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Patrick Schnabel(R)

E-Mail

02.07.2007,
13:45
 

Bedenkliche Entwicklungen (Elektronik)

In den letzten Wochen, eigentlich Monaten, konnte ich im
Diskussionsforum äußerst bedenkliche Entwicklungen feststellen.
Dort und auch bei mir per E-Mail schlagen immer wieder Postings
von Leuten auf, die absolut Null Ahnung von dem haben, was sie
da machen sollen. Häufig hört es sich so an, als ob da jemand
eine Aufgabe in der Schule oder Ausbildung bekommen hat, für die
er überhaupt nicht die Grundlagen hat, um sie lösen zu können. In
solchen Fällen muss dann das Internet herhalten. Nur dummerweise
stehen dort die Fragen auch nicht so, wie sie ursprünglich
gestellt wurden. Wenn derjenige die Fachbegriffe nicht kennt,
dann wird er mit Google auch nichts finden. Die Gründe, warum das
sich in den letzten Wochen gehäuft hat, liegt mit Sicherheit
daran, dass das Schuljahr zu Ende geht und die eine oder andere
Abschlussarbeit bevorstand und noch schnell versucht wird Wissen
in die Köpfe zu pumpen. So gesehen wiederholte sich das Spiel aus
den letzten Jahren in diesem Jahr wieder. Ich sehe es jetzt schon
kommen. Im Herbst tauchen im Elektronik-Forum dann wieder viele
Auszubildende auf, die an der Elektronik verzweifeln oder sogar
scheitern.

Was ich jedoch noch viel bedenklicher empfinde, das habe ich in
Gespräche mit den Betroffenen, die sich per E-Mail bei mir gemeldet
haben, herausgefunden. Es scheint Tatsache zu sein, dass die
elektronischen Grundlagen gar nicht mehr richtig gelehrt werden.
Die jungen Leute scheitern schon bei den einfachsten Fragen und
Aufgaben. Und, sie sind nicht in der Lage aus einem Text, der die
Antworten auf die Frage oder Begriffsdefinitionen enthält, das
Wissen herauszuziehen. Sich selbst etwas beizubringen ist nichts
jedermanns Sache. Doch scheinbar wird das heute in der Schule und
in der Ausbildung vorausgesetzt. Die Lehrer sind aufgrund des
Drucks den Lehrplan durchzupauken gar nicht in der Lage den Schüler
etwas richtig beizubringen. Der Faktor Zeit ist einfach nicht
vorhanden.
Scheinbar ist es auch so, dass die Lehrer die Antworten selber
gar nicht wissen bzw. überhaupt nicht erklären können. Wie soll
ein Schüler in der Lage sein sich eine Antwort zu suchen, wenn er
die absoluten Grundlagen nicht beherrscht?

Was ich von den Schülern und Azubis, die den ELKO Newsletter lesen,
wissen möchte: Wie läuft das in der Schule oder in der Ausbildung?
Bekommt Ihr genug Zeit, um die Grundlagen der Elektronik zu erlernen?
Und nimmt sich der Lehrer oder Ausbilder genug Zeit um seine
gestellten Fragen und Aufgaben anschließend zu erläutern?

--
Gruß von Patrick

https://www.elektronik-kompendium.de/

Neuling(R)

