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mein Netzteil (irgendwie die fünfte Frage dazu...) (Elektronik)

verfasst von Hartwig(R), 02.08.2017, 19:26 Uhr
(editiert von Hartwig am 02.08.2017 um 19:46)

Hallo Sel,
das ist eine typische einfache und robuste Netzteilschaltung. Nur diese Art der Strombegrenzung, in der über ein oder zwei Transistoren an einem Shunt dem Regler der "Saft" abgedreht wird, ist eigentlich kein elegantes Konzept für ein Netzteil mit einstellbarer Strombegrenzung.

Bei den Drehschaltern gibt es ja zwei Arten: "Break before make" oder "make before break" auf die Kontaktgabe bezogen. Du hast halt "break before make", aber viel besser wäre die andere Version auch nicht. Ich würde am ehesten mit Reihenwiderständen als Shunt arbeiten (bei offenem Schalter wird auf den kleinsten einstellbaren Strom begrenzt). Das sollte je Widerstand mit 2, max. 3 Werten zu machen sein, auf das Prozent genau kann so ohnehin schwer werden.

Bereits vor einigen Wochen tauchte hier ein Thema mit Relaiskontakten im Leistungsstromkreis auf - Gerald postete einige Beispiele zu Übergangswiderständen von Schaltern und Relais (wenn ich mich recht erinnere). Wenn ich die Übergangswiderstände ins Verhältnis zu einem 0,2 Ohm-Shunt setze, sieht man das Problem. Zwar gleicht die Spannungsregelung den Abfall am Shunt in Bezug auf die Ausgangsspannung aus, aber dafür wirkt der Spannungsabfall an den Kontakten direkt auf die Strombegrenzung. Eine gute Stromregelung bzw. Strombegrenzung nimmt das Signal von einem festen Shunt, die Anpassung erfolgt dann im unkritischen Bereich, getrennt vom Lastzweig. Für mich wäre ein Schalter am Shunt keine Lösung. Dann eher den Shunt so lassen, den Spannungsabfall per Regler mit OPV vernünftig zum Steuern des Längstransistors nehmen. Du hast ja noch Platz auf der Platine ;-) - und das wäre wohl meine Antwort auf Deine Frage im vorherigen Posting ....
Grüße
Hartwig

Nachtrag:
Um Deine anderen Fragen zu beantworten: eine negative Hilfsspannung kann schon sinnvoll sein. Besser wäre es, die Masse des Laststromkreises von der der Regelung zu trennen - so wie es in Labornetzgeräten oft gemacht wird. Für die Regelung ist oft die +-Schiene im Leistungskreis die Masse bzw. "dicht" an der Masse. Die Regelung hat dann "ganz normal" ihre positive und negative UB.
Bei Planung eines solchen Projektes wähle ich immer zuerst eine sehr schematische Lösung bestehend aus Blöcken wie Spannungsversorgung, Stellglied, Regler, Referenz etc. mit grundlegenden Schaltungseinzelheiten. Dann kommt die Umsetzung, meist mit deutlichen Vereinfachungen. Das ist besser als hinterher "anzustricken" oder bestehende Konzepte "aufzumotzen" (wobei sich das zuweilen regelrecht anbietet!).



Gesamter Thread:

mein Netzteil (irgendwie die fünfte Frage dazu...) - Sel(R), 02.08.2017, 18:07 (Elektronik)
mein Netzteil (irgendwie die fünfte Frage dazu...) - Hartwig(R), 02.08.2017, 19:26