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"Störimpulse" eines Schaltnetzteile (Elektronik)

verfasst von schaerer(R)  E-Mail, Kanton Zürich (Schweiz), 20.04.2015, 20:02 Uhr

» » » Die Ausgangsspannung soll ordentlich stabil sein.
» »
» » Was willst du denn damit anfangen?
»
» Ist nur so ein Gedanke. Jedes Schaltnetzteil ist irgendwie Störfaktor.
» "Saubere" Gleichspannung kommt da nicht immer. Egal ob 2 oder 20 Ampere.
» Kann man das mit einem Längsregler hinbiegen, oder reicht der die Störungen durch?

Ich schliesse mich der Antwort von Hartwig an und male zur Ergänzung ein wenig den Teufel an die Wand. Das schadet nichts, wenn man so etwas liest, auch wenn es in Deiner Anwendung als übertrieben erscheint. In einer andern Anwendung mit Schalt- und Linearregler in Kompostion, kann Dir dieser Teufel nützlich sein. ;-)

So ein Längsregler enthält eine Verstärkerschaltung (Regelverstärker) und dieser hat eine Grenzfrequenz, gegeben durch eine Frequenzgangkompensation, damit die Regelschaltung überhaupt stabil arbeiten kann und nicht oszilliert. Wenn da steilflankige Störspannungen (sie zeigen sich als ganz feine Nadelimpulse) zum Längsregler gelangen, dann gelangen diese praktisch unverändert zum Ausgang. Der Regel-Verstärker macht da schlichtweg einfach nicht mit. Für solche Impulsflanken kommen keramische Abblockkondensatoren (Kerkos) zum Einsatz, - am Ein- und Ausgang.

Aber diese Massnahme hilft auch nur dann deutlich, wenn beim Schaltungsentwurf darauf geachtet wird, dass es zu keinen GND-Loops kommt und parasitäre noch so kleine Kapazitäten zwischen dem Eingang- und Ausgangsbereich möglichst vermieden werden. Dies muss man vor allem dann intensiv berücksichtigen, wenn Schaltregler und Linearregler nahe beieinander sind.

Neben diesen steilen Flanken hat der Schaltregler am Ausgang auch eine Frequenzkomponente aus dem Schaltvorgang (Rippelspannung). Da gibt es grosse Unterschiede. Schaltregler die mit nur 20 kHz schalten (eher ältere Typen) bis etliche 100 kHz und mehr sogar.

Auch schon bei diesen Frequenzen kann man sich nicht nur auf die Regeleigenschaften verlassen - überhaupt nicht in der 100kHz-Region. Und deshalb muessen dort wo die Kerkos (Region: 100 nF) sind, parallel auch Elkos (Region: 100 µF) geschaltet werden. Also die passive Filterung spielt da eine signifikante Rolle!

Ich hoffe, dies hilft Dir weiter...

--
Gruss
Thomas

Buch von Patrick Schnabel und mir zum Timer-IC NE555 und LMC555:
https://tinyurl.com/zjshz4h9
Mein Buch zum Operations- u. Instrumentationsverstärker:
https://tinyurl.com/fumtu5z9



Gesamter Thread:

"Störimpulse" eines Schaltnetzteiles.... - Sel(R), 20.04.2015, 14:46 (Elektronik)
"Störimpulse" eines Schaltnetzteiles.... - xy(R), 20.04.2015, 14:53
"Störimpulse" eines Schaltnetzteiles.... - Sel(R), 20.04.2015, 15:21
"Störimpulse" eines Schaltnetzteiles.... - Hartwig(R), 20.04.2015, 19:37
"Störimpulse" eines Schaltnetzteile - schaerer(R), 20.04.2015, 20:02
"Störimpulse" eines Schaltnetzteile - bigdie(R), 20.04.2015, 20:25
"Störimpulse" eines Schaltnetzteile - Hartwig(R), 20.04.2015, 22:06
Danke :-) - Sel(R), 21.04.2015, 08:55