13.07.2019,
07:05

@ Patrick Schnabel

Bedenkliche Entwicklungen

» In den letzten Wochen, eigentlich Monaten, konnte ich im
» Diskussionsforum äußerst bedenkliche Entwicklungen feststellen.
» Dort und auch bei mir per E-Mail schlagen immer wieder Postings
» von Leuten auf, die absolut Null Ahnung von dem haben, was sie
» da machen sollen. Häufig hört es sich so an, als ob da jemand
» eine Aufgabe in der Schule oder Ausbildung bekommen hat, für die
» er überhaupt nicht die Grundlagen hat, um sie lösen zu können. In
» solchen Fällen muss dann das Internet herhalten. Nur dummerweise
» stehen dort die Fragen auch nicht so, wie sie ursprünglich
» gestellt wurden. Wenn derjenige die Fachbegriffe nicht kennt,
» dann wird er mit Google auch nichts finden. Die Gründe, warum das
» sich in den letzten Wochen gehäuft hat, liegt mit Sicherheit
» daran, dass das Schuljahr zu Ende geht und die eine oder andere
» Abschlussarbeit bevorstand und noch schnell versucht wird Wissen
» in die Köpfe zu pumpen. So gesehen wiederholte sich das Spiel aus
» den letzten Jahren in diesem Jahr wieder. Ich sehe es jetzt schon
» kommen. Im Herbst tauchen im Elektronik-Forum dann wieder viele
» Auszubildende auf, die an der Elektronik verzweifeln oder sogar
» scheitern.
»
» Was ich jedoch noch viel bedenklicher empfinde, das habe ich in
» Gespräche mit den Betroffenen, die sich per E-Mail bei mir gemeldet
» haben, herausgefunden. Es scheint Tatsache zu sein, dass die
» elektronischen Grundlagen gar nicht mehr richtig gelehrt werden.
» Die jungen Leute scheitern schon bei den einfachsten Fragen und
» Aufgaben. Und, sie sind nicht in der Lage aus einem Text, der die
» Antworten auf die Frage oder Begriffsdefinitionen enthält, das
» Wissen herauszuziehen. Sich selbst etwas beizubringen ist nichts
» jedermanns Sache. Doch scheinbar wird das heute in der Schule und
» in der Ausbildung vorausgesetzt. Die Lehrer sind aufgrund des
» Drucks den Lehrplan durchzupauken gar nicht in der Lage den Schüler
» etwas richtig beizubringen. Der Faktor Zeit ist einfach nicht
» vorhanden.
» Scheinbar ist es auch so, dass die Lehrer die Antworten selber
» gar nicht wissen bzw. überhaupt nicht erklären können. Wie soll
» ein Schüler in der Lage sein sich eine Antwort zu suchen, wenn er
» die absoluten Grundlagen nicht beherrscht?
»
» Was ich von den Schülern und Azubis, die den ELKO Newsletter lesen,
» wissen möchte: Wie läuft das in der Schule oder in der Ausbildung?
» Bekommt Ihr genug Zeit, um die Grundlagen der Elektronik zu erlernen?
» Und nimmt sich der Lehrer oder Ausbilder genug Zeit um seine
» gestellten Fragen und Aufgaben anschließend zu erläutern?

Ist dieser Thread noch aktuell?

--
.... just wanna get mature ...

otti(R)

E-Mail

D,
07.11.2011,
19:32
(editiert von otti
am 07.11.2011 um 20:35)


@ roldor

Bedenkliche Entwicklungen

» Gerade im Fernsehen gesehen:
» Angeblich finden die Firmen
» keine Lehrlinge!
» Komischerweise finden die
» Jugendlichen auch keine
» Lehrstellen. Wir werden doch durch die
Bank(en)
» angelogen und betrogen!!
» Die brauchen doch angeblich
» Indische(oder Chinesische oder sonst woher)
» Ingenieure weil die hier für den Lohn eines
» Friseurs arbeiten! Dann nennen die es
» Fachkräftemangel!

Zu meiner Zeit hieß das: "Mit Abitur am Amboss".;-)

--
Gruß
otti
_____________________________________
E-Laie aber vielleicht noch lernfähig

roldor(R)

Homepage E-Mail

Konstanz,
07.11.2011,
19:24

@ Mat

Bedenkliche Entwicklungen

Gerade im Fernsehen gesehen:
Angeblich finden die Firmen
keine Lehrlinge!
Komischerweise finden die
Jugendlichen auch keine
Lehrstellen. Wir werden
doch durch die Bank
angelogen und betrogen!!
Die brauchen doch angeblich
Indische(oder Chinesische oder sonst woher)
Ingenieure weil die hier für den Lohn eines
Friseurs arbeiten! Dann nennen die es
Fachkräftemangel!

