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Joachim 65

12.07.2017,
11:11
 

BIAS-Kontrolle per LED (Elektronik)

Moin,

ich würde mir gerne an meinem Gitarrenverstärker eine "BIAS-Kontrolle" mit LEDs bauen und
stelle mir das in etwa so vor:
Die beiden Endröhren haben je einen kleinen Messwiderstand (10 Ohm) zwischen Kathode und Masse.
Beim Einstellen vom BIAS misst man da den Spannungsabfall. 350mV entsprechen etwa 35mA Anodenstrom. (Sollwert)
Das "Etwa" deshalb, weil ja über den 10 Ohm Widerstand auch der G2 Strom fließt. Der ist aber so gering, dass man den hier vernachlässigen kann.
Jetzt mein Gedanke:
Eine kleine Schaltung die im Bereich von 300 - 350 mV eine grüne LED leuchten lässt und ab 350 mV soll eine rote LED angehen.
Die vier LEDs (zwei pro Röhre) baue ich zusammen mit den zwei Einstellpotis für den Ruhestrom in die Rückwand des
Verstärkers. Das wäre super praktisch, man braucht dann in Zukunft nicht immer die ganze Kiste auseinander zu bauen um den Ruhestrom einzustellen.
Ich hoffe ich habe mich einigermaßen verständlich ausgedrückt und würde mich über Ideen, oder noch besser, über eine kleine Schaltung die so etwas kann sehr freuen.

MfG
Joachim

Kendiman(R)

12.07.2017,
11:24

@ Joachim 65

BIAS-Kontrolle per LED

» Moin,
»
» ich würde mir gerne an meinem Gitarrenverstärker eine "BIAS-Kontrolle" mit
» LEDs bauen und
» stelle mir das in etwa so vor:
» Die beiden Endröhren haben je einen kleinen Messwiderstand (10 Ohm)
» zwischen Kathode und Masse.
» Beim Einstellen vom BIAS misst man da den Spannungsabfall. 350mV
» entsprechen etwa 35mA Anodenstrom. (Sollwert)
» Das "Etwa" deshalb, weil ja über den 10 Ohm Widerstand auch der G2 Strom
» fließt. Der ist aber so gering, dass man den hier vernachlässigen kann.
» Jetzt mein Gedanke:
» Eine kleine Schaltung die im Bereich von 300 - 350 mV eine grüne LED
» leuchten lässt und ab 350 mV soll eine rote LED angehen.
» Die vier LEDs (zwei pro Röhre) baue ich zusammen mit den zwei Einstellpotis
» für den Ruhestrom in die Rückwand des
» Verstärkers. Das wäre super praktisch, man braucht dann in Zukunft nicht
» immer die ganze Kiste auseinander zu bauen um den Ruhestrom einzustellen.
» Ich hoffe ich habe mich einigermaßen verständlich ausgedrückt und würde
» mich über Ideen, oder noch besser, über eine kleine Schaltung die so etwas
» kann sehr freuen.
»
» MfG
» Joachim

Einen zusätzlichen Widerstand in die Kathodenleitung einzuschalten
bedeutet eine Veränderung des Arbeitspunktes der Endröhren.
Du willst also den Strom der Endröhren überwachen.

Wenn du kannst, so kopier mal den Schaltplan deines Verstärkers
und stell ihn hier ein.
Die Datei darf aber nicht größer als 250 kB sein.

Joachim 65

12.07.2017,
11:52

@ Kendiman

BIAS-Kontrolle per LED

»
» Einen zusätzlichen Widerstand in die Kathodenleitung einzuschalten
» bedeutet eine Veränderung des Arbeitspunktes der Endröhren.
» Du willst also den Strom der Endröhren überwachen.
»

iwo, die 10 Ohm tun nix. Die wollen nur messen.
Im Ernst, es ist gang und gäbe bei Gitarrenverstärker, die diese Widerständchen nicht serienmäßig haben die nachzurüsten.
Am Arbeitspunkt ändern die 10 Ohm nix, rein gar nix.
Aber abgesehen davon, bei meinem (ist ein alter Dynacord) sind die tatsächlich serienmäßig verbaut.

» Wenn du kannst, so kopier mal den Schaltplan deines Verstärkers
» und stell ihn hier ein.
» Die Datei darf aber nicht größer als 250 kB sein.

