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Röstigraben 4.0 und Tannhäuser (Elektronik)

verfasst von schaerer , Kanton Zürich (Schweiz), 29.07.2015, 08:50 Uhr

» Oh oh, Wagner....? War der nicht Verfechter des Antisem...äh, lassen wir
» das.

Wieso. Erst damit anfangen und dann den Schwanz einziehen? Ich denke Deine Formulierung passt nicht so recht. Ich habe selbstverständlich etliche TV-Dokus gesehen die sich mit dieser Epoche und der Kunst befasst, aber dass Wagner ein VERFECHTER selektiv betreffs jüdischer Kultur war, ist mir neu.

Richtig ist aber, dass in der Zeit der arroganten Ausbeutungskultur - genannt Koloniaismus, ein starker allgemeiner Anti-Rassismus herrschte. Betroffen war da laengst nicht nur das Semitische. Ich persönlich verurteile all dies gleichermassen. Das soll heissen, ist man gegen den Antisemitismus, muss man man, um glaubhaft sein zu können, auch gegen jede andere Form von Völker- und Rassendiskriminierung sein. Darauf lege ich grossen Wert.

Alle menschlichen Kulturen sind absolut gleichwertig!

Wichtig scheint mir auch, dass man alles aus der Zeitepoche betrachten und verstehen muss. Und nein, das bedeutet trotzdem nicht, dass man weniger kritisch mit dem Problem umgeht.

Ich verurteile einerseit selbstverständlich den Massenmord an den Juden, aber im gleichen Masse den Genozid der Türkei an den Kurden oder die USA am laotischen Volk so zwischen Mitte der 1960er bis 1970er-Jahren. Mit dem Massenaufgebot von US-Bombern über ziviles Gebiet wurden rund 50 Mio Laoter umgebracht. Die offiziellen Medien schweigen das sehr gerne tot und doch hat ARTE-TV vor etwa zwei bis drei Jahren eine ausführliche Dokusendung ausgestrahlt. Wenn Du Beweise haben willst, so bitte ich Dich sehr höflich darum, Dich bei ARTE zu erkundigen. Man wird Dich bestimmt gerne informieren.

Kommen wir zurück in die, nennen wir sie mal die postromantische Epoche, die aus den bereits genannten Gründen mit christlich/weisshäutigem missionarischen Auserwähltheitswahn versaut war und darum die Schwarzen, die Juden, die "Indianer" und viele andere enorm leiden liessen, die nicht in ihr schändliches Paradigma hineinpassten.

Dazu folgender Auszug aus meiner Stromkrieg/Tesla-Seite betreffend des damaligen Zeitgeistes:

"MEINE GROSSELTERN LEBTEN IN DER ZEIT DES EDISON UND TESLA. MEIN VATER ERZÄHLTE MIR WIE SELBSTVERSTÄNDLICH ES ZU ZEITEN SEINES VATERS WAR, DASS MAN IN EINEM GROSSEN GEHEGE IM BASLER ZOO - NOCH HEUTE VON DEN BASLERN LIEBEVOLL ALS ZOLLI BEZEICHNET - NEGERHÜTTEN UND IHRE SCHWARZAFRIKANISCHEN FAMILIEN BEOBACHTEN KONNTE. NIEMAND NAHM ANSTOSS DARAN. MAN EMPFAND ES DAMALS IN DER ZEIT DES KOLONIALISMUS NICHT ALS RASSISTISCH, ALS MAN DIE FARBIGE RASSE NÄHER DEN TIEREN ALS DEN MENSCHEN ZUORDNETE. ZUM GLÜCK HAT SICH DIES BIS HEUTE DRASTISCH GEÄNDERT."

» Nimm einen 555, am besten einen violetten, und lass ihn einen von
» 20...20000 Hz gewobbelten und PW-modulierten Ton erzeugen, etwas
» verstärken, so auf ca. 5 Watt und dann auf die Ohren, links und rechts mit
» sich langsam ändernder Phasendifferenz wegen des Stereoeffekts. Der
» Tannhäuser samt Sängerkrieg hat keine Chance mehr. Und der nachfolgende
» Tinnitus lässt dich auch an ganz was anderes denken. Den Erfahrungsbericht
» darfst du gern in einen Minikurs packen. Erst den technischen Teil, dann
» ein medizinisch geprägtes Resümee.

Du hast Kenntnisse von Wagners Musik, die ganz typisch einseitig ist. Hoer doch mal in einer ruhigen Stunde in Tristan und Isolde, insbesondere in Sequenz "Der Liebestot", hinein. Ich denke es wird Deinen Horizont erweitern. Genau das selbe gilt übrigens für die Symphonie Fantastique von Hector Berlioz, der etwa 30 bis 40 Jahre vorher, in der Epoche der Hochromantik lebte und dies in dieser Symphonie zum Ausdruck brachte, - exzellent.

Man kann es nämlich auch so sehen, dass das Nazi-Dreckpack Wagnermusik für ihre eigenen verderblichen ideologischen Zwecke misbrauchte.

Ich komme zum Schluss. Ich gehöre nicht zu den Zeitgenossen, die einfach so alles auf den selben Mist werfen. Wenn sich jemand antirassistische/kulturelle (der Antisemitismus ist Teil davon) äussert, dann verurteile ich das. Hat der selbe Mensch in der Kunst Hervorragendes geleistet, dann schätze ich das ebenso. Ob man da mit mir nicht der selben Meinung ist, ist mir egal.

Damit ist zu diesem Thema aus meiner Sicht alles gesagt. Ich werde nicht weiter antworten.

--
Gruss
Thomas

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Mein Buch zum Operations- u. Instrumentationsverstärker:
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