--
Gruß von

* Henry-Roland Dorau * Pf.100431 78404 Konstanz * 0176 29 000 333 * http://sun-innovation.de *

Jov Plo

E-Mail

28.07.2010,
19:05

@ Jürgen B. Kant

Bedenkliche Entwicklungen

im Laufe meines Berufslebens habe ich festgestellt, dass es traurig ist, dass junge Menschen heute viel mehr Wert darauf legen, wie ihr neues Handy/Nintendo/Playstation usw funktioniert, als sich mit der gleichen Intensität mit ihren Beruf zu befassen, der Geld einbringt und nicht Geld kostet. Schade, das diese Teile keine Betriebsstundenzähler eingebaut haben, somit wäre locker nachweisbar, wie lange Zeit damit verbracht wird und mancher wäre negativ verblüfft. Dies ist nur ein Beispiel, wie Zeit sinnlos vergeudet wird, die dann mit hektischem Aufwand versucht wird vor Prüfungen wieder hereinzuholen. Keiner wird dies je zugeben und somit ist es einfach auf einen Nenner zu kommen. Ich muss lernen, ein anderer ist dafür verantwortlich, dass ich es auch kapiere. Wenn es nicht so funktioniert, habe ich ja eine Ausrede und bin somit schuldlos. Fazit: Ich bin immer noch meines Glückes eigener Schmid. Sprich, wer mitarbeitet, sich bemüht und interesse hat, den bringt es voran und derjenige erhält auch immer Hilfe. Wer nichts tut, jammert und die Schuld nur bei anderen sucht, hat zurecht verloren und ich habe kein Mitleid.

tino

02.04.2010,
13:07

@ Patrick Schnabel

Bedenkliche Entwicklungen

Hallo. möchte auch mal was dazu beitragen. Auch mal allg. zur Ausbildung.
ich lerne Mechatroniker, erstes Lehrjahr. ich steh voll hinter der Ausnildung ich kniee mich echte rein, weil es mich interessiert! Aber ich mach auch viel zu hause, weil es eben für meine Begriffe nicht optmal beigebracht wird.
In meiner Firma sind alle wahnsinnig gestresst (wenn man einen Fehler macht oder was zweimal fragt sind die total angenervt und denken wir lernen alles in der Überbetrieblichen Ausbidung die nun eben zu 80% das erste Lj ist. In dem Bildungszentrum sind die (die = die Leute, die sich Ausbilder nennen) zwar alle Facharbeiter + Meister d.h. fachlich sind die schon gut/sehr gut aber das zu vermitteln und die "Menschlichkeit" fehlt. Ich hatte am Anfang mitunter arge Probleme, da ich kein handwerklcihes / technisches Ass und Vergesslichkeits/Konzentrationsprobleme und Versagensängste hatte, aber ich hatte(habe) immer "gute Begeleiter", Ausdauer, Ehrgeiz, Willen/interesse. Das wird nicht geschätzt dort (in der Berufsschule auch nicht) und nicht gefordert auch wenn man darum bittet und erläutert das man es echt lernen will.
In der Elektronik (mit der wir vor kurzem angefangen haben) bekamen wir eine ganz kurze Einweisung und ab da an erfolgt nur noch alles über Arbeitsblätter und die Ausbilder lehnen sich zurück und denken die machen das schon. Es ist zwar auch oft so, das sich die Azubis untereinander Dinge erklären und aich weiterhelfen aber zu aber mir wär es lieber, wenn das Sache der Ausbilder wäre. Wenn man fragen kommt in das Zimmer, muss man lange warten da die Ausbilder untereinader über Privatzeug quatschen, dann wirken sie genervt und ich hab immer das Gefühl, als dumm/begrifsstutzuig dazustehen. Fragen, wie "Können sie mit erklären wie der IC funktioniert" etc. werden dürftig bis garnicht beantwort (nur mit dem Verweis aufs Internet, da steht ja alles...)
Von den Ausbildern würde ich mir wünschen, das sie mehr von sich aus machen (müsste das nicht eig. so sein?) also auf die Azubis zugehen, auch mehr individuell (also jmd. der gut ist, mehr zu fordern und um jmd. der Probs hat, sich mehr zu kümmern) mehr erklären und zeigen. Dass das im Betrib nicht immer geht, kann ich nachvollziehen aber in dem Bildungszentrum wo ja die Ausbilder eigentlich fast ausschließlich dafür da sind....ich versteh es nicht ganz, vielleicht ist ja auch meine Sicht falsch und es ist generelll so mit den Ausbildern...
Ind er Schule wie gesagt auch nicht besser. Dass ich anfangs die Schützschatungen nicht verstanden hab und nachgefragt hab, hat der Lehrer gar nicht verstanden. Es kommt doch sonst auch keiner nach der Stunde zu ihm und fragt etwas...!? Schlauer bin ich nun trotzdem nicht geworden, er meinte nur er müsse zum nächsten Unterricht und das ich mir das einfach nochmal angucken sollte. Generell (das ist meine Meinung) sind dort Theorie und Praxis zu weit entfernt. Die Larbostunden also wo wir Schaltungen aufbauen in der Schul, sind viel zu kurz um lange Erklärungen zu machen oder Probleme zu erklären.
Wenn ich nicht den Ehrgeiz hätte und mich Samstag früh bis mittag/nachmittag vor den PC setzen würde und lernen würde, ich füchte ich würde das alles nicht schaffen.
Generell fehlt mir in der Schule als auch im Bildungszentrum das Angebot für Nachhilfe.
Aber wie gesagt, vllt. sehe ich das alles einfach falsch.
Wollte nur meine Erfahrung übermitteln.
Grüße
Tino Grundig

