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xy(R)

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05.05.2019,
15:24

@ ollanner

Gehäusebau...

» » Schmerzen vom Lüfterrad generiert sind sooo schön! :-)
»
» Nicht wirklich. Aus purer Dummheit meinerseits bin ich mal einem 230V Pabst
» Lüfter zu nahe gekommen. Blut ist geflossen und der Finger war über Tage
» gepflastert. Hätte vermulich nicht viel gefehlt und die Fingerkuppe wär
» Hackfleisch gewesen.

Ja, diese Fälschungen sind höchst gefährlich.

Hartwig(R)

06.05.2019,
00:52

@ Sel

Gehäusebau...

Hallo,
von Anfang an benutze ich für den Chassisbau Aluminium, als Gehäuse kommen Fertiggehäuse zum Einsatz oder eben auch Gehäuse aus Al-Blech. Holz verwende ich nie oder sehr selten. Hauptgrund gegen Holz ist für mich der bei der Bearbeitung nicht zu vermeidende Holzstaub. Brennbarkeit ist ein anderes Thema.
Ich verwende daher überwiegend Al-Profile, z.B. 15x15x1,5. Mit je 4 Profillängen kann man beispielsweise einen oberen und einen uneren Rahmen bilden, als Eckverbindung und Rahmenabstandshalter kommt Al-Rohr 6x4 zum Einsatz mit M4-Gewindestangen, U-Scheiben und Muttern. Für Frontplatten, Böden etc. findet Al-Blech Anwendung. Tafelmaterial 1,5mm oder Al-Blech 1mm oder 0,5mm. Die dünnen Bleche lassen sich gut mit einer geeigneten Schere schneiden.
Als Werkzeug komme ich mit Bohrmaschine, Hand-Gehrungssäge mit Metall-Sägeblatt sowie Feilen und Bohrern aus. Bewährt haben sich noch scharfkantige Hartholzklötze und Schraubzwingen zum Richten und Abkanten von Al-Blechen.
Die einzelnen Teile zeichne ich zuerst genau im Maßstab in einem CAD-Programm. Genaue 1:1 Ausdrucke schneide ich sodann aus und fixiere diese mit Klebestreifen genau auf den maßhaltig vorbereiteten Al-Teilen. Dann körne ich die Bohrungen direkt durch das Papier an, weitere Markierungen für Falze oder dergl. erfolgen per Reissnadel. Dann Bohren und entgraten - fertig!

Hier mal ein Beispiel für den Aufbau einer kleinen Steuerung:

Die Steuerung im Gehäuse:


Und hier ein Versuchsaufbau zum Experimentieren mit verschiedenen Schaltungstopologien für ein Labornetzteil:

In der Draufsicht erkennt man unten rechts den M102-Trafo, links die Gleichrichter mit Lade-C auf einem Lötbrett. Rechts über dem Trafo befindet sich die Kaltgerätebuchse mit Filter, links oben vom Trafo ist ein Lüfter. Oben dann links im Lochrasteraufbau eine Regelung - mittels Al-Blech auf einen Kühkörper aufgesteckt. Rechts ein bereits fertiges Modul zur Hilfspannungsversorgung. Der Tragrahmen verfügt über Bohrungen zu Aufnahme von Buchsen, Potis etc. Die senkrechten Eckstützen aus Al-Vierkantrohr erlauben es, den Aufbau auf die Seite zu stellen oder auch über Kopf auf der Arbeitsfläche zu positionieren. Im Rahmen versetzbare 10x10 Al-Stangen mit M4-Bohrungen erlauben die flexible Montage von Modulen oder Baugruppen - von kleineren Teilen bis hin zu Trafos.
Der Versuchsaufbau von unten gesehen:


Grüße
Hartwig

matzi682015(R)

E-Mail

Aachen,
06.05.2019,
01:08

@ Hartwig

Gehäusebau...

» Hier mal ein Beispiel für den Aufbau einer kleinen Steuerung:

»

» Die Steuerung im Gehäuse:

»
»
» Und hier ein Versuchsaufbau zum Experimentieren mit verschiedenen
» Schaltungstopologien für ein Labornetzteil:

»

»
»
» Grüße
» Hartwig

Alles cool und sehr schön!

--
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bigdie(R)

06.05.2019,
07:34

@ Sel

Gehäusebau...

»
»

» Wie macht ihr das? Sofern ihr noch sowas bastelt...
»
» LG Sel
In diesem Fall hätte ich die Beschriftung der Frontplatte sicher aus einem Stück gemacht. Geht mit S-Plan oder Frontdesign von Abacom oder auch mit anderen Zeichenprogrammen. Das drucke ich dann auf Papier, laminiere dieses und schneide alle benötigten Durchbrüche aus. Wenn man das erstellt, bevor man die Frontplatte bohrt, kann man sich auch ein Blatt als Bohrschablone ausdrucken.
S-Plan geht dafür recht gut, weil man auch Bemaßung und solche Sachen machen kann, obwohl es ein Schaltplanprogramm ist. Frontdesigner hat den Vorteil, das man auch ganz schnell Scalen für Potis oder Drehschalter erstellen kann.

