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Reinheit von "destilliertem" Wasser schätzen (DMM) (Schaltungstechnik)

verfasst von Hartwig(R), 24.01.2022, 11:35 Uhr

Hallo,
» Da fahre ich günstiger wenn ich mir auch noch das EC-Messgerät bestelle und
» damit den Leitwert messe. Für 65€ bekomme ich bestimmt nicht mal Schmuck
» der im Regal wie etwas aus Platin gestanden hat :-D
nicht unbedingt! Überzeuge den Juwelier Deines Vertrauens, zunächst Modelle aus z. B Edelstahl herzustellen, bevor es an die Teile aus PtIr geht. ist doch sicher kein Problem?

-- nee, aber als praktische Vorgehensweise kannst Du ja auch am "einfachen" Ende anfangen, also ähnlich dem Vorschlag von Marcusb. Nur würde ich nicht unbedingt Bleistiftminen nehmen und gleich mit Wechselspannung/Strom messen. Ich benutze für solche Zwecke 4mm - Stifte aus V4A (abgesägt von Terrassendielenschrauben). Mit einem stramm sitzenden Silikonschlauch (Treibstoffschlauch aus dem Modellbau) decke ich dann das Material bis auf die definierte einzutauchende Fläche ab. V4A hat nun keine besonders guten Polarisationseigenschaften, aber es ist einfach leicht sauber zu halten. Die Polarisation macht sich wie ein Elko (in Reihe) bemerkbar, im cm²-Bereich der Elektrodenfläche liegst Du im µF-Bereich mit einer Spannungsfestigkeit von 3-5V in Leitungswasser. So würde ich mir ein Messzelle aufbauen und dann mit Wechselspannung erste Messungen vornehmen. Die Polarisationskapazität wirkt da ja als relativ niedrige Impedanz - eben abhängig von der Frequenz.
Da die preiswerten China-LCR-Meter mit sehr geringen Spannungen messen, kann man (ging bei mir) die Polarisationskapazität mit denen auch direkt messen. Ob die aber eine Rolle spielt, hängt auch wieder davon ab, was Du messen willst. Dazu würde ich mir jetzt Proben mit Wasser unterschiedlicher Leitfähigkeit herstellen (Nullwert mit reinem H2O, dann Verdünnungen einer Elektrolyt-Stammlösung benutzen, um Verunreinigungen darzustellen). So kannst Du die Empfindlichkeit des einfachsten Meßaufbaues ermitteln. Dabei würde ich auch einfach mal probieren, ob so ein einfaches LCR-Meter nicht auch für Deine Messzwecke in Frage käme. Die messen ja mit Impulsen und werten auch Signalsteilheiten / Ladungen aus - solche Messungen in Lösungen habe ich damit aber nie ausprobiert, werde ich aber evtl. bald machen im Rahmen eines Projektes.

Du wirst wahrscheinlich eher hohe Impedanzen messen wollen. Da kann die Dielektriziätskonstante sich bemerkbar machen, insbesondere bei großer Elektrodenfläche. Das Problem kannst Du evtl, mit einer Kapillarelektrode lösen. Ich hatte dazu einfach mal einen Kunststoffschlauch über einer Spiritusflamme auf einen Durchmesser von wenigen Zehntel Millimetern ausgezogen. Im "dicken" Ende des Schlauches hatte ich dann ein Stück Edelstahlgewebe mit großer Oberfläche (einige cm²). Dadurch bekommt man eine sehr große Polarisationsoberfläche (große Kapazität = niedriges Xc), aber eine minimale Querschnittsfläche der Kapillare (also << 1mm²) zur Messlösung (mit der auch die Kapillare gefüllt war - man kann diese auch mit besser leitfähiger Elektrolytfüllung versehen, nur muss man dann darauf achten, die Meßlösung nicht zu verunreinigen!!). Durch diese Maßnahme hält man die in der Messlösung gebildete Kapazität (minimale Fläche) und deren Temperatureinfluß gering.

Also, mal ein paar "Basics" ohne Löten, Schrauben oder Programmieren - und hoffentlich auch ohne nasse Füsse ;-) - Ausgang ungewiss, aber man lernt dazu...

Grüße
Hartwig



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Reinheit von "destilliertem" Wasser schätzen (DMM) - bastelix(R), 23.01.2022, 00:37 (Schaltungstechnik)
Reinheit von "destilliertem" Wasser schätzen (DMM) - Hartwig(R), 23.01.2022, 10:11
Reinheit von "destilliertem" Wasser schätzen (DMM) - bastelix(R), 23.01.2022, 20:35
Reinheit von "destilliertem" Wasser schätzen (DMM) - Hartwig(R), 24.01.2022, 11:35
@all Danke! - bastelix(R), 23.01.2022, 20:43