geralds(R)

Homepage E-Mail

Wien, AT,
24.03.2010,
13:52

@ silent_max

Bedenkliche Entwicklungen

» » Hallo Max!!!
» »
» » KÄMPFE WEITER !!
» » Du machst es echt super gut bis jetzt!!
» » :ok: :ok: :ok:
» »
» » Mit besten Grüßen
» » Gerald
»
» Grad wegen Menschen wie dir mache ich ja weiter. Weißt ja ... Unkraut
» vergeht nicht ;-).

----
:cool:



Nicht mal das bunteste Unkraut vergeht!

gerald
----

--
...und täglich grüßt der PC:
"Drück' ENTER! :wink: Feigling!"

silent_max(R)

E-Mail

24.03.2010,
12:30

@ geralds

Bedenkliche Entwicklungen

» Hallo Max!!!
»
» KÄMPFE WEITER !!
» Du machst es echt super gut bis jetzt!!
» :ok: :ok: :ok:
»
» Mit besten Grüßen
» Gerald

Grad wegen Menschen wie dir mache ich ja weiter. Weißt ja ... Unkraut vergeht nicht ;-).

--
Where is the madness ...

geralds(R)

Homepage E-Mail

Wien, AT,
24.03.2010,
12:19

@ silent_max

Bedenkliche Entwicklungen

» Ich habe lange überlegt, ob ich überhaupt dazu einen Beitrag schreiben
» soll.
»
» Wobei ... es muss ja von denen, die es nicht interessiert, nicht gelesen
» werden.
»
» Als es bei mir darum ging, eine Ausbildung zu machen, habe ich mir damals
» gedacht, dass ich lieber etwas mache, das immer gebraucht wird. Also ging
» ich in die Technik. Zwei Praktikums trieben mich dann in die E-Technik.
»
» Erst in der Ausbildung merkte ich, was es sich zwar gut anhört, aber ich
» mich schon reinkniggeln musste. In der Berufsschule hatte ich Lehrer, bei
» denen man das Zeug eher auswendig lernen musste. Ein Beispiel dazu: Als
» ICs fertig waren, habe ich ausprobiert, es mit eigenen Worten wieder zu
» geben. Es kam eine 6 mit 2 Punkten raus, da ich "nicht das geschrieben
» habe, was wir im Unterricht aufgeschrieben habe.", obwohl das meine
» Banknachbarn anders gesehen haben.
»
» Als es um SPS Programmierung ging, fragte ich im Ausbildungsbetrieb nach,
» ob wir diesbezüglich was machen könnten, da diese Technik im Betrieb
» vorhanden war. "Das wäre interessant" wurde ich auf später vertröstet,
» wobei dies nie zustande kam. In der Schulaufgabe eine 5 mit einem Minus
» bis in´s Nirvana.
»
» In Elektronik hatte ich einen Lehrer, der aus Langeweile am E-Technik
» Studium seinen Dr. in Mathe machte. Er zog den unipolaren Transistor dem
» bipolaren vor, da "dieser leichter zu kapieren ist." Die Lehrbücher waren
» genau umgekehrt. Also ich ihn auf eine Rechenaufgabe ansprach kam die
» Aussage "Jetzt überlade dich doch nicht immer." Wobei Rechenaufgaben im