Hab mal ein kleines Bildchen gemalt. (nein, ich bin nicht mit Picasso verwand...) Es ist eine ganz simple Gegentaktendstufe (AB-Betrieb) mit zwei EL34. Phasendreher ist eine ECC83.
Also eine Endsufe wie sie in fast jedem 50-Watter zu finden ist, egal ob Marshall, Fender, HiWatt, Ornge oder wie sie sonst noch heisen.

Mir geht es wirklich nur darum eine "Anzeige" mit LEDs zu realisieren. Mit der Funktion von Röhrenverstärkern kenne ich eigentlich prächtig
aus, nur diese "moderenen" Halbleiter......

MfG
Joachim

Joachim 65

12.07.2017,
11:55

@ Joachim 65

BIAS-Kontrolle per LED

Ups,

habe ich mein Gemälde vergessen.
Hier ist es:



Hartwig(R)

12.07.2017,
13:09
(editiert von Hartwig
am 12.07.2017 um 13:16)


@ Joachim 65

BIAS-Kontrolle per LED

Hallo,
auch der Spannungsabfall an den 10 Ohm trägt zur Gitterspannung bei. Aber da die Widerstände vorhanden sind, würde ich einfach deren katodenseitigen Anschlüsse sowie die Masse auf eine Meßbuchse legen und dort von Zeit zu Zeit mit einem DVM die Ruheströme prüfen und gegebenenfalls nachstellen. Das mit den LEDs halte ich für wenig optimal. Ein einfacher Komparator würde deiner Aufgabenstellung entsprechen. Aber der wird auf geringste Abweichungen reagieren, und ein Wechsel der Anzeige sagt nichts darüber, ob die Abweichung 30µA oder 3mA beträgt. Also brauchst Du einen Fensterkomparator mit einem Fenster "OK" sowie dementsprechend definierter ober - und Untergrenze. Oder eine Lösung mit dem LM3914 (bar-graph-display), die Applikationsschrift findest Du im Netz, das ist quasi ein Voltmeter mit Treibern für 10 LEDs.
Grüße
Hartwig

Joachim 65

12.07.2017,
13:31

@ Hartwig

BIAS-Kontrolle per LED

» Hallo,
» auch der Spannungsabfall an den 10 Ohm trägt zur Gitterspannung bei. Aber
» da die Widerstände vorhanden sind, würde ich einfach deren katodenseitigen
» Anschlüsse sowie die Masse auf eine Meßbuchse legen und dort von Zeit zu
» Zeit mit einem DVM die Ruheströme prüfen und gegebenenfalls nachstellen.
» Das mit den LEDs halte ich für wenig optimal. Ein einfacher Komparator
» würde deiner Aufgabenstellung entsprechen. Ansonsten würden eine Lösung mit
» dem LM3914 (bar-graph-display) gehen, die Applikationsschrift findest Du im
» Netz, das ist quasi ein Voltmeter mit Treibern für 10 LEDs.
» Grüße
» Hartwig

Moin Hartwig,

der Spannungsabfall (max. 350mV) an den 10 Ohm spielen bei Ug1 -39V so gut wie keine Rolle.
Zumal ja bei der Ruhestromeinstellung diese 350mV sozusagen mit drin sind...

Klar, zwei Meßpunkte an die Rückwand packen und daneben die zwei Einstellpotis ginge auch und erfüllt exakt
den gleichen Zweck.
Auf die Idee mit den LEDs bin ich vor ein paar Monaten gekommen. Da hatte ich von einem Bekannten einen "Peavey"
Bassverstärker zur Reparatur. Dieser "Dampfhammer" (8 x KT88 in der Enstufe, schlappe 400 Watt) hatte so eine Mimik.
Da waren 8 x 2 LEDs und 8 Einstellpotis hinten auf der Rückwand. Feine Sache. Ohne ein Schätzeisen konnte da der Ruhestrom
für jede Lampe eingestellt werden.
Und da jeder Mann grundsätzlich ein kleines Spielkind ist wollte ich eben meinen alten Dynacord mit solch einer Spielerei
ausrüsten. Wobei: die Spielerei sollte schon recht genau sein. Gute EL34 sind inzwischen recht teuer......

