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bastelix(R)

28.09.2019,
23:14
 

FreeNAS 8.3 ablösen/upgraden? (Computertechnik)

Ich habe für meine Antwort auf den Post von Hartwig einen neuen Thread aufgemacht, der Originalpost findet sich hier: https://www.elektronik-kompendium.de/forum/forum_entry.php?id=274811

Hallo Hartwig,

Ich hab mal einen neuen Thread aufgemacht, da ich finde das passt Thematisch schon ins Elko und wenn wir das hier disskutiren hat es den Vorteil, dass sich andere Leute, die ggf. mehr Erfahrung mit dem speziellen Thema haben, beteiligen können. Eventuell sucht auch mal jemand mit einer sehr ähnlichen Fragestellung über eine Suchmaschine und wir ersparen ihm in diesem Thread eine DenverCoder9-Erfahrung ;-)

» Ach ja, und da hätte ich auch mal ne Frage an Dich:
» ich vermute einfach mal, dass Du Dich auch mit FreeNas auskennst (so
» einfach mal geraten könnte ich mir sogar vorstellen, dass Dein Arbeitgeben
» sogar Infos zu FreeNAS auf seiner Webseite hat ;-), aber da kann ich auch
» daneben liegen).
FreeNAS basiert auf BSD ich bin eher der Linux-Typ, aber da die beiden Betriebssystem eng verwandt sind und weitestgehend die gleichen Programme verwenden denke ich, dass bei dem Thema nicht so viel unterschied sein sollte. Ich hab auch schon mal mit BSD zu tun gehabt, ist aber schon lange her.
Im Bezug auf Linux-Server migrieren habe ich ein paar Jahre Erfahrung und ich denke das meisten lässt sich auf BSD übertragen.

Bei den Root-Servern die ich betreut habe, haben wir immer neue Hardware gemietet, da ein Basis-System aufgesetzt und dann die Daten und Konfigurationen kopiert. Hat den Vorteil, dass die Downtime sehr gering ist, und man nicht ins Schwitzen kommt wenn doch etwas mit der Konfiguration auf der neuen Programmversion klemmt oder beim Kopieren was schief geht.

» 2012 habe ich mal Freenas auf einem HP Proliant
» Microserver N40L Freenas installiert, und seit dem läuft die Kiste (Nur als
» NAS, ohne irgendwelchen Zugriff aus dem Internet). Nach dem Motto "never
» touch a running system" läuft der immer noch. Ich habe das Ding nie
» ausgeschaltet, nach Stromausfällen fuhr er immer wieder schön hoch, die 4
» HDDs machen keine Probleme, SMART-Daten sind ohne irgendwelche Fehler.
» Nur wird mir das jetzt unheimlich (immer noch Version 8.3), ein Update wird
» da kaum möglich sein.
Nein, zumindest nicht mit vertretbaren aufwand. Dafür ist der Versionssprung von 8.x auf 11.x einfach zu groß.
Da macht es mehr Sinn sich einen neuen Server aufzusetzen und dann die Konfigurationen und Dateien zu kopieren. Auf den Ansatz beziehe ich mich auch im Folgenden ;-)

» Das typische Problem halt, wenn Systeme gut laufen:
» gibt es keine Fehler oder STörungen, muß man sich nicht ständig mit deren
» Funktionsweise befassen. Irgendwann vergißt man sie und nutzt sie einfach.
» Meine Frage: kann man eine bestehende Konfiguration (Benutzer und
» Zugriffsrechte) direkt auf eine aktuelle Programmversion übertragen?
Kommt drauf an. Die Dateisystemberechtigungen auf Betriebssystem-Ebene lassen sich einfach übernehmen (z.B. die Dateien mit rsync und entsprechenden Parametern kopieren). Benutzer und Gruppen sollten sich übernehmen lassen indem du entweder die /etc/groups, /etc/passwd und /etc/shadow Dateien kopierst oder die Einträge für die benötigten Benutzer/Gruppen händisch via Texteditor überträgst.

Ich gehe mal davon aus, dass du das NAS auch via Windows Netzwerkfreigabe verwendest (SMB/CIFS) und dann verwendest du auch Samba. Da kann es Probleme mit der Authentifizierung und mit ein paar nicht mehr unterstützen Konfigurations-Parameter geben.
Da hängt es jetzt davon ab wie viele Benutzer/Gruppen und unterschiedliche Freigaben du verwendest. Bei ein paar Benutzern und wenigen Freigaben mit wenig unterschiedlichen Zugriffsrechten würde ich einfach mal die Config kopieren und schauen ob es funktioniert. Wenn nicht, Backup der Original-Konfiguration wiederherstellen und händisch einrichten. Bei vielen Benutzern/Gruppen/Freigaben würde ich mich dann durch die ersten paar Fehlermeldungen in den Log-Dateien hangeln und versuchen die Probleme durch anpassen der Konfiguration zu lösen.

