunkanbieter werden

Mobilfunkanbieter gibt es in Deutschland viele. Die wenigsten sind Netzbetreiber. Die meisten sind Mobilfunk-Provider, die Minuten-Kontingente mit den Netzbetreibern aushandeln und ihre eigenen Tarife kreieren und unter eigenem Namen verkaufen. Meistens sind das recht große Firmen, die große Umsätze tätigen.

Aus den USA kommt ein neues Konzept, dass es jedem erlaubt selber als Mobilfunk-Provider aufzutreten. In diesem Fall hat das Unternehmen Sonopia vom Netzbetreiber Verizon Wireless Mobilfunk-Kapazitäten eingekauft. Im Normalfall hätte Sonopia die zu eigenen Konditionen wieder verkauft. Doch nun geht Sonopia her und überlässt es den Kunden selber eigene Tarife festzulegen, dafür einen Namen zu bestimmen und die Endgeräte festzulegen.

Doch nur ein Bruchteil der Einnahmen durch die Minutenpreise fallen für den Initiator ab. Das meiste bekommt Sonopia und der Netzbetreiber. Sonopia kümmert sich dafür im Hintergrund für die Abwicklung und die Rechnungsstellung.

Ziel ist es, für kleine Communities eine Möglichkeit zu schaffen eigene zielgruppengerechte Tarif-Varianten zu erstellen.

In Deutschland gibt es in größeren Rahmen schon seit ein paar Jahren ähnliche Bestrebungen. Angebote wie Tchibo Mobil, oder SIMs von Jamba und Viva sind Community-Tarife. Bisher fehlt jedoch die Möglichkeit, dass jeder einen eigenen Tarif aufsetzen und anbieten kann.


Keine Preiserhöhung wegen der Mehrwertsteuer bei E-Plus

Logo E-PlusZum 1.1.2007 wird die Mehrwertsteuer von 16% auf 19% angehoben. Davon betroffen sind auch alle die Gebühren und Tarife für die Telekommunikation. Während andere Mobilfunkprovider die Mehrwertsteuererhöhung an ihre Kunden weiterreichen, will E-Plus die Preise nicht verändern. Gleichzeitig garantiert der Anbieter ausdrücklich, keine versteckten oder vorgezogenen Preiserhöhungen einzusetzen.

In einem offenen Brief hat sich Michael Krammer, CEO von E-Plus, an Kunden, Unternehmer- und Handelsverbände gewandt.

Sehr geehrte Unternehmer, Geschäftsführer und Vorstände in Deutschland, liebe Kolleginnen und Kollegen,

die Erhöhung der Mehrwertsteuer zum 1. Januar 2007 ist beschlossene Sache. Wir alle wissen, wie viel Aufwand seitens der Unternehmen erforderlich ist, die erhöhte Konsumsteuer im Auftrag des Staates einzuziehen und durchzureichen. Nichts liegt näher als zu versuchen, Profit aus der Mehrwertsteuererhöhung zu schlagen. Schließlich muss das Geld, das Sie für die Umstellung der Kassen und Buchhaltungssysteme ausgeben, ja wieder herein kommen.

Wir bei E-Plus haben beschlossen, mit gutem Beispiel voran zu gehen und die Bruttopreise der bestehenden Produkte über den 1.1.2007 hinweg konstant zu halten. Wir garantieren unseren Kunden, egal ob Neukunden oder treue E-Plus Kunden, unabhängig davon, welches unserer Produkte sie nutzen:

– Die Bruttopreise bleiben unten. Zum 1.1. senken wir die Nettopreise.

– Keine Mogelpackungen oder reduzierten Einheiten zum alten Bruttopreis ab 1.1.

– Keine vorgezogenen Preiserhöhungen, um am 1.1. mit identischen Preisen werben zu können.

– Keine vorgezogenen Werbekampagnen mit dem Thema der Mehrwertsteuererhöhung, die die Verbraucher nur irritieren und verunsichern.

Liebe Unternehmerinnen und Unternehmer in Deutschland, ich lade Sie herzlich dazu ein, ebenfalls die Erhöhung der Mehrwertsteuer nicht an die Verbraucher weiter zu geben, sondern stattdessen die Nettopreise Ihrer Waren zum 1. Januar zu senken.

Das Land hat fünf Jahre gebraucht, um sich von den Konsum hemmenden Folgen der Euroeinführung zu erholen. Die Unternehmen stehen jetzt in der Verantwortung, den Konjunkturanstieg nicht durch eine blinde Weitergabe der Mehrwertsteuererhöhung oder gar Preiserhöhungen zu gefährden. Wir alle haben gelernt, wie die Käufer auf Preiserhöhungen reagieren: Ärger und Verunsicherung führen zu Konsumzurückhaltung, die uns am Ende allemal teurer zu stehen kommt als eine Senkung der Nettopreise. Den anderen, positiven Effekt, kennt nicht nur der Mobilfunkmarkt: eine Reduzierung der Preise führt zu Mehreinnahmen, denn der Kunde konsumiert spontaner und sorglos überproportional mehr.

Deshalb haben wir uns zu diesem Weg entschieden und ich bitte Sie, es uns gleich zu tun. Nicht nur im Sinne der Verbraucher. Sondern vor allem im Sinne der positiven Stimmung im Land, im Sinne des spürbaren Konjunkturanstiegs und damit im Sinne Ihres eigenen Unternehmenserfolgs. Wir alle, Anbieter wie Verbraucher, werden davon profitieren.

Mit freundlichen Grüßen

Michael Krammer

CEO

E-Plus Mobilfunk GmbH & Co. KG


TK- und Strom-Komplettpakete von Teldafax

Teldafax ist als Telefontarif-Vermarkter bekannt und steigt jetzt auch in das Stromgeschäft ein. Neben separaten TK- und Stromtarifen wird es ab Ende 2006 auch Komplettpakete die einen Telefon- und einen Stromtarif enthalten. Neu- und Bestandskunden sollen bei gleichzeitiger Nutzung der Tarife von Preisnachlässen in Form von Freiminuten, Freikilowattstunden oder Grundgebührenermäßigung profitieren.