Forum

Einloggen | Registrieren | RSS  

Alte Elkos (vor 1960) (Bauelemente)

verfasst von Gerry67 E-Mail, 12.02.2020, 23:33 Uhr

So, hier mal eine Antwort zum Eröffnungs-Beitrag von einem relativ gesehenen alten Elektronik-Konstrokteur/Mechaniker/Techniker:

Es gab und gibt immer noch Elko's die mit Glatt oder Rauh bezeichnet werden. Aber der Standart ist heut' zu Tage "glatt".

Der Unterschied ist die verwendete Alufolie. Eine "rauhe" Oberfläche ist eine größere Oberfläche, als eine "glatte" Oberfläche, wenn wir das selbe Ausmass verwenden. Beispiel 1x1cm.
So, aber das ist nicht alles, denn eine glatte Oberfläche heißt mehr Folie = eine größere Wickelung = eine größere Induktivität. Damals bei den 50 Hz ist das aber kein Kritikpunkt gewesen - eher heute mit den hochfrequenten Schaltnetzteilen.

So, zurück zur Frage: Jeder Elko unterliegt der Alterung. Alterung heißt in diesem Fall dass sich Aluminium Oxide mit der Zeit auf der Folie anlegen. Auf einer glatten Oberfläche passiert das nur ganz langsam und vermindert die Elko-Kapazität nur minimalst. Auf einer rauhen Oberfläche passiert genau das Selbe und genau so schnell, aber die kleinen rauhen Öffnungen werden relativ schnell mit den Oxyden zugeklebt = wir haben einen recht schnellen Verlust der Speicherkapazität. Recht schnell heißt in wenigen Jahren...

Fazit:
Wenn jemand ein altes Gerät wieder beleben will, dann bitte kauft neue "normale" (glatte) Elkos. Soll es alt aussehen, dann räumt den alten Elko mechanisch aus (bohren, fräsen) und bastelt einen "neuen" kleinen Elko hinein (kleben mit Bastelkleber oder 2-Komponenten Kleber - kein Heißkleber wegen der 250°C!!!).
Wenn möglich, anstelle 50 Volt einen mit 80 Volt, anstelle 100 Volt einen mit 160 Volt, anstelle einen 150 Volt einen 250 Volt-Elko etc denn mehr Volt ist besser und sicherer. Und wenn ihr 80µf benötigt dann nehmt einen mit 100µF etc... Da stimmt die These mit "mehr ist besser" - aber nicht übertreiben denn 10.000 µF anstelle 100 ist Wahnsinn ;)
Und nun wünsche ich jedem viele erfolgreiche Stunden beim Basteln - so lange man einen Trenntrafo benutzt!!!!!

Nur eines Noch, in eigener Sache:
Tauscht Ihr einen 22 bis 33µF Siebelko in einem alten (mit dem Kreuz versehenen Radio - genannt Volksempfänger) auf einen neuen Elko, dann gebt in Serie zum Elko einen 10 Ohm/3 Watt Widerstand hinein, damit ihr die alte Elekrtonik nicht überlastet! :)



Gesamter Thread:

Alte Elkos (vor 1960) - Sel(R), 17.08.2016, 08:40
Alte Elkos (vor 1960) - simi7(R), 17.08.2016, 09:05
Alte Elkos (vor 1960) - xy(R), 17.08.2016, 09:06
Alte Elkos (vor 1960) - olit(R), 17.08.2016, 09:59
Alte Elkos (vor 1960) - Sel(R), 17.08.2016, 11:01
Alte Elkos (vor 1960) - olit(R), 17.08.2016, 11:03
Alte Elkos (vor 1960) - Kendiman(R), 17.08.2016, 18:43
Alte Elkos (vor 1960) - xy(R), 17.08.2016, 19:23
Alte Elkos (vor 1960) - Sel(R), 24.08.2016, 14:43
Alte Elkos (vor 1960) - bigdie(R), 13.02.2020, 13:43
Alte Elkos (vor 1960) - xy(R), 13.02.2020, 18:54
Lot für Alu und andere Metalle - geralds(R), 18.08.2016, 08:52
Lot für Alu und andere Metalle - olit(R), 18.08.2016, 10:58
Lot für Alu und andere Metalle - xy(R), 18.08.2016, 11:40
Lot für Alu und andere Metalle - geralds(R), 18.08.2016, 12:56
Lot für Alu und andere Metalle - geralds(R), 18.08.2016, 13:04
Lot für Alu und andere Metalle - bastelix(R), 18.08.2016, 22:25
Alte Elkos (vor 1960) - Gerry67, 12.02.2020, 23:33
Alte Elkos (vor 1960) - xy(R), 13.02.2020, 18:55