» Ich hatte auch schon daran gedacht, einfach zusätzlich ein NAS von z.B. QNAP zu
» installieren, das wäre vielleicht einfacher.
Ein zusätzliches NAS macht eigentlich wenig Sinn, wenn dann ein neues NAS einrichten und das alte dadurch ablösen. (Ich kenne noch Synology als Hersteller von recht guten Fertiglösungen - allerdings kommt da automatisch etwas mehr Software mit als man i.d.R. braucht)

» Andererseits überlege ich,
» einen gebrauchten Desktop (HP oder Dell) mit 8GB Arbeitsspeicher und
» FreeNAS neu aufzusetzen, gefühlsmäßig wäre das meine bevorzugte Lösung,
» auch wenn ich das System nicht ausreizen werde.
Gefällt mir auch besser und ist vermutlich auch einfacher zu migrieren. Bei der Hardware-Auswahl musst du halt etwas aufpassen, dass du dir keine Heizung in den "Serverraum" stellst. Dazu kann ich leider grad keine Empfehlung abgeben, da ich aus dem Hardwarebereich seit 2010 raus bin und mich nur damit befasse wenn ich mir selber neue Hardware anschaffen will/muss.

» Damals gefiel mir das
» openBSD mit dem ZFS Filesystem gut, die Einrichtung war etwas mühsam,
» klappte aber aufgrund der guten Doku auf Anhieb. Seither habe ich mich aber
» mit dem Thema kaum noch befaßt - gibt es da einfachere Alternativen?
ZFS ist schon ein feines Dateisystem, zumindest soweit ich das aus der Literatur kenne. Bei "meinen" Systemen war ein RAID-1 wirtschaftlicher, ein Root-Server mit zwei Platten war wesentlich günstiger als einer mit vier oder mehr Platten. Und das Monitoring via Nagios/Icinga und Monit hat auch immer recht zuverlässig und schnell über mögliche Probleme informiert.

Ein Freund verwendet OpenMediaVault, was auf Debian basiert, und ist damit recht zufrieden. Aber wenn du schon mal erfolgreich ein freeNAS aufgesetzt hast sehe ich keinen Grund das System zu wechseln. Für die Migration wirst du ziemlich sicher kurz mal in die Welt der Kommandozeile eintauchen müssen aber jeder der lesen kann ist auch in der Lage einen Computer über die Kommandozeile zu bedienen ;-)

» Wie gesagt, das Ding läuf bei mir nur als Fileserver ohne irgendwelche
» zusätzlichen Plugins, Keine Multimedianutzung oder Streaming, allerdings
» häufiger Up/Download von Dateien in GB-Größe.
Dann sollte deine Hardware GBit-Lan unterstützen (also nicht nur die NAS-Hardware, sondern auch der Router/Switch an dem alles hängt) und die Platten im NAS entsprechend schnell angebunden sein (was ja durch SATA gewährleistet ist). Ob du jetzt wirklich einen Unterschied bei den rpm der Platten merkst oder ob das aufgrund der Netzwerk-Latenz untergeht kann ich nicht beurteilen.

» Und so wie ich das sehe, gibt es ja mittlerweile automaische Updates...;-)
Das ist (fast) immer gut. ;-)

» PS, das thema ist ja etwas off topic, wir könnten also auch per Mail weitermachen.
Ich hab das jetzt mal als neuen Thread aufgemacht, hab ich ja eingangs schon geschrieben.
Wenn du Unterstützung bei der Migration brauchst können wir auch gerne per Mail weitermachen (oder Telefon, SSH, was-auch-immer ;-) ).

Gruß
Bastelix

Hartwig(R)

29.09.2019,
21:25

@ bastelix

FreeNAS 8.3 ablösen/upgraden?

» »
» Hallo Hartwig,
»
Hallo Bastelix,


» » Nur wird mir das jetzt unheimlich (immer noch Version 8.3), ein Update wird
» » da kaum möglich sein.
» Nein, zumindest nicht mit vertretbaren aufwand. Dafür ist der
» Versionssprung von 8.x auf 11.x einfach zu groß.
» Da macht es mehr Sinn sich einen neuen Server aufzusetzen und dann die
» Konfigurationen und Dateien zu kopieren. Auf den Ansatz beziehe ich mich
» auch im Folgenden ;-)
das war eben auch meine Idee, aber eben Glaube ohne entsprechende Erfahrung.
»
» » Meine Frage: kann man eine bestehende Konfiguration (Benutzer und
» » Zugriffsrechte) direkt auf eine aktuelle Programmversion übertragen?
» Kommt drauf an. Die Dateisystemberechtigungen auf Betriebssystem-Ebene
» lassen sich einfach übernehmen (z.B. die Dateien mit rsync und
» entsprechenden Parametern kopieren). Benutzer und Gruppen sollten sich
» übernehmen lassen indem du entweder die /etc/groups, /etc/passwd und
» /etc/shadow Dateien kopierst oder die Einträge für die benötigten
» Benutzer/Gruppen händisch via Texteditor überträgst.
OK, danke! das werde ich mir zumindest ansehen. Wenn ich das System aber ohnehin neu aufsetze, werde ich auch die Konfiguration ändern, User (Kinder ;-) ) sind mittlerweile ausgezogen, also wirds einfacher.
»
» Ich gehe mal davon aus, dass du das NAS auch via Windows Netzwerkfreigabe
» verwendest (SMB/CIFS) und dann verwendest du auch Samba. Da kann es
» Probleme mit der Authentifizierung und mit ein paar nicht mehr unterstützen
» Konfigurations-Parameter geben.
ok, ein Grund mehr, das System neu aufzusetzen!
» Da hängt es jetzt davon ab wie viele Benutzer/Gruppen und unterschiedliche
» Freigaben du verwendest. Bei ein paar Benutzern und wenigen Freigaben mit
» wenig unterschiedlichen Zugriffsrechten würde ich einfach mal die Config
» kopieren und schauen ob es funktioniert. Wenn nicht, Backup der
» Original-Konfiguration wiederherstellen und händisch einrichten. Bei vielen
» Benutzern/Gruppen/Freigaben würde ich mich dann durch die ersten paar
» Fehlermeldungen in den Log-Dateien hangeln und versuchen die Probleme durch
» anpassen der Konfiguration zu lösen.
»

