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R(R)

13.03.2023,
17:42
 

Frage zu Balkonkraftwerken (Schaltungstechnik)

Hallo an alle!

Ich geb mal meinen Wieder-Einstand hier... War vor Jahren schon mal angemeldet und finde das Login nicht mehr wieder. Weil man hier aber oft kompetente Anworten bekommt, bin ich mal wieder hier.

Und zwar habe ich mit der "Buzzword-Technik der Saison" - Balkonkraftwerke - ein kleines Verständnisproblemchen. Mein Denkkonstrukt sieht so aus: 08/15 BK mit einphasigem Wechselrichter, wie sie von diversen Supermärkten angeboten werden. Stecker egal, geht mir um was anderes. Und zwar habe ich mit "normalen" 3-Phasen-Wechselrichtern schon einige Erfahrungen, mit den einphasigen "Billigheimern" jedoch nicht.

1. Wenn man jetzt keinen alten Ferraris-Zähler mehr hat der rückwärts drehen kann, sondern einen moderneren elektronischen, sperrt der dann physisch die Einspeisung ins öffentliche Netz? Oder zählt der schlicht nur nicht in dieser Richtung? Was ist bei z.B. Netzwegschaltung aufgrund Leitungsarbeiten?

2. Wenn der WR nur einphasig einspeist und der Zähler nicht rückwärts zählt, dann bringt doch ein Balkonkraftwerk nur insofern was, wenn man die erzeugte Leistung AUF DER SELBEN PHASE wieder verbraucht, oder seh ich das falsch? Wenns da jetzt dumm läuft hat man situativ auf der Einspeise-Phase nur den Klingeltrafo hängen, während das stromfressende Home-Office evtl. auf einer anderen Phase weiterhin nur aus dem öffentlichen Netz bespeist und dann auch wieder vom elektronischen Zähler gezählt wird. Oder mach ich da jetzt einen Denkfehler?

3. Können solche BKs nicht sogar noch Probleme wie Schieflasten verstärken, wenn man sie unabsichtlich an die "falsche Phase" stöpselt?

Für den unbedarften "Stromdulli" ist es ja praktisch unmöglich rauszufinden, was an welcher Phase hängt. Macht sich vllt. gar keine Gedanken darum und in den Medien wurde das Thema m.W. auch noch nie angesprochen. Nur, falls ich mit meinen Gedanken richtig liege, dann wäre es ja durchaus relevant, auf einer Phase einzuspeisen, die eine gleichmäßige Grundlast hat und die erzeugte Energie gleich wieder verbrauchen kann. Andernfalls wäre so ein BK eine ziemliche Geldverschwendung.

Grüße!
Der Rrrrrudi :-)

gast

13.03.2023,
17:47

@ R

Frage zu Balkonkraftwerken

» 1. Wenn man jetzt keinen alten Ferraris-Zähler mehr hat der rückwärts
» drehen kann, sondern einen moderneren elektronischen, sperrt der dann
» physisch die Einspeisung ins öffentliche Netz?
nein - es wird ins Netz geliefert aber nichts vergütet.

» Oder zählt der schlicht nur nicht in dieser Richtung?
Doch "er" zählt - Zählwerk 2.8.0
Was ist bei z.B. Netzwegschaltung aufgrund
» Was ist bei z.B. Netzwegschaltung aufgrund Leitungsarbeiten?
WR schaltet sich zwangsweise ab.
»
» 2. Wenn der WR nur einphasig einspeist und der Zähler nicht rückwärts
» zählt, dann bringt doch ein Balkonkraftwerk nur insofern was, wenn man die
» erzeugte Leistung AUF DER SELBEN PHASE wieder verbraucht, oder seh ich das
» falsch?
falsch - die Zähler sind saldierend

» 3. Können solche BKs nicht sogar noch Probleme wie Schieflasten verstärken,
» wenn man sie unabsichtlich an die "falsche Phase" stöpselt?
nicht mit der Leistung

Strippenzieher(R)

E-Mail

D-14806,
13.03.2023,
17:57

@ gast

Frage zu Balkonkraftwerken

» die Zähler sind saldierend
meistens, es soll auch nicht saldierende geben.