» Unterricht seltenst gemacht wurde und trotzdem in der Schulaufgabe dran
» kamen.
»
» Also was tun?? Es so gut wie möglich vom Blatt runter kapieren. IHK oder
» anderweitige Kurse waren nicht möglich, da ich auf dem Land lebte und mir
» damals kein Auto leisten konnte und der letzte Bus in Richtung meines
» Dorfes ging um 18:40 Uhr, also vor Beginn der Kurse.
»
» Computer oder jemanden zum Reden hatte ich auch nicht.
»
» Also war selbstbeibringen angesagt.
»
» Mit Folgen, die sich nun wie ein Ratzenschwanz durchziehen.
»
» Was ich nochdazu schade finde, ist die Tatsache, dass es Menschen gibt,
» die augenscheinlich die Weisheit mit Löffeln gegessen haben und dies
» dementsprechend raushängen lassen. Wobei ich nochdazu immer wieder gegen
» dieses Vorurteil, dass ich eben vom Land bin, ankämpfen darf.
»
» "Angriff ist die beste Verteidigung" sage ich mir immer wieder, um doch
» nicht aufzugeben. Und man wird schon ziemlich abgehärtet.
»
» Diejenigen, die mir hier bisher geholfen haben, ein echtes Danke. Ich
» werde am Ball bleiben und nicht aufgeben.
»
» Gruß

---
Hallo Max!!!

KÄMPFE WEITER !!
Du machst es echt super gut bis jetzt!!
:ok: :ok: :ok:

Mit besten Grüßen
Gerald

--
...und täglich grüßt der PC:
"Drück' ENTER! :wink: Feigling!"

silent_max(R)

E-Mail

24.03.2010,
12:11

@ Patrick Schnabel

Bedenkliche Entwicklungen

Ich habe lange überlegt, ob ich überhaupt dazu einen Beitrag schreiben soll.

Wobei ... es muss ja von denen, die es nicht interessiert, nicht gelesen werden.

Als es bei mir darum ging, eine Ausbildung zu machen, habe ich mir damals gedacht, dass ich lieber etwas mache, das immer gebraucht wird. Also ging ich in die Technik. Zwei Praktikums trieben mich dann in die E-Technik.

Erst in der Ausbildung merkte ich, was es sich zwar gut anhört, aber ich mich schon reinkniggeln musste. In der Berufsschule hatte ich Lehrer, bei denen man das Zeug eher auswendig lernen musste. Ein Beispiel dazu: Als ICs fertig waren, habe ich ausprobiert, es mit eigenen Worten wieder zu geben. Es kam eine 6 mit 2 Punkten raus, da ich "nicht das geschrieben habe, was wir im Unterricht aufgeschrieben habe.", obwohl das meine Banknachbarn anders gesehen haben.

Als es um SPS Programmierung ging, fragte ich im Ausbildungsbetrieb nach, ob wir diesbezüglich was machen könnten, da diese Technik im Betrieb vorhanden war. "Das wäre interessant" wurde ich auf später vertröstet, wobei dies nie zustande kam. In der Schulaufgabe eine 5 mit einem Minus bis in´s Nirvana.

