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Spannungsfester Durchgangstester (prüfer) (Elektronik)

verfasst von finni, 27.05.2018, 17:32 Uhr
(editiert von finni am 27.05.2018 um 22:28)

» Als Elektriker auf der Baustelle ist es nicht immer leicht Kabel/Leitungen
» zu identifizieren,

Als Elektriker hast du gelernt wie man damit umgehen musst. Spannung abschalten, gegen wiedereinschalten sichern und prüfen, prüfen und nochmals prüfen.

» Bevor ich nun zig mal hin und her Laufe würde mir ein lauter DP
» schon helfen.

Wenn du alleine arbeitest, bleibt es nicht aus hin und her zu laufen.

Ich habe mir etwa 1993 einen optischen Durchgangsprüfer gebaut, weil es galt die beiden Orte, an denen eine 7-adrige Leitung ankam, "auszuklingeln". Es sollte eine Füllstandsanzeige eines Kondensatbehälters an das Kesselhaus realisiert werden. Diese beiden Stellen waren 500m auseinanderliegende Punkte in Kellern. Es gab auch keine WalkiTalki-Funkverbindung, das war die Herausforderung.

Zwei Mann sind dafür nunmal nötig. Würde aber auch allein funktionieren. Kilometergeld beantragen

Es ist ein einfacher NE555-Taktgeber mit variabler, einstellbarer Blinkfrequenz. Auf diese einigt man sich vorher, damit es keine Verwechslung gibt (Bild, grüner Kringel). Der Taktgenerator treibt zwei rote LEDs, die im Gehäuse verbaut sind (orangener Kringel). Beide blinken synchron. Eine der LEDs sind die Prüfklemmen des Durchgangsprüfers (Taktgebender).
Das im Bild oben links liegende paar Leuchtdioden, ebenfalls rote (roter Kringel, Suchender), sind antiparallel verschaltet und mit den Krokodilklemmen verbunden, ist der Gegenpart zum Durchgangsprüfer, den man aber auch alleine nutzen kann. Die ganzen roten LEDs sind wichtig, wegen der Flussspannung.

Der Trick, der mir damals eingefallen ist, ist der. Die Taktfrequenz wird wie erwähnt an einer der Leuchtdioden im Gehäuse abgegriffen (Prüfschnüre) und in die Leitung geschickt (Taktgebender). Am anderen Ende wird mit den Krokodilklemmen das blinken gesucht (Suchender). Hier wird klar warum es alles LEDs mit gleicher Flussspannung sein sollten. Zur Hilfe nimmt man z.B. den grün/gelben als Bezugspotential. Jetzt weiß der Suchende, er hat die Ader, wenn eine der antiparallel geschalteten LEDs blinkt. Das geniale dabei ist aber, darauf bin ich heute noch stolz, jetzt macht der Suchende mit den angeschlossenen Krokodilklemmen an den Adern einen Kurzschluss. Daraufhin hört eine LED am Durchgangsprüfer (orangener Kringel) auf zu blinken, weil kurzgeschlossen. Der Taktgebende weiß jetzt, Ader gefunden, kann ich die nächste nehmen. So blinkt man sich von Ader zu Ader. Keine Sprech-, keine Sichtverbindung!

Spannungsfest ist der nicht, habe schon 3 bis 5 NE555 gewechselt. Dank IC-Sockel kein Problem.

Falls Interesse besteht, kann ich das Leiterplattenlayout und die Schaltung posten (muss ich mal suchen). Das Teil funktioniert seitdem völlig anstandslos und stabil. Einen anderen Durchgangsprüfer habe ich gar nicht mehr.