MfG
Joachim

Hartwig(R)

12.07.2017,
13:44

@ Joachim 65

BIAS-Kontrolle per LED

Hallo
» Wobei: die Spielerei sollte schon recht genau sein. Gute EL34
» sind inzwischen recht teuer......
dann die Lösung mit dem LM3914, da könntest Du z.B. Abweichungen in 1mV Schritten anzeigen. So kleine Panelmeter kosten mittlerweile auch nur noch 5€, nur brauchen viele eine galvanisch getrennte Versorgung.
»
Grüße
Hartwig

Sel(R)

E-Mail

Radebeul,
12.07.2017,
15:01
(editiert von Sel
am 12.07.2017 um 15:02)


@ Joachim 65

BIAS-Kontrolle per LED

Hallo Joachim,

wenn du noch irgendwoher diese analogen Aussteuerungsanzeigen bekommst (V/U-Meter) wäre das doch stilecht zum Röhrenverstärker. Die haben ja irgendeine Einteilung mit rotem Bereich. Mittels Spannungsteiler ist es sehr leicht diese Teile anzupassen.
Letztendlich genauer als eine die Farbe wechselnde LED, man sieht auch langsam steigende/fallende Ströme. Einfach einzubauen und ziemlich robust sind die Teile auch. Außerdem kannst du sie schön beleuchten.



LG Sel

JBE

12.07.2017,
15:49

@ Sel

BIAS-Kontrolle per LED

» Hallo Joachim,
»
» wenn du noch irgendwoher diese analogen Aussteuerungsanzeigen bekommst
» (V/U-Meter) wäre das doch stilecht zum Röhrenverstärker. Die haben ja
» irgendeine Einteilung mit rotem Bereich. Mittels Spannungsteiler ist es
» sehr leicht diese Teile anzupassen.
» Letztendlich genauer als eine die Farbe wechselnde LED, man sieht auch
» langsam steigende/fallende Ströme. Einfach einzubauen und ziemlich robust
» sind die Teile auch. Außerdem kannst du sie schön beleuchten.
»
»
»
» LG Sel

Genau so war mein Gedanke auch, so würde ich das auch machen wollen.
Keine Elektronik die kaputt gehen könnte.

Warum Kompliziert wenn es auch einfacher geht :-D

Und ja diese Widerstände an den Kathoden machen nicht viel aus, diese sind in meinem Röhrenteil auch eingebaut und haben sogar 20 Ohm.

Joachim 65

12.07.2017,
15:52

@ Hartwig

BIAS-Kontrolle per LED

» Hallo
» » Wobei: die Spielerei sollte schon recht genau sein. Gute EL34
» » sind inzwischen recht teuer......
» dann die Lösung mit dem LM3914, da könntest Du z.B. Abweichungen in 1mV
» Schritten anzeigen. So kleine Panelmeter kosten mittlerweile auch nur noch
» 5€, nur brauchen viele eine galvanisch getrennte Versorgung.
» »
» Grüße
» Hartwig

Moin,

na so genau auch wieder nicht. Und Platz für diese kleinen Digitalanzeigen...nö, is nicht.
Dann: galvanisch getrennte Versorgungsspannung. Gibt es in der Kiste nicht. Egal ob Anodenspannung,
Gittervorspannung oder Heizung, alles hat natürlich gemeinsame Masse.
Mir wäre völlig damit gedient, wenn eine LED leuchtet wenn zwischen 280 u. 350 mV am Kathodenwiderstand stehen.
Bei mehr als 350 mV sollte dann der rote Scheinwerfer angehen.

MfG
Joachim

P.S.
in meiner Zeichnung habe ich bei der Ua aus einer 4 eine 6 gemacht.
Anodenspannung bei der Kiste: ca. 450 V.

Joachim 65

12.07.2017,
16:01

@ JBE

BIAS-Kontrolle per LED

Hallo Sel, hallo JBE,

ich will meinen alten Dynacord doch nicht zu einem Mäusekino umbauen. VU-Meter, selbst wenn beleuchtet, ...nö, nur nicht.
Soll ja keine Schönheits-OP werden sondern einfach etwas, was einem altersträgen Knochen (also mir) erspart die Kiste aufzuschrauben
um den Ruhestrom einstellen zu können.