R(R)

13.03.2023,
17:59
(editiert von R
am 13.03.2023 um 18:12)


@ gast

Frage zu Balkonkraftwerken

» » 2. Wenn der WR nur einphasig einspeist und der Zähler nicht rückwärts
» » zählt, dann bringt doch ein Balkonkraftwerk nur insofern was, wenn man
» die
» » erzeugte Leistung AUF DER SELBEN PHASE wieder verbraucht, oder seh ich
» das
» » falsch?
» falsch - die Zähler sind saldierend

Moment, das verstehe ich nicht. Was heißt "saldierend"? Verrechnet der von einer Phase zur anderen? Das geht doch gar nicht, dazu müsste er ja die Kalkulation vom Netzbetreiber kennen. Ich rede hier ja nicht von Smart Metern mit Gateway sondern von den einfachen elektronischen Zählern. Die sind doch genauso strunzdoof wie die Ferraris-Zähler.

EDIT: Aber Danke für das Stichwort! Darüber habe ich beim Gockel schon hilfreiche Infos finden können:

https://machdeinenstrom.de/welchen-stromzaehler-braucht-mein-balkonkraftwerk/

Demnach löst so ein saldierender Zähler zwar mein Denkproblem mit den Phasen, nicht aber die Frage nach der Armortisation eines Balkonkraftwerks. Die hängt dann tatsächlich davon ab, dass man eine Grundlast in etwa der Höhe der Einspeiseleistung vom BK hat und zwar zu den üblichen Sonnenschein-Tageszeiten. Andernfalls verschenkt man den Strom an den Netzbetreiber. Ziemlich unfairer Deal wie ich finde :-D

Ingo

E-Mail

13.03.2023,
18:18

@ R

Frage zu Balkonkraftwerken

Amortisation?
Wie stark ist der Strompreise bei dir gestiegen?
Meinst Du, der geht wieder runter?
Jede Kilowattstunde die ich nicht beim E- Werk kaufen muss, ist gut.

Gruß Ingo

R(R)

13.03.2023,
18:38
(editiert von R
am 13.03.2023 um 18:39)


@ Ingo

Frage zu Balkonkraftwerken

» Amortisation?
» Wie stark ist der Strompreise bei dir gestiegen?
» Meinst Du, der geht wieder runter?
» Jede Kilowattstunde die ich nicht beim E- Werk kaufen muss, ist gut.
»
» Gruß Ingo

Ich will dir ja deinen Idealismus nicht schlechtreden, aber ob du das Geld nun deinem Netzbetreiber gibst oder dem Verkäufer deines Balkonkraftwerks, spielt für die Haushaltskasse kaum eine Rolle (von den aktuell 19% Steuervorteil mal abgesehen). Wenn man wirtschaftlich rechnet, muss man erstens die Gestehungskosten gegenrechnen und zweitens einen Bogen um die absoluten Billigheimer machen, weil die sonst das Ende ihrer Armortisationszeit nicht erleben.

Aber das ist nicht Gegenstand meiner Frage!

gast

13.03.2023,
18:57

@ R

Frage zu Balkonkraftwerken

» Moment, das verstehe ich nicht. Was heißt "saldierend"? Verrechnet der von
» einer Phase zur anderen? Das geht doch gar nicht, dazu müsste er ja die
» Kalkulation vom Netzbetreiber kennen. Ich rede hier ja nicht von Smart
» Metern mit Gateway sondern von den einfachen elektronischen Zählern.

Fast alle (99%) der neuen elektronischen Zähler der EVUs (Samrt Meter) sind saldierend.

