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ungeliebte Netzspannung... (Elektronik)

verfasst von cmyk61(R) E-Mail, Edenkoben, Rheinland Pfalz, 27.11.2017, 12:47 Uhr

LIeber Sel,

zäume das Pferd etwas anders auf.

Es geht nicht wirklich darum, irgendwelche Vorschriften zu erfüllen, sondern vielmehr darum, Schutzziele zu definieren und Schutzmaßnahmen zu treffen.
Das Stichwort hierzu lautet:


Gefährdung ermitteln


"normaler" Schrumpfschlauch ist ebesowenig ein sicheres Mittel um einen Leiter (230V etc.) zu ISOLIEREN wie Isolierband.
Die Durchschlagsfestigkeit von Schrumpfschlauch, aber auch die Materialparameter was eine Durchdringung angeht, sind nur bedingt für 230V isolierung tauglich - falls überhaupt.
Immerhin sind da Spitzenspannungen zu kalulieren.
Sowas bekommt man bei Kursen für AuS eingebläut!!!

Und wenn Du die Gefährdung ermittelt hast, kannst Du an die notwendigen und sinnvollen Maßnahmen gehen. Neben isolieren ist zB auch ein unbeabsichtigtes Lösen der Verbindungen zu beachten, Adern mit Kabelbindern zu fixieren, Scheuerstellen zu beseitigen und und und. Hilfreich ist es, sich mal die Innereien von Konsumergeräten unter diesen Gesichtspunkten zu betrachten.

Ich bin mir sicher, dass Du das schon mal gemacht hast - aber jemand der hier unbedarft mitliest, hat das vielleicht nicht ;-)

Ach ja, die Annahme, dass nur DU die Geräte benutzt, darf Dich nicht in der Sicherheit wiegen, dass nicht irgendein "Bastler" IRGENDWANN mal Dein Gerät in die Hand bekommt.
Bedenke einfach: auch wenn DU nur das Gerät verwendest, wird ein grün-gelber Draht niemals AUßenleiter, INnenleiter oder sonstwas sein. Er ist immer der Schutzleiter oder Pot-Ausgleichsleiter.
UNd was, wenn DU einfahc mal nicht dran denkst, dass Du hier oder dort was unübliches verbastelt hast?
Hinweisschilder machen zusätzlich Sinn. Und Verschraubung mit Spezialschrauben...

Herzliche Grüße

Ralf
»
» wenn ich so meine Geräte bastele komme nicht immer umhin auf Netzspannung
» (eben aus der Steckdose) zu verzichten. Jetzt könnte ich hunderte von
» Vorschriften studieren, mir einen entsprechenden Meßpark zulegen, nur um
» meine Geräte nach gesetzlichen Vorschriften tauglich zu machen. Ist aber
» völlig übertrieben. Zumindest für die Geräte, die ich in meiner
» Miniwerkstatt selbst benutze. Aber soweit sicher sollten die Teile trotzdem
» sein.
»
» Einfachste Lösung: Industrielle Netzteile verwenden. Aus die Maus. Damit
» arbeiten meine Geräte mit Kleinspannung und die Probleme sollten aus der
» Welt sein. Zumindest wenn die Steckernetzteile (oder auch
» Notebooknetzteile) richtig gebaut wurden.
»
» Wenn ich nun aber doch mal einen Trafo etc. ins Gerät bauen muß oder sich
» Relais oder Elektronik in direkter Verbindung mit Netzspannung befinden, so
» sollte drinnen wirklich so gut wie möglich alles stimmen. Ich zähle einfach
» mal auf, wie ich das mache:
»
» - netzspannungsführende Leitungen bekommen zusätzlich einen
» Schrumpfschlauch als zweite Isolierung drüber
» - Lötanschlüsse an Trafos etc. werden mittels Schrumpfschlauch soweit wie
» möglich isoliert
» - Leiterplatten (Lochraster bei mir) mit Netzspannung sind möglichst
» separat aufgebaut
» - je nach Erfordernis (Isolierabstand, Gehäuseabstand, Kriechstrecken)
» bekommen die Leiterplatten auf der Leiterseite eine Plastikfolie aufgelegt
» - Kriechstrecken mindestens 5mm auf Leiterplatte oder mehrere Lötaugen
» dazwischen oder Lötaugen wegkratzen
» - Netzschalter werden reichlich dimensioniert (Strombelastung) und wenn
» möglich Schrumpfschlauch drüber
» - ist zu wenig Platz für stabilen und großen Netzschalter, so wird die
» Netzspannung über ein Relais geschalten
» - im Gerät ist eine Feinsicherung in der Netzzuleitung, wenns passt noch
» ein Varistor als einfacher Überspannungsschutz
» - Schutzkontakt nur wenn notwendig (Metall am Gehäuse)
»
» Klar ist auch der allseitige Berührungsschutz und das netzspannungsführende
» Bauteile (u.a. auch Schalter, Potis...) für Netzspannung geeignet sein
» müssen. Idiotensichere Geräte baue ich nicht. Und ich benutze die Geräte
» auch nur selbst, weiß also was Strom macht und was das Gerät liefert oder
» tut oder für welchen Zweck es da ist.
»
» Gibts noch grundsätzlich etwas zu beachten, wo ich jetzt grade nicht
» hindenke?
»
» LG Sel



Gesamter Thread:

ungeliebte Netzspannung... - Sel(R), 27.11.2017, 12:11 (Elektronik)
ungeliebte Netzspannung... - olit(R), 27.11.2017, 12:34
ungeliebte Netzspannung... - cmyk61(R), 27.11.2017, 12:47
ungeliebte Netzspannung... - Sel(R), 27.11.2017, 13:26
ungeliebte Netzspannung... - cmyk61(R), 29.11.2017, 16:37
ungeliebte Netzspannung... - Sel(R), 29.11.2017, 19:53
ungeliebte Netzspannung... - bigdie(R), 29.11.2017, 22:18