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Bauelement gesucht (Bezeichnung) (Bauelemente)

verfasst von Hartwig(R), 22.10.2021, 00:14 Uhr

Hallo,
» Was wurde damit gesteuert/geregelt? Irgendwie kann ich mir da keine
» Anwendung vorstellen.
» Stichwörter nach denen ich im Netz suchen kann würden mir schon reichen.
na ja, die Grundidee dazu stammt eigentlich aus dem Röhrenzeitalter. Zwar kann man auch eine Röhre als einen durch das Gitter gesteuerten Widerstand betrachten, nur zu Umsetzung dieser Funktion bedarf es einiger Hilfsspannungen und diverser Bauelemente. Und der Steuerkreis ist i.A. auch bei der Röhre galvanisch mit dem Lastkreis verbunden. Habe ich jetzt einen Photowiderstand, dann kann ich dessen Widerstand in einer Schaltung einfach nur mit Lichteinfall steuern. Man benötigt keine Hilfsspannungen und durch die optische Kopplung ist auch die galvanische Trennung gegeben - was will man mehr. Diese Technik wurde z.B. in Autiogeräten zur Lautstärkesteuerung eingesetzt. Als Lichtquelle diente eine Lampe, der Fotowiderstand konnte dann direkt das Signal beeinflussen. Wurde die Lampe ihrerseits z. B. durch den Signalpegel gesteuert, hat man eine elektronische Amplitudenregelung. Ließ man das Licht einer Lampe auf mehrere Widerstände einwirken, konnte man parallel verschiedene Signale voneinander isoliert beeinflußen. Und die Beeinflußung erfolgte exakt zeitsynchron. Wurde das Licht geschaltet - ein oder aus - dann reagierten die Photowiderstände bei ausreichender Empfindlichkeit analog dazu - also hatte man einen sehr geringen Widerstand bei Beleuchtung (einige Ohm - je nach Typ) und bei Dunkelheit einen sehr hohen Wiederstand. Dadurch ließen sich z.B. Messpannungen kontaktlos (prellfrei) relativ schnell (im Vergleich zu Relais) und auch wieder galvanisch getrennt quasi schalten. Solche Technik benutzte man u.A. in frühen Chopper-Verstärkern in der Röhrentechnik (Röhren eigenten sich aufgrund ihrer Drift nur bedingt zur Verstärkung von sehr geringen Gleichspannungen. Daher "zerhackte" man diese geringen Spannungen in den Chopper-Verstärkern vor dem Verstärker-Eingang. Das Signal wurden also zur Rechteck/Wechselspannung. Diese ließ sich mit guter Stabilität hoch verstärken. Am Ende wurde (optimalerweise synchron zum Eingangssignal!) das Ausgangssignal wieder gleichgerichtet (Stichwort Synchrongleichrichter). Nachteilig ist, dass Photowiderstände im Vergleich zu Halbleitern recht träge sind und auch in der Stabilität im hochohmigen Zustand (dunkel) eine Art Gedächtnis aufweisen. Optokoppler mit im Vergleich zur Röhrentechnik recht einfachen Schaltungen sowie der Einsatz von BJTs, FETs / MOSFETs sowie diverse Spezialbauelemente mit Photohalbleitern haben die Photowiderstände heute aus vielen Bereichen verdrängt. Sie haben aber noch ihre Nischen, da sie halt extrem einfach anzuwenden, recht lichtempfindlich aber dennoch elektrisch robust sind.
Grüße
Hartwig



Gesamter Thread:

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