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Schülerprojekt 9 Klasse (Elektronik)

verfasst von cmyk61(R) E-Mail, Edenkoben, Rheinland Pfalz, 09.09.2014, 08:40 Uhr
(editiert von cmyk61 am 09.09.2014 um 08:44)

Hi Gerald,

3-4 Monate lang 1 Doppelstunde wöchentlich - etwas schieben ist immer drin, vor allem wenn sich die Themen überschneiden.
Der 1/3 des Unterrichts geht für ein Projekt Natur und Energie drauf, ein weiteres drittel für Holzwerken.

Den Erstkontakt mit dem Löten haben die Knilche bald beim "Auslöten". Ich habe etliche Ausschlacht-Leiterplatten organisiert. Die Acht-Klässler hatten teils einen Wettbewerb draus gemacht, soviele Bauteile als möglich intakt auszulöten.

Ich habe seinerzeit in der Ausbildung nicht mit Drahtmodellen begonnen, sondern mit dem Anlöten von Schaltdraht an Lötstreifen, an Flachrelais48 etc erlernt.
Meiner Ansicht nach ist das die sinnvollere Alternative. Denn in der Praxis lötet man eher KEINE Drahtmodelle und muss nicht auf die spezifischen Probleme bei dieser Aktion achten: aufweichen der nächstgelegenen Lötstellen, gerade gebogene Drähte...
Beim Schaltdraht anlöten an eine Lötleiste kann man hervorragend die themischen Zusammenhänge an den Kunststoffisolationen (beim zu langen "Schmurgeln";) erarbeiten. Die Isolation schmilzt, zieht sich zurück und verbrennt wenn man Mist baut. Aber Lötleisten sind robust, so dass nur der Draht als Verbrauchsmittel anfällt. Besser als ne PCB zu killen. Die Finger werden so oder so heiß. Beim Auslöten steht "zerstörungsarm" im Fokus. Da es sich aber eh um Schrott handelt...
Aber auch hier kann man zügig thermische Zusammenhänge erkennen, das Flussverhalten von Lot beim aufschmelzen, den Nutzen von Fluxer, die Wärmeleitfähigkeit großer Bauteile und Cu-Flächen ohne dass neue Bauteile drauf gehen.
Fakt ist, dass es nur Technikunterricht sein wird und keine Ausbildung im E-Bereich - auch wenn ich das durch meine Mitarbeit ein wenig forciere. Aber womöglich finden sich ein oder mehrere junge Menschen deren Interesse an Elektronik ich dadurch wecken kann.
Den diesbezüglichen Lehrplan werde ich besorgen. Das krasse jedoch ist, dass es zB ganze Klassen gibt, die NULL Bezug zu irgendwelchen Technik-Dingen haben und auch nicht haben wollen. Entsprechend ist die Motivation. Andere Klassen waren mit Begeisterung dabei. Mal sehen wie die aktuellen 9er drauf sind.

Gruß
Ralf



» Wie lange dauert so ein Technikunterricht aufs Jahr
» gesehen, zB. das ganze Jahr. ein, zwei mal wöchentlich?
»
» Gibt's denn einen Lehrplan?
» - hast du einen, den du mal posten kannst?
»
» Ich kann mich zB. daran erinnern, dass wir Lötübungen an einem Draht-Gitter
» begonnen haben.
» Das Gitter war ein blanker Schaltdraht, aus einer 0,6er Leitung, oder
» einfach blanker Draht.
» Auf einem Holzrahmen hatten wir vorbereitend das Gitter geflechtet.
» --oben--unten--oben--unten--- wie ein Pullover gestrickt.
» einfach mehrere Drähte im 1..2 cm Abstand nebeneinander.
» Die schönsten Kreuzpunkt-Lötungen wurden gelobt, und
» verkürzten die Lötübung von den Wochen auf Tage.
» Diese Lötübungen dauerten einige Tage, Wochen.
» Dann gingen wir auf Lötösen, bzw. Lötstifte los.
»
» --> Der Lötpunkt darf kein Zinnbergwerk (oben flach, unten langer Tropfen
» runterhängend) sein,
» noch dass Drähte am Kreuzpunkt durchbrechen, ganz durchscheinen,, etc...
» Sie müssen saubere Ellipsen - bzw. Linsen förmige Lötkegel, -Augen sein.
»
» Dann anschließend mussten wir isolierte Drähte anlöten,
» ohne, dass die Isolation zu sehr zurückläuft, oder gar
» anbrutzelt.
» Die Drähte mussten dann ordentlich von der Lötfahne weg
» in einer schönen "Pfeife" ausgerichtet werden.
» In einem Lötöse dürfen maximal 2 Drähte sein.
» Das Ausrichten war die Qual der Wahl und wurde rrecht streng beurteilt.
» Gleich lange Drähte und so derartig parallel gefügt,
» dass kein Knick, oder gar ein Spalt zwischen den Drähten
» verbleibt. Draht neben Draht! Oder, Draht über Draht!
» Beide Enden mußten gleich lang abisoliert und parallel
» flach anliegend angelötet werden.
» Also, die Drahtspitzen durften unter dem Lot nicht unterschiedlich lang
» sein.
» Auch hier musste das Lötauge eine schöne Linsenform
» ergeben, kein Zinnbergewerk, oder kalte Lötstelle.
»
» Solche Lötübungen dauern dann schon ihre Zeit, so ein
» 1.Semester, damit es was ordentlich gleichschaut.
»
» Dann kamen die Relais, Relais-Schaltungen dran, die
» auf Gestellen montiert und mit schön geformten
» Drahtverbindungen verbunden wurden.
» Die Schaltung musste selbstverständlich auch funktionieren.
» Wer als Erster fertig war, wurde gelobt, bekam
» Zuckerl, wie zB. etwas eigenes, für sich zu bauen.
»
» Sonst, später.... naja, der Lehrplan...
»
» Grüße
» Gerald
» ---



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