» Die sind doch genauso strunzdoof wie die Ferraris-Zähler.
Hast recht - hat mein Ferraris Zähler ja auch alles

1.8.1 Energiebezug Hochtarif
1.8.1.1 Energiebezug Hochtarif Vormonat
1.8.2 Energiebezug Niedertarif
1.8.2.1 Energiebezug Niedertarif Vormonat
2.8.1 Energiebezug Rücklieferung Hochtarif
2.8.1.1 Energiebezug Rücklieferung Hochtarif Vormonat
2.8.2 Energiebezug Rücklieferung Niedertarif
2.8.2.1 Energiebezug Rücklieferung Niedertarif Vormonat
+ alle 6er Gruppen (Spitze) und Fernschaltmöglichkeit

gast

13.03.2023,
18:59

@ Strippenzieher

Frage zu Balkonkraftwerken

» » die Zähler sind saldierend
» meistens, es soll auch nicht saldierende geben.

Schlecht für meinen Blutdruck, nicht saldierend hat das EVU in der Software festgelegt.
Die EVUs sollten öffentlich .........

Eierschale(R)

13.03.2023,
20:12
(editiert von Eierschale
am 13.03.2023 um 20:12)


@ R

Frage zu Balkonkraftwerken

» Demnach löst so ein saldierender Zähler zwar mein Denkproblem mit den
» Phasen, nicht aber die Frage nach der Armortisation eines Balkonkraftwerks.
» Die hängt dann tatsächlich davon ab, dass man eine Grundlast in etwa der
» Höhe der Einspeiseleistung vom BK hat und zwar zu den üblichen
» Sonnenschein-Tageszeiten. Andernfalls verschenkt man den Strom an den
» Netzbetreiber. Ziemlich unfairer Deal wie ich finde :-D

Sieh es doch einmal aus Sicht des EVU. Immer dann, wenn mittags an sonnigen Tagen ein starkes Überangebot elektrischer Energie besteht, möchtest du auch noch Geld für deinen Strom, den vielleicht niemand braucht.

Bei mir ist es so, dass die ursprünglich geplanten 5 Jahre Amortisationszeit durch den erhöhten Strompreis noch reduziert wurden.

Weiterer Nebeneffekt: Wer (Balkon-)Photovoltaik betreibt, achtet noch mehr, als vorher, auf Verbräuche, so ist es jedenfalls bei mir.

R(R)

13.03.2023,
20:17

@ gast

Frage zu Balkonkraftwerken

» » Die sind doch genauso strunzdoof wie die Ferraris-Zähler.
» Hast recht - hat mein Ferraris Zähler ja auch alles

Du hast mich missverstanden. Ich hänge gedanklich immer noch an dem Begriff "Saldierung". Wennich im Zusammenhang mit modernen Zählern nach dem Begriff suche, dann wird das meine Frage nicht beantwortet: Rechnen diese Zähler nur den Momentanverbrauch und die Momentanerzeugung gegeneinander auf? Heißt, muss ich meine Verbraucher im Haushalt so organisieren, dass sie den erzeugten Strom direkt verbrauchen? Oder meint "saldierend", dass ich - salopp gesagt - meine tagsüber erzeugten Wattstunden am Abend in der Backröhre verbraten kann?

Wenn die Zähler nur Momentanwerte verrechnen, dann sind sie genauso strunzdoof wie Ferrariszähler, so war das gemeint. Rein aus buchhalterischer Sicht betrachtet. Denn ob du nun gegeneinander aufrechnest oder die Drehrichtung vom Ferraris-Zähler Pingpong spielen lässt, kommt auf der Stromrechnung am Ende aufs selbe raus. Nur steuerrechtlich für den Netzbetreiber gäbe es da Unterschiede.

bigdie(R)

13.03.2023,
20:41
(editiert von bigdie
am 13.03.2023 um 20:43)


@ R

Frage zu Balkonkraftwerken

» Moment, das verstehe ich nicht. Was heißt "saldierend"? Verrechnet der von
» einer Phase zur anderen? Das geht doch gar nicht, dazu müsste er ja die
» Kalkulation vom Netzbetreiber kennen. Ich rede hier ja nicht von Smart
» Metern mit Gateway sondern von den einfachen elektronischen Zählern. Die
» sind doch genauso strunzdoof wie die Ferraris-Zähler.
Ferrariszähler sind von Natur aus saldierend. Wenn du bei einer Phase 2 Drähte tauschst und dann auf dieser 10A ziehst, läuft er Rückwärts. Ziehst du auf der 2. Phase auch 10A bleibt er stehen.
Und genau das sollten die Nachfolger auch können. Trifft allerdings selten bei Hutschienenzählern zu
Die elektronischen sind allerdings Rücklaufgesperrt oder es sind Zweirichtungszähler. Der Ferraris war überwiegend ohne Rücklaufsperre

volvodidi(R)