Sel(R)

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Radebeul,
06.05.2019,
17:15

@ Hartwig

Gehäusebau...

»

Ist natürlich supersolide. Besten Dank fürs Zeigen :-)
Außerdem kann man ja diverse Aluwinkel auch noch zum Kühlen von Bauelementen benutzen (z.B. für Spannungsregler "Dreibeiner", für Hilfsspannungen). Aber Metall macht eben doch schon ordentlich Arbeit. Und man muß sehr genau arbeiten (klappt mit meinen Augen nicht mehr).

Ich nehme zum Stapeln von Leiterplatten im Gehäuse gerne M3-Gewindestangen. Mit genügend Muttern stelle ich die Abstände zwischen den Platten genau ein und arretiere diese. Die Gewindestangen (können ruhig 10cm und mehr lang sein) werden dann an beiden Enden im Gehäuse befestigt, das hält bombenfest.

Für Gehäuse, welche abgeschirmt sein sollen, klebe ich innen Platinenmaterial ein und eventuell wird das noch miteinander verlötet. Für ganz kleine Gehäuse verlöte ich dieses Material direkt zum Gehäuse.

LG Sel

Sel(R)

E-Mail

Radebeul,
06.05.2019,
17:34
(editiert von Sel
am 06.05.2019 um 17:39)


@ Hartwig

Gewinde in Blech...

Es ist immer schwierig in Bleche oder Kühlkörper mit wenig Material ein Gewinde zu schneiden. Daher habe ich mir genau für diesen Zweck einen Gewindeformer geleistet. In M3 und in M4, mehr brauche ich ja nicht. Sowas gibts natürlich nicht im Baumarkt und Chinaware sollte man auch nicht kaufen bei solchen Werkzeugen.

Hier mal im Vergleich, Gewindeformer und Gewindeschneider in M3:



Je nach Material (Stahl, Messing, Aluminium, auch Holz) sollte man bissel probieren, welchen Durchmesser die Bohrung haben muß. Und gut schmieren beim Gewindeformen (ohne Maschine)! Für Plastik geht sowas definitiv nicht! Bei Stahl gehe ich bis 1mm Materialstärke, Messing bis 2mm und Aluminium bedenkenlos bis 5mm. Sonst wird beim händischen Gewinde "schneiden" die Kraft am Werkzeug zu groß und es könnte brechen. Man kann auch mit einem Gewindevorschneider das Gewinde erstellen (Nr. 1 beim dreiteiligen Satz) und dann mit dem Gewindeformer das Gewinde fertigdrücken.

Es fallen beim Gewindeformen keine Späne an, das Material wird verdichtet und damit fester, der Bohrgrat wird gleich mit fürs Gewinde verwendet. So halten die Schrauben echt besser.

LG Sel

matzi682015(R)

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Aachen,
06.05.2019,
18:12

@ bigdie

Gehäusebau...

» »
» »
»
» » Wie macht ihr das? Sofern ihr noch sowas bastelt...
» »
» » LG Sel

» In diesem Fall hätte ich die Beschriftung der Frontplatte sicher aus einem
» Stück gemacht. Geht mit S-Plan oder Frontdesign von Abacom oder auch mit
» anderen Zeichenprogrammen. Das drucke ich dann auf Papier, laminiere dieses
» und schneide alle benötigten Durchbrüche aus. Wenn man das erstellt, bevor
» man die Frontplatte bohrt, kann man sich auch ein Blatt als Bohrschablone
» ausdrucken.
» S-Plan geht dafür recht gut, weil man auch Bemaßung und solche Sachen
» machen kann, obwohl es ein Schaltplanprogramm ist. Frontdesigner hat den
» Vorteil, das man auch ganz schnell Scalen für Potis oder Drehschalter
» erstellen kann.

Ich zeichne meine Baupläne auch mit EAGLE, dem Schaltplaneditor. Man kann ja einstellen grid in mm und im Info-Layer.

--
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ollanner(R)

06.05.2019,
19:23

@ Sel

Gewinde in Blech...

Für M3 und M4 Gewinde braucht man schon eine Mindestmaterialstärke, damit man überhaupt einen oder mehr vollständige Gewindegänge rein bekommt. Sonst reißt das Gewinde beim Befestigen einer Schraube aus. Oder man nimmt gleich Einpressmuttern für die gewünschte Gewindegröße. Die kann man entweder mit Spezialwerkzeug einsetzen oder mit dem Schraubstock einpressen.

--
Gruß
Der Ollanner

Steffen

06.05.2019,
22:58

@ ollanner

Gewinde in Blech...

» Für M3 und M4 Gewinde braucht man schon eine Mindestmaterialstärke, damit
» man überhaupt einen oder mehr vollständige Gewindegänge rein bekommt. Sonst
» reißt das Gewinde beim Befestigen einer Schraube aus.
Nicht nur bei M3....
PIxDaumen in Stahl ~Gewinde Einschraubtiefe.

