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Netztrafo (Theorie) (Elektronik)

verfasst von xy(R) E-Mail, 03.01.2018, 17:46 Uhr

» betreibe ich einen Netztrafo im Leerlauf, so ist der ja im Prinzip nichts
» weiter als eine kräftige Induktivität mit Eisenkern bei 50Hz AC-Spannung.
» Wenn ich mich richtig an Physik in der Schule erinnere (ist ja Jahrzehnte
» her!), so ist der entstehende Primärstrom eine Folge der Verluste des
» Eisenkerns (also dessen Ummagnetisierungen).

Nein, der Strom fließt entsprechend Spannung und Impedanz. Die Wirkleistung entsteht hauptsächlich durch die Ummagnetisierungsverluste, aber auch etwas durch die ohmschen Verluste im Kupfer.


» Belaste ich den Trafo
» sekundärseitig, so sinken die Eisenverluste.

Ja, weil am ohmschen Widerstand der Primärwicklung Spannung abfällt, und dadurch die effektive Spannung an der Spule sinkt.


» Der nun ansteigende
» Primärstrom ist eine direkte Folge der Leistungsentnahme aus der
» Sekundärspule, zzgl. der Kupferverluste. Alles natürlich innerhalb der
» Betriebsparameter des Trafos.

Ja.


» Bei meinem großen Trafo (knapp 800VA, LL-Eisenblechkern) machen sich im
» Leerlauf diese Eisenverluste durch Wärme bemerkbar. Ab 200V etwa erwärmt
» sich der Trafokern fast unmerklich, ab 220V wird der Kern deutlich wärmer.
» Höhere Spannungen kann ich nur testweise kurz anlegen, ich will den Trafo
» nicht zerstören. Ausgelegt ist der Trafo für 220V Netzspannung. Ja, er ist
» ein betagtes Modell.
»
» Ich habe mal meine Meßwerte grafisch dargestellt:
»
» Sieht schon richtig lehrbuchmäßig aus diese Kurve. Wenn ich die Kurve
» betrachte, so schließe ich daraus, das der Trafokern im Leerlauf bereits in
» die Sättigung getrieben wird. Also ab dem Punkt, wo der Strom deutlich
» nichtlinear nach oben geht. Sehe ich das richtig?

So richtig geht der noch nicht in Sättigung, das sähe noch steiler aus. Ich halte das für einen LL-Kern für soweit normal.

» Mir fehlts noch an einer guten Last (schließlich kann der Trafo 16A
» liefern), bin da immer noch am Bauen. Mir stellt sich nämlich eine Frage.
» Wenn ich den Trafo mit konstantem Strom sekundärseitig belaste, wird dann
» der Primärstromanstieg ein wenig linearer (natürlich mit wesentlich höheren
» Strömen als beim Diagramm)?

Klar wird der linearer, du schaltest ja einen Verbraucher parallel. Ist wie bei der Linearisierung einer NTC-Kennlinie.


» Ist ein wenig theoretisches Rumdenken, aber so ganz unnütz stelle ich mir
» das nicht vor. Auch wenn man heute mit Netztrafos eher weniger zu tun hat,
» seitdem es Schaltnetzteile für fast jede Anwendung gibt.

Es schadet nicht den Transformator verstanden zu haben. Ich hab schon Hochschullehrer erlebt, die den in der EM-Vorlesung falsch erklärt haben.



Gesamter Thread:

Netztrafo (Theorie) - Sel(R), 03.01.2018, 17:29 (Elektronik)
Netztrafo (Theorie) - xy(R), 03.01.2018, 17:46
Netztrafo (Theorie) - Sel(R), 03.01.2018, 18:16
Netztrafo (Theorie) - xy not at home, 03.01.2018, 18:49
Netztrafo (Theorie) - JBE, 03.01.2018, 18:06
Netztrafo (Theorie) - Sel(R), 03.01.2018, 19:26
Netztrafo (Theorie) - JBE, 03.01.2018, 19:49
Netztrafo (Theorie) - Sel(R), 04.01.2018, 17:24
Netztrafo (Theorie) - xy(R), 04.01.2018, 17:47
Netztrafo (Theorie) - Sel(R), 04.01.2018, 18:14
Netztrafo (Theorie) - xy(R), 04.01.2018, 18:26
Netztrafo (Theorie) - Sel(R), 04.01.2018, 18:45
Netztrafo (Theorie) - JBE, 04.01.2018, 21:17
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Netztrafo (Theorie) - JBE, 04.01.2018, 21:45
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Netztrafo (Theorie) - Sel(R), 05.01.2018, 09:46
Netztrafo (Theorie) - Sel(R), 05.01.2018, 10:03