Bonn / Medevi,
13.03.2023,
20:51

@ R

Frage zu Balkonkraftwerken

» Heißt, muss ich meine Verbraucher im Haushalt so organisieren, dass sie den
» erzeugten Strom direkt verbrauchen?

Jep, oder für noch mehr Teuros einen Speicher einbauen.

R(R)

14.03.2023,
06:44

@ volvodidi

Frage zu Balkonkraftwerken

» » Heißt, muss ich meine Verbraucher im Haushalt so organisieren, dass sie
» den
» » erzeugten Strom direkt verbrauchen?
»
» Jep, oder für noch mehr Teuros einen Speicher einbauen.

Der würde wohl erst Sinn ergeben, wenn dynamische Tarife kommen. Also hatte ich recht: Balkonkraftwerke sind unter der aktuellen Regulierung ein schlechter Deal, man schenkt den EVU Strom, den sie dann an anderer Stelle verkaufen können.

gast

14.03.2023,
07:25

@ R

Frage zu Balkonkraftwerken

» » » Die sind doch genauso strunzdoof wie die Ferraris-Zähler.
» » Hast recht - hat mein Ferraris Zähler ja auch alles
»
» Du hast mich missverstanden. Ich hänge gedanklich immer noch an dem Begriff
» "Saldierung". Wennich im Zusammenhang mit modernen Zählern nach dem Begriff
» suche, dann wird das meine Frage nicht beantwortet: Rechnen diese Zähler
» nur den Momentanverbrauch und die Momentanerzeugung gegeneinander auf?
» Heißt, muss ich meine Verbraucher im Haushalt so organisieren, dass sie den
» erzeugten Strom direkt verbrauchen? Oder meint "saldierend", dass ich -
» salopp gesagt - meine tagsüber erzeugten Wattstunden am Abend in der
» Backröhre verbraten kann?
»
» Wenn die Zähler nur Momentanwerte verrechnen, dann sind sie genauso
» strunzdoof wie Ferrariszähler, so war das gemeint. Rein aus
» buchhalterischer Sicht betrachtet. Denn ob du nun gegeneinander aufrechnest
» oder die Drehrichtung vom Ferraris-Zähler Pingpong spielen lässt, kommt auf
» der Stromrechnung am Ende aufs selbe raus. Nur steuerrechtlich für den
» Netzbetreiber gäbe es da Unterschiede.

gast

14.03.2023,
07:28

@ R

Frage zu Balkonkraftwerken

» "Saldierung". Rechnen diese Zähler
» nur den Momentanverbrauch und die Momentanerzeugung gegeneinander auf?
Ja, auf L1 3A einspeisen gleichzeitig auf L3 3A Bezug = 0 Verbrauch

Mikee

14.03.2023,
07:48

@ gast

Frage zu Balkonkraftwerken

Hallo!

da das BK ja einphasig ist, könnte man doch zum Messen der eingespeisten
Leistung einen gebrauchten Ferraris-Zähler kaufen und zwischen Steckdose
und Wechselrichter klemmen. Die Netzspannung kommt beim Wechselrichter
an, er fängt an, fleißig den produzierten Strom in die Steckdose einzuspeisen
(oder eben nicht, weil kein Verbraucher dran hängt) und der Zähler läuft
rückwärts und misst die eingespeiste Energie.

So hat man zumindest einen Anhaltspunkt dafür, wann sich das ganze rechnet.
Würde mich mal interessieren.
Überschlagsmäßig komme ich auf Amortisationszeiten von jenseits der 10 Jahre
und das schon bei für das BK günstig angenommenen Werten.

Mikee