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Scartkabel demontiert, kleiner historischer Rückblick ;-) (Elektronik)

verfasst von Jüwü(R) E-Mail, Würzburg, 19.03.2018, 17:17 Uhr
(editiert von Jüwü am 19.03.2018 um 17:21)

» Damals wars…
»
» Da kauft man ein wirklich teures Scart-Audio-Video-Kabel (damals jenseits
» 25 DM) und hofft auf gute Qualität.
»
» Gegenüber Billigprodukten ist das Kabel jedoch wirklich gut gebaut. Vor
» allem stabil!
»
» Hier das komplette Kabel. Macht schon mal einen guten Eindruck. Alle
» Metallteile sind (sehr dünn) vergoldet für guten elektrischen Kontakt. Die
» Anschlüsse zum Kabel sind zugentlastet, ordentlich vulkanisiert
» (wasserdicht!). Etwas dicker als bei Billigkabeln ist die Leitung und
» relativ flexibel. Die Firma Hama steht hier als Beispiel, andere Hersteller
» machen das ähnlich, vielleicht auch besser oder auch schlechter.
»
»
»
» Jetzt kommt der Gewaltteil. Die Stecker habe ich abgeschnitten und einen
» davon zerlegt. Stabile Konstruktion, komplett verleimt und vergossen.
»
»
»
» Der Rest ist Kabelsalat.
»
»
»
» Die Alufolie war komplett ums Kabel gewickelt als Abschirmung. Sehr dicht,
» sehr fest und aus einem Stück. Eine wirklich gute Abschirmung sollte das
» sein. In dem Wickel waren die restlichen Kabel vereint. Ein Draht war blank
» und sollte für durchgehende Masseverbindung sorgen. Aber der Draht war
» nirgends angelötet, damit war der Aluwickel auch nirgends mit Masse
» verbunden. Wirkungsvolle Abschirmung geht anders. Dazu bestand dieser Draht
» aus genau 14 einzelnen Stückchen, irgendwie Resteverwertung?
»
» Jetzt konnte ich die einzelnen Adern auseinandernehmen.
»
»
»
» Schwarz und Rot sind Videokabel. Gutes Kupfergeflecht drumrum, für jede
» Videoleitung extra. So macht man das richtig. Die graue Leitung war für
» Audio. Vier Kabel drinne, also Stereosignal für rein und raus. Ein einziger
» Aluwickel drumrum und ein (tatsächlich) durchgehendes blankes Kabel zur
» Masseverbindung bilden die Abschirmung. Man kann das so bauen, besser wäre
» es wirklich hier jede Leitung separat zu schirmen. Orange (Daten Pin 10)
» und Blau (Austastsignal) sind separat geschirmt. Der dünne orange Draht war
» die AV-Schaltleitung. Verbunden mit den Blechen der Stecker war Masse. Mehr
» Kabel sind nicht beschalten.
»
» Fazit:
» Was bedeutet nun Vollverschaltung? Egal, das Kabel hat seinen Dienst getan.
» Kann natürlich sein, das ich beim gewaltsamen Öffnen ein Kabelchen
» abgerissen habe. Doch bei den 21 Anschlüssen eines Scartsteckers habe ich
» nur 9 Kabel gefunden und 5 Masseleitungen. Die Masseleitungen waren alle
» miteinander verbunden. Komisch…
» Ich hätte vor dem Auseinandernehmen nochmal das komplette Kabel durchmessen
» sollen, habe ich leider nicht gemacht.
»
» Aber es ist doch schön, mal sowas im Einzelnen zu sehen. Im Gegensatz zu
» dem demontierten Kabel habe ich schon Scartverbindungen gefunden, wo die
» Leitungen komplett ohne Schirm in einer PVC-Hülle lagen. Andere Kabel
» hatten wenigstens um alle Leiter zusammen einen einzigen Schirm. Viele
» Hersteller löten die Kabel nicht an die Anschlüsse, sondern crimpen oder
» schweißen diese an. Wieder andere Hersteller nehmen schraubbare Stecker und
» lassen die Kabel in Fernost billig zusammenlöten. Da gibts echt
» abenteuerliche Fabrikate. Dann gibts noch Kabel, welche minimal verschalten
» sind, also nur in einer Richtung funktionieren (Wiedergabekabel).
»
» LG Sel

https://de.wikipedia.org/wiki/SCART

das Schlimmste war, dass die Stecker keine Verriegelung hatten. Haste alles richtig angeschlossen hat sich beim Hinterschieben der Glotze der Stecker mit dem dicken Kabel wieder gelöst.



Gesamter Thread:

Scartkabel demontiert, kleiner historischer Rückblick ;-) - Sel(R), 19.03.2018, 17:07
Scartkabel demontiert, kleiner historischer Rückblick ;-) - Jüwü(R), 19.03.2018, 17:17