. Oder man nimmt gleich
» Einpressmuttern für die gewünschte Gewindegröße. Die kann man entweder mit
» Spezialwerkzeug einsetzen oder mit dem Schraubstock einpressen.
Da gibt es schon einiges, allerdings nicht zu Bastlerpreisen....

Gruß Steffen

Wolfgang Horejsi(R)

06.05.2019,
23:17

@ Steffen

Gewinde in Blech...

» » Für M3 und M4 Gewinde braucht man schon eine Mindestmaterialstärke,
» damit
» » man überhaupt einen oder mehr vollständige Gewindegänge rein bekommt.
» Sonst
» » reißt das Gewinde beim Befestigen einer Schraube aus.
» Nicht nur bei M3....
» PIxDaumen in Stahl ~Gewinde Einschraubtiefe.
»
» . Oder man nimmt gleich
» » Einpressmuttern für die gewünschte Gewindegröße. Die kann man entweder
» mit
» » Spezialwerkzeug einsetzen oder mit dem Schraubstock einpressen.
» Da gibt es schon einiges, allerdings nicht zu Bastlerpreisen....

Meistens löte ich Muttern auf.

matzi682015(R)

E-Mail

Aachen,
07.05.2019,
02:07

@ cmyk61

Gehäusebau...

» Ich bin ja auch hin und wieder als Jäger und Sammler unterwegs und habe
» einige 19-Zoll-Baugruppenträger an Land gezogen, in die ich einen Teil
» meiner Objekte einbauen.
» Dann finden sich hin und wieder ausgediente Elektrogeräte (zB
» Gesichtsbräuner) die sich vorzüglich eignen.
»
» Für meine Schüler verwende ich Schuhkartons - insbesondere für die
» Krachmacher verwendete ich kunterbunte Kinderschuhkartons die ich mir in
» einem Schuhcenter zurücklegen ließ.
»
» Früher verwendete ich von Zigarrenkisten über Pralinenpackungen,
» Gummibären-Großkisten, Blechgehäuse der scharfen Pfefferminzdrops zu
» Plastikverpackungen von kleinen Pfefferminzperlen Zigaretten- und
» Streichholzschachteln alles mögliche um kleine Elektronikprojekte
» einzubauen.
» Meine Bauteile lagere ich teilweise auch in Obstkisten aus Pappe aus dem
» Supermarkt.
» Wenn man mal durch die Märkte schlendert, findet man reichlich Verpackungen
» die durchaus auch für Elektronik taugen.
» Ansonsten bleibt noch warm-biegen und kleben von Acrylglas, löten von
» Gehäusen aus Platinenresten, biegen von Blechgehäusen (im ELO gab es mal ne
» Anleitung für ne Blechbiegeeinheit - hergestellt aus Buche).
»
» Gruß
» Ralf

Huhu Ralf. Anfang der 80er habe ich meine erste Lautsprecherbox gebaut, aus einem Schuhkarton aus 2mm Pappe da. Die Lautsprecher waren so Zweiwege-Dinger. Also ein großer Basslautsprecher und ein aufgesetzter Hochtöner-Soearker

--
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Matthes :hungry:

Sel als Gast

07.05.2019,
05:21

@ Wolfgang Horejsi

Gewinde in Blech...

Natürlich kommts auch drauf an was das Gewinde tragen muß. Wenn ich nur eine kleine Gehäusewand befestigen will oder einen Transistor (TO-220), dann reicht die beschriebene Methode.
Für tragende Teile nehme ich auch Einpressmuttern. Auflöten klappt ja nur, wenn man die Materialien weichlöten kann. Ach so, ja :-) Muß mir wieder mal paar Messingmuttern kaufen...

LG Sel

bigdie(R)

07.05.2019,
05:47

@ Sel

Gewinde in Blech...

» Es ist immer schwierig in Bleche oder Kühlkörper mit wenig Material ein
» Gewinde zu schneiden.
Wenn man sehr weiches Alu hat, hilft Spiritus zum Gewinde schneiden. Ich arbeite ja in einer Firma, die hauprsächlich fräst, bohrt, dreht und Gewinde schneidet, aber Gewindeformer sind hier eher selten im Einsatz. Meißt bei sehr zähem Material und dann mit hoher Geschwindigkeit und und Innenkühlung mit 50 Bar.

ollanner(R)

07.05.2019,
06:54

@ Wolfgang Horejsi

Gewinde in Blech...

» Meistens löte ich Muttern auf.

Geht bestimmt super auf Alu, Edelstahl und Kunststoff - Nicht.

--
Gruß
Der Ollanner

ollanner(R)

07.05.2019,
06:56

@ Sel als Gast

Gewinde in Blech...

» ... oder einen Transistor (TO-220),

Gibt auch Firmen die sowas mit Pop-Nieten an ein Blech tackern.
Oder halt die Schraube von hinten durchs Blech stecken und vorne den Transistor mit ner Mutter fixieren.

--
Gruß
Der Ollanner