In Elektronik hatte ich einen Lehrer, der aus Langeweile am E-Technik Studium seinen Dr. in Mathe machte. Er zog den unipolaren Transistor dem bipolaren vor, da "dieser leichter zu kapieren ist." Die Lehrbücher waren genau umgekehrt. Also ich ihn auf eine Rechenaufgabe ansprach kam die Aussage "Jetzt überlade dich doch nicht immer." Wobei Rechenaufgaben im Unterricht seltenst gemacht wurde und trotzdem in der Schulaufgabe dran kamen.

Also was tun?? Es so gut wie möglich vom Blatt runter kapieren. IHK oder anderweitige Kurse waren nicht möglich, da ich auf dem Land lebte und mir damals kein Auto leisten konnte und der letzte Bus in Richtung meines Dorfes ging um 18:40 Uhr, also vor Beginn der Kurse.

Computer oder jemanden zum Reden hatte ich auch nicht.

Also war selbstbeibringen angesagt.

Mit Folgen, die sich nun wie ein Ratzenschwanz durchziehen.

Was ich nochdazu schade finde, ist die Tatsache, dass es Menschen gibt, die augenscheinlich die Weisheit mit Löffeln gegessen haben und dies dementsprechend raushängen lassen. Wobei ich nochdazu immer wieder gegen dieses Vorurteil, dass ich eben vom Land bin, ankämpfen darf.

"Angriff ist die beste Verteidigung" sage ich mir immer wieder, um doch nicht aufzugeben. Und man wird schon ziemlich abgehärtet.

Diejenigen, die mir hier bisher geholfen haben, ein echtes Danke. Ich werde am Ball bleiben und nicht aufgeben.

Gruß

--
Where is the madness ...

schaerer(R)

Homepage E-Mail

Kanton Zürich (Schweiz),
12.02.2010,
18:55

@ Manni

Bedenkliche Entwicklungen

» » Kommen
» » dann komplexere Probleme versagen sie-
»
» @jürgen schuhmacher
» In Zeiten der bachelor-Studiengänge wird es immer mehr geben, die gerade
» so das Nötigste gelernt haben. Die Studiengänge sind augeräumt und das
» Studium verschlankt. Billige und knapp gehaltene Arbeitsingenieure, die
» nicht mehr können, als entwicklen, damit man sie klein halten und
» ausbeuten kann. Mit 40 schmeisst man sie weg.

Und irgendwann ist erneut die Schmerzgrenze überschritten und die ersten Roten Zellen tauchen am Horizont auf und es beginnt das, was auch schon begann und der Preis war sehr hoch. Zwischen 1701 mit dem bayrischen Volksaufstand und der Oktoberrevolution von 1917 gab es etliche Revolutionen aus genau den selben Gründen. Da der Mensch zu blöd ist aus der Geschichte zu lernen, wird die von 1917 ganz bestimmt nicht die letzte gewesen sein. Wer weiss denn schon, wie's 2017 aussieht? Niemand. Aber soviel ist klar, die Dinge geschehen schneller als man denkt. Man erinnere sich daran: Wer hat nur schon ein Jahr vor dem "Mauersturz" es für möglich gehalten, dass das in einem Jahr stattfinden wird? Niemand oder kaum jemand. Die Geschichte ist, im Kern betrachtet, ein Rad...

--
Gruss
Thomas

Buch von Patrick Schnabel und mir zum Timer-IC NE555 und LMC555:
https://tinyurl.com/zjshz4h9
Mein Buch zum Operations- u. Instrumentationsverstärker:
https://tinyurl.com/fumtu5z9

Manni

Heidenheim,
04.02.2010,
20:26

@ jürgen schuhmacher

Bedenkliche Entwicklungen

» Kommen
» dann komplexere Probleme versagen sie-

@jürgen schuhmacher
In Zeiten der bachelor-Studiengänge wird es immer mehr geben, die gerade so das Nötigste gelernt haben. Die Studiengänge sind augeräumt und das Studium verschlankt. Billige und knapp gehaltene Arbeitsingenieure, die nicht mehr können, als entwicklen, damit man sie klein halten und ausbeuten kann. Mit 40 schmeisst man sie weg.