Gruß
Joachim

Sel(R)

E-Mail

Radebeul,
12.07.2017,
16:14

@ Joachim 65

BIAS-Kontrolle per LED

» Hallo Sel, hallo JBE,
»
» ich will meinen alten Dynacord doch nicht zu einem Mäusekino umbauen.
» VU-Meter, selbst wenn beleuchtet, ...nö, nur nicht.
» Soll ja keine Schönheits-OP werden sondern einfach etwas, was einem
» altersträgen Knochen (also mir) erspart die Kiste aufzuschrauben
» um den Ruhestrom einstellen zu können.
»
» Gruß
» Joachim

Du kannst die Dinger ja zum Einstellen (!) nehmen, dann per Schalter deaktivieren und gut. Mit einer LED kannst du nur den Punkt ermitteln, bis wohin du den Strom einstellen mußt. Und du brauchst nicht ganz unempfindliche Elektronik dazu, die ja auch noch gebaut werden muß. Die V/U-Meter kommen rein, einfachen Überspannungsschutz dran, einen Schalter zum Deaktivieren und ein Shuntwiderstand pro Instrument - fertig.

LG Sel

Kendiman(R)

12.07.2017,
16:31

@ JBE

BIAS-Kontrolle per LED

» Und ja diese Widerstände an den Kathoden machen nicht viel aus, diese sind
» in meinem Röhrenteil auch eingebaut und haben sogar 20 Ohm.

und warum wurden die Dinger denn eingebaut ?

Ich versteh den Joachim nicht.
Vor jeder Inbetriebnahme will er den Arbeitspunkt neu einstellen.

Ich stell auch nicht vor jeder Ausfahrt an meinem Auto den Zündzeitpunkt neu ein.

Die Hersteller der Verstärker stellen den Arbeitspunkt einmal ein.
In keiner Anleitung steht, dass man in kurzen Abständen den
Arbeitspunkt neu einstellen muss.
Bei guten Verstärkern braucht man es auch nicht zu machen.


Schöne Spielerei

Jüwü(R)

E-Mail

Würzburg,
12.07.2017,
16:49

@ Kendiman

BIAS-Kontrolle per LED

» » Und ja diese Widerstände an den Kathoden machen nicht viel aus, diese
» sind
» » in meinem Röhrenteil auch eingebaut und haben sogar 20 Ohm.
»
» und warum wurden die Dinger denn eingebaut ?
»
» Ich versteh den Joachim nicht.
» Vor jeder Inbetriebnahme will er den Arbeitspunkt neu einstellen.
»
» Ich stell auch nicht vor jeder Ausfahrt an meinem Auto den Zündzeitpunkt
» neu ein.
»
» Die Hersteller der Verstärker stellen den Arbeitspunkt einmal ein.
» In keiner Anleitung steht, dass man in kurzen Abständen den
» Arbeitspunkt neu einstellen muss.
» Bei guten Verstärkern braucht man es auch nicht zu machen.

den Grund dazu frag ich mich auch die ganze Zeit. Der Arbeitspunkt wird beim Röhrenwechsel einmal eingestellt und gut is.

Theo.

12.07.2017,
17:02

@ Joachim 65

BIAS-Kontrolle per LED

Hallo

Mach dich mal schlau über Autobias. Der Umbau kostet nur zwei Widerstände, ein paar Watt Leistung die ohnehin niemand braucht, und kommt der Lebensdauer der Endröhren zugute.

Theo

Hartwig(R)

12.07.2017,
17:05

@ Joachim 65

BIAS-Kontrolle per LED

Dann bleibt Dir der Fensterkomparator mit z.B. dem LM392. Das IC hat 2 Komparatoren, die zu einem Fensterkomparator verschaltet werden müssen, untere Grenze z. B. 320mV, obere Grenze z.B. 380mV. Das brauchst Du je Röhre 1x. Dazu eine stabile 5V-Versorgung mit 78L05, gespeist aus der 6,3V Heizspannung. Der Fensterkomparator ist hier im Elko beschrieben.
Wenn der Ruhestrom ständig nachzustellen ist, hat Dein Verstärker mit Sicherheit ein anderes Problem (Kontaktprobleme der Bias-Potis oder defekte Elkos in der Gittervorspannung).
Grüße
Hartwig