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matzi682015(R)

E-Mail

Aachen,
15.04.2019,
21:22
(editiert von matzi682015
am 15.04.2019 um 23:48)
 

Netzteil + Poti-grob/fein-Regler (Elektronik)

Hallo,

vor einigen Tagen waren Netzteile hier im Gespräch, mir geht es um dieses Netzteil nochmal:



Und dabei möchte ich die beiden 10k-Potis jeweils aufteilen in ein Grob- und ein Feintuning-Poti, wie ich es vor einigen Wochen hier thematisiert habe:

http://www.elektronik-kompendium.de/forum/forum_entry.php?id=267715&page=6&category=all&order=time

Dort hat Mattan einen guten Tip gegeben für eine grob/fein-Potischaltung. Wie muß ich die Werte der Bauteile bemessen, wenn ich die 10k-Potis P1 & P2, jeweils 10k, jeweils durch eine grob-Fein-Einteilung ersetzen und bauen möchte?

EDIT: habe mal einfach mit dem Faktor 20 die Bauteile neu bemessen:

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Hartwig(R)

16.04.2019,
14:47
(editiert von Hartwig
am 18.04.2019 um 17:10)


@ matzi682015

Netzteil + Poti-grob/fein-Regler

Hallo,
Jedes der Potis teilt die einheitliche Referenzspannung je nach Schleiferstellung. Somit ist der Widerstand des Potis zunächst unbedeutend, er liegt zwischen “zu hoher Belastung“ vom Poti (thermisch) oder Uref einerseits und Nichtlinearität (belasteter Spannungsteiler) andererseits. In beiden Reglern (U-Reglern und I-Regler) gelangt die heruntergeteilte Referenzspannung an die +Eingänge der OPVs. Am U2 hängen noch die Diode D9, der Widerstand R9 und der C4. Da der +Eingang hochohmig ist, sind primär Bias/Offsetstrom für die Dimensionierung relevant. Also je nach OPV, ob bipolar, FET oder MOS. Zwischen den Potis grob/fein liegen jetzt zwischen den Schleifern die für die Dimensionierung relevanten Widerstände, große Widerstände für die Feineinstellung und kleine für die Grobeinstellung. Bei Dir also in beiden Fällen etwa 1:20. Für beste Ergebnisse würde ich jetzt den Strom durch den Schleiferwiderstand des fein-Potis so wählen, dass Bias/Offset nicht mehr ins Gewicht fallen, dann den Widerstand für das grob-Poti auf etwa 1/20 des Wertes festlegen. Die Werte der Potis kann man jetzt so wählen, dass die eSchleiferwiderstände keinen nennenswerten Linearitätsfehler verursachen. Das ist ja eigentlich nur eine Summenbildung am OPV, also einfach nachzuvollziehen. Die Potis kann man als Spannungsquellen betrachten, deren Wert hat auf die Feineinstellung keine unmittelbare Wirkung, nur bei Belastung der Potis wird es nichtlinear.
So über den Daumen gepeilt würde ich für die Feinregler etwa 470k Festwiderstand am Schleifer wählen, dann das Poti vielleicht 20k. Für die Grobeinstellung dann 22k für den Festwiderstand, das Poti etwa 1k. Einfach mal probieren...
Nachtrag: habe mal grob gerechnet, die Schaltung hat so bei den hohen Spannungen einen kleinen Feinbereich von ~5%, im mittleren Bereich bei 10% und unten z.B. 60%. Absolut gesehen ist es aber immer etwa der gleiche Spannungsbereich. Die Auflösung sollte die meisten Wendelpotis übertreffen, da die Potis als Spannungsteiler arbeiten, fällt der Tk kaum ins Gewicht, sonst Cermet-Potis nehmen, gute werden dann teurer als Wendelpotis...
Grüße
Hartwig

matzi682015(R)

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Aachen,
19.04.2019,
21:08

@ Hartwig

Netzteil + Poti-grob/fein-Regler

» Hallo,
» Jedes der Potis teilt die einheitliche Referenzspannung je nach
» Schleiferstellung. Somit ist der Widerstand des Potis zunächst unbedeutend,
» er liegt zwischen “zu hoher Belastung“ vom Poti (thermisch) oder Uref
» einerseits und Nichtlinearität (belasteter Spannungsteiler) andererseits.
» In beiden Reglern (U-Reglern und I-Regler) gelangt die heruntergeteilte
» Referenzspannung an die +Eingänge der OPVs. Am U2 hängen noch die Diode D9,
» der Widerstand R9 und der C4. Da der +Eingang hochohmig ist, sind primär
» Bias/Offsetstrom für die Dimensionierung relevant. Also je nach OPV, ob
» bipolar, FET oder MOS. Zwischen den Potis grob/fein liegen jetzt zwischen
» den Schleifern die für die Dimensionierung relevanten Widerstände, große
» Widerstände für die Feineinstellung und kleine für die Grobeinstellung. Bei
» Dir also in beiden Fällen etwa 1:20. Für beste Ergebnisse würde ich jetzt
» den Strom durch den Schleiferwiderstand des fein-Potis so wählen, dass
» Bias/Offset nicht mehr ins Gewicht fallen, dann den Widerstand für das
» grob-Poti auf etwa 1/20 des Wertes festlegen. Die Werte der Potis kann man
» jetzt so wählen, dass die eSchleiferwiderstände keinen nennenswerten
» Linearitätsfehler verursachen. Das ist ja eigentlich nur eine Summenbildung
» am OPV, also einfach nachzuvollziehen. Die Potis kann man als
» Spannungsquellen betrachten, deren Wert hat auf die Feineinstellung keine
» unmittelbare Wirkung, nur bei Belastung der Potis wird es nichtlinear.
» So über den Daumen gepeilt würde ich für die Feinregler etwa 470k
» Festwiderstand am Schleifer wählen, dann das Poti vielleicht 20k. Für die
» Grobeinstellung dann 22k für den Festwiderstand, das Poti etwa 1k. Einfach
» mal probieren...
» Nachtrag: habe mal grob gerechnet, die Schaltung hat so bei den hohen
» Spannungen einen kleinen Feinbereich von ~5%, im mittleren Bereich bei 10%
» und unten z.B. 60%. Absolut gesehen ist es aber immer etwa der gleiche
» Spannungsbereich. Die Auflösung sollte die meisten Wendelpotis übertreffen,
» da die Potis als Spannungsteiler arbeiten, fällt der Tk kaum ins Gewicht,
» sonst Cermet-Potis nehmen, gute werden dann teurer als Wendelpotis...
» Grüße
» Hartwig

Hallo Hartwig,

ich danke Dir sehr für die ausführliche Beschreibung! :-)

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