Maximilian

17.01.2010,
17:54

@ jürgen schuhmacher

Bedenkliche Entwicklungen

» Professoren auf dem Tripp, den Schülern in immer kürzeren Zeiten immer
» mehr beibringen zu wollen, was nicht funktioniert.

Das ist doch gewollte Bildungspolitik

Marion S.

Homepage E-Mail

Heilbronn,
14.01.2010,
21:50

@ Patrick Schnabel

Bedenkliche Entwicklungen

» Wie läuft das in der Schule oder in der Ausbildung?
» Bekommt Ihr genug Zeit, um die Grundlagen der Elektronik zu erlernen?
» Und nimmt sich der Lehrer oder Ausbilder genug Zeit um seine
» gestellten Fragen und Aufgaben anschließend zu erläutern?


Wie Sie wahrscheinlich schon befürchten:
Wir haben nicht die Zeit die Grundlagen zu lernen. Im Gegenteil.
Schnell kriegt man die Zusammenhänge hingeknallt zB W = P*t
Viele haben aber keinen blassen Schimmer wie sie damit im Praktikum umgehen sollen.
Bei einem Stromkreis den sie erklären und berechnen sollen streichen ihnen nur ihre Formeln durch den Kopf. Aber die Logik geht dabei flöten.

Traurig aber wahr. :-|

jürgen schuhmacher

Aschaffenburg,
01.01.2010,
05:01

@ Patrick Schnabel

Bedenkliche Entwicklungen

Ich lese in vielen Foren dasselbe. Möglicherweise sind die Lehrer und Professoren auf dem Tripp, den Schülern in immer kürzeren Zeiten immer mehr beibringen zu wollen, was nicht funktioniert.

Die Leute scheinen mir total überfahren zu werden. Niemand hat mehr solides Wissen (sehe ich bei vielen Absolventen) und alle beschaffen sich nur noch oberflächlich irgendwelche Lösungen.

Kürzlich habe ich gelesen, man müsse heute nicht mehr viel wissen, man muss nur wissen wo es steht und google bedienen können. Unglaublich. Das Ganze scheint mir eine Modeerscheinung.

Früher, als die Schüler und Studenten noch über ihren Büchern brüteten, haben sie alles intensiv gelernt und sich nicht auf ein Internet verlassen. Diese Oberflächlichkeit führt dazu, dass sie scheinbar! immer mehr wissen, aber real immer weniger Stabilität dahinter haben. Kommen dann komplexere Probleme versagen sie-

Matze

E-Mail

23.12.2009,
01:15

@ markus_07

Bedenkliche Entwicklungen

Ich studiere an einer FH Nachrichtentechnik...die Wurzel des Übels ist der sinnlose Bachelor und Master...hier hat die Bildungspolitik ihre Inkompetenz wieder einmal voll klar gemacht...
selber Stoff, kürzere Zeit, weniger Praktikum beim Bachelor und mit dem Master steht man nach 5 jahren genauso da wie ein Dipl.-Ing. und dabie wird der Bachelor nicht einmal voll anerkannt bzw gar nicht anerkannt (siehe USA) und in der Wirtschaft gar nicht gewollt (obwohl diese ja nach einer kürzeren Ausbildung geschreit hat). Aber jetzt wollen alle nur Master haben und müssen 5 Jahre statt 4 warten.
Ich würde liebend gerne den Master machen (sonst sind 3 Jahre Bachelor verschenkt, meiner meinung nach), aber nochmal 2 Jahre den Spagat zwischen Uni, Job fürs Studieren und Familie zu machen...puhh...ist ne finazielle und auch einen familiäre Frage, ob ich das meiner Frau und Kindern noch zumuten kann.

was war am Dipl. Ing. denn soooo verkehrt?