» Ein zusätzliches NAS macht eigentlich wenig Sinn, wenn dann ein neues NAS
» einrichten und das alte dadurch ablösen.
Das etwa war meine Idee. Optimalerweise sollte der Wechsel keine nennenswerte Unterbrechung der NAS-Funktion bewirken.

» (Ich kenne noch Synology als
» Hersteller von recht guten Fertiglösungen - allerdings kommt da automatisch
» etwas mehr Software mit als man i.d.R. braucht)
eben, vieles benötige ich nicht. Andererseits haben die preiswerteren fertigen NAS-Systeme Limitierungen beim Arbeitsspeicher (teilweise nur bis 2GB nicht erweiterbar, Prozessor auch im "unteren" Leistungsbereich, was natürlich Strom spart. Für Freenas wird mittlerweile 8GB Arbeitsspeicher empfohlen. Mein N40L hat 4GB. OK, der läuft noch, Aufrüsten macht aber wahrscheinlich keinen Sinn (allerdings sind die 4GB ECC-RAM). Vor dem Hintergrund, dass die Festplatten ohnenhin gespiegelt sind, ist das aber eher zweitrangig.
»
» » Andererseits überlege ich,
» » einen gebrauchten Desktop (HP oder Dell) mit 8GB Arbeitsspeicher und
» » FreeNAS neu aufzusetzen (das wird nur ohne ECC gehen), gefühlsmäßig wäre das meine bevorzugte Lösung,
» » auch wenn ich das System nicht ausreizen werde.
» Gefällt mir auch besser und ist vermutlich auch einfacher zu migrieren. Bei
» der Hardware-Auswahl musst du halt etwas aufpassen, dass du dir keine
» Heizung in den "Serverraum" stellst.

das ist klar, ich werde mit der Rechenleistung im unteren Bereich bleiben,
»

»
» Ein Freund verwendet OpenMediaVault, was auf Debian basiert, und ist damit
» recht zufrieden.
OMV hatte ich derzeit auch mal probiert. Habe mich dann für FreeNAS entschieden. Vielseitigkeit und derzeit gute Dokumentation haben zu der Entscheidung beigetragen.

» Aber wenn du schon mal erfolgreich ein freeNAS aufgesetzt
» hast sehe ich keinen Grund das System zu wechseln. Für die Migration wirst
» du ziemlich sicher kurz mal in die Welt der Kommandozeile eintauchen müssen
» aber jeder der lesen kann ist auch in der Lage einen Computer über die
» Kommandozeile zu bedienen ;-)

sollte kein Problem sein, es gab mal eine Zeit, da habe ich über die Konsolenschalter (also eine Reihe von 16 Schaltern für einen 16Bit-Rechner + Schalter für weitere Funktionen) Die Adressen und Lesebefehle für die HDD Bit für Bit eingeben müssen, damit der Bootloader gefunden wurde, erst dann waren Terminal oder Teletype benutzbar.
DOS war dann kein Problem, Windows schon eher ;-) - ich habe einfach den durch ein Script/Macro vorgegebenen Ablauf einfacher empfunden als einen mehr oder weniger übersichtlichen Bildschirm, auf dem man suchen mußte, wo es weiter ging.


» Dann sollte deine Hardware GBit-Lan unterstützen (also nicht nur die
» NAS-Hardware, sondern auch der Router/Switch an dem alles hängt) und die
» Platten im NAS entsprechend schnell angebunden sein (was ja durch SATA
» gewährleistet ist).
ja, klar.
» Ob du jetzt wirklich einen Unterschied bei den rpm der
» Platten merkst oder ob das aufgrund der Netzwerk-Latenz untergeht kann ich
» nicht beurteilen.
hab ich bisher nicht wirklich bemerkt, ich muß ja schließlich auch mal aus dem Fenster sehen oder Kaffee trinken!
»
Danke, das hat mir schonmal geholfen. Dann werde ich das Projekt im Winter mal angehen....

Viele Grüße
Hartwig