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Rauscharmer OpAmp rauscht mehr als Standardtyp. Warum? (Schaltungstechnik)
» Ein TL062 mit 42nV/Wurzel (Hz) rauscht minimal.
» Ein NE5532 mit 5nV/Wurzel (Hz) und 0,7pA/Wurzel(Hz) rauscht deutlich mehr.
»
» Da die obige Schaltung relativ niederohmig ausgelegt ist, ist ein OpAmp mit
» FET-Eingängen (TL062) hier eigentlich fehl am Platz.
Falsch! 47 k-OHm sind deutlich zuviel beim NE5532 oder NE5534, weil der so genannte äquivalente Rauschstrom am Opamp-Eingang zu hoch ist, der in diesen 47k-Widerstand rein fliesst und die zusätzliche Rauschspannung verursacht. Dieser rauscharme bipolare Opamp eignet sich nur dann wenn die Quellimpedanz maximal im unteren 100-Ohm-Bereich liegt. Z.B. eine dynamische Tonquelle, wie Pickup oder Mikro.
» Daher wollte ich den durch den NE5532 ersetzen, um weniger Rauschen zu
» haben.
» Ich habe aber mit dem NE5532 fast 10dB mehr Rauschen. Wo liegt der
» Denkfehler?
Siehe oben...
Die Wahl des TL062 als JFET-Opamp ist natürlich denkbar schlecht. Nimm den TL071 der etwa 20nV/Wurzel (Hz^-2) hat. Es gibt moderne MOSFET-Opamps die sogar deutlich unter der 10nV-Grenze liegen. Das war lange Zeit nicht möglich. Typen weiss ich leider nicht auswendig.
Der TL061 ist die Lowpower-Version des TL071. Und da genau da drin liegt die Crux. Man kann nicht beides haben, wenig Leistungsverbrauch und wenig Rauschen. Es gibt von TI eine OPamp-Familie die Excalibur heisst. Da gelang es solche Antagonisten etwas einzuschränken.
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Gruss
Thomas
Buch von Patrick Schnabel und mir zum Timer-IC NE555 und LMC555:
https://tinyurl.com/zjshz4h9
Mein Buch zum Operations- u. Instrumentationsverstärker:
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